„Es ist Alles qut so, Mutter,“ sagte nun
Hugs lächelnd, „denn Fiebt ihn.“*
„Und isß e 47 ragte sit be⸗
'orgt.
Ich fürchte nichts, ich alaube, sie wird
ihm helfen, sich seiner hohen Stellung würdig
uu machen.“
„Und was wird die Welt zu all dem
sagen ?“ unterhrach Tante Bawargg.
Man? wirdesich eine Zeitlang wundern
und behaupten, man habe es langst geahnt.
Wir müssen Sir Charles Worch zu Rathe
siebhen, und ich denke, es wird gut sein, zu
verstehen zu geben, daß es eine zegenseitige
Uedereinlunft der beiden jungen Männer war,
daß Lord Cuthbert ausdrüclich verlangte, Hugo
solle im Falle seines Ablebens ohne Leides⸗
aben seine Stelle einnehmen.“
AUnd Generra * fragte Miß Barbara
vieder
Hugo laͤchelte freudig.
WwWie ⸗ut, daß mir vun · keine Pflicht mehr
Wege siehi. Welch fühe Genugtdunng zui
wissen, daße Ougs Cariright dem edlen, kolzen
Derzeit bier willtommener sein wird, als ver
ornehine Vefiher· vcn Lyle Halk. Sebald ich
bie Geschäfte mit Lord Cuthbert geordnet habe
aͤle ich Genevra zu finden, und ich werde kte
finden, wo immer sie sei,“ der Magnet muß
feinem Pole folgen“
„Meine liebe Mri. Cartrighte“ scherzte
Tante Barbara, , mir scheint, ich hatte keine
zlücklichere Lösung aller Knoten hervorzaubern
dnnen, wenn ich wirklich line Fee wäre. Wie
verde ich mich aber wieder in die Einsambkeit
der Honeyfuckle Cottage finden kdnnen * Mir
vird!ß ja jeln, als ob hienieden mein Beruf
rfüllt, mein Werk vollendet wäre.“
„Sie müssen bei uns bleiden, sich mit
nir über das⸗ Glück umserer stinder freüen.“
Hetß Barhara schüttelte sauft das Haupi.
Ihdr Beruf? war noh nicht erfüllt, ihr
Werke noch nicht vollendet; die neut Aufgabe
— schneller, als fie es dachtet: 4.
* L 4*
War es nicht fonderbar, daß Reichthum
und Stellung nun jenem Manne werthlos er⸗
schienen/ machdem er sein Leben auf's Spiel
geseßt, sie zu gewinnen 9
. Graf Lubin bewegte fich ia Londons ari⸗
dokratischen Kreisen und lebts in Pracht und
Puxus, solche Groöße stande ehemals so hoch
über den kühnsten Hoffnungen des heimath⸗
losen Flüchtlings vor sicilianischer Gerechtigkeit,
als jetzt Englands Thron.
Dennoch war er nicht glücklich, nicht ein⸗
mal zufrieden und wunderte sich selbst über
dif hn verzehrrende, rastiose Unzuhe, die herbe
Enttäuschung ob des Mißlingens seines höchsten
Wunsches. J
Um Genevra zu gewinnen, sie, wenn auch
widerstrebend, sein Weib zu nennen, hätte er
leine Opfer gescheut. hätte. ohne einen Ge⸗
danken des Bedauerns, das Vermögen hin⸗
gegeben, dag er durch frechen Betrug er⸗
wvorben.
Nun hnizschte gemig den Jahnen vor
Wuth über die eigene Thgcheit, sie unbeauf⸗
sichtigt zu lassen, und faßte den Entschluß, fie
uu finden um jeden Preis.
Er befahl bezüglich ihrer geheimnißvollen
Abwesfenheit tiefstes Shweigen, zwang den
vox Schmerz und Selbstvorwürfen jast irren
Vater; alle Umstände der Flucht vor Jeder⸗
mann geheim zu halten und bot dann geschickte
Polizisten auf, die Vermihßie zu zuchen. Bis⸗
her aber war es nun gelungen zu erfahren,
daß eine Droschke sie auf den um Mitternacht
nach Brimingham adbgeheuden Zug gebracht
hatte. Von da an war sie derschwunden, wie
in Blatt inz veißenden Strom. Hätte man
die Kleidung bezeichnen können, so wäre das
von großem Vorih il gepesen, Remand aber
wußte diese wichtige Frage zu beauntworten.
Das rubinrothhe Sammitleid lag noch auf
dein Poden, wo sie ge hingeworfen, und es
jande sich auch jede Kopfbedetung. die man
ie je haitz tragen seben. Elsie Lonntf leing
— und ihre Stellyertreterin war
purlos verschwunden. Wohl fürchtetg das ex
schredug Kammermädchen, die Geheim nißvolle
Demoiselle · hahe choaß Schredliches gethen,
aber sie war zu furchtsam und feige, ihre Ver⸗
dachtsgründe mitzutheilen, nicht mit Unxecht
jürchtend, man würde hie indirecter Mitschuld
zeihen.
Die Zeit verging und kein Erfolg kronte
des Grafen Bemühungen. Ungewohnt seine
deidenschaften zu zügeln, geberdete er sich wie