der Fahne durch einen Pionier geschilderten Einzelheiten ohne
irgend welche Begrüudung.“
(Eine geheime Parolen) Bei Gelegenheit der
Beschreibung der heißen Kämpfe um Belsort im Januar 1871 er—⸗
sählen rheinische Blätter von den badischen Truppen folgende Anek
dole: Ein preußischer in jener Schlacht verwundeter Officier, in
einem Lazarethwaggon auf der Fahrt nach der Heimath befindlich,
fragte einen badischen Arzt: „Nun sagen Sie mal, was war das
für eine geheime Parole, die sich Ihre Leute mit rollenden Augen
und finsteren Mienen leise zuriefen? Ich konnte es um die Welt
nicht verstehen. Was mag es wohl gewesen sein? Dern es liej
zanze Fronten der auf dem Schnee im Anschlag liegenden Solda⸗
sen fort.“ Der Arzt antwortete: Er wisse von keiner geheimen
Parole, dies müsse ein Irrihum sein! Doch, dort liege ja ein
badischer Soldat; er wolle ihn fragen. Dies geshah nun, aber
der Soldat antwortete ebenfalls, er wisse von keiner geheimen
Parole. „Ihr habt Euch aber doch — sagte der Arzt — als Ihr
auf dem Bauche im Schnee laget, etwas zugeflüstert, was sich
bon einem Mann zum anderen fortpflanzte!“ „Ah so entgegnete
der Schwarzwälder und lächelte verklärt ungeachtet seiner schweren
Wunde? Jo warrle, mer hawe ein ander zug'rufe: Um's Verrecke
lenn mer die Kerl' nett in unser schöö badisch Ländle nei! Die
solle unser bad'sche Maidle nett kriege!“
FGerbesserung des Kaffe's.) Kaffee ist ein Getränk, wel—
hes jetzt über die ganze Erde verbreitet ist und fast in keinem
Haushalte fehlen darf. Es wird daher vielen unserer Leser ange⸗
nehm sein, wenn wir ihnen ein Mittel angeben, wodurch man
dieses Getrünk bedeutend verbessern kann. Man theilt den (fein)
gemahlenen Kaffee, den man für die gewünschte Quantität des
Betränkes bedarf, in zwei gleiche Theile. Der eine wird mit
faliem Wasser zum Feuer gesetzt und 4 — S Minuten gebkocht
Dann gießt man ihn siedend über die andere Portion Kaffepulver
welche sich in einem eigenen Topfe befindet. Indem man so einen
Theil kocht und den anderen nur übderbrüht, erhahlt man die
ganze Stärke und das Aroma des Kaffee's. Wer diese Zubereitung
aur einmal versucht wird sie nie mehr aufgeben.
Sie ist unter der Haud reich geworden
Während man bisher die Erkaiserin Eugenie stets als „arme
Frau“ ausgab, die genöthigt sei, ihre Diamanten und sonstige
Werthsachen zu verkaufen, schreibt ein Pariser Correspon dent der
K. 3.“: Wie mau jezt erführt, besitzt die Erkaiserin über 40
hauser in Patis. Davon Uegen 30 an der Rue de Rome, 3 in
der Rue d'Albe und in der Rue Franpgois J., 8 in der Rue de
leElysee, 2 in der Avenue Marigny und mehrere in der Nähe
der neuen Oper. In der Rue d'Albe und in der Rue François J.
werden eine Masse Kunstgegenstände, besonders viele werthvolle
Bilder, aufbewahrt. Selbstverständlich find die Häuser nicht unter
dem Namen der Exkaiserin eingetragen. Das ganze Vermögen der
Exlaiserin wird auf ungefähr 50 Millionen geschätzt.
Einroher Men sch. Der Capitän einer im Hafen
bon ÄAutwerpen vor Anter liegenden porlugiesischen Handelsbrigg
hatle dieser Tage seinen Sch ffskoch nicht nur mit eignen Händen
in der enisttzlichsten Weise mißhandelt, sondern, als er muůͤde ge⸗
worden, seine aus acht Individen bestehende Schiffsmannschaft zur
barbatistten Fortsetzung der Mißhandlund angewiesen. Der au
allen Gliedern Zerschlagene wurde sodann in die Matrosenkajüte ge
sperrt, gleich darauf aber angewiesen, seinen Dienst in der Kün—
* “ 7 2 1 — Ein braves
*reiwillige Monatsmädchen
Feuerwehr w'rd um einen monatl'chen Lohn von 5 —
* 6 fl. gesucht. Wo, sant die Expedition.
Eine große Partie Taschen sind an⸗
jekommen und werden zu folgenden Preisen
verkauft:
Unhäng⸗Geld⸗-Taschen zum
zerschließen, das Stück zu 1fl. 45 kr.
Damen⸗-Taschen v. Ifl. bis !, 30,
dinder⸗Täschchen zu.. 1,12,
Auch Reise-Koffer, Reise-Taschen ꝛc.
ꝛe. werden zu den billigsten Preisen
abgegeben bei
Rhz. Weber, Stuhmacher,
nächst der katholischen Kirche.
wieder aufzunehmen. Eine Wiederholung der Tortur fürchlend,
zog er es vor, über Bord zu springen. Zwei Kahnführer wollten
den Unglücklichen retten, ließen sich aber durch die Drohungen des
Capitäns einschüchtern und suchten das Weite. Der Aeme sanl
unter, und seine Leiche hat noch nicht wieder aufgefunden werden
können. Der portugiesische Consul hat sich aan Bord der Brigg
begebess und nach einem mit den Matrosen angestellten Verhör den
cannibalischen Capitän vrrhaften lassen.
7 NeweYork, 4. Juli. Die schon in der Vorwoche
jerrschende heiße Temperatur steigerte sich Anfangs dieser Woche
zu einer so intensiden Hitze, wie selbe hier seit vielen Jahren nicht
dagewesen. Montag war der heißeste Tag. bei 102 Grad Fahren⸗
heit (nahe an 32 Reaumur) im Schatten. Nachmittags 4 Uhr
var die Luft fast glühend. Viele Personen sanken auf derStraße vom
SZonnenstiche getroffen nieder, ebenso hatten die Pferde der Straß n⸗
Eisenbahnen bedeutend zu leiden und stürzten viele derselben todt
bor den Wagen zusammen. Glücklicherweise hielt die Glühhitze
nicht lange an und gegen Ende der Woche war, wenn auch die
duft immer sehr schwül blieb, die Temperatur doch erträglich. In
den letzten Tagen brachte u s ein Gewitteret was Abk ühlung.
Bucherttch.
Die im Verlage von Franz Lipperhe ide in Berlin erschei⸗—
rende Zeitschrift: „Die Modenwelt“ erscheint seit Beginn
dieses Jahres auch in einer erweiterten Ausgabe mit Unterhal—
ungsblatt unter dem Titel: „Jhlustrirte Frauen-
Zeitung“. Der Abonnentenzahl nach steht die „Modenwelt“
unter den deutschen Modenzeitungen in erster Linie, denn das
Lipperheide'sche Unternehmen ist jeßt in 180,000 Exemplaren
verbreitet und erscheint gleichzestig in elf Sprachen.
„Die „Illustrirte Frauen Zeitung“ ist aus dem vielfach ge—
dußerten Verlangen der Damen entstanden, neben der eigentlichen
Fachzeitung für Toilettte und weibliche Handarbeit ein Unterhal—
tungsblatt zu besitzen, vie es die anderen groͤßeren Modenzeitungen,
. B. der „Bazar“, bereits aufzuweisen haben. Die großen Vor⸗
züge, die Reichhaltigkeit, die Eleganz, der Geschmack und die ebenso
reiche wie solide Mannigfaltigkeit des Fachtlattes der „Moden⸗
welt“ brauchen wir nicht noch besonders hecvorzuheben; die künst⸗
lerisch schönen kolorirten Modekupfer gehören zu den besten dieser
Art; das Unterhaltungsblatt der „Illustrerten Frauen Zeitung“,
das alle 14 Tage erscheint und dessen zuletzt erschienenen NRummern
uns vorliegen, bringt die Fortsetzung eines Romanes von Rob.
Byr: „Nachruhm“, eine Skizze von Karl Zettel: „Hans Sachs“
mit Portrait und Denkmal des Dichters in Nürnberg, „Zur Rei
esaison“ von Oskar Blumenthal mit Islustration von G. Guth⸗
necht, eine weitere Abtheilung der „Bilder zur Gesch'ichte des
Tanzes“ von Lackow'tz piit ICustrationen von C. Röhling, „Wirlth⸗
chaftliches“, „Marhilde Mallinger“ von R. Fiege mit Portrait,
„Berliner Thiergartenbilder“, von W. v. Dünheim mit Illustra⸗
tionen von Herman Lüders, „DieHerberge für Fabrikarbeiterinnen
n Siuttgart“, von Emma Laddey wmit Jfustration und Grund—
eassen, „Vecschiedenes“, „Briefmappe“.
Unter den angeführten Namen der Mitarbeiter finden wir die
bewährtesten Namen unserer heimischen Schritfsteller, wie Roden—
verg, Julius Grosse, G. Hiltl, O⸗kar Blumenthal, Theod, Fon
ane. Adolf Strodtmann, Frodor Wehl Hermann Uhde, Emil
stittershaus. Alfred Meißner, Robert Schweichel, Max Ring,
Sormann Kletke u. s. m
eihige — fi. — kr., Spelz — fl. — kr.
Splzkern — fl. — kt., Dinkel — fl. —
er., Mischftruht — fl. — kr., Hafer 6 fl
21 tr., Kartoffeln 2efl. 10 kr., Heu 2 fl
—VV
Weißbrod 12 Kilogr. 22 kr., Kornbrod
Kilogr. 29 ke. dtio 2 Kilogr. 20tr..
1 Kilogr. 10 kr., Gemischtbrod 3 Kilogrt
36 kr. 1 Paar Wik 100 Gramm 2 br.
Rindfleisch I. Qual. 22 kr., 2. Qual. 20 ktr.
dalbfleisch 160 kr.,, Hammelfleisch 22 kr.
Schweinefleisch 20 kr. pt. Pfd. Butter 32kr.
per Pfund.—
Jest⸗RAaII
abgehalten, wozu nur active und passvive
Mitglisder und Fremde, welche von activen
Mitgliedern eingeführt sind, Zutritt haben
Die passiven Mitglieder mit thren Fami
lien sind hiezu höflichst eingeladen.
St. Ingbert, den 29. Juli 1874.
Das Commando
der frei willigen Feuerwehr.
Eine große Partie sehr schöne fran—
zösische Hhutzwaaren aller Art werden
zu den billigsten Peisen verkauft bei
Ph. Weber, Schuhmacher
naͤhst der atholischen dirche
daifenlautern, 21. Juli (Fruch
Mittelpreis.) Weizen 8fl. 20 kr., Korn—
3 fl. 260 kr., Spelzkern — fl. — kr.
Zpelz 5 fl. 20 kr. Gerste 5 l. 51 kr.
Hafer 6 fl. 24 kr. Erbsen — fl. — ke.
Wicken 4 fl. 30 ke. Liusen — fl. — kr.
Kleesamen — fl. — kr. — Kornbrod
3 Pfd. 33 kr. Gemischtbrod 3 Pfd. 22 kr
Weißbrod 2 Pfd. 21 kr. Heu — fl. —
kr. Kleeheu — A. — tr. Strot —fl. — lr
— —
Frucht⸗ Brod⸗, Fleisch ꝛe. Preise
der Stadi Zweibrücken v. 23 Juli
Weizen 8 fl. Ol kr. Korn 5 fl. 37 kr.,
Gerfte Areihige — fi. — kr., Gerste vier-
Kedactlion, Druck und Verlag von F. X. Demeg in St Ingote