St. Ingberler Anzeiger.
der St. Anabeer Anze ig eir (und das mit dem Haupiblatte verbundene Unterhaltungtblatt, mit der Dienstags⸗, Donnerstags- und Sounlagt
dammer) erscheint wöchentlich v ex mal: Dien Stag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Abonnementspreis vierteljährig 42 Krzr. joder
12 Silbergr. Anzeigen werden mit 8 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum bherechnet.
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1872
2 —3424 Vollzuges erforderlichen Verfügungen würden in Kürze erfolgen. —
Einladung zum Abonnement. Die „Prov.⸗Correspondenz“ meldet serner, daß der Kaiser nach
III. Quartal. wa vierwoͤchentilchen Aufenthalte in Ems auf einige Wochen nach
Bei herannahemdem Quartalsschluß laden wir ergebenst zu Baslein gehen würde — Dasseibe Blatt theilt weiter mit, daß in
euem Abonnement ein. Durch möglichst rasche und — sofern es den letzten Tagen dem deutschen Botschafter in Paris die erforder-
ie der Raum gestattet — vollständige Mitiheilung der politi— lichen Weisungen und Ermachtigungen zum Eintritt in wirkliche
chen Tagesereignisse und Besprechung der wichtigern in eingehen— Verhaudlungen zugegangen seie. —
dern und ausführlichern Artikeln, sowie Mittheilang der neuesten Bon den 88 Adlern und Fahnen, welche die T rophaen⸗
Rochrichten, auf dem Gebiete der Volkswirthschaft, des Handels »eute des letzten Krieges bilden, werden 85 im Berliner Zeug⸗
ud Verkehrs und Hereinziehung localer. Angelegenheiten in den jause, 1 in München, in Dresden und1 in Stuttaart auf⸗
kreis unserer Besprechungen werden wir allen billigen Anforder— »ewahrt; ebenso ist der Geschützsammlung des Berliner Zeughauses
ingen zu genügen suchen. Unsere verehrten Abonnenten von aus- e ein Geschütz jeden Kalibers von den erbeuteten mehr als 2000
värts belieben Ihre Bestellungen- bei der nächsten Postexpedition Feld— und über 4000 Festungsgeschützen, sowie die auf dem
zoch ja rechtzeitig machen zu wollen, während unsere verehrten Nont Valerien vorgefundene Valerie (ein 24 Em.Geschütz) einge⸗
Abonnenten von hier, die das Blatt durch unsere Zeitungsträger ügt worden. Auch die Schlüssel der sammtlichen zur Kapitulation
chalten, dasselbe auch im neuen Quartal fortgeliefert bekommen, zezwungenen französischen Festungen werden im Berliner Zeughause
jalls sie nicht ausdrücktich abbestellen. Neu eintretende Abonnenten uufbewahrt, wobei nur der Schlüssel von Paris nicht eingefordert
ron hier bitten wir, Ihre Bestellung direkt bei uns machen zu si. Der Nachweis darüser, ob der Degen des Kaisers Napoleon
wollen. Der Preis des Blattes bleibt derselbe wie früher. und die Degen der gefangenen französischen Marschälle wirllich in
. WVrygebenst deutschen Besitz übergegangen find, ist bis jetzt noch nicht geführt
Redaktion und Expedition des St. Jugberter worden. Bis zur Kapitulation von Sedan sind, soweit bisher
Anzeigers. nachweisbar, deutscherseits in offener Schlacht nur 2 Adler und 1
— —— Regimentsfahne erbeutet worden, von welchen Trophäen jede ein⸗
e Dentsches Reich. eelne, da die deutscherseits in den Schlachten bis dahin erlittenen
Mümchen, 22. Juni. Prinz Otto, dessen Genesung Verluste sich auf 72,288 Mann beziffern, einen Blutpreis von
ais vollkoimmew betrachtei werden kann, soll sich mit Anfang näch⸗ mehr als 24,000 Verwundeten beansprucht hat. Jedes der an⸗
den Monats auf größere Reisen begeben. (N. Korr. pefähr 100 bis zu dem gleichen Zeitabschnitt eroberlen feindlichen
Wie sehr die Jefuiten auf alle Verhältnisse in Deutsch. Feschütze ist nach der gleichen Verechnurg nur mit Aufwendung
and einzuwirken suchen, kann man aus der Thätsache ersehen, daß jon je 720 Todien und; Verwundeten erworden worden, wogegen
die sogenannte katholisch: Studentenverbindung „Aenania“ in ich dies Verhältniß sür 1866 pro Geschütz nur auf 74 Todte und
München ihr längjähriges Ehrenmitglied, den gelehrten Professor Perwundete gestellt hat. 36 Aoler und Fahnen sind, soweit bis⸗
Dr. Sepp, „wegen Ketzerei“ aus der Reihe ihrer Ehrenmitglieder her nachweisbar, durch die stattgehabten Kapitulationen (davon 58
zestrichen hat, und zwar auf besondere Veranlaffung ihres Mit- n Metz) und 33 in offener Schlacht oder im Gefecht gewonnen
jliedes, des Jesuitepaters Heinr. v. Pelkhovben in Münster, der vorden. Eine ganze Reihe von Sclachten, so Spicheren, Corny,
uͤch deshalb brieflich an genannte Gesellschaft wandte. (A. 3.) vionville, Gradelotte, Noisseville, Beaune la Rolande, an der
Berlin, 23. Juni. Das aptirte JZümdnadelgewehr IHallee und ber Bapaume sind jedoch ohne Siegesbeute an Fahnen
vird bereits an die Regimenter vertheilt. Diejenigen des Garde und Geschützen geschlagen worden. Rachweisbar sind deutscherfeits
orps und des 12. (sächsischen) Armeekorps sind meist schon damit nur 1 Fahne (die des 2. Bataillons 6i. Regiments) und 4 Ge⸗—
uusgerüstet worden. Die Kriegstüchtigkeit des aptirten Zündnadel- chütze (1 hreußisches, J sachfischeß und 2 bayerische Geschutze (ver⸗
gjewehres wird als der des Chassepotsgewehres nabezu gleichstehend loren gegangen. J ——
ind in einzelnen Punlkten noch als üherlegen bezeichnet. Als Da laut preußischem“ Kriegsministerialbefehß die aus den
hauplvorzug des neuen Gewehres wird die Erweiterung des Kerne Reichslanden Elf a ß'und Lo nh rin gerndetrulirten jungen
chusses von 250 auf 350 und selbst 400 Schritt angegeben. Mannschaften nur in preußische Nigimenter eingestellt werden sollen,
Berlin, 24. Juni. Sämmtiliche Mitglieder des Bundess ssiad, wie wir aus Dresden erjahren, von den anderen deutschen
raths haben jetzt ihre Instructionen in Bezug auf das Jesuiten artegsverwoltungen Proteste darüber ergingen, da man mit einem
psetz erhalten, und demgemäß wird vorausfichtlich morgen in der gufgehen der Reichslande militärisch in Preußen sich nicht einver—⸗
plenarsitzung des Bundesraths sowohl über die Annahme des vom tanden erklären konne. 9
dae de eeeendehe- deDremdtihe de Mit großer Spannung sieht mah“ allenthalben dem Resultake
unn d e e . uie Abends 10 Uhr der Berhandlungen Frankreichs und des Deutschen Neichs. in der
ach Gießen abgereist, don wo er nach eingenommenem Dejeums Raumuugsfrage entgegen; doch wird man sich in dieser Beziehung
uhe Morgen die Fahn noch Ems per Erirazug foriseht. Der roch einige Zit gedulden müssen, da nach einem neueren Tele⸗
— — * 9 zramm aus Paris die Unterhandlungen zwischen dem Prasidenten
Berlin, 25. Juni. Die „Spenersche Zeitung“' meldet: »tt Republit und. dem Grafen Arnim erst nach dem Eintreffen
In der besirigen Sitzung des Staatsministerinms fand eine Bor— 8 —25 — auf hrarwiten Vorjchlage p aee
sprehuhee da Bisttef gremenß shen Angelegenheit siatt. Vin nfang ne men werden. In er preußischen Haup —Ar
Veschluß Jurde manl gefaht. Heule wird der Kultusmenisser den abrigens daß es vorzugsweise den Intentionen des Kaisers D i!⸗
abtigen Ministern ein schriftliches Votum vorlegen, worauf Ende elm hreven deesß 9 jeitens oe deuscen
er Woche dag Staalsiistechn Jur Beschlußsaffung zusemmen. zierung eine so entgegenkommende Haltung gegen da rauzonsche
ucten wad. Danjedoch die Zustummung des duürsten Bismarch Bouvernement zeige und demselben seine Stellung in jeder Weise
sowie die Genehmigung des Königs erforderlich ist, kaun erst nach zu erleichtern sweche J V
wa dierzehn Tagen din Alt des Staates gegen' den Bischof er. Emms, 25. Juui. Soeden 11 Uhr traf Se. Majestät der
vartet werden. J aifer hiet ein uud wurde vom zahlreich versammelten Publikam
Berin, 26. Juni. Die „Prov.Correspondenz“ bestätigt, edterbietigst und freundlichst begrüßt. Das Aussehen Seiner Maje—
zaß die Annahme des Jesuitengefeßes durch den Vundesrath in stüt ist vorzüglich.
jer Fassung des Reichstags erfolgt sei. Die Publikation des Ge- Luxemburg, 24. Juni. In der Deputirtenkammer wurdt
hes und der Erlaß der zur Ausführung und Sicherung des heute der Eisenbahnvertrag mit Deutschland vorgelegt, Staats
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