Aluterhaltungsblatt
zum
SgIngberter Auzeiger.n—
X. 23. Dienstag, den 21. Febenar
—
—
1877.
Lord LEyle. —]
Nach dem ameritanischen Originale des
I Charles T. Manners. *
Frei bearbeitet von Lina Freifrau v. Berlepsch.
J Gmbs)—
Gortsetzung.)ee
Der Graf siand wie bezauberta aber er
he wunderte nicht sowohl die süüße Stimme, als
den Liebreiz der königlichen Gestalt. .AIs
Als sie sich auf Lord Cuthberts Mahnung,
üch nicht zu sehr anzustrengen, erhob, begeg⸗
nete ihr Auge dem Grafen und wieder erbebte
ihr Herz in namenloser Furcht. Wer war
dieser Maun und was wollte er? Sie sahn,
wie er nachlässig die Haud auf ihres Vaters
Schulter legte und ihm etwas zuflüsterte,
worauf dieser erst scheu um sich blickte und
dann beschämt und gedemüthigt die Augen
senkte. Mußte fie solchen Ausdruck auf den
geliebten Zügen schauennn
Die übrige Gesellschaft, vielleicht mit ein⸗
Ager Ausnahme des Hausherrn, schien von
der Liebenswürdigkeit und Unlerhaltungsgabe
des Grafen gesesselt und freute sich zu hörem,
baß er ein' paar Tage zu bleiben beabsichtige.
Lord Cuthbert näherte sich Mrs. Cartright.
„Ich habe das Gut eingesehen und für
gefunden,“ sagte er,“ „Sie haben jedoch
drei Wöchen Frist, den Kauf rückgämig zu
machen, und in der Zeit werden fie den
Wohnfitz wohl in Augenschein nehmen körnen?
Der Notar erwartet sie ebenfalls behufs Un⸗
terzeichnung der nöthigen Documente und Uebet⸗
nahme der betreffenden Velder.“
Er sprach schnell und sichtlich erregt. Mrs⸗
Cartright; hatie lasuge bemerkt, daß er die
Rede beschleunigte, so oft er sich an sie wandte
und wunderte sich nicht mehr darüber.
Ich freue mich wirklich einen greifbaren,
Beweis unseres Glückesin die, Haud zu be—
ommen,“ lächelte sie, denn bisher erschien
8. mir wie ein Traum. Der erste Gebrauch,
den ich von dem Erbe machen werde, besteht
in dem Ersaß der Gelder, die mir von Lyle
Hall ausbezahlt wurden. Selbstverständlich erv
lijcht nun die Renter
Ich fürchtete es, entgegnete Lord Cutb⸗
vert leise, „aber ich erwartete nicht, daß Sie
zur ückgeben würden. was in's Bereich der
Vergangenheit gehört. Ich wünsche sehr⸗ Sie
möchten es nicht thun“
. Und ich habe kelne Ruhe. bis es ge⸗
scheh en,“ bemerlte Mrs. Cartrighi entschlossen.
WEr seufzte und schwieg, aber dieses
Schweigen sagte beredter deun Worte? Ich
mußß mir's gefallen lassen, wenn mit auch
der lehzte Trost geraubt wird rꝛ.
Mers. Cartright betrachtete ihn betrübt.
—Ich moöchte nicht gern undanlbar erschei⸗
nen, aber die Rente begleitete steis ein
schmerzliches Gefühl. Es war, als ob das
Geld mir sage: ich soll Dir des Sahnes
Verlust erschhen. Möglicherwelse war eß unrecht
es so zu nehmen, aber ich konnte es nicht
helfen, und das Herz sträubte sich beständig
dagegen, weil mir, trotz bitterster Armuth, keine
Schätze Indiens des Sohnes Verluft ersetzen
sonnten“ —
Sie sprach mit ungewöhnlicher leidenschafte
licher Aufregurg, und Lord Cuthbert wandte
sich zu iht. wir angezogen von mognetischer graft