Full text: St. Ingberter Anzeiger

st, so ist der Fall des Papstlhums gleichfalls beñegelt, und die Anstrengungen dafür zu machen, daß Han Sielle des wilitäri 
uessen Ereign sse bestätigen leicher Zeit diez Abschwuhung des u —* Fins 
dmischen Katholicismus in den Ländern veuischer Zunge. Nun tigen Biziehungen det cdpilisitten, Natiouen veherrscher eine 8 
venn⸗ solches der Sinn der Ereignisse ist — und nins scheint/das⸗fliche Vysi⸗ nañonaler und ünternationaler Verwaltang hesone 
Auge eines Philesophen wird sie nicht anders hetrochten können Swerde. Sie benachrichligt alle hierin mit vhr Einverfiandenen 
o ist es klar, doß, wenn Frankreich unter dem⸗ Einfluß seiner‘ daß sie während ihres Aufenthalteßs n den Mongaten Mai um 
deidenschaften sich einen Verbündeten wählte, es sich auf die Seite Junin d. J. einen Friedenscongreß in London abhalten wer 
des Rugschritis in Europa werfen würde.“ (Staatsb. Zig.) ind bittet, in der Hoffaung, daß auch männliche Friedensfreum— 
n Gegenüber den immer und immer wiederlehrenden Piil läre dies aus weiblicher Initiatide hervorgehende Unternehmen billi 
exxzessen dürfte es auch wieder an der Zeit sein, folgende Kabinets- und fördern würden, alle ihr zu e Muteiluagen A 
Frdte Friedrich Wilhelms des Dritten in Erinnerung zu bringen. NMai d, Je ab unter der Adresse des Hrre Baring Broiters 
Ic hade sehr mißfällg vernehmen müssen, wie besonders jungere dondon ihr zugehen zu lassen· — n 
Hifiziere Vorzüge ihres Standes vor dem Civilstaude behaupten — Spanien. 
wollen. Ich werde dem Militarstande lein Ansehen geltend zu Madrid. s5. Mai. Die Larlisten verloren in dein Gefeqh 
nachen wissen, wenn es einen wesentlichen Vortheil zu Wege bringt, jon Orosquieta e ren eerdn —* 
ind das ist auf dem Schauplatze des Krieges, wo sie ihre Mit. ruppen verfolgten sie lebhaft und bringen uene Gefangene ein 
urget mit Leih und Leben zu vertheidigen haben, allein der Fall. don Carlos floh, auf dem Fuͤße verfolgt. mit 200 Mann da 
Im Uebrigen darf sich kein Soldat unterstehen, weß Standes und ranzösischen Grenze zu— 2 
Zeuges er auch fei, einen Mitbürget zu bꝛüsliren- Sie kKnd es B'ah o an . 8. Mal. Das Gerkicht von der Gefangen— 
nicht Ich, die die Armee unterhalten, in ihrem Brode steht das jahme Don Carlanjs erhält sich. General Rada ist nach Frem 
Zele der Meinem Befehle anvertrauten Truppen,. und. Arrest, rich uͤbergeireien! Die spanischen Vehörden fordern seine Verwa 
dassation und Todesstrafe werden die Folge sein. die jeder Kon⸗ ung von französischem Gebiete. Id: 
ravenient von Meiner unbeweglichen Strenge zu gewärtigen hat. 
Zeclin, den 1. Jan. 1798. Friedrich Wilhelm ··· — 
Die Regierung zu Köln hat für den Kreis Bergheim und 
den Landkreis Koöln eine Polizei-Verordnung erlassen, in welcer 
ie, „bei dem Ueberhandnehmen der Schulv ersäumnisse 
Fei Kindern, die in den Sommermonaten zur, Arbeit auf den 
Zuckerrüben Feldern Verwendung finden,“ Folgendes bestimmt: 
Riemand darf Kinder, welche der allgemeinen Schulpflicht noch 
enterliegen, während der für den Unterricht festgesetzten Stunden 
u Arbeiten bei dem Bau von Zuckerrüben verwenden. Wer ge⸗ 
Jen dieses Gebot handelt, verfäͤllt für die Beschäftigung jedes schul ⸗ 
zflichtigen Kindes während der für den Schulunterricht festgesetzten 
Zmuden in eine Geldstrafe von 1 bis 10 Thalern.“ 
Amerilanischen Blätlern zufolge beabsichtigt der Kronprinz 
des deuischen Reichs demnächst die Vereinigten Staatfen zu 
hesuchen. 
Städtische Angelegenheiten. 
Stadttrathssißung vom 10. Mai 1872. 
Der Stadtrath, präsidirt durch Herrn Bürgermeister Chandor 
var zahlreich vertreten 
Beginn der Sitzung um 3 Uhr. Schluß um 4 Uhr db 
Ninuten. Beschlossen wurde: 1) Den dritten Arzt Dr. Cor 
rẽᷣhrhardt definitiv zum städtischen Vürger Hospital-Arzte zu er 
ijennen; vorbehaltlich, daß derselbe weder die Eisenhüttenwerkt— 
och die Bergamts-Praxis übernimmt. Als Jahresgehalt für dieh 
„tillung werden fl. 150 angewiesen, anfangend am 1. Aprild 
Fahres, ferner fl. 60 pro Jahr aus der Armenkasse zur Behand— 
ung der Armen, und zwar vom 1. Juli dieses Jahres ab. 
2) Die Lateinschullocalitäten blos dann einer Umgestallunz 
zu unterwerfen, falls eine wirkliche Nothwendigkeit hiezu sich er— 
giebt. 
35) In dem pro 1873 zu errichtenden Büdget st ein aus 
reichender Credit anzuweisen wegen Herstellung von Brunnen. 
4) Den Herren Marhurger, Mohr, Isaac und Emrich wurd⸗ 
as städtische Vürgerrecht gegen Bezahlung der üblichen Topen 
zuf deren Ansuchen ertheilt. 
5) Eine Weg⸗Angelegenheit durch den Podaschwald zu den 
fichertswiesen wurde dem Herrn Oberförster der Herren Gebrüdn 
draemer überwiesen. 
J Fraukreich. 
Der Bericht über die Ausgaben für die Franc tireurs 
der Rhome, ver dieser Tage an die Abgeordneten vertheilt wurde, 
nacht Aufsehen, und es sind wirklich erbaulsche Dinge darin ent⸗ 
hdalten. Z. B.: „Die freiwilligen Jäger der Rhone hatten zum 
Anführer einen gewissen Moulinier, der sich gegenwärtig im 
Zagno befindet ... Die Vengeurs wurden geführt von einem 
Jewissen Maliki, der zu 20jähriger Zwangsarbeit verurtheilt wor⸗ 
den ist.“ 
Wie das „Feuille du village“ berichtet, haben die französi⸗ 
chen Legitimisten an einem Tage für die spanischen Karlisten 
15.000 FIrs. gesammelt. Das „Sicle“ bemerkt dazu: Ist das 
icht herrlich? Man sammelt für die Befreiung des französischen 
Hebieies und der Adei antwortet damit, daß er sein Geld den 
spanischen Verschwörern gibt.“ L 
Das Buch des Marschalls Bazaine hat dem Fasse den 
Boden ausgeschlagen: der Marschall wird vor das Kriegsgericht 
gestellt, und er darf sich darauf verlassen, daß seine Gegner, die 
chon so lange gegen ihn geschürt haben. ihn nicht schonen werden, 
numal er sie fortwährend reizt. So ruft heute das „Sieècle:“ 
Dieser Mann scheint der Straflosigkeit sicher zu sein und keine 
Ahnung von der auf ihm lastenden Anklage zu haben. Wenn er, 
tatt Wietz auszuliefern, es geretset hälte, würde er das Haupt 
nicht höher tragen. Herr Bazaine, eines Capitalverbrechens an⸗ 
zekiagt, genießt nicht nur seiner vollstandigen Fceiheit, bezieht seine 
Zesoidung als Marschall von Frankreich, sondern hat auch Adju⸗ 
santen. Er sendet also einen seiner Adjutan:en zum Kriegs⸗ 
Minister, um zu verlangen, das Decret solle es aussprechen, Ba⸗ 
saine werde auf sein eigenes Verlangen hier vor ein Kriegsgericht 
zeflellt, und nicht auf den Wunsch der Commission der Kapitula⸗ 
enen. Die Commission widersetzt sich energisch der Erfüllung des 
von Herrn Bazaine ausgesprochenen Wunsches.“ 
Marschall Bazaine hat zu seinem Vertheidiger den Advokaten 
Allou ausersehen, welcher auch neulich den General Trochu vertreten 
hat; ihm sollen noch die Herren Picard und Lachaud zur Seite 
tehen. 
In Marseille verstarb vorgestern in hohem Alter und 
nach längerer Krankheit der Vater des Gastonn Crémieux. 
e rad calen Blätlec behaupten die Hinrichtung seines Sohnes 
habe ihm das Herz gebrochen. 
England. 
Durch einen Aufruf „an Alle, die bereits eingeladen find 
ur Theilnahme an einer weiblichen Friedens ⸗Gesellschaft'“ fordert 
Julia Ward Howe die Frauen in allen Erdtheilen auf, dereinte 
Vermischtes. 
Zweibrücken, 9. Mai. Bei Rimschweiler fielen un 
2 Uhr in der Nacht vom letzten Dienstag auf Mittwoch Wölt 
—VVVV— 
ndem sie 9 Schafe sofort tödteten, 9 weitere derart zeifleischlen 
zaß sie später verendeten, und noch etwo 10 —12 Stücken geringett 
Herletzungen beibrachten, (nach Versicherun,, des Hrn. Bürgermeiste 
„on Rimschweiler wurden 50 Stück theils zerrissen und aufgejehrh 
heils derart gebissen, daß sie bereits krepirten oder noch —krepiru 
verden). Die Wunden rühren augenscheinlich von perschiedentn 
Hebissen her. Auch in der vorigen Woche soll ein ähnlichet jedod 
ninder erheblicher Foll in der Gegend vorgekommen sein. (Zw. 
—Fadiserstautern, 8. Mai. ESchwurgericht.) J 
vem am 10. Juni in Zweibrücken zur Verhandlung kommende 
Prozeß gegen Herrn Bürgermeister Ho hle wegen Verleumdun 
ind als Belastungszeugen außer Herrn Weber noch geladen di 
derren Anwalt Neumayer, Bezirksamts-Assessot Schmitt von hien 
sowie Herr Ad. Kröber und Redacteur Strobel von München. 
3 Gais. 3tg.) 
.Landav, 7. Mai. In der Brauerei zum „Englischn 
Harten“ hatte gestern Abend ein Fremder seinen Ueberzieher un 
eine Geldtasche mit 2000 fl. Inhalt auf der Kegelbahn abgeleg 
Us er später fortgehen wollte, war die Geldtasche verschwunden 
Finige Stunden später wurde aber der Dieb verhaftet; er hann 
Jas Geld bereits auf dem Wall vergraben, wo man es X 
vieder gefunden hat. (L. A.) 
pHanau, 56. Mai. Ein dahier kürzlich gestorbener reich 
Zrivatmann Namens Ch. Weishaupt hat unter anderen Legalen 
uch ein solches vnn 7000 Fl.“ zu einem Fonds für ein ben 
Ddeutschen Kaiser auf hiesigem Marktplatze zu errichtendes Stand 
dild ausgesetzt. 
r Leipzig. Am 4. Mai feierte die Verlagsbuchhandlun 
on F. A. Brodh aus in Leipzig den 100. Gehurtstag d 
grunders dieser in der ganzen Welt hochansehnlichen Firma. de 
Zründer derselben war Friedrich Arnold Prockhaus.