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Deutsches NReich ⸗
Müunchen, 12. Jum. Wie dem Franke Kurier“ heute
ancgetheilt wird, ist die Einberufung der Landwehrdffiziere ju ihren
elneffenden Regimentern guf, den 10. September, auf, die Dauer
n 30 Tagen za erwarsen J 4
J An den Senat der Universität ist eine Enfschließ-
iag. des Kultusministeriums gelangt,“⸗ die⸗-sichjedoch nicht,
die man erwartet hat, auf, die schwebende Jubiläumsfrage bezog,
elmehr die Feststellung der erhöhten Gehalte sämmtlicher Proses⸗
vren betrifft. Derselbe Erlkaß ist jedenfalls auch an die andern
eiden Landesuniversitäten ergangen.
München, 18. Juni. Die neue Organisation des Civil-
geterinärwesens in Bayern soll sicherem Vernehmen nach bis zum
Jun l. Irs. in's Leben treten und der Erlaß der bezüglichen
lerhochsten ⸗Verordnungen demnächst zu Lewärtigen sein.
München, 13. Juni. Es verlautet nunmehr in einge⸗
weihten Kreisen des Bestimmtesten, daß Hr. p. Luß nicht nur die
präsidentschaft des Kabinettes, sondern auch das Ministerium des
Auswaͤrtigen erhalte. Das Kultusministerium soll ihm nämlich
verleidet sen. *
—München-18. Juni. (Dienstesnachrichten.) Der Regier⸗
ungsassesfsor H. L. Wand in Speyer wurde zum Regierungsrathe
and der Regierungssekretär Th. Pfender daselbst zum Regierungs⸗
uissessr bei der Regierung der Pfalz, K, d. J. ernannt. ?
Berlin, 11. Juni:?“ Die Krupp'sche Riejenkanone, welche
m vergangenen Winter mit einer Bespannung von 12 Pferden
nach dem Artillerieschießplatze bei-Tegel hinausgebracht war, hat
nan in der vergangenen Woche im Schießen geprobt. Das Gewicht
des neuen Geschützes beträgt 552 Zir., der Lauf desseben ist ca.
J Fuß lang, die Mündung hat 1.Fuß im Durchmesser. Die La⸗
zung beträgt 21 Pfund Pulher,: das Gewicht der Kugel 5
die Tragweite derselben ist eine deutsche Meile lang. Auf diese
Swrecke durchschlägt sie eine 1 Zoll starke kupferne Platte. Die!
Schießbersuche sind sehr glücklich ausgefallen, die Tragweite soll sich
ils ganz ausgezeichnet erwiesen haben, nur die Ladung nimmt ver⸗
hältnißmäßig viel Zeit weg.
Berlin, 14. Juni. Reichsstag. Erste Lesung des Je—
uitengesetzes. Bundescommissär Friedrich erklärt: Der Jesuiten-
den sei im Hause als staatsgefährlich dargestellt. Pflicht der
segierung sei daher, auf ein Mittel zu sinnen, dieser Gefahr zu
egegnen. Das Mittel des Strafgesetzes sei zu hart erschienen;
nan habe daher ein milderes gesucht. Das vorliegende Gesetz sei
uur ein Nothwehrgesetz für den Fall, daß die staatsgesährliche
rendenz des Ordens offen und klar werde. Redner weist ent⸗
dieden die Ansicht zurüdt, als ob das Gesetz gegen die katholische
—XV sei, welche bestand, ehe der Jesuit norden existirte
and als derselbe aufgehoben war. Das Gesetz wolle keineswegs den
Jesuitenorden mit der katholischen Kirche identificiren. Im wei⸗
eren Verlauf der Debatte verweist der Bundes-Commissär gegen⸗
ber Mallinckrodt, welcher das Jesuitengesetz als einen unerhörten
borgang in der Gesetzgebung bezeichnet, auf Württemberg, wo
en Jesuiten und den ihnen verwandten Congregationen der Aufent⸗
alt verboten sei.“ Als die in dem Gesetz als dem Jesuitenorden
etwandt bezeichneten Congregationen nkernt der Bundescommissär
ie Ligorianer und die Freres ignorants, sowie zwei Schulbrüder⸗
iden deren einer unier französischer, deren anderer unter römischer
berhoheit stehe. Die Regierung habe auf Grund von Erkun⸗
igungen bei den bedeutendsten kirchenrechtlichen Autoritäten diese
mter dem Namen der Congregationen, der für sie gebräuchlich
b zusammengesetzt.
Italien.
Aus Rom, 11. Juni, läßt sich das N. W. T. berichten:
tist pofiliv, daß der Papu vor einigen Tagen eine (vorläufig
theim zu haltende) Bulle uuterzeichnet hat, durch welche das Veto
et katholischen Machte bei der Papstwahl abgeschafft wird.
ESchweiz. e
Beten, 12. Juni. Die Münzreform in Deutschland hat in
der Schweiz nicht eben auf's Augenehmste berührt. Während man äll-
gemein den Anschluß des deutschen Mimzsystems an eines der be⸗
ehenden großen Münzsysteme erwartete, konstruirte das neue deutsche
Münzgeseß, auf den Maßstab von IPfund-Gold. gleich 18124
Silber: gestützt, die Goldmünzen. von der jetzigen preußischen Tha⸗
erwährung aus. Da bisher aus einem Pfund Silber 30 Thaler
jeprägt wurden und 1 Thaler Zleich 8.Martk ist, so müssen aus
Pfund Gold, 90 mal 15 gleich 1895 in 139/3 Stücken zu
id Mork oder 694 Stücken zu 20 Mark ausgeprägt werden.
Naq diesem Verhälmniß sind 10. Mark Goldegleich 412,248 Fr.
und 20 Mark⸗gleich 24,001 Ir. Verglichen mit den hauptsäch⸗
lichsten Goldmünzen des Weltverkehrs geht folgendes Resultat hervor:
20 Mark gleich 6 Thlr. 20 Sgre gleich 24 Fr. 69 Ct.“
Sopereign 6 24/ 2 ασ 33uö
5. Dollars 6. 29 2 —
Somit ist nicht nur keine Uebereinstimmung mit den französischen,
»nglischen und amerikanischen Goldmünzen vorhanden, sondern es
verden, mit Rücksicht auf die Kleinheit der Abweichung verschiedene
lebelstände entstehen, von denen der Bericht des Bundesrathes,
namentlich desjenigen erwähnt, daß die Spekulation den Versuch
nachen wird die 20 und 10 Marttstückenzu 25 Francs, resp
Francs 12. 50. in der Schweiz an Zahlungsstattecanzubringen.
„Um das Eindringen von neuen deutschen Goldmünzen zu Abusiv-
oursen zu verhüten — heißt es im genannten Bericht — genügl
es indessen, deren Annahme an den eidgenössischen und cantonalen
uffentlicher· Kassen au verbieten.“ Wodurch aber natürlich keine
Berkehrserleichterung geschaffen wird. (Der Nachtheil wird freilich
adurch aufgewogen, daß unsere Goldmunzen destp oane in⸗
neren Verkehr dienen und nicht« ins Ausland zum⸗ Eiuschmelzen
wandern. Die Red. d. Fr. Pr.)
—
7 Das deutsche Reich besitzt in runder Summe60,000
Voltsschulen, in denen 6 Millionen Schüler unterrichtet
werden. Auf je 1000 Einwohner entfällt ungefähr eine Schülerzahl
don 150. Vieses durchschnittliche Verhältniß wird? 'in Braun⸗
oweig, Oldenburg, Sachsen und Thüringen beträchtlich über⸗
chritten, insofern hier auf je 1000 Einwohner 175 Schüler kom⸗
nen; dagegen in Mecdklenburg (auf je 1000 Einwohner 120
Schüler) Hund Bayern (auf, je 1000 Einwohner 126 Schüler)
nicht erreicht. Gymnasien gibt es in Deutschland 3305 Progym⸗
asien 214, Realgymnasien 14, Real- und höhere Bürgerschulen
183. Die Gesammtzahl der Schüler auf diesen höheren Unter—⸗
cichtsanstalten beläuft sich auf 177,400.“ Unipersitäten zählt da
deutsche Reich 20, mit 1624 Lehrenden und 15,600 Studirenden
Polytechnische Schulen gibt es 10 mit 360 Lehrenden und
1500 Siudirenden.
F Petersburg, 8. Juni. Ein Frankfurter, Scamoni,
jsat dieser Tage eine bedeutende Erfindung hier gemacht. Er
photographirt auf Kupferplatten Kupferstiche; die Platte ist dann
'o vorzüglich, daß tausende von Abdrücken mit Leichtigkeit genom—
nen werden können. Ich habe die schönsten Arbeiten gesehen. Die
ẽrfindung ist ganz unbezahlbar. in Fallen, wo die Originalplatte
bgenutzt oder (wie jetzt bei der Disputa von Keller durch den
Důsseldorfer ⸗ Brand) zerstört ist.
Guter Rath zur Brautwahl. Franklin, ohne Zweifel ein
zroßer Menschenkenner, räth jungen Männern au, ihre Braut in
einer Familie auszuwählen, wo mehrere Töchter verhanden sind,
„denn solche Mädchen haben einander gegenseitig verbesserk, sie
haben einander Geduld üben gelehrt, während die „einzige“ Tochter
nicht selten ein verzogenes Kind ist.“
Die größte Brüche der Welt ist auf der Mobile
ind Montgommery-⸗Eifenbahn in der Nähe von Mobile. Sie ruh
zuf eisernen Cylindern, hat zehn Spannungen und ist fünfren
englische Meilen lang.
Oemeßz, verantwortlicher Redacteur.