Full text: St. Ingberter Anzeiger

ae Bater ud Tachter lachten ausdelassen und, 
bauten mit festex Hande weilet aß dem Gedaude 
hrer fiugern Pläut 
Ftant reiste mit dem Nachtzuge ab z 
er rachten —VDV—— Abernds in 
Patis æmtraf. Ter Commergienrxath war mit 
seinem Sohzne bereits icher— sort asaf. dem 
Woge: Rach der Echweigatnetultee en 
Es war nicht. schwer ihre Spur zu ver⸗ 
foͤlgen, der bekaunte Hochmuth eines Chefs 
ließ ihm stets die ersten Hotels auffuchem 
EGe ging geradeswege in die Schweiger 
Alpor hinein, wo Eginhard im Bergsteigen 
eine gliänzende Bravour, eine wahre Wuih 
entwickelte. 1 
Der Commerzienralth war in Verzweiflumg, 
erx konnte dem Tolllühnen nicht folgen. und 
erlitt Höllenqualen, waährend er in —X 
ern die Rückehr des Sohneß exwartete. 
Um schwindelden, Abhang in der Nähe 
der Wolken wurde es diesem zum ersten Male 
nach vielen Jahren frei und leicht um's Herz 
hier fühlte er Gottes Nähe, und die Erde 
mit ihrem elenden Ringen und Fagen nach 
Benuß schwand wie ein Nebelgebilde zu sei⸗ 
jen Füßen... 
Sie hoaren in Luzern; Egiuhard schwärmse 
hegeistect duf Tell's Boden, zu Küßnacht, auf 
dem Vierwal dstädtersee; — der Vater blieb 
senfgend in seinem guten Hotel, was ummer 
sen ihn solche Schwärmereien d 
In der Nacht warin mehrere Gäste ange⸗ 
zommen, unter Andern ein Engländer mit 
blondem Hoar · und blauer Brilie, das glait⸗ 
rasirte Kinn in einer steifen weißen Cravatte 
steckend. ν— 
Trotz der Protestationen und Bitten des 
Baters war Eginhard, uoch einmal qmit fri⸗ 
nem FJührec fort, um. den Pilatusbeng zuntear 
teigen, das sollie die letzte Taurx seinaa, 
War es Zufall, daß sein alter Führer 
behindert war und er zu dieser detzten 
Bergtour einen freinden jungen Mann. enga⸗ 
giren mußte 25 
. War es Zufall, daß ñich unterwegs der 
FEngländer mit dem blonden Haar, der blauen 
Brille und der weitzen Cravatte zu ihnen ge 
sellte und mit ächt britischer Unverschämtheit 
—X 
Es war gar nich möglich, den Sonder⸗ 
iag abzuschütteln, er hing sich wie rine Klette 
an Eginhard, welcher ain lietsten wieder zum⸗ 
gelehrt wäre.. 53 
Sein Seschick und. der Spott des Enge 
änders irieb ihn vorwärts. 1 
. Immecg höher ging es, jmwer höherz dort 
mienlag eine Freumdliche Seunhütie z 5 
Eginhard hörse das Geläutt der Heerden, 
melancholisch scholl. das Alpenhorn zerauf zu 
ͤm;* ihm wurde so weh um's Hexpo 
angstvoll, er schaule sich um, der Führex war 
verschwuuden, vor ihm gühnte der Abgrund. 
Zurüt!“ rief. ex dem Engländer zu⸗ 
welcher mit verschrünften Armen dicht hinter 
hm stand. 
dDieser ftieß ein kurzeg Lachen aus, es 
llaug schauerlich von der Felswand zurüd. 
Er siredte die Hand nach Eginhard aus, und 
nahn zu gleicher Zeit die Brille ab. — 
Pars well Mr. Steinhöfer 2“ rief en 
mit grauenvollem Spott und holte zu, einem 
raͤftigen Stoße aus. 3 M 
Fraut !“ rick der unglüdlicht Eginhard 
und stürzte hinab in die Tiefeee. 2* 
Ein Aufschrei, dann war Alles Fällz gus 
der. grünen Maite önte das Geläuten der 
heerden und der melanchotische Klang des 
Alpenhorus sort. I 
ger Engländer fetzte seine blaue. Brille 
vieder auf und kehrte eilig zurich, — sein 
ustäter Blick suchte den Führer, ex war nir⸗ 
zends zu sehm. —* 
Das Glückbegünstigte das Verbrechen. 
— der Engländer kam ohne Unsall mach — 
jern zurück. Riemand wußte dort, daß ex den 
ungen Deuitschen begbeitet hatte. 4 
Der Commergienrath rannte woll Unruhe 
and Laungeweile umher, und vexwünschte sriwe 
Idse, nach diesem abscheulichen Berglande ge⸗ 
ommen zu dein. Er stand am Vierwaldstädtern 
See, ohne an Tell zu denken 5 was hümmerte 
ihn dar revolutionäre: Schweizer dc 
Der Englander mit der blauen Brille ge⸗ 
sellte sich jetzt zu ihm u 41 
„Weld Bir be begann.Jemer, —.Sie zeiden 
am Spleen, fahren Sie mit mir auf den 
Ser, da wird's Ihnen sicher besser.“ 
Der Commergienxath mußte Jachen, es 
war in gar zu narrischet Gesel· ··· 
Haben Sie einen Schiffer?“ fragte er.