der Mopt kann nichts dafür, seine Fettleibig-
frit eriaubt ihm angestrengte Wacsamkeit
nicht. — Und Sieffens? — Er ist alt und
verschlissen, sein Gehör hat abgenomenen. —
Wer damals edacht hätte, daß die Nachläs⸗
jigteit, welche ich so oft rügte, mitz noch ein⸗
mal jum reichen Mann machen würde!“ suhr
er fort, während er die Stange,“ welche den
Riegel der Schlagladen hielt, ohne Mühe
herauszog und die Laden öffnete. „Steffens,“
sagte ich fast jeden- Morgen, „Ihr muüñt
wieder einen ei sernen Zapfen in die Stauge
machen lassen, sie erfüllu sonst ihren Zwick
nicht.“ — „Basn,“ erwiderte ex dann, „wissen
die Diebe, daß der Zapfen fehlt d. Und wenu
sie es untersuchen wollen, sind wir Beide
nicht da?“ Ich mit meinem getadeaen Dop
dxlzewehr und mein Mops mit seinem, guten
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Der alte Mann wird's morgen bitter
bereuen, duß er meinen Rath nicht befolgt
hat, schwerlich aber vermuthet er, daß · j ner
Nathgeber und der Dirbe eine und dieselbe
Person sind.
Der Feemde nahm jetzt aus der Tasche
seines Mantels ein zfemlich, umfangreiches
Backet, oͤssnete es und besicich eine Scherbe
dese Forsters mitr schwaxzer Seifez Dann.
brückte er diese Scheibe gejchickt mo gerquschlo
uin. Es horchte einen⸗ Angenblick Jus dem
nroßen Hanse bliab; Alses stalil.
Iun Sniäubere hate Rechtz? murmelte ar.
„Muibh ist die Ha ptsahe. Kützu⸗ und · si ter
auftieten, das führt am raschesten zum Ziel.“
Gr sstiea leise durch das Fenster unhh ve⸗
fand sich jen in einem zieimlich großen Jimmer,
in welchem mehrere Schreibpulte und Schränte
standen. Oqne sich auf zuhoiten, hifnete er eine
Thüt und trat in eine keine Suabe welche
hzurch eine Gitterwand in Häuften getheilt
war. Vor die yn Gilter standen mehre rg
Zaultische, seitwaͤris an der, Waud zwei erseraie
Schranute. Der⸗ Freude zoqg einige Schlüsßel.
aus der Tasche und nad rie sich demmerlitem
Schrankt. ·—
.Es war( ein gehrhheidter, Einfall des
Glücks. daß es mich vergessen ließ dies dritte
Eremplar Schlüssel abzugeben.“ flüsterte er,
Der Commerztenrath liess eb zu üdiordern,
als ich im Gefäugnig saßßz und ich schüßte
hor, ich wisse nicht, wo es sei. Hal er gegen
neine Vermuthung die Schlösser ändern
lassen, so war der Einbruch umsonit. Aber
derjuchen wir's, ich glaube nicht, daß er dies
für nörhig hielt.*
Er steckte den Schlüssel ins- Schloß und
ein leises freu iges „Ah!“ entfuhr seinen
Lppea. als er hemerlte, daß die Feder nach
zab. In der nächsten Minuse war die Thüe
zeöff ꝛet. Der Fremde schoh die vorhandenen
Banuknoten, in die Taf ve, ließ diesen verschie⸗
»ene. Rollen iolgon, welhe · auf der blauen
Papierhülle die Bnerkung Fünfzig Lou sd'ors
zrugen und jchloßß den Schrauk wieder zu.
Danun verlieiß ed das Haus auf demselben
Wege auf welchem er hineingekommen war.
Niemand hatte diesen Einbruch bemerkt.
Steffens der Kuecht und Hüter des: Hauses,
schlief so sest, vie sein fettleibiger Mops und
lein Nachtwächter befund sich in der Steaße,
als der · Fremde die Thür des Durchgangs
hinter sich schloß. Der Dieb hüllte sich fest.
in seinen Mautel, und bog in eine enge Gasse
ein, in der er an den, Feusterlasen eines
leinen ziemlich? verfallenen Hauses; dweimal
leise pochte, Gieich darauf, wurde dier Thür.
gebfferetz. der Fremde stand, einem. kleinen⸗
sch vã dlichen Manne gegenützer, dessen ⸗blasfee
tinurfallenen. Wang in das trüba, Lechte der
De lampen· nur. noch dleich ve erscheinen üeß
elungen 70 fragte diejer lalon sch.
—X—
ebenso kurgz, während er Hut nand Mamiel.
ablegte. „Wir reisen. morgen früh mit dem
ersten Zugs ab. Du weißt. unter welchen
Nnmnen z ich als der Profesjor. Chr an
Zeller, Du alß mein Zogling Erush von
Leuben. Damt wir aqumdiese neuen. Jitel.
uas; gewöhnen, wollen wir schan jchzt die
Vollen überneymen ·.
Vnr recht exiihderte der Angperrdete:
würtihu. n ztige zuhoh, me veel Dar ere⸗
oberq is. .*
Wlubs Du., ich lasse · mir Vorschriften
machen ?* fuhr der Meupo. Prafssor darsch
auf Vor allen Dingen; hole eine Flasche
Wein, der nächtliche Spaziergang, han meine
deult troden gemacht.“
.Du kennst unsere⸗Absprache? ehrlich
getheilt, e erinderte der Kleine, indem er den
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