vorhanden sind und über Existenz, Inhalt und Verbleib derartiger
Berichte dort nichts bekannt ist. P een J
Bondn, 20. Jan. Bischof Reinkens hat bon dem Kuos a —J
nachsteher de huldvolle Schreiben erhalten: Hochwürdiger J Here
BischoflIch danke Ihnen Jür die Herzlichen MEiuciwünsche, —
Sie“ Vir aus Ansaß des Iehrekwechfels ausgesprochen haben.
Möge GottesSegen das Rin seinem Namen von Ihnen
begonnene Werk auch im neuen Jahre fördern! Möoge die von
Ihnen getheilte, uazweifelhaft richtige Ueberzeugung inimmer weilere
Zreise dringen, daß in Reinen Stucun die Achtungennvbotendemn
Gesetße mit der Religionsübung einer .den Gemeinschaft wohl ver ·
einbar ist, welche keine irdischen Zwecke Jondern nur“ den Einen
verfolgi: des Menfchen Frieden zu suchen mit Gott! erln 17.
Jaunar 1874. (gez) Wilhelm.“ . -
Wern, 21. Jan.AIn⸗der heutigen Sthzung des Abgeord
netenhaujes wurden die vom Kaiser genehmigten konfessionellen Ge
setzeniwuͤrse vorgelegt. Der erstt Gesetzentwurf Abetreffs der Br
sehzung der Kirchenaͤmtern) spricht formell die Aufhebung —A
fordais aus (welches, wenn auch thatsächlich von Seite der Regieruch
chon seit mehr als Jahresfrist nicht mehr befolgt, doche bisherrmoch
nicht förmlich von ihr aufgehoben worden war) undverpflichtetdie
Bischoft zur Anzeige der geschehenryn Besetzung, von Kirchenamtern
eEho dasselde, was durch die Meaigesetze in Pruden .angeordnet
wurde), die ebentuell inhibirt werden lanm, sowie zur Müutheilag
jhrec Erlasse an die Staatsbehörde. Ein Ʒveiter. Gese tzenlwurß
betr. dag Rechtsverhältnisses der Klostergenossenschaften, fordert für
die Errichtung und Ansiedelung dersesben sur die Erwerbung von
Grundhesitz sawie sür Stiftungen umdVegate an diefelden die
flaalliche Genehmigung. Ein dvritier Gesetzentwurf·egelti diet Ver
träge zum, Religionsfond, aus welchem die Brdulrfnisse des katho⸗
lischen Cultus bestritten werden sollen. Ein vierter, Gesetzentwuiß
beirifft die Anerkennung, der noch nicht anerkannten Religionege
nossenschaften, die ersolgen soll, wenn die beir. Religionblehre und
ider Goilesdienst nicht: Gesehwidriges und fittlich Anstöciges enthalten.
J Frankreiche —A
Pari?, 18. Jaa. Der Herzog pon Aumale ssolb im· Nar
men der Familie Orleans dem Grafen Chambord die Verfügung
über das Vermögen des Prinzen angeboten haben. (e 3)
Parzs, 20. Januar.In' Lyon steht auf der Rolle des
dortigen Gerichts die Klage der Geselfchaft Jesu, die von der
Stadigemeinde die Summe von 160,000 Fr,. detlaugt. Bekanul—
lich wurde in der September-Revolution das Jesuiten Collegium
gestürmt und ausgeplündert. — Das berühmte Weingut in Bur
Jund, „der Clos Vougeot,“ wird nächste Woche versteigert werden.
Der Preis ist auf eine Million Francs festgesetzt. AIn Bagndres
de Bigoere hat man wieder mehrere starke Erdstöße vꝛ tsbürt und
find die Einwohner ia der größien Äufregung.* —
—Oberst Stoffel wird demnächst wegen Unterschlagung oder
Vernichtung von Depeschen, die an Mac Mahon gerichtet waren,
vor einem Kriegsgerichte, bestehend aus einem Divisions und vier
Brigadegeneralen, zu erscheinen haben. Dieses Vergehen wird mit
kinsperrung von zwei bis fünf Jahren bestraft. 575
— Die dem französischen Minisierium nahestehende, Presse“
begleitet den mehrerwähnten Artikel der „Nordd. Allg. Zig.“ uil
einigen Reflexionen. Sie richtet an ihre Leser“ die Feage,“ ob
Frankreich im nüchsten Frühling einen Krieg gegen Deulschland
unternehmen konne. Diese Frage verneint fie und fährt dann
jort: „Wenn nicht — weshald folche Hirtenbriefe, wie der des
Bischofs von Periguenx Weshalb eine so leidenschaftliche Haliung
wie die des Univers“? Wir wissen sehr wohl und feit langer
Zeit, daß die Redacteure dieses Biatles hre Inspiration von Rom
selbst beziehen, und daß bein ihnen nicht? franzbsisch ist, als die
Sprache, deren sie sich dedienen. Aber wit wünschen daß, wenn
sie sich ausschließlich nur von Rom aus infbitiren lassen ihnen
jon dort weniger antifranzösische Inspirationen zukommen.“ Wir
haben zu anderen Zeiten dem Papfi Dienste genug goleistet, um
pou jhm verlangen zu lbonnen, daß er seinen Organen mehr Vor⸗
sicht und mehr Sorge füre die großen Interessen unseres Landes
empfiehlt. Unipers? und gewisse Bischöfe werden ihre Syrachi
nicht ändern und kein Mitgefühl für die wirkliche Lage Fruukreiche
haben, als auf eine ihnen von außetn zulommende. Auffoederung.
Es gibt Franzosen, denen das Ausland lehren muß, Fran gojen
zu sein.“ — VD — —
Schweiz.11
Bern,. 22. Jan. In Folge deuerer Unruhen! inn Jura,
die ara Abstimmungstage und jeither in Saluich, Courfaibre und
Cernoux statigefunden, wo in allen drei Gemeinden Bürger miß ·
handelt wurden, hat der Regierungsrath heute drei weitere Schuͤ⸗
tzenkompagnieen in den Jura geschickt.
England.
Londeorn, 21. Jan. Die Pall Mall Gajgette“ —X
licht ein Schreiben Earl Ruffel's, welches sein Ausbleiben an dem
Veeting am 27, d. wegen Nrankheit bestimmt auliindigt. Ean
dussel deantworit zugleich schiaaend/ Erzbischos Waimings Bries
velcher die Suprenm tic der Eirche Jeansprucht. Sein Leben lang
jabe x die geistigez Emancipationenergisch gefoxdert. erst der
dathoiit. mydann der Dissentor, dann der Juden; deßweden müßße
er auch heute einer WVerschwörung widerstehen, welche das KHeruche
Reich auf immer in deapolische Fesseln schiagen wolle. Sane Liebe
u⸗bũrgerlicher und religiöser Freiheit zwinge ihn, mit der Ma⸗
oritat des englischen Volkes seine Sympathie für Deuthschland
uut jufprechen.“ Deutschlands Sache se die Sache der Frelhen dis
Papstes Sache sei die Sache der Selavereli (Pf. Ppαιαα
Lon donz A Jan.In Folgeepon Lord Russell's Ab-⸗
haltung uübernimmt Sir Jsohn Murrah, Präsident der Pioteftani
Associarione welche das antiulktramontane Meeting veranstaliet,
den · Vorsth in berden ¶ Bermmmlungen ·amt· 7 Amerilanische · De⸗
putirte trafen heute in Liverpool ein. In Folge anhaltenden
Andrauges ift die Billetausgabe auf · Freltag und Samstag be—
schranlt.en Nach dem 27. follen zwet Monate hindurch! in allen
rößeren Stadten: England 30 ahntiche Symputhie Meetings: gehalten
verdense Vortreffliche Rednet sind gesicher ιν, ——
— »— —— —J— —D — u.
— * - ν
Rad Fid. 18. Jan. De Banden sa der Probinz Vorhes,
3000 Mann flark, ind vollständig veshiagen worden nß hata
große Verluste exlitien. Der Viabuci von Teoquessa auf der Eisen⸗
hahn bon Valeucia nach Almansa jft waͤhrend des Reparaturbeues
ingestürzt und hat 80 Arbeiter erschlagen.
⸗1I ανι., an Musßland. a
unt Pæt eir 8blu rig/ A201iJaneGestern Nachmittat trafen der
dronprinz unde Die Kroßprinzessin des deünfchen Reiches hier ein
rad wurdenf aufer dem Bahnhofe,“ wo!n ine Ehrenwachẽ aus
ent Prenbraschenkieschenei Regimeutennufgestellt war, vom' Kaijer
mpfumgen.ta ι J
n Am vergangenen Sonntag ist in Petersburg der Fetd⸗
narschall Grafer Berg verschieden. eine Perfonlichkeit, die in der
Beschichte Rußlands seit L0 VJahren Leine“so bedeutende Rolle gee⸗
pielt hat, daß es wohl angezeigt erscheint, hier einige Data aus
tine Leben; und seiner Wirfsamteitnn beizubdr ingen Graf Berg
vnr Am Jahre 1780 geboren und wurde, nachdem er verschiedene
kcpeditionen gegen die Kirgisenstämme; 1828 und 1829 den strieg
egea. die. ürken und. I8310 den Kampf, gegen die“ aufftandigen
holen mitgemacht hatte, 1854 zum Generalgouverneur von Finm
and sernannt, womit er seine politische Rolle begann. Schon X
eichnete sich der General als rines det geschicktesten Werkzeuge bes
daisers Nitolaus und als unerbittliche“ Feind der nichtrusfischen
Rationalifäten des Reiches aus. Im Zahre 1861 mußte er, da
Rie Erbitterungin Finnlande gegen ihn aufs Höchste gestiegen
war, von dort abberusen werden und ward 2 Jahre darauf zum
Statthalterein Polen ernannt, wo er den Aufsiand mit Energie
unterdrückte und sodann die Russiftzirung des Landes mit rücksichts ˖
loser Konsequenz in Angriff nahm.“ (N Frif. Pr.)
Ludwigshafen. Der Arhteiter Lederer, der in der am Neu⸗
jahrstage von Bürgermeister aufgeldsten socialdeimotkratischen Ver⸗
ammlung die Worle ausstieß: , D'rauf ihr Brüder“, wurde von
»em Zuchtpolizeigericht in Frankenthal zu 4 Monaten Gefängniß
zerurtheilt Der Staatsanwalt haite 6Monate beantragt.
7Am Sonntag findet in Reustadi eine Versammlung israrli⸗
ischer Lehrer der Pfalz statt, welche bei der Kammer um eine
uuthentische Inte pretalion resp. Abanderung der Ministerialem.
chließung üüber Errichtung von Communalschulen petitioniren wollen.
dieset ist nämlich nicht von ijraelitischen, sondern nur bon
e Vollsschulen die Rede⸗
., NRußdorf. Das protestantifche Presbyterijum hat den hie.
igen Altkatholiken die Erlaubniß ertheiit, in der prolestantischen
dit he dahier ihren Gottesdienft halten und während desselden den
Altar dem latdolischen Rilus ertsprechend herrichten und benützen
ju dürsen.“ Diese Erlanbniß ist selbstverständlich jederzeit wieder⸗
ruflich, Das Consistorium hat den betr. Beschluß des Presbiter ums
n diesen Tagen genehmigt. ——
. Edentoben, 21. Jan. Gestern Abend wurde zwischen hier
und dem Forsthanse Heldenstein, an der jogenannten Stiege, auf
inen Mann von Elmsteln, der mit einigen 100 fl. auf dem
deimwege begtiffen war. ein Raubanfall gemacht. Zwei Kel⸗
drangen auf ihn ein mit der Forderung Giben Ge heraus!“
Der Angefallene hatte noch Zeit, sein Messer zu ziehen, versetzte
dem einen Wegelagerer, der ihm am nächsten war, zwwei Stiche in
den Unterleib, worauf derselbe zusammensank; der andere ergriff
hierauf die Fluͤcht. Wer die Thaler nd, donnte bis jetzt noch
uicht rimittelt werden, (Gegenw) ————
7 F In Dierbach (Canton Bergzabern) herrscht die alle Sitte
Risch