zust mich untee dem Herzen getragen, hast mich mit Schmer⸗
eu großgezogen und nun muß ich zum Dank so traurig erden.
Jebe, gute Mutter, weine nicht zuviel um Deiuen Sohn und denke,
daß et eines natürlichen Todes gestorben sei und daß Alles nichts
auf dieser Welt. Ich kann nicht mehr schreiben, denn mein
serz stroͤmt über vor lauter Schmerz. Ich wollte auch Oakel und
vielen schreiben, sage Ihnen tausend Küsse und Gruüße von
Deinem treu n Sohn Theodor.
F Frankfurt a. / M., 80. April. Der verantwortliche Re—
dakteur der „Frankf. Zeitung“ ist heute vom hiesigen Appella—⸗
onsgericht wegen Beleidigung des Fürsten v. Bismarck in drei
arschiedenen Fallen und wegen Beleidigung des Berliner Stadt—
gerichts duich einen den Prozeß Arnim besprechenden Artikel zu
Feimonatlichem Gefäugniß verurtheilt worden.
Aus Offenbach wird dem „Frf. Journ.“ gemeldet:
EFin vor einiger Zeit aus Schlesien hierher verseßter Hauptmann,
ain gewaltiger Exerziermeister und von äußerster Strammheit“ im
dDienst, ließ kürzlich seixe Kompagn'e ununterbrochen vom Morgen
his zum Abend Uebungen machen und erreichte damit freilich, daz
gdiese in brillantem Exerzieren von keiner andern des hiesigen Ba⸗
aillons übertroffen, er selbst aber auch auf erfolgte Anzeige in
ltrenge Untersuchung gezogen und vorläufig vom Dienst suspendirt
wurde. Anch erzählt man sich, ein anderer jüngerer Offizier unse
rer Garnison befinde sich wegen körperlicher Mißhandlung eines
Untergebenen in Untersuchung; doch vermögen wir hierüber noch
nichts verlässiges mitzutheilen, wohl aber, daß kürzlich ein hiesiger
Gefreiter 141ägigen Arrest erh'elt, weil er einem Soldaten, der
ihn durch Wiederspenstigkeit oder Unanftelligkeit gereizt, einen Schlag
versetzt hatte.“ Angesichts »der zahlreichen Soldatenmißhandlungen,
welche ungestraft ve übt werden, thut es einem ordentüch wohl, zu
lesen, daß irgendwo im Reiche noch Gerechtigkeit geübt wird.
F Im Riesengebirg Echlesien) lag Ende April der Schnee
noch 6—29 Fuß hoch.
F Nasr-ed-Din, Schah von Persien, hat an die Magistrate
iller größeren Städte Europa's welche er 1872 besuchte, zur Er⸗
nnerung an die freundlich? Aufnahme, die er gefunden, ein Album
ils Geschenk gesandt. Das Werk. welches den Titel führt, „Buch
—V—
gebunden und reich mit Edelsteinen verziert. Es ist ein slarker
band in Oktav, 208 Seiten umfassend und enthält die Eindrücke,
welche der Schah von Tag zu Tag über die Menschen und Dinge
in Europa empfangen und zu Papier gebracht. Die Blätter be—
dehen aus starkem Pergament, d'e persischen Buchstaben zeichnen
ich durch außerordentlich sorgfältige Arbeit aus. Jedes Exemplar
trägt eine besondere Dedikation des „Königs der Könige“ an die
betreffende Stadt.
f Von einem Russischen Tichborne⸗Prozeß schreibt man aus
dischinew: Großes Aufsehen erregt hier ein interessanter Erb⸗
qzaft? prozeß, der eben vor den Russischen Gerichten verhandelt
wird. Ver Fall ist folgender: Ein reicher Russe, Hofrath Jegor
Ryschkar, ein Mann in dorgerückten Jahren, heitathele aus Neigung
ein junges armes Mädchen. Die Ehe war nicht glücklich, und
hald trennten sich die beiden Ehegatten; die Frau lebte im Hause
ihrer Anverwandten, während der Mann die Scheidungsklage be⸗
rieb. Das dauert jedoch in Rußland, wo die Sache bis vor die
Deilige Synode kommen muß, bekanntlich lange, und ist ein Resul⸗
jat auch in der Regel schwierig zu erlangen. Doch der Hofrath
hatte Geld und Ansehen und erlangte es schließlich doch. In—
zwischen wurde ihm ein Sohn geboren, den er jedoch nicht als
sein Kind anerkennen wollle; es kam zum Prozeß, den der Hofrath
zewann. Die Mutter ging hierauf mit dem Kinde nach Kischinew,
wo sie bald verschollen war. Seitdem sind viele Jahre verflossen,
der reiche Hofrath ist gestorben und hinterließ einem Neffen als
einzigen Erben e'n collosales Vermögen, mehrere Millionen Rubel
in Baarem und Liegenschaften. Nun tauchte plötzlich dieser Tage
unter dem Namen Paul Ryschkar ous Kischine v der erwähnte
Sohn des Hofrathes auf, und bewirbt sich allen Ernstes um sein
Erbe. Er war in dürftigen Verhältnissen aufgewachsen, hatte
jahrelang mit Noth zu kampfen und nahm schließlich Dienste in
der Russischen Armer, um sein Leben zu fristen, wo er es zun
Range eines Feldwebels gebracht hat. Die erste Gerichtsbehoöͤrde
wies ihn mit seinen Erbschaftsansprüchen ab, allein die höhere In—
stanz erkanute dieselben an und sprach ihm die Haͤtfte des Erbes zu,
tAthen, 29. April. In Kyparissa (Morea) fand heute
ein heftiges Erdbeben statt. Die Kirche daselbst fiürzte gerade in
dem Augeublicke zusammen, als die Messe gelesen wurde, und be—
zrub 47 Menschen unter ihren Trümmern.“ (olgence Bordeano.)
Wir machen hierdurch aquf die im heutigen Blatte stehende
Annonce der Herren Kaufmann und Stmon in Hamburg
besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Orig nalLoose
zu einer sa reichlich mit Haupt⸗Gewinnen ausgestotteten Verloosurg,
daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung
voraussetzen läßt. Dieses Ünternebmen berdient das vole Ver⸗
rauen, indem die besten Staatsgarantien geboten sind.
Eine besondere Beachtung
verdient die im heutigen Blatte befindliche Annonce des Hauses
S. Sachs u. Co. in Ham burg, das uns wegen prompter
und aufmersamer Bedienung seiner Interessenten auf's
Anaeleqentlichste empfohlen wing
Im allgemeinen Interesse finden wir uns veraulaßt, auf die
im heutigen Blatte enthaltene Annonce des Hrn. Albert Frie—
heim in Hamburg ganz besonders hinzuweisen. Die angelün⸗
digten Originalloose können wir wegen der großen und zahtireichen
Bewinne bestens empfehlen, und läßt sich das genaunte Haus an⸗
gelegen sein, alle Aufträge rasch und forgfältig auszuführen.
Für die Redaflion verantwortlich F. X. D me ß.
— — — —
5 Minuten 30 Minuten
von Saargemünd von Saabrücken.
doolbad Rilching —X
e 2—
— — —— —— ———— —
Bekanntmachung.
Die Hundedeschau in der Bürgermeisterei
Zt. Ingbert wird durch den Bezirksthier⸗
arzt vorgenommen werden, wie folgt:
St. Ingbert am 10. Mai Nachmittags
don 224 Uhr auf dem Stadthause.
Schnappbach am 10. Mai Nachmittags 8
Uhr vor dem Hause des Adjunkten.
Hassel am 10. Mai Mittags 11 Uhe.
St. Ingbert, den 5. Mai 1875.
Das Polizei⸗Commissariat
FIckerlein
EBISE ABMAAtLGOn
1*
Erösfnung am 15. Mai.
Radicale Heilung von Scronpheln, Flechten u. Hnut-AuscchlIuxen
und allen Krankheiten, die vom verdorbenen Blute herrühren. —
Angenehmer Sommeraufenthalt. Billige Wohnung uud Kost. ein
Luxusbhad. Nàhere Aus Kunst im Bade —XRE (VU. 411531.)
Kaiserglochen⸗ Walzer
fur Oluvier componmirt
von
Heérmann Neoke.
Op. ITSAVMI R.IBO
Frucht-, Brod-, Fleisch-Preise der Stad
Zweibrücken vom 7 Mai. Weizen
sö nfl. 37 kr. Korn 4 fl. 54 kr. Gerste
Zreihige — fl. —kr. Gerste 4reihige — fI.
— kr. Spelz 3 fl. 55 kr. Hafet 4 fl
59 kr. Kartoffeln 1efl. — kr. Heu 2 fi.
54 kr. Stroh 1ufl. 48 kr. per Zentner.
Weißbrod 3 Ko. 18 kr. Korndrod3
Lils. 230fr. ditto 2 Kilo. 16 kr. 1 Kilo
8 kr. Gemischtbrod 3 Kilo. 32 kr. 1 Paar.
Weck 110 Gramm 2 kr. Spelzkern — fl
— kr. Dinkel — fl. — kr. Misqhfrucht
Difl. — tr. Rindfl. 1. Qual. 18 ir.2
Qual. 16 kr. Kalbfl. 16 fr. Hammelfl. 18
kr. Schweinefl. 18 kr. Butter 38 kr. per
Pfund.
Der prachtvolle Titel zeigt eine
künstlerisch schöne Abbildung der
acuen LKaiserglocke.
Die Composition selbst ist eine
der dankbarsten des alIIgemeimn
beliebtfen Tanz-Compomi-
sten.
Gegen Tinsendung von Marken
ersende franco.
Verlag von Pet. Jos. Tonger
in Cöln a. R.
Lehrern oder sonstigen an ihrem Domi⸗il
bekannten sol den Personen, kann der Ver—
auf eines überall gangbaren und couranten,
leicht verkäuflichen Gebrauchs⸗Artikels untet
Vergütung einer Provision übertragen wer
den. Dieser Nebenverdienst erfordert weder
viel Zeit noch Fachkenntniß. Anerbietungen
sind innerhalb 8 Tage frauco unter Chiffte
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Baden) einzure' chen.