Ht. Ingberler Anzeiger.
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wovemnber. 1874
P 88.
Deutsches Reich.
Speyer, 23. Novbr. Der Landrath der Pfalz wurde
jeule Mulag durch Herrn Regierungs⸗Präsidenten Staatsrath
Braun im Saale des Wittelsbacher Hofes dahier eröffnet. Aus
der von demselben gehaltenen Eröffnungsrede theilen wir Folgendes
mit: Der Zudrang zum Lehrerberufe ist wieder stärker geworden
Als neue Poftulate für die Volfsschule hat die Reg'erung 4000 fl.
in das Budget eingestel.t. Die im vorigen Jahre bewilligten
Alterszulagen für Lehree und Verweser sind auf Staatsfonds über
egangen. Die Gewerbschulen erfreuen sich einer erhöhten Frequenz
In Folge dessen mußten an einigen derselben Parallelkurse errichtet
verden.“ Auch der Besuch der Laleinschulen hat zugenommen. Die
deue Schulordnung hat an7 isolirten Anstalten die Errichtunt
ner fünften Klaffe nothwendig gemacht. Nachdem den Studien ·
ehrern an den Siaatsanstalten Theuerungszulagen bew:lligt warden.
in die Gewährung der gleichen Beträge an die Lehrer der
Gewerbjchvlen und isolirten Lateinschilen nicht abgew'esen werden.
Fine Aufbesserung der Functionsbezüg der Hilfslehrer an diesen
Anstalten isi ebenfalls in Ausficht genommen. Diese hierfür er
soederlichen Summen pro 1874 und 18750 sind in das Budget
aufgenommen. Behufs der Verleihung pragmatischer Rechte an die
Lhrer dieser Schulen wird die Proposition gemacht, den hierĩür
rforderlichen Aufwand zu bewilligen. Die Kreis baugewerkschul /
ist im untersten Kurse von 40 ordentlichen und 14 außerordeat
iichen Schülern befucht. Die Anstellung weiterer Lehrlräfte an
derselben soll von dem Zandrathe ermöglicht werden. — Der
landwirthschaftliche Unterricht findet leider bei den betreffenden
Volksklafsen noch nicht die gehörige Wüuͤrdigung. Zur Förderung
er Industrie wird ein von 500 fl. auf 1000 fi. erhöhter Credi
Tbeien. Die Frauenarbeitsschule in Speyer war von 68 Schü
jerinnen besucht. In Folge dessen mußte eine zweite und dritte
dehrerin an derselben angestellt werden. Die dadurch nothwendige
krhöhung des Zuschusses aus Kreismitteln wird wohl keine Bean—
jaudumng finden. Rach einem Blicke auf den landgirthschlichen
herein urd dessen Leistungen, sowie das Gestüt des Kreises ge⸗
Fentt die Eröffnungsrede der erfolgten Erweiterungç der Kreisirren⸗
astelt in Klingen münster durch Vollendunz des Neubau⸗s für
Blödfinnige ꝛ⁊c., sowie der Kreisarmenanstalt in Frankenthal
urchUnterbringung der Taubstummenanstalt in angemessenen
Raumen. Durch Erhdhung des Fonds für verlassene Kinder von
25.000 fi. auf 29,000 fl. wurde es möglich, daß bei neuen Pfle— Frankreich.
gecomtalten füt dieselben 42 Gulden jährlich zugestanden wurden. Paris, 23. Nov. Die —
Darlehen aus der Kreishilfskasse wurden nichi in der voraus in ganz Frankreich ohne Ruhestörungen 5 vah en siad gestern
Jesetzten Große begehrt und es lonnten mit dem Betrage von achtet nach Sectionen gewählt wurde, sie ran m Unge⸗
17,600 A., der aus dem Maximiliansgetraidefonds entnommen in fast allen größeren Städten. In —* ie Rehublikaner
wurde, alle Gesuche befriedigt Herden. — Das Distriktsstraßennetz alen 18,115, die gemäßigten Republikaner ne ibigten die Radi⸗
— V—— mehr aus. Aus Staatsfonds wurde Rennes gehört der Handelsm nister * Stimmen. In
1872 tziefür ein Zuschuß von 103,000 fl., 1878 von 66,000 fl. Candidaten. In Nimes siegten die —* den durchgefallenen
zewahrt. Durch den, Tod des Bargermeisters Geißert in Duit⸗ Regierung zugegangenen Beechten siegte in en. MWach den der
Heilee wurde dessen Sitz im Landrathe erledigt. An seiner Sielle großen Städte das radicale Element mit größten Theile der
wurde Dr. Arm. Buhl don Deidesheim einberufen, welcher als Tentrums. In den Landgemeinden sollen wssans des linken
Reichstagsabgeordneter in Berlin weilt und um Urlaub für die venige Aenderungen erlitten haben, da ne ——
zegenwaͤrtige Session nachgesucht hat. Herr Rgierungs⸗ Direltor Agenten nicht gelungen sei, —588 x— en repudlikan'schen
Vamoue wird als Regierungscomm ssär den Landrathsverhand. Finige Departements, wie Calvados und in wachzurufen.
ungeu beiwohnen. Bezüglich der Anstellung weltlicher Schulin⸗ alle Maites wieder und ergaben een Vord, wahlten
spelloren hat die Negierung die von dem Landrathe erbetene Vor⸗ Paris, 28. Nov. Die Wabien und en let
jage gemacht. In das schließlich auf Se. Majestät des Konigs ind in den Städten meistens in i en Municipalräthen
megebrachte dreimalige Hoch stimmte der versammelle Landraih ein. im Allgemeinen in conservalidem Sinne sden auf dem Lande
dHierauf wurde noch unter dem Alierspräsidium von Prodecren Aus der amtlichen Statistik geht 33
Ney Herr Dr. Jalob einstimmig zum Prufidenten, Hr. Heyden- gegenwärtig 123,000 Fabriten besiht, die Frankreich
reich zum Sekretär des Landraths gewaͤhlt. In der heute Nach- beschäftigen. Die in diesen Elabl ssenents angen o⸗ dee
nitiag 4 Uhr stattgehabten zweiten Landrathssitzung wurde die Kraft beträgt 502,000 Pferdekräfte —5* — te mechanische
Wahl von Dr. Buhl geprüft, anerkannt und demselben der erbe 1690 Millionen Franken Waaren uͤngeführ i a— jahrlich für
ene Urlaub bewilligt. Hierauf wurden noch verschiedene Aus- Werthes der Erzeugnisse des deer den fünen Theil des
e *3 deren Zusamm'nsetzung in gleicher Weise, wie in Lille für 700 Mißionen, die von Lyon 60 anne ben
orjahre erfolgte. 9— souen 440 Millio ie n Ma ionen, die don
32r. 21. Nob. Die Riichstags-Commission für das Etienne 240 Den die don Marfseille 270 und die von Saint