weit zurüd, um sie nicht zu Abren. Wenige
Minuten später lam sig wit trühem Lächeln-
zu ihm · 2
Ich fühle mich besser und will in's Haus
zurüdlehren. ···· 44*
Sie haben sich wohl in letzter Zeit zu
sehr angestrengt ··
Nein, nein, das ist es nicht. Es ist ein⸗
fach die Zeit gekommen, wo auch mir mein
Theil an Kummer und Leid wird, und ich
war so lange blind und eigeawillig. daß ich
nechis ruhig ertragen laun ·... J
unsagbarer Schmerz, namenlose Demüthig⸗
ung lag ig dem Tone. Lord Cutbbert be⸗
rachtete sit erstaunt, war das die stolze Viß
Llond /
aAlso auch Sie —“ murmelte er traurig,
und ich hatte gehofft, es würde Ihnen jede
bittere Ersahrung eripartꝛc.
ielleicht erwartete ich das selbst und
u wird mir nun eine heilsame Lehre. Ich
og meine Gewande zurück, auf daß nicht ge⸗
einer Staub sie berührt, und nun ist es
wohl gut, daß ich mein Haupt in Schmach
beuge ·.. 8
Immer bitterer wurde der Ton. bis sie
bes Gutsherru erstaunte. Miene bewerlie und
exglühend schwieg. WM
Wihß Llohd, Sie wissen wohl, daß Sie
uͤber meine Dienste zu. verfügen haben, daß
ich gꝓlüdlich wãte, wenn Sie dieselben an⸗
nahmen.“
. Rein, nein, Lord Cuthbert,“ rief sie
abwehrend, „des bedarf es nicht. Noch hat
mein Kummer keine greifbare Form, und ich
din kindisch genug, mich über Schatten zu
angftigen. Abec ich will Kraft sammeln- und
Muth: um dien Gespenster. beberzt zu ver⸗
scheuchen.“ 31 *. — 52
Bei Tische überraschie sie Lord Kuthbert
bucch ihrr frohes Geplauder. Der Graf beob⸗
achtete sie und. freute sich, daß sie so leicht
sich den Verhältnissen, füge, der Bgyr quier
aber kannte sie desser und fürchtete eine Unr
berredung. Als sie sich, erhoben, dat sie ihn.
se ih den Garten zu hegleiten.
IJetzt micht. wein Kind, ich will mit
dord Cuthbert die Pferde besehen“
Aber, Papa, ich habe Dir nur zwei
Worte zu sagen.“
Er folgte ihr schweigend.
„Ich will heim, Papa,“ begann sie, als
sie sich allein sahen, „es ist höchste Zeit, daß
ich gehe. Wirst Du mich Morgen begleiten ?“
Aber, liebe Tochter, was würde man zu
solch schneller Abreise sagen ?“
Nichts, denn ich sprach davon so lange
ich hier bin, Niemand wird sich über unser
Weggehen wundern, als Graf Lubin, der die
Frechheit hat, mir zu sagen, ich solle gar nicht
gehen.“
Des Mädchens Auge flammte, die Lippe
bebte voll biiterer Verachtung. Als der Ban⸗
quier schwieg, erbleichte sie, ein düsterer Schat⸗
ten legte sich auf ihre Züge, der Hoffnungs⸗
schimmer schwand vor dem Zweifel, dem vagen
Schrecken, der sich ihrer Seele bemächtigte.
„Bater, Vater, warum antwortest Du
nicht? geht Dir dieses Menschen Wille über
Deiner Tochter Glück und Ehre 7“
Lawrence Lloyd verbarg das Antlitz in
den Händen und sprach dann schmerzlich be⸗
wegt; „Bezweifle Alles, Genevra, nur nicht
Deines Vaters Liebe. Du mußt wissen, daß
mir die ganze Welt nichts gilt im Vergleich
mit Deinem Glück.“
,Warum beeinflußt Dich dann dieser
herhaßte, unheimliche VUtann ?“
Sie hatte sich zärtlich au ihn — geschmiegt
und fühlte, wie leiser Schauer ihn durchbebte.
„Diese kindische Abneigung wirst Du bald
vergessen. Der Graf ist in London g achtet
und deliebt, und die Vermählung mit ihm
ist unter den gegebenen Verhältnisstn das
Beste. Und, ist es denn nichts, Grafin zu
—XX
„Für mich nichts als unendliche Schmach,
namenloses Elend, grenzenlose Demüthigung.“
Anea Ggortfetzung folgtz.
Mannigfaltiges.
Von der Schweizer Grenze schrieb ein
Schweizer an seinen am Miitelrhein weilenden
Freund im heimischen Dialekt: „J glaubi mit
Waribaldie ischts nu balt gari baldi ausi.“
J Veud und Vertgg von FJ. X. Denae z in St. Ingbert. 57