rin wildes Thier; der unglücktiche Vater aber
wurde immer bleicher und matter. Unbeschreib⸗
lich war feine Angst, unsäglich der Kummer.
der an ihm nagte...
Ungefahr drei Wochen“ nach⸗ Genenra's
Flucht saß er tiefgebeugt in seinem Arbeits-
zimmer, als man ihm eine Narte brachte, die
den Namen Hugs Cartright trug. Unmittelbar
darauf trat der Mann ein, den er als Lord
Cuthbert kannte, und erzähle ihm vonder
Verwechtslung der Identität und von seiner
Liebe für Geneyra.
Hugo sprach in gewohnter, maunlicher,
offenee Weise und als ar geendet, blickte i
forschend auf den Banquie.
„Und nun, Mr. Lloyd, wenn Sie mir
ibren Segen' geben wollen und mir sagen, wo
Ihre Tochter sich aufhält, werde ich hingehen,
mein Urtheil von ihr felbst zu hören.“
Lawreuce Lloyd fenktte das: Haupt und
brach in Thränen aush..
.O daß ich Ihnen sagen könnte, wa fie
ist, daß ich wüßte, ob sie Sie liebt, wie gern
friedlich würde ich serben, selbst wenn mir
der Anblick ihres süßen Gesichtchens nicht mehr
gegonnt waãre.
„Sie sind von Kummer gebeugt, lieber
Mr. Lloyd, bin ich nicht werth. ihn zun thei⸗
len )* frag‘e Hugo weich und innig. 53
Ein rascher Entfchiußfchier den alten
Mann zu veleben, er erhob sich schuell, jchloß
beide Thüren und kehrte dann wieder zu
seinem Plate zurück.
Sie haben recht, junger Freund, Sie
sind meines Vertrauens werth und vermögen
mir vielleicht cuch u helfen:“ Sie theilten mir
Ihre Geschichte: offen mit und sollen nun,
undelinnmert· um seine Drohungen, auch die
meine erfahren. dc. ν.
F. Kurze Zeit darauf lannte Hugo alle Ver⸗
häutnisse — —3
Ich werde⸗ Ihnen helfen. Mu. Lloud,
jo mir: Gott beistehe, Ich bin ührigens über⸗
zeugt, daß Sie einem abgeseimten Betrüger
jum Opfer gefallen ind. Gin Mann verfolgt
bereits die Spur diefes Grafen. Luhin,ich
werde ihn aufsuchen und hierher bringen, auf
daß er uns Waffen gegen den Bösewicht in
die Hand gebe.“ —
TAber, meine Tochter,“ sihnie bet An⸗
glucctiche Vater, „geben Sie mir mein Kind
wieder, dann will ich den Verlust meines
Reichthumes, ja selbe die Brandmarlung meines
bisher fledenlofen Ramens ertragen.
.Ich werde sie suchen und, glauben Sie
min, ich werde sie finden. —
.:So gehen Sie denn, und der Segen
des Himmels geleite fie
Zuet Stunden später trat Hugo Cartright
wieder in die Bibliothek, ein hagerer, dleich
und krank aussehender Mann stüßte sich auf
seinen Arm.
„Ich sagte Ihaen ja, daß ich den Be⸗
trüger entlarven werde,? rief Hugonlehen
Sie/ Mr. Lloyd, da bringe ich einen alten
Belannien, erlennen Sie ihn nicht mehr de
„Nein, daß ift wohl nicht möglich.“ be—
merlte der Freinde, denn adgefehen von den
vielen Jahren, die inzwischen dahingegangen,
hat mich Jammer und Kraukheit funchtbar
entitelnt. Ich lenne Ihre Geschihhte, Freund
loyd und mir, der ich am Vande des Gra⸗
bes siehe und bald Rechenschaft werde ablegen⸗
mitfsen äber die eigenen Sünden, suaeht es
nicht zu, Sie zu tadeln oder zu verurtheilen
Sie haben überdien genug erduldet, und we⸗
dart her fatsche Graf, noch das unterschlagene
Geld, das mißbrauchte Vertrauen soll Sie
fürder mehr beunruhigen. Der angebliche Graf
Uubin ist nicht Jolen Haughton, sondern ein
ewuflohe ner Verbrecher ⸗··
. Wicht John Haughton, Herr“ rief der
Banquier und faltete die Haude, als wolle er
um Erbarnen sehrn. 8B—
Mein, er ist nicht Jon Haughton, denn
jewenr UÜnglüchliche, desffen ganzes dveben nur
cĩus⸗ Mette von Veid und Wißgeschid war.
dessaen Goild so lange in Ihres Casse wucherie
steht vor Ihnen.“ 3*
Duge Uartright konnte Jaum sagen, wel⸗
cher von Beiden bleicher und entftellter aud⸗
sah z W lieh sie meken einander; auße dem
Sonha Plat neoen, und die zweß blafsen,
abgezehrten und aufgereglen Gesichter starrten
sich degierig zud borichend en.
Und wiedir wurden die unscligen Erlebnisse
erzählt. 5* uit J
ESu sollen jeden Heller Ihres kigen-
thumg zurücderhalten, versicherte Vawrence
Lioynt nwenn Sie mir nur einigermaßen Zei
77*