Full text: St. Ingberter Anzeiger

Ingberler Anzeiger 
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der St. Ingbern ere nzeäger. (und daß mit dem Hauptiblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstage⸗ Donnerstags⸗ und Sonntags 
zmer) erscheint woöchentlich vi er nal: Diensta a, Donner stag, Samstag ünd Sonntag Abonne mentspreis vierteljahrig 42 Krzre. oder 
12 Silberar. Anzeigen werden mit 3 serzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. J 
8 75. * x Sonutag, den 12. Mai A — 1872 
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Deutsches Reich. 
München, 7. Mai. Nunmehr hat auch der Fürstbischof 
bon Breslau gegen die HH. Prof. Reinkens, Weber und Erzpriefter 
dic. Buchmann, sowie gegen seine beiden von München aus für 
ie altlatholische Sache thätigen Discisenpriester Haßler und Hirsch⸗ 
välder die „groöͤßere Excommunication“, ausgesprochen. Der letzt⸗ 
enannte beabsichtigt, demnächst in einer eigenen Schrift dem 
zischoff von Breslau entgegenzutreten, und hat inzwischen die 
Frcommunication vom kirchenrechtlich formellen Standpunkt aus 
zurch eine Rechtsverwahrung als unwirksam hingestellt. (A. A.Z 
Stuttgaxrt, 10. Mai. Der Justizminister von Mittnachi 
raf gestern von Berlin hier ein. Die Ernennung eines Minisiers 
des Innern wird erwartet. I 
Berlin, 10. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ widerlegt 
die Unwahrheiten eines Berliner Berichts im Frankfurter Jour— 
nal“ folgendermaßen: „Cardinal Hohenlohe hatte die auf ihn 
defallene Wahl seiner Majestät angenommen, er war zutu Bot— 
after ernannt, und seine Cerditive waren angefertigt. Der Car— 
inal hatte seine Zusage nicht zurückgezogen, die Höflichkeit erforderte 
n Rom anzufrogen. ob die Ernennung dem Papsfte genehm sei. Jermischtes. 
zs erfolgte darauf die Ablehnung. Der Wortlaut verselben ist 7 Der pfälzische Kreisaueschuß des Land es hilfs— 
zier noch nht zur Kenntniß gelangt. Die „Nordd. Allg. Zta.“ bereins hat Hrn. Regierungspräsidenten: v. Braun zum ersten, 
chließt üc den Ausführungen der „Provinzialtorrespondenz“ üdber Irn. Reichsrath von Böcking zum zweiten Vorstand, die HH. Re— 
ie Ablet uutug des von dem Kaiser gewählien Botschafters an und zierungsassessor Wand und Prof. Mohr zu Secretären, Hrn. Kauf- 
emerkt, weichen peinlichen Eindruck bei der Seltenheit solcher Ab⸗ nann Rösinger zum Cassier ernannt. Vem Centralausschuß wurden 
chnungen und bei diesem unverkennbaren Entgegentommen des 2000 fl. überschickt zur Unterstützung von Invaliden, denen ein— 
deisers diese Zurückweisung der Wahl des Monarchen, dessen groß · Badecur verordnet wird. Der Centralausschuß will aus seinem 
nüthige Absicht vereitelt worden, hervordringe. Fonds 51827 fl. sür die Kaiser⸗Wilhelm⸗ Stiftung verwenden, 
Berlhien. Der Bundesrathsausschuß für Handel und wenn die Kreisausschüsse zustimmen. Die nicht zu Vertheilung ge⸗ 
derlehr hat den Antrag gestellt, daß 1) das von der zur Bear. angenden norddeutschen Hilfsgelder sollen dem pfälzischen Hress- 
witurg einer Pharmakopöe bernfenen Commission festgestete, mit vdereine resp. der Invalidenunterstützung als reutirendes Capital 
inem Vorwort dieser Commission versehene Urzneibuch unter dem zugewiesen werden. . 
uitel Pharmacopoea Germaniea“ vom 1.Sepiember d. J. Kaiserslautern, 10. Mai. Gestern hielten die 
m die Stelle der in einzelnen Bundesstaate gel:enden Pharmakopden Lehrer der pfälzischen Gewerbschulen eine zahlteich besuchte Ver- 
ee, 2) daß von der Publikation einer autorisieten deutschen ammlung in Neuftadt. Rector Rohe von hier wurde zum Vor⸗ 
lbersehüng dieser Pharmakophe Abstand genommen werdeDie sittzenden gewählt und die Bildung eines Kreisverbandes beschlossen. 
beeichnung der Droguen und Praparate,“ welchedie Apotheker dum Vororte und nächstiährigen Versammlungsorte wurde Speher 
nis vorräthig zu halten haben, so wie die Vorfichtsmasrehein und als Tag das Himmelfahrtsfest bestimmt. Die Verhandtungen 
ni Verordnung höherer als die Maximaldosen be stark wirkenden währten zwei Stunden, doch wurde miß Moijorität beschlossen, sie 
lezneien, so wie wegen Aufbewahrung von Giften sollen den nicht zu veröffentlichen. Ein wohlthuender collegialischer Geist durch⸗ 
äinzelstaaten Aberiassen bieiten sie d ree n e ene wie im heitern Theil, 
Dresden, 8. Mai. Das Siadivcrordnetencolleg beschloß und er wird ücherli segenore Je Früchte tragen. 
rfimmig beim Reichsstag gegen die von Dreeden zu Gunsten der be 6. Mai. Am Sonnabend ist es Seamfen der hie⸗ 
khiten eigegangenen Adressen Verwahrung einzulegen. Eine so, sigen Douone gelungen, ainer wohlorganisirten Schmugglerbaude 
it entworfene Gegenadresse (Referent Dr. Sieget billigt ent- dr die Spur zu kommen, die in doppelten Kuürassen, Am den 
dieden die Politik der Reichsregierung gegen den Ultramontanis, Leib zu tragen, in Köeben, worin Fasser angebracht, und in Blech· 
uuz und erbinet die Ausdebnmg der die Ausschlicßuog da Jesu. gefäßen, welche in Reiseloffern versteckt waren, Spiritus von Saar⸗ 
n betre enden Bestimmung der sächsischen Verfassung au dat brüden nach Metz rins hmuggelte. 2x (Ptetz. Zis.) 
f sinmung der satdsisc n. Birfasung cun dag beuden noch 5 8. Zu) 
nure Reich. Die Adresse fand icbhaflen Beifall un wurde ohnd at Stuttg ar t. 8. Miu. Prasident von Steindeis hat 
— * angenommene eeen J— sich, bealeitet von Inspector Senfft/ zur polytech nischen Ausstellung 
enon Frankreich. E nach Mostau begeben. 
Paris, 8. Mai. Courrier de France will erfahren nge n voriget Won⸗ wr greie sid hier tin 
— suchüngheaif Inglüdsfall, wie er vielleicht noch nie vorgekommen ift. Zwei 
— aß die Beschlüsse der Untersuchungscommission wegen der 7n aben, im Alter von 10 bdis 12 Jahren, gingen in den 
Pitulation von Metz, wie folgt, abgefaßt sind; In Erwägung, Wald um Ho! in. Als der G * 
h Beaine durch seine Schuld eine Armee von 150, 000 Mann aud, e Din, de rvon eme Lanne 
etlor unt, Arm , erstiegen hatte, vernahm er über seinem Haupte« eine sonderbare 
udten und da benso durch seine Schuld die Stadt Me z 95 
ienren und daß er ebenso durche chuld di tz Bewegung, und als er aufwärts schaute, sürzie ein Habi cht 
negeben, in Erwägung, daß er alle Regeln der Pflicht und der auf ihn u und verletzte ihnni Gcfi— *8 stariere 
ire außer Acht gelassen, ist es geboten, ihn vor ein Kriegs ericht 7 m Gesht Itetz starlet Abwehr 
iellen. TR) geboten. xern Ariegsge des Knaben ließ der Habucht von —feinen Angriffen, micht nach 
p ari 8 —blieb vielmehr, selbst als der Knabe vom Baume herunter glitt, 
— 9. Mai. Bazaine hat wegen der vom „Courrier ortwahrend auf dessen Kopf sitzen und perwundete ihn dermaßen 
—** derdsnnichten angeblichen — der Untersuchungs— daß das eine Auge gänzlich ausgehnckt und verloren gegangen ist, 
— ege die Stellung des Marschalls vor das driegs⸗ vährend der Arzt Mühe hat, ihm das zweite zu erhalten.“ 
—— iche Llage erhoben. Die von amchteten Zeitungen 3 E”chw. Merkur.) 
Nocgpich. daß Bazaine sich in Versaisse bereiss als Wie n, 3. Mai, Ein schauerliches Bild der Wohnungs⸗ 
* gestellt habe, —wird von unterrichteser Delle als per— reiben Wiener Blätter, enirollte sich gestern vor den Augen 
chnet Fomission, die das Haus Ne. 8 in her Keinergasse im dri⸗ 
** JJ ESchweiz. 
Zurich, 4 Mai. Nach der „P. Z.“ wird Gambetta mit 
ziner großen Anzahl Franzosen das eidgenössische Schützenfest br⸗ 
uchen, um den Besuch in Macon gebührend zu erwidetn.** 
Spanien. 
Madrid, 8. Mai.“ In der —A 
der Kriegsminister, daß der Plan Seranos der Sieg bei Oroquieta, 
die Zerstreuung der Panden und die Unterwerfung von mehr als 
3000 Insurgenten in der Navarra herbeigeführt habe. Die Nach⸗ 
ichten aus den andern Provinzen seien gleichfalls zufriedenstell end. 
Ein bei Oroquieta gefangener Deserteur wurde füsillirt, das Leben 
der übrigen Gefangenen geschont. 
Amerika. — 
New-York, 28. April. Brigham Young, gegen welchen 
ieit längerer Zeit vor dem Ver. Staaten Distrikt-Gericht für das 
Territorium Utah ern Prozeß schwebt und welcher deßhalb verhaftet 
vorden war, wurde am 28. April in Folge eines „Habeas 
Forpus“ entlassen, da der Richter der „Probate Court“ das ganze 
isherige Verfahren als ungesetzlich erklärte.