Full text: St. Ingberter Anzeiger

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der St. Angb rrera snei g er und das mit dem Haupiblatte verbundene Nnterhallunzzblatt, mit der Diendtags ⸗· Donnerstags und Sonntag 
tummer, erscheint woͤchentlich sv i er nal: Dienstag, Do nnerstag, Samstag und Sonntag. Abommementspreis dierteliährig 42 strzr. oder 
— 12 Silbergr. Anzeigen werden mit 4 Arzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnen. 
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147. Dienstaa, den .. Septembet 
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Deutsches Reich. , bvelches in rapider Weise um sich griff und in verhältnißmäßig 
Muünchen; 14. Sept. Hert v. Lerchenfeld ist. wie aus urzer Zeit außer dem Dachstuhl und dem oberen Siock der 
uverlässiger Quelle verlautet, von der Candidatur um das Por Brauerei und des Garten⸗Etablissements noch die Dachstühle zweier 
eefeuille des Kultus in dem d. Herrn v. Gasser zu bildenden Mi⸗ daranstoßenden Häufer in Asche jegte. In der rasch hinzugeẽilten 
nisterium zurückgetreten; der dem letzteren vom Könige zur Vor- dilfe unjerer refflich organisirien Feuerwehr ist es zu danken, daß 
legung einer Ministerliste ertheilte Auftrag ist noch nicht zurückge⸗ das Feuer auf diesen engeren Herd beschräult blieb. Das zerstörte 
ommen. (T.P.) .* Material wird wohl versichert sein⸗ pits. — 33 
Karlsruhe, 10. Sept. Ein Sensations⸗Gericht, das 13 der Sitzung des kgl- Polizeigerichts Grünstadt 
seines Gleichen sucht, verzeichnet die .N. bad. 8.“; Dasselbe besagt vom 8. lauf. Mis. wurden 16 Sonntagsschüler von Tiefenthal 
nicht weniger,?“« als daß gelegentlich oder in Folge der Kaiser-Zu⸗ wegen Besuchs öffentlicher Tanzmusik zu je 1 Tag Haft verurtheilt. 
sammenkunft das Großherzogthum Baden eine Standeserhöͤhung Maraheim, 12. Sept. Gestert fand die Probefahrt 
erfahren und zu einem Königreich vorrücken werde. Mancht fügen auf der Strece Monsheim⸗Macnheim' statt, ünd äst dieselbe. wie 
jei, daß eins gonvernementale Vereinigung des badischen Landes ich hore, befriedigend ausgefallen. .αιö Pf p 
nin Elsaß und Lothringen eintreten werde. Das würde auf der 7L4mbre cht, 14. Sept. n Die Färbere der Laubrechter 
inen Seite Rangerhöhung und auf der anderen Seite Einverlei- Färbereigesellschaft, 17. Manur stark, stellten heute die Arbeit ein. 
zung in das Reich bedeuten, und das Räthsel bezüglich der Abr —ze —3——65 
retung der. Eisenbahnen wäre dann gelöst. » Uebrigens frage man7 Wir werden anf 2 weitere Paragraphen der neuen Eise n⸗ 
ich jetzt nux noch,, wie viel für die Eisenbahnen gezahlt werden dah nbetriebsordnung aufmerlsam gemacht, welche für 
vird. Die Einen dehaupten, der Kaufpreis betrage 210 Millionen das reisende Publikum von Interessen sind. Sie lauten: „Die⸗ 
Zulden, die Anderen 8388 Millionen. Wieder andere behauten, enigen, welche bis 58 Minuten vor Abgang des Zuges noch kein 
daß die Kaufunterhandlungen mit einem Privat⸗Konsortium abge- Billet gelöst, haben auf Verabreichung eines soschen keinen Anspruch.“ 
zrochen feien — blieben also immerhin das Kaiserreich auf der Ferner: „Das zu entrichtende Fahrgeld ist abgezählt bereit zu 
inen und das Königreich in spe auf der anderen Seite als die halten, damit Aufenthalt durch Geldwechseln vermieden werde.““ 
noͤglichen Contrahenten. J F Wiesbaden, 11. Sept. Hiesige Geschäftsleute erklären 
Ber hin, 14. Sept. Der Kaiser, der Kronprinz und Prinz im heutigen Tagblatte, holländisches Geld von morgen ab nur 
darl find heute Abend 910 Uhr von Marienburg wieder zurück⸗2 pCEt. unter dem Nennwerthe annehmen zu wollen, und sordern 
jekehr. die übrigen Geschäftsleute auf, sich dieser Maßnahme anzuschließen 
und so dem Wechslerunfug zu steurrn. — 
. Mainz, 12. Sept. Die Bewegung gegen die Annahme 
der holländischen Gulden hat sich jetzt auch in Mainz Bahn ge⸗ 
brochen; im heutigen Tagblatte laden eine Anzahl Gewerbtreibende 
zu einer Besprechung auf heute Abend ein. 
t. Winkel, 10. Sept. Heute Nacht wurde hier ein schreck⸗ 
icher Raubmord verübt. Fräulein Leydecker, eine aͤltliche Person, 
welche mit einer Magd ein ziemlich isolirt stehendes Haus am 
Rhein bewohnt, wurde heute Morgen im Bette mit einer Axt er⸗ 
mordet gefunden. Der Kopf ist ihr eingeschlagen, ihre Möbeln in 
wei Zimmern sind sämmilich erbrochen. Die Räuber scheinen es 
nur auf Geld abgesehen zu haben. 
.Crefeld, 11. Sept. Eine Zigeunerbande wurde gestern 
zegen Abend in Linn verhaftet, die ein kleines fremdes Maͤdchen 
Anna Böckler ) von 4-5 Jahren mit sich führte. Das 
Zind hat auf Befragen erklärt, daß es sehr weit von hier zu 
hause wäre. Die Bande wurde unter Mithilfe mehrerer Bürger 
nach Uerdingen in's Arrestlocal abgeführt. 
fUnglücksfarl.) In der Nähe von Coulmiers 
im Departement des Loiret (Fankreich) hat sich vor einigen Tagen 
ein schrockliches Unglück ereignet. Ein Bauer, der mit seinem Sohne 
ein Fuder Stroh nach dem Markte fuhr, nahm unterwegs fuͤnf 
junge Mädchen von 10 bis 15 Jahren auf ihre Bitte in seinen 
Wagen auf. Vier setzten sich auf das Stroh, die fünfte neben die 
Führer auf die Bank des Wagens. Durch Unvorsichtigkeit des 
Bauers bei Anzünden seiner Pfeife gerieth das Stroh in Brand, 
das Pferd ward scheu, die beiden Bauern sprangen vom Wagen, 
um das Pferd zu halten, aber es gelang ihnen nicht. Das Pferd 
ging mit dem brennenden Wagen durch und ersi als es endlich 
gestürzt war, konnte man den unglücklichen Kindern zu Hilfe kom. 
men. Vier derselben aber waren so verbrannt, daß sie ihren 
Brundwunden unterliegen mußten. Die Fünfte, welche auf der 
Bank gesessen hatte, ist davongekommen, jedoch mit verbraunten 
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fBrüfssel, 13. Sept. Einfurchtbares Unglück 
zat sich in der Kohlengrube „Vonne Foie zu Haren g in 
der Provinz Lüttich zugetragen. Die Ursache wird in dem Ein— 
bruch von Grubenwassern gesucht. Man spricht von 50 Opfern. 
——— 6r. J. 
* 7 Demeilt verartveri 77 
Frankreich. 
Paris, 14. Sept. Thiers kam in Habre um 9 Uhr 
Morgens an. Enthusiastischer Empfang. Zwei englische Fregatten 
ind gestern in Havre angekommen zur Begrüßung Thiers. 
Havre, 14. Sept. Der Maire hat eine Ansprache an den 
Präsidenten der Republik gehalten, worin er Namens der Bevöl—⸗ 
lerung der Stadt Havre den Gefühlen der Dankbarkeit, von welchen 
zie letztere gegen den Präsidenten beseelt sei, Ausdruck gab und 
)en Präsidenten ermuthigte, die Republik zu begründen. Thiere 
danlte und sprach sein Vertrauen in die Größe Frankreichs aus 
Wie verlautet, werden gleich nach dem 1. October alle Ga— 
eeren und sonstigen Sträflinge, welche aus Elsaß⸗Lothringen ge— 
zürtig sind und nicht für die französische Nationalität optirt haben 
an Deutschland abgeliefert werden. 
Schweiz. 
Genf, 14. Sept. In der heutigen Sitzung des Schieds⸗ 
erichts verlas Präsident Sclopis das Erkenniniß, demzufolge 
ẽingland zur Zahlung von 15,500,000 Dollars in Gold verur⸗ 
heilt wird. Der Verireter Englands, Hr. Cockburne, verweigerte 
zie Unterzeichnung des Urtheils und gab diesbezügliche Erklärungen 
ib. Zu Chren des glücklichen Ausgangs der Conferenz wurden 
22 Kanonenschüsse geiöst. Sclopis hielt eine Schlußrede, welche 
nit Befriedigung aufgenommen wurde. Die Engländer reisen am 
MNontag. die Amerikaner am Dienstag ab. 
Amerika. 2** 
Newyork, 13. Sept. Aus Baltimore wird die 
zahlungseinstellung fünf großer Häuser gemeldet. Die 
esammten Passiva derselben delaufen sich 83 auf Millionen. — Grant 
jat Lorena Brentano zum Konful in Dresden ernannt. 
Vermischtes. 
F Der Stadtrath von Zweibrücken hat den Beschluß 
geßt. den Lehrern an der Gewerbeschule eine Personalzulage von 
200 fl. im Würdigkeitsfalle zu gewähren. 
Dem Vernehmen nach ist ector Fisscher in Zweibrücken 
uiescirt und an dessen Stelle Professor Dr. Autenrieth in Er— 
angen berufen, ferner der Studienlehrer Kissenbeth von Reustadt 
md. A. nach Zweibrücken versetzt worden. 
FKKaiferslautern, 15. Sept. Gestern Abend ums 
r bhrach in der S ch u ch'ichen Bie branerei dahier TFTeueraus