St. Ingberker AAnzeiger.
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der St. Inaberter Auzeiger (und das mit dem Hauptblatie verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienztag⸗, Donnerttagßt⸗aAnd Sonnta
kummer erscheint wö hentlich vBiermal: Dinstag, Donferstag, Suabstas uid Sonntaa. Aoanne neutapreis vierteljaäahrig 42 Ærzr. ode
12 Silbergr. Unzeigen werden Sit 4 Krzr. die dreispaltige Zeile Blatischritt oder deren Raum berechnet.
...14111874
Meicögz c⸗v
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De utsches Reich. vorbehalt lich besonderer Maßnohmen, zu welchen die weitere Ent⸗
Speier, 1. Dez. Der Landrath befaßt fich zunächst mit widelurg der Bankfrage Anlaß geben dürfte.
zer Erledizung einiger Anträge. 1. Die Pfalz, deren Bräuer Bexrlimn, d26. Nop. Wie die „D. R. C.“ berichtet, ist
jon der Erlegung einer Malzsieuer befreit sind, entrichtet dafür die Necdffentlichung von Theilen der mehr erwähnten Broschüre:
nus Kreisfonds ein Aequipalent von 100,000 fl. an die Staata-, Die Revolution von Oben“ ohne Wissen und gegen den Willen
asse. Mit der Einführung eines einheitlichen Taxgesetzes soll auch »es Julius Lang durch einen „adeligen Hintermann“ desselben
n der Pfjalz der baherische Malzaufschlag in Anwendung kommen erfolgt. Lang verlange nun Einstellung der Verdöffentlichungen
ind damit selbstverständlich unsere Provinz mit jener Summe ent-m „N. W. T.“ und drode mit gerichtlichen Schritten und „Ent⸗
asiet werden. Landrath Dr. Jacob beantragt nun, daß in dem hüllungen“, wenn die Sache nicht geordnet werde. Ferner berichtet
»iesseitigen Kreise an Stelle des bayerischen Malzauischlaggesetzes die D. R. C.“, daß Julius Lang vor etwa zwei Wochen in
„om Jabdre 1868 das Gesetz über die deutsche Brausteuer von Verlin gewesen sei. Bei dieser Gelegenheit soll er in der Con⸗
1872 zur Einführung gelange. 2. Wies trägt eine Petition der ditorei von Steheiy einem Berliner Journalisten, mit dem er
sgemeinde Aßweiler vor, die zur Herstellung eines Brunnens den rüher in genauen Beziehungen stand, und der ihn um den Zweck
zandrath um eine Unterftützung angeht. 8. Die Kreisregierung eines Dortseins befragte, laut, so daß die anderen Gäste auf⸗
nacht eine Vorlage betreffend die Ethöhvng der Remuneration für mertsam wurden, erzäblt haben: er mache kein Hehl doraus, daß
)en Rendanten der Kreishülfskasse von 300 auf 500 fl. Der er diesmal verspielt habe; es gehe ihm nicht besonders gut, er
Landrath verwilligt eine Erhöhung von 300 auf 400 fl. und jabe viele Verluste erlitten und daran seien nur gewisse Adelige
war von 1875 an. 4. Schleip referirt Uber die Gehaltsbezüge n München Schuld, die ihn ermunterten, unterstützlen, vorschoben
des Rechnunoẽcommiffat für die Kreisbrandversicherungsauftalt. und dann feig und rüchsichtslos im Stiche ließen; ebenso imüsse
Oerselbe wird den im Stagatsdienste angestellten Rechnungscomm's⸗ r die Schuld dem geineinen Brodneid des Dr. Sigl in München
aren gleichgestellt ind erhält pro 1875 eine Theuerungszulage uschreihen, welchen er, sobald er nach München somme, wo er
jon 280 fi. Hierauf geht der Landrath zur Tagesordnung über,: ch stellen wolle, fordern (N)) würde. Man werde von ihm (Lang)
seferat übet die Kreis rrenanftalt in Klingenmünster, gegeben durch iberhaupt demnächst ganz andere unerwartete Dinge hören, wozu
herrn Krämer. Anwesend als Vertreter der Icl. Regierung Herr hhn seige Lage zwinge (()). Die „Euthüllungen“ dürsten also
stegierungsrath von Mail'ot und Herr Kreisba uassessor Siehert, ach allen Seiten und Richtungen ersolgen und so skandalös der
nuf besondere Ein' adung Herr Medicinaltath Heine. Die Rechnung Arheber und seine Beziehmgen auch sein mögen, doch zur Klarung
yro 1873 weist, 188, 118 Verpfleguagstage auf, wofür eine ordent dunkler Punkte und Persöulichleiten manches beitragen.
iche Ausgobe von 120,103 fl. gemacht wurde, so daß auf den Stuttgart, 2. Dez. Unter dem Gruüße von 101
Tag 3836 kr. kommen. Die auße rordentlichen Ausgaben beliefen Lanonenschüsser fand bheute, am Jahreßtage des Sieges wvon
ich auf 47,642 fl., die Besammtausgaben demnach auf 167. 746 billiersChampigny, die feierliche Einweihumng der Fahnen für acht
1. Ihnen steht eine Eianahme von 178,505 fl. gegenüber incl. Füsilier ⸗Bataillone des 13. Armeelorps und die Verleihung des
Zuschusses aus Kresafonds von 80,289 fl. Es dleibt somit, trotz kisernen Kreuzes und anderer Auszeichnungen an die Fahnen
cred itüberschreitungen im Belaufe von 14,495 fl., ein Activrest ilte rer Truppen theile Statt. Dem Konige, welcher mit dem ge⸗
on 10,789 fle, welcher durch Ersparnisse bei einem Neubau u zammten ldoniglichen Häause dem uirchlichen und milisaä⸗
onstige Erübrigungen ermöglicht wurde. Die Anstalt besitzt ein“ rischen Acte beiwohnte, brachte der commandirende Gene—
Mobiliarvermrgen hon 85,662 fl. und eis“ Immobiliervermögen ral Schwartztoppen mit dreimaligem Hurrah den Dank ver Trup⸗
on 496,138 fl., im Ganzen 681,701 fl. Die Rechnung wird in oen für die den Feldzeichen verliehenen Auszeichnuugen dar.
illen Punlten genehmigt. Frankreich.
Mänchen, 1. Dejbr. Unter Hinweis auf die 8844, 46, Paris, 2. Dez. Die hiefigen Munizipalwahlin sind so
»3 der allerh. Verordnung vom 21. August 1872, die „Organi⸗ ausgefallen, daß sie der grdete Gegner der Siadt uͤnd der Ne⸗
ation der Landwehrbehörden und Dienstverhä.tnisse der Mann- publik nicht besser vünschen löante. Fast lauter rothe Republitaner,
chaften des Beurlaubtenstandes betr.“, wurde eröffaet, daß durch ja eine Anzahl von Communisten wurden gewählt. Das Parlament
jenannte Verordnung alle den Festsetzungen derselben entgegen- vird in Folge dessen — und zwar mit allem Recht — weder den
iehenden ülteren Best mmungen also auch die unterm 14. Ottober Belagerungszustand aufheben noch so bald nach Paris zurüdkehren.
868 bezüglich der Befreiung der Keservisten und Landwehrmännner Diese Stadt kann nur nach der Manier Napoleons behandelt
on den Contiroipersammlungen und Uebungen von der k. General- veurden und so ist es ihr seibst auch am liebsten und besten.
Oirection der Verkehrbanstalten bekannt gegebenen Anorduungen In der Nationalversammlung betielt man jetzi vor Allem um dire
rufgehoben find, demgemäß Dispensationen von den Controlver· Stimmen des rechten Centrums, alle'in nach dem Ausfall der
ammlungen und Uebungen auch bei den den Verkehrsanstalten BSemeindemahlen, scheint es mir unzweifelhaft, daß diese Partei
ngehdrigen Mannschaften des Beurlaubtenstandes nur nach Maße sich nach der Bundesgenoffenschaft mit Gambetta gar nicht sehnt.
ade der in den 88 46 und 53 a. a. O. enthaltenen Bestimmungen — Die Boischaft des Präsidenten wird morgen verlesen. — Man
nreien lonnen. jat fich, un des lieben Friedens willen, dahin entschieden, zuerft
Berlin, 2. Decht. Die off ciose „Provinzialcorresp.“, das Gesetz über die Cadres der Aemee zu berathen, und dann den
»en Verlauf der Reichstagssession desprech nd, meint, es werde borschlag der Commission über die Organisation des höheren
zelingen, außer dem Reichsbudget alle unbedingt dringlichn Vor- Untertichtes zu vernehmen, über dessen Inhalt man sehr gespannt
agen, deispielsweise die auf Elsaß Lothtiugen bezüglichen und st, da hier der Einfluß des Bischoses Dupenloup maßgebend war.
ras Landsturmgesetz, noch zu vereinbaren. Betraffs der Bantfrage Paris, 3. Dez. Die von General Cisseh soeben verlesene
eien die Verhandluagen anscheinend in hoffaungsvollem Gange; Botschaft des Präasidenten constatirt zuerst die guten Beziehungen
ei den dabei auszugleichenden großen sachlichen Schwierigleiten der Regierung zu den fremden Mäch ten, Dank dem festen Ent⸗
eĩ aber nicht abzusehen, wann die Angelegeuheit zur weiteren schluß, treu alle eingegengenen WVerpfl'chtungen zu erfüllen; sodaun
„nlamentarischen Verhandlung und vollen Erledigung reif sein die bessere ökonomische Lage des Landes in Folge der Ernte und
onne. Bei folcher Sachlage werde es unvermeidlich sein, die Et- der Wiederaufnahme der Arbeit und verspricht eine genaue: Dar⸗
»agungen delrehfs der Bankfrage, odne deren unm ttelbare Dring- legung der figauzielle rLage des Staates. Der Präsident hat
ichjeit irgendwie aus den Augen zu verlieren, von den sonstigen si bei der Reise durch einige Provinzen überzeugt, daß üÜberall
srwägungen der parlamentarischen Oekonomie zun üchst zu trenuen. das Bedürfniß nach Frieden und Sicherheit herischt und der
demgemäß sei der Schluß der Reich?tagsarbeiten zu Weihnachhzeen, Wansch nachh einer Ocgtinisation, die der Regierunz vom 20
en«sz don Anfsang an beabsi htigt war im Aug⸗e au bebalten Nonembe age⸗ffanet ihre Miösin du et