Full text: St. Ingberter Anzeiger

ansagharen Schrecken, dani faßte er sch mit 
der ihm eigenen Selbstbeherrschung und bot 
ihr mit glücseligem Lächeln die Hand. 
Ning, mein Morgenstern, meineß Her⸗ 
zens Königin! darf i ch meinen Rugen krauen. 
yIst diese wonnige Ueberraschung beseligende 
Wirttichtzit wirst Du nicht wie ein sußes 
Traumbild verschwinden 
dDas Möd hen erglühte und erbleichte/ sie 
versuchte unwillig und zücnend auszusehen 
und doch bebten die rosigen Vppen vor 
Freude. 
Deines Herzens Königin “ O Pedre, 
wie iann ich leeren Worten trauen, wie Dir 
glauben, cClachdem Du die verlobte Braui in 
Schmach und Elend vertießest ẽ Wie lanust 
Du wagen so mit mir zu⸗sprechen . 
„Laß mich Dir Alles erklären, mein Lieb⸗ 
chen,“ begann der Graf schmeichelnd, „denn 
ich fürchte Miguel habe Dich und mich be⸗ 
—DV sagen, Du möchtest 
Dich eiun paar Monate in Palerms gedulden, 
dimn würde ich auf den Flügeln der Liebe 
uu Dir eilen, und Dich zur Gräöfim erheben. 
Theile mir nun mit, was er Dich glauben 
ließ O meine Nina, mein geliebtes Leven, 
wie kann ich Dir genug danken, daß · Du ge⸗ 
kommen bist·. 
Ziphyr! trank mit gefaitelen Händen und 
wvᷣbgender Brust jedes Wort von seinen 
kippen. 
Pedro,“ sprach“ sle eindlich mit von 
deidenschaft heiferet Sitmme, Du würdest 
Deine und meine Seele in! den Abgrund, 
surzen, wenn Du wich izt betiögefi Ith 
chwdre hiet vor Gott furchibaͤre Rache wenn 
Dein Dethe mir züigt. Sich miit in⸗s Auge 
Dedro und wiedetholt vaß Du mich nichi 
verlaffen wolllest, daß Du mich noch üüebst 
Ieder Zug des saͤdnnen. Anilihes vertieth 
ben herzens furchtbare Auftegung. Die farb· 
losen Vippen preßei sich zusammien, die blei⸗ 
hen Wangen schienen einsufallenn. 
Wie schlecht und verdorben. wie eibarmunha⸗ 
loz mußie des Manues erz sein, denn er 
plickte lachelnd zu ihr * und erwiderte, 
Kann Liebchens Stecnenauge — 
in' anderetß Gefühl' als leidenschaftliche Zärt- 
lichteit und' treue Hingabe lesen 5 
Sie schaute ihm lange in's Auge, als 
wolle sie des Herzens tiefste Tiefe ergründen. 
dann sank sie weinend vor Freude in seine 
Urme und küßte eutzückt ihm Stirne und 
hände. . 
„Meir Pedro'! mein angebeteter Gelieb ⸗ 
ter F weißt Du, waß ich gelitten ? wie ich 
das glühende Herz zu ersticken suchte, weil ich 
an Deiner Liebe zweifelte. Ich hielt Dich für 
reulos und falsch und schmiedete verzweifel nde 
Kachepläne“ 
Und er kuͤßte die heißen bebenden Häude, 
streichelte das glänzende Haar. 
(Fortsetzung folgt.) 
Zanuigfaltiges. 
Ein witziger Advokat trat in den Gerichts⸗ 
saat und bemerkte, daß der versammelte Ge⸗ 
richtshof aus sehr jungen Räthen bestand. 
„Nun heute ist mir wirklich bange um meinen 
Fuenten,“ sagte er zum Präsidenten. „Weß⸗ 
jalb?“ frug dieser. „Nun, ich sehe hier das 
Janze jüngste Gericht versammelt.“ 
— —— 
Aus dem Orieut. 
In' einenn Wiener Biatte finden wir 
olgende Notiz: Ein Beduine welcher sich 
imge Zeit in Paris aufhielt und dem na— 
ürlich die Begrüßungsweise mit dem Hute 
nuffdtlend etschien, da sie det seinen so ent 
egengesetzt ist, bediente sich später im Zorne 
des Fluches: „Möge Deine Seele nicht 
meht Ruhe haben, als der Hut eines Euro⸗ 
päers.“ 
Zweisilbige Charade. 
Das Erste verschwindet vor uusern Augen, 
Das Zweeite lockt Fischer und Jäger heraus, 
sollie, zum Unglud das Ganze nichts⸗ ta agen, 
htleiot uns das Erste zum Huuse hinaus. 
Aufsösung der Charade“ in Nr. 183 des Unterhal⸗ 
tangsviaties: Aachen — Bachen — La⸗e, 
chen —Nachen — Wachen — S ach en. 
ruck und Verlatz vhn' F. X. Dee ia eh in St. Anobert.