Full text: St. Ingberter Anzeiger

vahrend die Gerüchte erhiellen und erneuerten, die da wissen 48 Revieren des Forstamts Zweibrüchen erlegt: 62 Sauen, 28 
vollen. daß die Jesuiten und sonstigen Ultraklerikalen eifrig 4656 Hasen, 839 9ühner, 89 Enten⸗ 73 Schnepfen 
sejen, sich dei Ausfall des künftigen Conclave in einem ihren Sen⸗ 43 Belsssinen, 818 Fuchse, 8 Edelmarder 16 Steinmarder 
denzen entsprechenden Sinne zu fichern, und in der heiligen Stadt Wildkaßen, 1 Fischotter, 26 Dachse und 11 Iltise. (3w. 3) 
weifte auch Niemanb darar daß die Jesuiten dereits beagd 7eIm Bojalrigen⸗ Kriege wurde vekanntich die großte Vit. 
hres Candidaten Jud die Wiederbesetzung des püplulichen Stuhles liothek der damaligen Welt, die berühmte bibliotheca Palatin⸗ 
nach dem Ableben des gegenwärtigen Papstes ihre Entscheidung der Heidelberger Universität von Heidelberg nach 
getroffen hätten. Verschiedene Namen wurden genannt, zumal der Kom geschafft? mit der Verpadung und Verbringung waͤr dog 
bes Fardinals Panebianco e nes Neapolitaners und Ge⸗ Papste Leo Alacci beauftragt. Derselbe hat vwagz bis jezt nich 
nexals eines Beitelmoͤnchsordens. Etwas Zuverlässiges dringe dar- belannt war' —eine genaue handschriftliche! Beschreibung dit 
iber felbfiversiaudlich nicht in's Publikum; das aber dnne man Raubgeschäftes hinterlassen, die kürzlich in einem Dorfe baͤ Udi⸗ 
als gewiß annehmen. daß der von den Jesuiten ausersehene auf efunden und von dort sofort dem Oberbibliothekar der ün— 
Tandidat ein Mann sei, welcher durch seine Perjoͤnlichkeit oder dersität Heidelberg, Dr. Bähr übersandt wurde, dec sie —XC 
hzurch Gelöbnisse der Compagnie die erforderlichen Bürsschaflen veröffentlichen wird. 
dafür gewähre, daß er als Papst den Standpunkt des Syllabus 7 Am Stadtgerichte in Berlhin schwebt gegenwäetig ein 
uind des Non Possumus nicht verlassen und zumal sich zu Prozeß, bei dem es sich um einen enormen Geldbetrag handell. 
kelnem Frieden voder. Abkommen mit der jtalienischen Regierung kinige in Maunheim anfäßige Kaufleute haben nämlich das —R 
verstehen werde. * Reich um Zahlung von 200, 000 Thaler verklagt, und zwar su 
Dafür sprechen im Uebrigen auch roch andere Symptome; holz,, welches sie an Frankreich für Elsaß geüefert haben Iid 
hat doch der Papft gewissermaßen vorbereilend beim Empfange des leßteres noch nicht an Deuischland gefallen war. Dieselben he⸗ 
oatlcanischen Capitels, der Pralatur und der kirchlichen Tribunale haupten, daß der jetzige Besißer des Landes und nicht der Befstel⸗ 
am 20. d. nach der Gazz. di Italiar sich dahin geaußert, die der und Abnehmer des Holzes für dessen Zahlung auflkommen musse 
geistliche Gewalt müsse den Krieg mit der weltlichen aufnehmen da das Halz im Interesse und zum Rutzen des Landes verwendet 
und zum Austrage bringen, und auch Cardinal Antonelli worden sei nr *3 
joll den fremden Gesandten in Rom die Mittheilung gemacht ha⸗ FGegeunwärtig macht sich unter den Deutschen Bur— 
zen, daß die geistliche wie weltliche Macht des Heiligen Stuhles s chenschaftern eine Bewegung geltend, das alte schwarj · roth 
ihrem früheren Umfange wieder hergestellt und der gegenwärtige goldene Band mit dem schwarz weiß⸗rothen zu vertauschen, nacden 
Zustand beseitigt werden milsse. J das neüe Deutsche Reich diese Farben angenommen habe: und die 
Inzwischen meldet die „Gazz. d'Italia,“ bder Commendatore Zeit der „schwarz-rothgoldenen Schwärmerei“ vorüber sei. 
Mingbetti sei nach Deutschland abgereist; es ist wohl kaun 7 Die große Besitzung der Jesuiten am La ach er Seee bei 
anzunehmen, daß die Reise so ganz ohne politische Bedeutung fein Angerbach ist in Privalhände übergegangen, was wohl als die erste 
solite. Das erwähnte Blait läßt sich ferner in bemetkenswerther Folge des Reichstagsbeschlusses über das Verbot des Ordens inner. 
Weise über das Einverständniß zwischen Deutschland, Italien und halb Deutschlands betrachtet werden daf .. 
Desterreich aus. Dieses Einverständniß, meint die „Gazzetta sei 7 In Paris wurden die Paradekarossen, in denen die 
offenbar das Werk Bismard's, welcher von Varzin aus die Fäden Pariser Munizipalbehörden bei feierlichen Gelegenheiten ihre Auf⸗ 
der großen Politik leite. Und diese Politik verfolge einen festen, jahrt hielten, von der Kroönung Napoleons J. herstammend, ver 
imabanderlichen Plaa, welcher unter verschiedenen Formen immer seigert: fie fanden nur zu — 300 Frs. Abgang an Lohnlutischer 
wieder zum Vorschein komme. Büs mard wolle das Resultat velche die Brautpaare aus dem ehrgeizigen Epicier-Stande dari 
der Kriege von 1866 und 1870 sicher stellen. Zu dem Ende jur Kirche fahren werden. 
suche er Alliancen, wie er die Feinde der deutschen Einheit zu F Man schreibt von Algier, daß seit Menschengedenlen 
isoliren suche. Der Gedanke, mitten in Europa, von der Spitze noch nie eine so ergiebige Ernte e lebt wurde, wie die bevorstehende 
Schleswigs bis zum Cap Passaro in gerader Linie ein Bündniß Die Ebene von Helat, don der Minge und vom Chelif (Probin 
unter den Staaten zu schließen, welche diese Linie berühre, möge Dran) sind so sehr reichtragend an Waizen und Gerste, daß mar 
seine Gegner haben und bekampft werden, aber man müsse ihn sich in Frankreich keine Idee davon machen kann Ein großer 
als großartig anerkennen. Bismard habe berechnet, daß ein Theil der Gerste ist zum Schneiden reif; der Waijen if au der 
darler Wall zwischen Ost und West ihm auf der einen Seite neisten Orten schon in einigen Tagen zeitig. In der Provinz Al⸗ 
etwaige Rachegedanken Frankreichs, auf der andern die schnelle zier ist ebenfalls eine reichliche Ernteaussicht vorhanden, aber ge 
kntwidlung des Panslavismus niederhalten helfe. Für den Fall, genüber obengenannter Provinz etwas weniger ergiebig. 
daß Frankreich daran denken sollte, bald Revanche zu nehmen, such f In Moskaur wurden durch eine Krupp'sche Kanone, di 
er es auf seine politische Lage im Jahre 1870 zurück zu bringen jzur polhlechnischen Ausstellung gebracht werden sollte, 6 Arbeite 
nämlich es zu isoliren und ohne Alliirte zu lassen. odtgequetscht. 
Wie dem „N. W. T. aus Berlun geschrieben wird, steht t. Zu dem großen Musikfeste in Boston) sind elw⸗ 
eine Zufammenkunft zwischen Hrn. Thiers und dem Fürsten Bis- 180 Gesangvereine Amerila's mit 20,000 Mitgliedern erschienen 
warck bevor. Es sei blos unbeftimmt, ob dieselbe in einer rheini· Das Ocgesier zahlt 2000 Instrumente und zwar 250 erste Geigen 
schen oder in einer schweizerischen Stabdt ftattfinden soll. 200 zweite Geigen, 180 Bratschen, 100 Violoncellos, 100 Basse. 
GFrankreich. *ih 24 Floten, 24 Clarinetten, 20 Oboes, 20 Fagotts, 23 Hoͤrner 
Paris, 27. Juni. Der Abschluß der Unterhandlungen ißf 32 Posaunen, 6 Tubas, 6 Pauken, 14 große Trommeln, 4 Beden 
erfolgt. Nach Bezahlung einer Milliarde bleiben noch 25 0001 Riesentrommel, 1 Riesentriangel. Ambosse, Glecken, Mugsketen 
Mann in den franzdsischen Festungsplätzen. Frankreich verpflichtet und Kanonen werden natürlich nicht fehlen. Nich dem aufgestellten 
sich, leine Befestigungsarbeiten worzunehmen. Programm sollen 5000 Sopranstimmen die Arie „L. Espeéraneo 
Spanien. aus Halvy's Oper „Der Blitz“ mit Begleitung von 50 Flöten 
Maderid. Wie der „Impiurcial“ schreibt, hat auch Por⸗ singen, ferner 53000 Altflimmen Handels's Lascia chio pianga 
fugal, dem Vorgange Deutschlands folgend, seinen Feldzug ge- und 5000 Bassisten Mozart's Priesterchor aus der, Zaubderflole 
jen die Jesuiten erdffnet. In Oporto fand eine großartige dem Publikum zu Gehör bringen. Das eigens für dieses Conzert 
Volksversammsung statt, auf welcher Beschlüsse gegen die jesuitischen erbaute eiserne Tolosseum hat eine Länge von 600, eine Breil⸗ 
Finflüsse gefaßt und die Regierung aufgefordert wurde. denselben don 400 und in der Mitte eine Hohe von 130 Fuß. 
entschlossen ein Ende zu machen. Die politische Realtion und die Boston, 23. Juni. Nachdem das Riesenmufitfest seiner 
celigisse Intoleranz stehen in Europa jetzt in Üblem Geruche.“ englischen, deuischen und franzoͤsischen Tag gehabi, war die vor⸗ 
lebrigens gelten in Portugal viel schärfere Gesetze gegen geistliche Jestrige Feiec Oesterreich gewidmet. Die Damen Leutner und 
Orden, als in itgend einem deutschen Lande. Mit der Ausnahme, studersdorff sangen, Gotfrey's Musik Korps spielte. Der Chor 
daß einige wenige ausländische Ordenshäuser — englische und vestund aus 16000 Stimmen, mit Kanonenbegleitung. Dal 
rische — geduldet werden, sind die Orden entweder schon unter Toliseum war zum Erdrücken voll, und der Erfolg sehr groß. 
dricktt oder dem Untergange geweiht, indem die Aufnahme neuer Zestern hatten die Russen ihren Tag in dem Jubiläum, und mil 
Mitaliedet verboten ist. leich großem Erfota 
Amerika. 
In der Woche vom 7. bis 15. Mai sind in Castle⸗Gardent 
aicht weniger als 20,000 Einwanderer gelandet! Es ist dies die 
zrößte Zahl in einer Woche, die jemals verzeichnet wurde, seit 
Amerika die Bewohner Europa's aulockt. 
—— 
m allgemeinen Interesse 
inden wir uns veranlaßt, auf die im —5— Blatte enthaltene Annona 
des Herrn Gustav Schwarzschild ͤn Hamburg gan besondert hinn 
weisen. Die angelundigten Originalloose können wir wegen der großen 
ahlreichen Gewinne bestens empfehlen. Die Reellit'aet und So li 
At dieses Hauses ist belannt und daher nichis naturlicher, als die vielen 
emfel ben einlaufenden Auftrage, welche ebenso rasch al⸗ forgfalltig aubat 
uhet werden. 
—r — — — — 
. X Demetz, veraniworilicer Rehacktez 
—9 —X— —5 6. F 
7 Zweibrüchen, 22. Juni. In dem mit dem 1. Juni 
J. J. zu Ende gegangenen Jagdiahre 1871/72 wurden in den 
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