aufgehoben und die Besorgung ihrer Geschäfte dem hiesigen italie · die Studienanflalten feines Kreises verboten hatte, zur Ernführun⸗
uischen Gesandten übertragen werden. J— — an den Gymnafien des Königreiches genehmigt. Diese Genehn.igun⸗
Die Fortschritispartel bereilet eine Interpellation au dat hat insofera höchst unangenehm überrascht, als die Meinung ver
Tultusministerium vor, worin um Antwort gebeten wird: 1) wa⸗ hreitet war, das Buch sei in seiner neuen Auflage im Sinn
um die Bitte der hiesigen Altkatholiken um Ueberlassung der hiefigen der jüngsten Conzilsbeschlüsse umgearbeilet. Dies ist jedoch nid
Studientirche nicht wilifahrt werde, obschon die unteren Behörden der Fall: die neue Auflage ist vielmehr bereits vor Verkündigun
die betreffende Eingabe zustimmend begutachtet haben. und 2) wie des neuen Dogma's gedruckt und herausgegeben und „daß deut
s komme, daß ersi unterin 9. Dec. ein nenes Religionsbuch zur JFesuitendogmn don der päpstlichen Unfehlbarkeit“ nicht in dassel bt
kinführung an den kathol. Gymnasien vorgeschrieben worden⸗ welchet ingeschmuggelt.
eigens zur Aufnahme der Lehre von der päpstlichen lUnfehlbarkeit Mäünchen,. 83. Jan. Das Siaats minifterium der Finanzen
umgearbeitet fei 7 Der letztere Fragepunkt dürfte nun wegfallen, macht bekannt, daß, da bis zum Ablaufe des bvorigen Monats mit
venn die oben erwähnte, don den „N. Nachr.“ ertheilte Äufklär. ücksicht auf den Stand der Verhandlungen über das Budget fünr
ung richtig ist. — die XI. Finanzperisde die Moglichteit nicht gegeben war, für dit
Der beir. Ausschuß der Reichsrathskammer hat dem Beschluß Deckung der beborstehenden Staatsdedürfnisse dieses Jahres in
der Abdeordueten vom 14. Ollobe v. J. bezüglich der Revision definitiver Weise Vorsehung zu treffen, im Interesse eines ungestörten
es Gesetzes über den Geschäftsgang des Landiages beigestimmt, fortgangs des Staatshaushaltes verfügt wurde, daß die Bestim⸗
was wahrscheinlich auch im Plenum geschehen wird, so daß nun— ungen über die provisorische Zahlungsermachtigung für das Jahr
mehr einer ersprießlichen Lösung der Geschaͤftsorduungsfrage 1868 in gleichmäßiger Weise auch fuͤr das ecste Jahr der XI.
entgegengesehen werden kann. rinanzberiode bis zu dem Zeitpunkte in Anwendung zu kommen
München, 2. Jan. Die Beschwerde des Bischofs von jaben, mit welchem die definitive Credae hiefür ertheilt sein werden.
Augsburg ist vom Ausschusse der Kammer der Abgeordneten mit die kgl. Rentämter können demnach eine Erhebung von direklen
p gegen 3 Stimmen füuͤr begründet ertlärt worden ; die letzteren, Sleuern für das Jahr 1872 insolange nicht bethäligen, bis hiezu
die Abgeordneten Völk, Louis und Dürrschmid, werden in einem vesondere gesetzliche Ermächtigung gegeben sein wird und darf
esonderen Minoritätsgutachten ausführlich darlegen, daß die Be⸗ demzufolge die Steuerperzephion für das erste Quartal 1872
ichwerde vollig unbegrüͤndei is.. vorerst nicht in Angriff genommen wirden. WU
München, 2. Jan. Dem Venehmen nach wäre dem paäpft⸗ München, 4. Jan. Abt Mertl von St. Stephan Augs-
lichen Nuntius Mirg. Veglia der Cardinalshut bestimmt, wahr⸗ burg hat die angebotene Würde eines Bischofs von Speier ent⸗
cheinlich in Anerkennung des Verdienstes, daß er sich der baye⸗ schieden abgelehnd. aisersl. Zig.)
ischen Regierung möglichst unangenehm gemacht hat. Mach einer München, 4. Jan. Hr. v. Doönniges, der Gesandie Bayerns
Meldung des „Desterr. Voltsfr.“ aus Ron wäre neben dem Nnntius am italienischen Hofe, ist vergangene Nacht in Nom an den Blat-
auch dem Erzbischof von München die Kard'nalswürde zugedacht) ern gestorben.
. Vor ein Paar Tagen reiste Graf Beusf, bon don, kom . Karlsruhe, 2. Jan. Die für Karlsruhe wuͤnscheuswerthe
wend, hier durch; er will seinen Sitz im östeereichischen Reichsralh Bahn Berqzabern⸗Saarbruden ist gesichert. Das Bahn⸗Projelt
einnehmen. Karlsruhe⸗Heilbronn hat Fortschritle gemucht; ein neuer Plan will
Mäünchen, 2. Jan. Die. Aufhebung des Monturraten · vie Abzweigung statt von Berghaufen schonm von Durlach beginnen
Systemez und die Einfuͤhrung des euen Bekleidungs⸗ und Aus⸗ lassen. Fuͤr Karlsruher Eppingen, als Theil der Linie, ist die
rüstungsmodus der Truppen des bayerischen Heeres vom ersten Regierung bereit, Konzession zu ertheilen, ähalich wie für die
Unteroffizier abwärts hat auch eine p incipielle, bedeutende Ulu— Mannh. Rheinbahu. Für die Fortsetzung Eppingen⸗Heilbronn
wandlung des in der bayerischen Armee bestehenden Magazinswesens leventuel nach Grombach oder Steinsfurth)ist sie aber nicht in
zur nothwendigen Folge. Die Deconomiekommissionen siud damit der Lage, 3. 3. eine Konzession in Aussicht zu stellen.
beschäftigt, das preußische Magazinswesen, das sich seit einer Köln, 1. Jan. Wie wir vernehmen liegt bereits der Plan
langen Reihe von Jahren und dei mehreren oft plötzlich einge⸗ur Erweiterung unserer Festung vor und wird in den nachsten
retenen Mobilmachungen (wir erinnern an das Jahr 1870 und Tagen unter dem Vorsitze des Gouverneurs in dieser Angelegen⸗
besonders an das Jahr 1868, in welch letzterem Jahre preußische ‚eit eine Conferenz hier abgehalten, in welcher der Slaat, die
Regimenter drei Tage nach erhaltener Mobilmachungsordre schon Hemmeinde Köln nund die Directionen der hiesigen Eisenbahnen ver⸗
auf holsteinischem Boden und einige Tage später dem Feinde ge⸗ treten sind. In der Umgegend der Stadi, in den ersten Rahon⸗
zenüberftanden) als einfach und zweckentsprechend bewiesen hat, Bezirken, ist die Speculauon in Ländereinm sehr rührig. —
zuch in der bayerischen Armee durchzuführen. Zunächst werden 4 Berhin, 1. Jan. Wie die „Tribüne mittheilt, sind alle
die Compagnieen, Escadronen und Baͤtterieen nud mehr noch die Bemühungen, den Termin der ersten Militäraushebung in Elsaß ·
Montur und Armaturgegenstünde für die Mannschaft der Friedens Lothringen, welche bekanntlich auf den 1. Ollober do. Is. festge⸗
stärte je nach der Beschaffenheit in fünf Klassen gesondert, aufsbe- setzt ist, uoch länger hinauszuschieben, ohne Erfolg geblieben.
wvahren, während diejenige der Reserve und theilwesse der Land— Berlin, ĩ. Jan. Damit das neue Jahr doch nicht ganz
wehr von den Oeconomiekommissionen der Regimenter und Batail⸗ ohne den üblichen Neujahrsscherz beginne, hat eine hiesige Zeilung
one aufbewahrt werden; für die Landwehrbalaillone sind vorerst ihren Lesern mit großer Bestimmtheit versichert, daß die Tage des
mur für 400 Mann — 48 Unteroffiziere, 12 Signalisten und Herrn v. Mühler gezählt sind. Wir wollen nun zwar keineswegs
340 Pioniere, Gefreite die nöthigen Ausstattungen an den Com. die absolute Richtigkeit diefer Mittheilung bezweifeln, aber die B—
pagniesitzen vorräthig zu hallen, der Bedarf für die übrigen Mann⸗ deutung, welche man ihr beizulegen beliebt, hat die Mittheilung
schasten auf Kriegssiarke ist bei den correspondirenden Regimentern nicht. Herr v. Mühler findet sich noch sehr sicher in seinem
zu asserdiren. Durch dieses System wird folgerichtig ein ansehn⸗ Ministersessel, und wenn wirklich, wie verlautet, die versprochenen
licher Vorrath aller Ausstattungsgegenstände beschafft, wodurch in Gesetzentwuͤrfe aus seinem Ressort in dieser Session nicht mehr zur
kützester Zeit die Mobilmachung des gesammten Heeres oder ein⸗ Vorlage gelangen sollen, so macht er diese Landtagssession vielleicht
zelner Theile desselben geftattet ist. auch ohne allzuheftige Kümpfe durch; kleine Plänkeleien, wie z. B.
— Die Mandatsmederlegungen faugen in unserer Asgeotd⸗ eine Discussion über das Ausscheiden dreier berühmier Professoren
netenkammer nachgerade an, anstedend zu wirken; wiederum hat aus der wissenschastlichen Deputation, und ähnliches werden den
heute ein Abgeordneter sein Austrittsgesuch eingereicht, nämich der Herren Cullusminister nicht aus seinem Gleichmuih bringen, er
Bürgermeister Ritter aus dem Wahlbezirk Kaiserslautern Kirchheim⸗ wird folche Angriffe vielleicht schweigend hinnehmen, und es der
bolanden; für denselben hat der Ersatzmann J. Gelbert, Bier⸗ Entwicklung der Verhältnisse überlassen, ihm nicht recht zu geben.
brauereibesitzer und vormaliger Bürgermeister in Kaiserslautern Eben so wenig Vrrtrauen wie die Nachricht von dem bevor⸗
einzutreten; er wird das freigewordene Mandat übernehmen. Der dehenden Rüdiritt des Cultusministers verdienen auch die um⸗
für Herrn Jordan einberufene Erfatzmann, Gutsbefsitzer Wolf aufenden Gerüchte über den Rücktritt des Grafen Eulenburg für
von Wachenheim, der in letzter Zeit nicht unbedeutend erkrankt den Fall, daß das Abgeordnetenhaus seiner Kreisordnung nicht
var, wird nach seiner bald zu erwartenden Genesung in die justimmen sollte. Obgleich das Gerücht so weit geht, seinen Nach-
ammer eintreten. 'olger in der Person des Geh.⸗Rath Wehrmann, vortragend er Raih
München, 3. Jan. Der, Volksbot“ schreibt: Einer Nachricht beim Koͤnig, zu bezeichnen, so haben uns die Anteccdentien des
auß Rom zufolge werden die Erzbischöfe und Bischofe von München, Grafen Eulenburg doch gar kein Recht gegeben, anzunehmen, daß
Posen, Köln, Breslau und Mainz im nächsten Consistorium zu er zurücktreten wird, wenn ein von ihm eingebrachtes Gesetz nicht
dardinaͤlen erhoben; anßerdem sallen auch die Kirchenfürsten vondie Zustimmung der Volksvertretung findet. Würde er dies für
Salzburg, Gran, Paris, Mecheln, Westminster und Lissabon, wie einen Grund zum Raͤcktritt balten, so wäre er wohl schon sehr
die Nuntien von München, Wien und Paris mit dem Purpur jange nicht mehr Minister.
belleidet werden. Berlinn, 3. Jau. Bei dem Empfang am Neujahrstage
Das baher. Kultusministerium hat, wie bekannt, die neue richtete der Kaiser an die Generale un Minister einige warme
uutergeordnete Auflage des Stadelbauerschen Lehrbuches der katho⸗ und herzliche Worte, worin er dankend anerkaunte, wie sie während
lischen Religion, das der Regierunepräsident der Oberpfalz fuͤr ves Krieges zur glücklichen Führung und Beendigung der großen