Full text: St. Ingberter Anzeiger

ttellen, wasder Sturm im Felde, vn Garten 
und an der Behausung beschädigt hatte. Ich 
zlieb nun allein, allein, mit meiner namenlosen 
AUunst. Meine Hände waren wund gerungen, 
mein Auge hatte keine Thränen, mein Muͤnd 
leine, Khage, mehr. So schlich der Mittag her 
ind ↄes war⸗ mir, ⸗als bätte ich schon * 
Jahre in meinem Jammer verlebt. Da lärmke 
2 draußen vor dem Hausenz. ich hörte Men 
schenstimmen dort laut gegen einander reden; 
ch wollie mich empor raffen, ich vermochte es 
aicht und sank wieder an der Wiege des Kin⸗ 
des nieder. Es öff nete sich die Thür; Peter 
wankte insZimmer und brach bewußtlos vor 
meinen Füßen zusammen... 
, Eistalt zuckte es durch mein Herz, der 
ndeate lehte Schimmer der Hoffnung, eutschwand: 
aPeter war allein,“ er hatte dich nicht retten 
tönnen uDa aber tragen die Nachbarn dich 
—30 serbeigedu warst bleich,aber dan Auge 
biichtte doch auf mich gieder. dein Mund lä 
. uchelte mich freundlich gn. Ach, Gott mag es 
ꝝ unz mir vergeben, daß ich in der ersten Freude 
ue xridtinas · Restors pergaß. daß ich nicht jah.“ wie 
u anznerohiiflss am ‚Bohen aus. mehreren Wunden 
blutete und wie, Nienan belfenhum jhn weilte 
ie nls bein treuet, Hunh, hiel hat ei für 
20y5 dich“gehann, wie hiel geltiten, wie viel ge— 
aze wagt, Du warst in eine Bergschlucht gestürzt 
α er ειαι_ Ounde fanbe deine Spur; der 
ouuat grause: Todt dähnle ihm aqus dem Abgrund 
Ann ne itgegenzer, achtete. dessen iiicht uund stieg 
su dit mieder, Ader als er unten war, fand 
u zanredich bdewicßtlos von dem furchtbaren Sturze 
343 3wwar gelang es ihm bich wieder funs Leben 
Hsnarn, urücksurufen, aher Du wärst zun shwach um 
i “ mit ihm em hor zu ssigene; da nahm er dich 
du auf seine Schultern; achtete es nicht daß er 
f e nit jedem Schritte sein Leben waͤgte, achtelt 
—— die. scharfen. Felsenshihen, an 
n denem er sich ewporringene mußte, ihn lief 
verlttzten, mit se:nem Blute erlaufte er dein 
Leben. und oh, auch seine Kräfie schwanden, 
e semme Kniee brachen, sein Gottperkrauen schwand 
dnn u dicht, sein Mutg brachnnicht, —8— so wurde 
nne et dein Retter., O welgg ein ündautbares 
itin ite vde hacvpfewärtz ich. wenn ich dieete virui⸗ 
zgessen könnte, aber — ie mid offenind. 
vahr sein, und dir alles bekennen, was mein 
derz bedrücht — ich glaube doch nicht, daß 
du mit jeuem' Versptechen, welches du deinem 
debensretter sabst; rkecht gethan hast. Das 
Glück zweier Menschen steht dabei auf dem 
Spiele, bedente das wohl! Sieh, als den 
braven Peter sein unruhiger Geist in die 
Ienod trieb, als er in der Fremde ein Weib 
adhm, ihr pr Liebe sein Vaterland opferte 
und feinck Heimäth entsagter-da that es uns 
beiden weh, daß den braven deutschen Mann 
nichteein deutsches Weib beglücht hatte. Du 
selost gestandest, —als des Freundes schwere 
strankheit dich zu ihm rief und der Gute in 
deinen' Armen starb, seine Frau Margaritta 
sei wohl schön, aber zu fein und hochgebildet 
für uns schlichte, einfältige Leute.“ 
„Laß uns den Todten nicht unrecht thun,“ 
bat Stammer, fie druhen in Frieden, denn 
auch sie war ein braves Weib. und so wird 
es auch ihre · Tochter werden.“ 
AIch glanbe es,“ —entgegnete die Frau 
mit sinkender Stimme: „aber wenn sie sich 
aicht heimisch fühlen follte im unserm Heuse, 
wenn unseré schlichte Lebensweise, unser ein⸗ 
jältiger Sinn ihr nicht genügen,wenn sie sich 
zar Anser schäuen sollte; ach; Aitan, das 
vürde mir recht wehe thun; aber-unglücktich, 
ehr Aunglücklich würde es mich machen, wenn 
ich sehen müßte, daß die Schwiegertochter kein 
Herz für mein Kind hätte.“ 
Mutter, Mutter!“ rief Stammer im 
höhsten Geade beunruhigt, „was siehst du 
jür schwarze Dinge!“ Ich will mit meinem 
Sohne reden,“ setzte er rasch hinzu, „er soll 
nir sein seltsames Benehmen erklären. Ist deine 
Furcht gegründet, liebt er eine Andere, dann 
vill ich ihm sagen, was Mariens Vater einst 
ür mich gethan und, ich weiß es, Mutter, 
)u hast mir einen guten Sohn geboren, Mar⸗ 
iin wird nicht anstehen, des Vaters Schuld 
zu lösen,: selbst wenn das Opfer ihm schwer 
werden sollte. gee 
Aher,“ fiel die Mutter besorgt ein, 
„wenn nun auch- Maria nichts für. Martin 
fühlttz“ 23 , o 
4I 3Vonihr;? rief Stammer, Idarf ich kein 
Opfer fordern!: Ist s sor; nalülhlt auch sie 
füt meinem Sotzn nichts. qdac meg sie mein 
halbes, so mag sie mein ganzes Vermögen 
nehmen, damit ich das Wort halte, dags ich