Weln Sohn in den Bieneggarten, ich siner
Braut eutgegen.. pu in Die Vorgathsdammer,
um nochzusehen,* was noch Alles zur Hochzeit
herbeigeschafft werden muß. So isn jeder an
seiner Stelle!“ Er faßte die beiden Hände
seiner Fran, schwang sie wider ihren Willen
tanzend umher nud sang dau:
„Al- Großvater Großmutter nahm,
Da war Großtzoater ein Bräꝛuigam.
So in Luft und Jubel eilte er zur Thüre
dinaus. aber er Lehrie noch einmal zurück und
bat mit verändertem Tone in weicher Rührung:
„Mutter, liebe Veutter, thue mir ja, währ end
sch im Stall und Gehöft selbst nachsehe, dem
alten Hunde nicht weh; denn Anna, ich sage
dir, nach deinem Vanne, deinent Sohne
und⸗ driner Schwiegertochte r wirst du auf
Erden nichts so sehr als jenes treue Thier
lieben“
Er ging. Was ist dem Manne wider⸗
fahren,“ rief Anna, Iso lustig hab' ich ihn
noch nie gesehen. Er wird sich voch nicht
einen Scherz mit meiner Mutterangst machen;
ach nein.“ rief fie mit liebendein Verrauen,
„das thut Anton nicht, dazu ist sein Herz
pielzu gut, es muß envas anders dahnter
stechen. Uad der alte häßliche Hund, aber er
dat so seht, ihm nichts zu Veide zu thun,
so mag er denn bdleiben, wo er ist, aber die
Feitfleen dort am Boden,“ jammerte sie,
.die bekomm' ich mein Lebtage nicht wieder
heraus, und sie werden noch am Hochzeimage
meinem Haushalt Schimpf und Schaude
machen. —
Der Sohn⸗trat jett iu's Zimmre, um
pon der Mutter Absthied zu nehnmen; bald
darauf kam auch der Vater zurück, rieb den
Sohn zuv Eile an, und trug sorgfam, als
wärd er ein zartes Kind, den allen Hund,
der dur ungern den Platz hinterum Ofen und
semr Knochensammlung zu verlaßsen schien,
in Martin's Wagen hinunter; bald fuhr der
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auch der Braune mit Stammer vom Hofe.
Atzna wur nun allels iin Hause. Und da sie
doch einmal nicht begreifen fonnte, was ge⸗
schehen, foigte sse dem Geheiß ihres Mannes
ging in Küch?“ und Speisekammer und über.
rechnete den Bedarf zu des Sohnes Hochzeit,
denn e that' hu doch wohl dahß ih⸗s Aeee
die Hochzeit nach der alten Sitle, wie die
ihrige gefeiert haden wollte
„Marie war eingetroffen ihr stisles, sanftes,
fast demüthiges Wesen gewänn ihr sogleich
das Herz der Mutter; nach einigen Tagen
liebte sie dieselbe schon recht innig? „Alter,“
sprach sie zu ihrem Manne, „die Marie ist
ein Kind nach dem Willen Goites, sa fromm
und zuchtig, Hund du solltest ste nur in der
Küche und in der Wirihschaft sehen. Alles
geht ihr leicht und behende von der Hand.
Dem Kinde hab' ich großes Unrecht gkhan,
ehe noch mein Auge sie erbheckt hatte. Ich
alaubte, es wäre eine arbeitsscheue Zien jung
fer; wie man die italtenischen Mädchen he⸗
schreibt; das ist sie picht, sie hat ein deulsches
Derz, der Martin müßte ganz verblendet sein,
venn ihm das brave Mädchen nicht gefiele.
Wenn du mir nur bdiesmal, lieber Alier,“
chmeichelte sie und streichekte ihrem Maunn
die Wange, „meinen Willen thun wolltest, und
den Martin hehmbhren kieß st. Ich glaube
aewiß wenm er nur einige Tage das Thun
und Waliten des braven Maͤdchens so um sich
ieht: so wird sich sein Herz wenden und Alles
zut werden ·“·
Stammer lleß sich schmeicheln' und strei⸗
heln und antwortete troden: Der' Bursche
osl das Madchen sehen, wenn fie ihm die
dand zum Verlobyngsringe entgegenstreckt.“
Unna seufzte über den störrijchen Eigen⸗
inn ihres Alten und ging schmoilend von
hin zu ihrem Liebling; adber auch hier fand
hr bekümmertes Herz keine Beruhigung und
Ermuthigung; Maria lächelte ihr zwar recht
reundlich entgegen, aber die Muster blickte
zoch in ihren Augen Thränen, die fie ver⸗
zebens zu verbergen ftrebte. — —
Erschienen ist der Verlobungstag; das
Zimmer ist wohlgeordnet und standesmäßig
zeschmückt; selbst die bösen Bratenflecke sind
oon der Diele verschwunden. Auf dem Tijche
leht das selten benußgte Schreibzeug, daneben
ine Weinflasche und Glaser, denn der Notar,
der den Cheeontrakt auffeßen soll, ist ein
Feinschmecker, und verfchmäht das vate län-
dische Beer. Unter den Heiligenbildern hängt
das Bild des Ksnigs Maximilian, oder wig
hu die Bayern zu nennen pflegen, des gute ij
Neæx. In dem House iff noch recht site