Full text: St. Ingberter Anzeiger

Slt. Ingberler Anzeiger. 
Her St. Inberter Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbuadene Uaterhaltunzsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnerstags⸗ und Sonnta 
zummer erscheint wöchentlih viermal: Dinstag, Donnerstag, Sümstag uid Sanntag. A⸗oannemenispreis vierteljährig 42 Krzr. oder 
12 Silbergr. Anzeigen werden mrit 4 Arzr. die dreispaltige Zeile Biattschrift oder deren Raum berechnet. 
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Samstag, den 29. August. 1874 
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eutsches NReich. Berlin, 25. August. Der Kronprinz und die Frau Kron⸗ 
München, irete Die „Neuesten Nachrichten“ spre- prinzessin (eiche, von England zurückkehrend, heute Nachmittag um 
sich entschieden dagegen aus, die Markrechnung mit dem 6 Uhr von Antwerpen kommend in Brüssel aͤngelangt find 'und 
88 1875 in Bayern einzuführen, weil bis zu diesem Tage am Bahnhofe vom Körig und vom Grafen von Flandern empfar⸗ 
umguch ene genügende Menge neuer Münzen geprägt sein F wurden) eg gi wen sangenne , — 
auf der Wildpart · Station wieder ein und gedenken bor äusig no 
znne. (Pf. Kur) au 
ü i 8 Wohnung zu nehmen. 
Aus Mestz kommen betrübende Nachrichten: D'e Stadt hat im Neuen Palai 
i i i ⸗ . J Haupibank fordert den 
d uerlichen Renitenz ihrer Vertreter weder eine Vee⸗ Ber lin, 27 August. Die prenßische Ha 
e eee noch im — Dabei ist die Geschäfts Handelsstand auf, alle im Jahre 1875 fällig verdenden Wechsel 
iage so schlimm, daß sie gar nicht schlimmer werden kann. Insbe- in Mark und Pfennigen auszuschreben. Die preußische Bank uünd 
De bfinden sich die meisten aus Deuischland eingewanderten deren Filialen kaufen von Neujahr ab keinen Wechsel an, der nicht 
n die vor ihrer Ankunft schon schlecht genug standen, — Redewent en * umgerechnet ist. — Die hiesige Börse 
amuch⸗ 8 i i in Sedantage geschlossen. 
n erbärmlicher Lage und es machen diese lben im Allgemeinen am 
tschthum wenig Ehre. Ein großer Theil derselben ist in Desterreich. 
r Ingn din — X auch deutschen — Wucherern, denen sie Am 21. August feierie Kronprinz Rudolf von Oesterrelqh 
zur vollständig nackt und ausgezozgen entrinnen. Es werden in seinen 16. Geburtstag und trat damit seine Großjahrigteit an 
Metz in der Verzweiflung Gelder zu 244 Prozent aufgenemmen, Frankreich 
ie nur mit dem Verlust des Vermögens, resp. des Einkommens Paris, 27. Augusi Der Konig von Bahern besuchte 
wieder zurückbezahlt werden köͤnnen. (Dürkh. Arz.. heute die historische Trachten-Ausstellung im Industriepalaste und 
Kehl, 24. August. In den nächsten Tagen sen vber das Louvre und reist heute Aben 8 Uhr ab. Der Botschafts— 
e zu d isbauten auf dem badischen Ufer erforderli- Attache Lindau begieitet ihn dis Avricount. 
e eeet Diese o werden in die Nahe der 3 28. August. Das „Unibers?“, welches bei der 
Ortte Sundheim, Auenheim und Neumühl zu liegen kommen. Ankunft des Königs von Bayern sich gewisse Bemerlungen er⸗ 
arl zruhre, 26. Auzust. In einer Volksversammlung aubte, erwähn deffen mit kinem Wort mehr. Es wurde ihm 
on gestern Abend sprach der Iie gn Deeghe zg namlich bedeutet, du ee waden 8 ve r 
eldorf 1) über Selbsthilfe und Staatshilfe un uͤber die Re- ner Zunge freien Lauf lasse. Bas das große Publ um anbelangt, 
e d vierten Standes. Der gelehrte Thebaner sprach sich so fieht dasselbe die Anwesenheit des Königs Ludwig in Paris gat 
iber SchulzeDelitzsch's Recept, durch Arbeit, Sparsamkeit und nicht ungern. Es ergibt sich nämlich dem Wahn, der —W— 
Lergenossenschaftung die Lage der Arbeiter zu d seht weg⸗ gekommen, um — zu 7 —* ι 
ijes dagegen die Staatshitfe. So gut man zum Frstaunen erregen. War doch die Decchesy bresse“ neulich 
eeuin Thaler aufbringen könne, so —9 verwundert daruber, als man aus Kissingen mialdel, daß in 
zut könne der Staat das Geld auch für die — vi Bahyern das 57 5 digsen Bismarck die tiefste Ent⸗ 
venden. Was den zweiten Punkt der Tagesordnung betrifft, so rüstung hervorgerufen habe. (K. 3. 
ꝛetheuerte er, die Arbeiterpartei sei weit davon entfernt, gewaltsam Paris, 25. August. Der König don Bahern ist heute 
wuf den Umsturz des Bestehenden hinzuarbeilen, Alles in Liebe und Nachmittag mit dem Grafen von Holnstein aus Versailles zurück⸗ 
hute, wie im „Freishütz⸗; tein gesebliche Mittel sollen zur Ane sht men Die großen Wasser in Verfsailles spielten von 119. bis 
vendung kommen. Darüber freilich, was geschehen soll wenn die 3 Uhr. Sehr viele Reugierige kamen Nachmittags nach Ver⸗ 
eesetzlichen Mittel nicht ausreichen, ließ Herr Dr Sbach ein für sailes als jedoch das Fontaitenschouspiel sahne ee 
ans ängstliche Bourgeois wohlthätiges, poctisches Düster walten. Zonig im Beriff war, die Ruͤchhe nnete — 8 
Unterdeffen wollen wir auf Goit vertrauen und —— Nönig nach dontainebiean um sic Sloße na Wie e 
uen halten Der Bosud des Bornages ud derdenepen aue Vondem Koönig von Bayern entwirft der „Pariser 
pendete Beifull waren angens uenager. veen de —* Figaro“ folgendes Bild: Der König Vudwig jnist lin moaseet 
ffenbar, immer das Gleiche zu hören uud — i — 
en mit der Samme!büchf⸗ am Sgse brite nur noch die Politik; aber außer Lohengrin und Tanuhäuser ist Frankreich feine 
värtiger schwieriger Zeit. wo manden —5 auch gerade kein Leidenschaft. () Vornehmlich beschäftizt ihn das große Jahrhundert, 
eee — Wyg 5 dem und es wird ihm vergönnt sein, seinen am Dienstag ftatthabenden 
— 29. Geburtstage in dem Versailles Ludwig XIV. zu verleben. Der 
Caffel, 17. August. Hier tagle heute unter zahlreicher Zꝛ 
ʒetheiligung der dachgenossen die sechste eeen —D—— 
ammlung des Vereines Deutscher Eisengieße de Regimensern Rußlamds, Deflerreichs Preußenan —S 
er mi iedenen volkswirthschaftlichen Fragen, mit der gegen- Reg u. Bay 
t mit verschiedener tsw 86 —* einfäßlich einer schönen Figur besitzt er durchaus keine militärische Tournure. 
värtigen geschäftlichn Lage der Gußwaare Am Sonnabend hat er ia Begleitung des Stallmeisters Grafen 
»chäftigte. Bei der aus allen Gebieten 3 bichenen eeushen geshhsuttn ee egen 
edentn ernag de Sescaes —* —— Ase sailles abgestattet und dort incognito im Hotel des Reservoirs 
e Dnd din —— Saisen aaf dinirt; er wird in Frankreich bis zum 1. Sept. verweilen. 
Versamm 4 — * J— 
II —5 an den bestehenden Preisen zu be— Paris, 26. August. Präsident Mac Mahon ist in Nan⸗ 
—X es & n. — Das eoenn meldet in de rip 
inn, 25. August. Ueber die Bildung eines „Neichs- hat seine reditive als Gesandter paniens in Paris erhalten. 
zust eaeh ahe ite dasselbe solle alle Vorberei- Die Geschäftsträger Deutschlands und O⸗sterreich Ungarns, Graf 
ungen für die Reichsgesetzgebung treffen und einen von ständigen datzfeld und Graf Ludolf, sind nach Madrid abgereist. — —X 
ommissarien sämmtlicher Bundesstaaten beschickten Centralpunkt Norgenblätter melden, daß zwei Legatioassekretäre des Madrider 
ür alles Material und für alle Wünsche der Bundesregierungen auswürtigen Ministeriunms mit Creditiven für die spanischen Ee⸗ 
n Bezug auf das Justizwesen bilden; zum Dirrktor des Reichs- sandten in Paris, Berlin, London, Wien, Rom und Brüssel hier 
zjusa mies sei der Geh. Justizrath Amtsberg in Schwerin desig ingetroffen sind. 
un derselbe werde dem Präsidenten des Reichskanzleramtes sud 
omnir— 
Belgien. 
Brüssel, 20. August. In der heutigen Plenarsitzung der