igberler Znzeiger.
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18 161. Samstan, den 12. Oetober r — — 1872
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Deuitsches Reich. 183 Uhr Nachts die: Stadt nicht verlassen hätten, wlirden aufge⸗
Sppe ye r, 8.0 Oei. Die „Rheinpfalz“. kbündigt anz daß zgriffen und durch die Gensd'armerie wieder in ihre respektiven
je Denkscherifst der 25in Fulda versammelt gewesenen Bi⸗ deimathsorte zurückgeführt.“ Ob wahr oder erdichtet — es fuhr
höfe heute erschienen und um '9 kre zu haben ist. Es wird darin, ine derartige Panik unter alle daselbst befindlichen jungen Lente,
ie sie sagt, caIdie Einmischuug des Staates in Alles, was den daß die Zugängender Eifenbahn überumpelt wurden, um so' ge—
ginuhen und die Diseciplin der Kirche betrifft (K. B. Erxcommuni⸗« schwind wie möglich durch⸗ die: Flucht der fatalen Pickelhaube zu
ation der Widerspenstigen und Ungläubigen), zurückgewiesen.“. Was ntrinnen.: Man behauptet; ein,nus Paris: augelangtes Telegramm
en gegenwärtigen Streit zwischen Kirche und Staat betrifft,—,o jabe die dortige Verwaltung der Ostbahn beauftragt,, so viele
sauden die deutschen Bischöfe, sich das Zeugniß geben zu können, Frtragüge herzustellen, ülsrmöthig seien, um-alle! dieser Flüchtlinge
u sie medex einzeln. noch gemeinsam. hierzu Anlaß gegeben haben;“ in: Sicherheit zuebingen.“ Wie Dem auch fei, so nahm der fünfte
e beklagen es, „daß ein Streit heraufbeschwören wurde, der so und letzte Extrazugt um 114 Uhr Abends, den noch wartenden
aicht hätte vermieden werden⸗ könhen,ez nund sie wollen durch die Ueberrest meiner Landsleute mit, und ein Augenzeuge versichert
rückhaltlose Darlegung · der Verhältnisse“An · der. Denkschrift dazu mir, sogur alsder Zug schon in Bewegung'war, Habe er gefechen,
reitragen; „daß die tief erschütterte Rechtssicherheit wieder herges wie noch mehrere junge Leute durch die offenen⸗Fenster in die
zellt und der Friede wieder gewonnen werde.“ Mit aller Entschies Waggons geschoben wurden. Den neuesten Berichten zufolge soll
enheit“ wird die Annahme zurückgewiesen, es seien die Katholilen⸗ das Nämliche in allen von den deutschen Truppen besetzten Depar⸗
xm Reich feindlich, weil die Katserkrone an ein evangelisches Her⸗- tementen vorgekommen sein.
herhaus übergegangen sei, oder es könne darum der deuische Darmstadt, 93. Oct. Der heute hier eröffnete deutsche
daiser, der katholifchen Kirche nicht mehr dieselbe Freiheit gestatten, Fred uentang ist zahlreich besucht. In der im Palais der
vie vordem der König von Preußen. Prinzessin Ludwig (die sich sehr um die Sache annimmt) stattge⸗
Speiter, 9. Oct.nAne! dem hiesigen humanischen Gym fundenen Delegirten⸗-Versammlug waren 50 Damen als Delegirte
asium ist mit Beginn des neuenen Schuljahres eine lang erwar⸗ anwesend. Darmstädter Damen betheiligen sich zahlreich an der
ete Neuerung ins Leben getreten. Der Geschichtsunterricht wurde Bersammlung. (Der Verband deutscher Frauen⸗Erwerbsbereine,
iher von den beiden: Lehrern der prot. und kath. Religionslehre gegründet zu Berlin i. J. 1849, bezweckt die Bildung der Frauen
n tonfessionell getrenn'en Stunden ertheilt. Durch eine gestern so zu gestalten, daß sie im Stande sind, selbst ihren Unterhalt zu
jierher gelangte Ministerialentschließung ist der Geschichtaunterricht erwerben) Miß Carpenter und einige andere englische Damen
den Religionsprofessoren abgenommen und für jede einzelne Klasse haben sich auch eingefunden.
em betreffenden Klasseulehrer übertragen worden. An den tech⸗ Berbin. Aus der Option in Elsaß⸗Lothringen suchen die
üischen Lehranstalten ist der konfessionslose Geschichtsunterricht schon Franzosen, wie ein Blick in ihre Blätter zeigt, sortwährend Capital
m vorigen Schuljahre zur Einführung gelangt. (Sp. A.) zu schlagen, was ihnen indessen wenig helfen dürfte, da das
Neustadnne Okt. Seit einigen Tagen verweilt hier Reichsland durch diese Maßregel der endlichen Ruhe entgegenge—
im Gasthofe zum Löwen: Graf Tauffkirchen, deutscher Gesandter führt wird. Sind doch frühere Gegner der betreffenden Friedens⸗
im italienischen Hofe, mit: seiner Gemahlin. Dieselben gedenken bestimmung jetzt ebenfalls von deren Zweckmäßigkeit überzeugt; so
vahrend mehrerer Wochen die Traubenkur in der Pfalz zu ge- sagt u. A. ein solcher aus Straßburg, so sehr er Anfangs gegen
brauchen. die Stipulation gewesen sei, welche die Option verfügt, da er sie
Muünchen, 9. Oct. In einer drößeren Abhandlung erörtert für eine bloße unnöthige, Aufregung verursachende Formel hielt,
die ,‚Passauer Ztg.“ das Verhältniß— zwischen Klerus und Voll, so dankbar sei er, und mit ihm Viele, jetzt dafüt, denn fie habe
und fordert entschieden, daß der Staat selbst die Erziehung des Klarheit in die Verhältnisse gebracht, sie seir der loyalste und ge—
dleruß in die Hand nehme und mit den Zesuitenanstalten der! rechteste Weg, auf dem im Reichslande die deuische und französische
dyceen, „diesen Brutstätten des ungeheuerlichsten Ultramontanismus Nationalitat festgestellt, der Deutsche von dem Franzosen geschieden
ind Fanatismus“, vollstän dig aufräume, wenn es anders werden worden. Er kenne die Verhältnisse und spräche deshalb in vollster
oll Ueberzeugung die Hoffnung aus, daß von jetzt an die elsässisch—
deutsche stille Wiedergeburt rasche Fortschritte machen werde, so daß
schon nach einigen. Jahren Viele sich wundern würden, jemals
elwas Anderes als deuisch gewesen zu sein ß-
Die Noth an Elementarlehrern tritt in Preußen
mmer fühlbarer herbor, ja, sie droht dem Bildungsgange mit
ichwerer Einbuße. Es sind mämlich 596 selbstständige, 474 Hilfs-
ehrerstellen unbesetzt, 1792. Stellen mit Personen besetzt, die nicht
einmal anstellungsberechtigt sind. Wenn auf 10 Kinder ein Lehret
kommen sollte, müßten noch 790 Lehrex angestellz werden. Es
fehlt an Präparanden Anstalten, deren Einrichtung allerdings viel
Geld erfordert. Das Haus der Abgeordneten wird sich auch mit
dieser Angelegenheit eingehender zu beschäftigen haben. Nicht nur
das Einkommen, fondern auch die Stellung der Lehrer mun ver⸗
hbessert werden/· .. —
Bezüglich der jüngsten Eisenacher Versammlung (HKatheder⸗
Socialisten) schreibt die , Provinzial-Correspondenz“: Die tiefgehende
Wichtigkeit der verhandelten Fragen und der damit zusammenhän—
genden Staatspflichten wird von der Reichsregierung so entschieden
merkannt, daß dieselbe im Begriffe steht, sich über die allgemeinen
Besichtspunkte und Aufgaben zunächst mit der österreichischen Re—
zierung in's Einverständniß zu setzen.“ Gemeinsame Berathungen
verden in wenigen Wochen stattfinden. 3
Nach einer von den „Ital. Nachr.“ „unter allem Vorbehalte“
zemachten Mittheilung, hätten die Cardinäle vor einigen Tagen
im Vntitan eine Zusammenkunst gebalfen, um sich über die fre
Augsburg; 10. Ock. Eine Münchener Correspondenz,
der „Allgemeinen Zeitung“ erklärt auf das Bestimmteste, daß dem
Jesuitenpater⸗ Löffler zu Regensburg die ministerielle Entscheidung
wuf sein Gesuch um Gestattung seines ferneren Aufenthalies in
dahern noch micht zugegangen sei, ebenso sei die Nachricht von der
xm Jesuitenpater Grafen Fugger ertheilten Aufenthaltserlaubniß
mrichtig. Derfelbe seirrauf; seine Beschwerde über seine Ausweisung
nit Ministerialentscheidung noch nicht versehen ιν ,
Siraß bur ge 9. Oct. Wie dem „R. C.“ berichtet wird
verden seit demnfestlichern Alte der Grundsteinlegung der neuen
beste: Siraßburgedie: Arbeiten an den bereits begonnenen Forts
mit sichtbarem Eifer weiter beförderr Die Abholzung des städt⸗
chen Waldetz auf dem Terrain des Fort I.in der Ruprechtsau
em fogenannten Niederwald, soll gleichfalls Abeschleunigt werden,
v daß in einigem Wochen die ersten sieben Forts der neuen Fe—
lungserweiterungt in⸗ Erbauung begriffen sein werden. Die Erd⸗
wfwürfe und Anfüllnngen find bereits weitgus sichtbar undin
Urzeter Periode, als man aufänglich vermuthete, foll der moderne
einerne Gürtel die?: alte Reichsstadt, umgeben. Die Ringmauern
vürden. dann: fallen? die: langersehnten Ausdehnungen der Stadt
ich vollziehen Uund die Vortheie und Resultate der Kheinschifffahrt
ann dort einen neuen:Stadttheil für Handel und Industrik grün⸗
n helfen. — Der „Karlsn. Ztg.“, wird vonn hier geschrieben
Letten Montag verbreitete sich in Nancy ploötzlich das Gerücht,
Me militärpffichgen und minderiährigen Fmigtanten, welche mäch