mehr gestellt worden. Für den Fall der äußersten Noth aber ist land in Homburg, Andreas Huth in Landau, Philipp John in
es ganz und gar dvergeblich, einige Klauseln aufzustellen, die dann Bellheim, Peter Rumpf in Pirmasens, Jakob Wehe in Dirmnstein
mit Füßen getreten werden. Es macht Dies auf mich den Eindruck, Christoph Weigel in Weyher und Nikolaus Wolfer in Waldsee
wie eiwa jener lur⸗hannoversche Armeebefehl, der den X der Lehrerin Klara Wilhelm in Deidesheim.
mempfahl, das Bajonnet mit Moderation (Maßigung) zu gebrau,. 7 Manchen, 0. Jan. In- München wird die Etablirun
hen. Das sind solche Befehle, die im Falle des eiseraen Krieges sog. Dachauer Banken a la Spehzeder, wie Zeitun Sinserate entneh⸗
don dem rechten Soldaten einfach hinweggeworfen werden. So men lassen, wieder versucht; durch svlche werden nämlich Kapital
aber stände es, wenn wir die Regierung noch weiter beschränken besitzer eingeladen, Gelder gegen 10prozentige Verzinsung per Mo—
wollten, als der 5 5 ausspricht. Keine Macht der Welt wird, nat' () einzulegen. Wer jetzt noch auf den Leim geht, dem gehör—
wenn der Feind im Lande steht, einen kräftigen General verhin es kaum besser, als daß er hängen bleibt.
dern, seine unkompleten Landwehrdataillone aus dem Landsturm, den F Vorige Woche war die Gemeinde Saint Quemin n
er gerade zur Hand hat, zu ergänzen. Die weite, unbestimmte Fa- Departement der untern Charente nicht nur der Schauplat einer
ssung,in der Regel“ ergibt sich aus der Natur der Dinge. Man woll⸗ vilden That, sondern zeigte auh ein eigenttümliches, in modernen
ie das Unmögliche nicht verlangen Angesichts der unberechenbaren Zeiten wohl kaum irgend wo angewandies Mittel, sich eines gu
Wechselfälle des Krieges. Ich erblicke also in diesem Gesetze kei fürchtenden Attentäters zu bemächti zen. Ein Einwohne: des Ortes
neswegs eine Verstärkung unferer Wehrkraft, und in der Agtation hatte nämlich einen hefligen Streit mit seinem Valer und erschoß
dagegen wegen vermeintlich zu hoher Belastung ein ungeheures denselben. Als in Folge des Schusses die Polizei in das Haus
Mißbersländniß. Mir machen die Klageworte der uns vorliegenden rat, zerschmetterte er einem Brigadier den Arm, verwundete den
Petitionen über neue Belastung des Steuerfädels ungefähr den⸗ GBendarmen am Kopfe oberhalb des Auges und streckte e'nen dritten
selben unverständlichen Eindruck, wie die Behauptung des Herrn durqch einen Revolverschuß todt nieder. Nach diesem Blutbade ver
von Schorlemer, daß, nach Scharnhorst's Worten, der Büurger darricadirte sich der Wüthende in seiuem Hause, versah sich mit
zwar ein geborner, aber nicht ein gezwungener Vertheidiger des allerlei Mordwaffen, goß Kugeln und rief seinen Gegnern zu,
Vaterlandes sei; Tas aber bedeutet: jeder Bürger ist durch seine d aß er sich bis aufs Arußersie vertheid'gen würde. Nachdemer
Geburt verpflichtet, dem Staate mit den Wafsen zu dienen (rechts abermals einen Brigadier durch einen Schuß in dir Brußt getödtet
und links:sehr richtigl), und wenn nicht der Patriotismus seine Bür⸗ wagte sich Niemand mehr an ihn heran, und um eine neue Metzele
gerpflicht von selber erfüllt, so wird er dazu gezwungen, (Sehr zu verhüten, faßten die Sicherheitsbehörden den eigenthümlichen
richtigh) Ganz dieselbe Begriffsverwirrung finde ich in all den Entschlufß, den Wütherich dadurch aus seiner gefährlichen Stellung
Petinionen und Zeitungsklagen, die über dieses meiner Meinung zu vertreiben, daß man das Haus anzündete. Zwei Arbeiter er⸗
nach sehr geringfügige Gesetz ausgesprochen sind. Weil es aber so stiegen das Dach, gossen Petroleum in das Innete des Gebäudes
gekommen-ist, weil man behauptet, von Neuem solle dem deutschen /und steckten dasselbe in Brand. Als der Mörder sich auf diese
Bolk eine schwere Belostung an Geld und Kriegsdienst auferlegt Weise dedroht sah, lebendig zu verbrennen, warf.er noch bedächtiger
werden, weil man das harmlose Geset durch fünstliche Agitation Weise sein nicht unbedeutendes Vermözen in Geid, Werthpapieren
aufgebauscht hat zu einem großen politischen Ereignisse, eben deß. und Documten aus dem Fensier; ihn felbst aber konnie man nur
halb ist es dem Auslande gegenüber unsese Pflcht, ohae zu weit zalbverkohlt unter den Trüm nern des Hauses herdorziehen.
getriebene sormalistische Bedenken der Regierung entgegen zu kom · F Die Weinernte ist in Rußland in diesem Jahre eine so
inen. Wir, müssen dem Auslande gegenüber auch den Schein ver- zünstige gewesen, wie sest dreißeg Jahren nicht vorgekommen. Aus
meiden, als ob wir nur im Entferntsten das erkünstelte Mißtrauen Tiflis wird genieldet, daß doci eine Tunga (funf Flaschen) frischen
fremder Mächte and einzelner einheimischen Parteien gegenüber den Weines 30 Kopeken oder acht Silberaroschen kosiet.
ehrlichen, friedlichen Absichten der Reichsregierung theilten. Weil
wir dieses Mißtrauen nicht haben, sondern der Zuversicht leben, es
werde diese letzte Aufforderung an die deutsche Wehrmacht nur
ergehen in den Tagen der höchsten Noth, wo kein Patriot dem
Ruͤfe des Vaterlandes sich dersagt — weil wir dies Vertrauen
haben zu der gegenwärtigen Regierung, darum bitte ich Sie, m.
H., für den 8 8 in der Fassung der Kommission zu stimmen.“
Debhafter Beifall.) (Zw. 3.)
England.
Lomdon, 10, Jan. Prinz Louis Naboleon wird am 22.
d. sein letztes Examen in der Artillerieschule zu bestehen und damit
einen Woolwicher Cursus beendet baben.
„Die in unsecem heutigen Blatte befi dliche Gewinne Mit-
beilung des Herrn Laz. Sams. Cohemn in Hamburg
zanz besonders zu beachten. Dieses Geschäft ist bekanntl'ch das
älteste und allerg lücklichste, im Mai wurde schon wieder das große
Loos bei ihm gewonnen, und hat dieses Haus schon früher den
dei ihm Betheiligten die größten Hauptgewinne von R. Mark
360,000, 270,000, 244, 400, 183, 000, 180,000, 156,000
»ftmats 152, 400, 120, 000, 90,000, sehr häufig 80, 000, 60, 000
18,000, 40,000, 36, 000 Rm. etc. eic. ausbezahlt, wodurch viele
Leute zzu reichen Cavitalisen ewearden sind. Es sind nun wieder
ür einen kleinen Einjaß große Capitalien zu gewinnen bis zu ev
150,000 Rm. Auch bezahlt dieses Haus durch seine weirver⸗
breiteten Verbindungen die Gewinne in jedem Orte aus. Da eine
zroße Betheiligung zu erwarten ist, möge man sich vertrauensvoll
an de FirmmLaz. Sams. Cohm in Hamburg wenden, bei
der man gewissenhaft und prompt bedient wird.“
BermmiroreF
Kaiserslautern, 13. Jan. Heute kommen die
Bindemittel“ der Würste hier vor dem Bezirksgericht abermals
ur Verhandlung. Die Staatsbehdrde hatte nämlch gegen das
freisprechende Urtheit in erster Instanz appellirt. Eine große An⸗
zahl Sachverständiger war von beiden Seiten vorgtladen und eine —WV
och grohere Anzahl Neugieriger erschienen. Die Sitz ng dauerte noere
bis halb 2 Uhr und wurde das Urtheil auf den 19. Januar st die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sich befindeade Glücs-
ue
PSpeier, 7. Jan. Seine Majestät der König haben abin de mpte und verschwiegene Auszahlung der hier
laut IudnhesittienSiehe gone we e e Wpet hes gemnnehechenVgePuesenhhenetenhhen uen utt
in den 7 anderen Kreisen) dem nachstehend verzeichneten Lehrer⸗ telle aufmerlsam machen
hersonal an plälzischen Volksschulen in Allerhbchster Anerkennung Wir machen hierdurch auf die Annonce des Herrn J. A,
esfen ersprießlicher Wirksamkeit eine Geldremuneration von je 10018 ae aufmertfam. Da Maln nicht wen von hict entfent ig
zu dehititen geruhl, nämlich: den Lehrern Phil. Jak. Back in können die gechrten Abnehmer bei eigem Hauptgewinn — ohne
Sicheldingen, Jakob Berg in Zweibrücken, Daniel Börtzler in große Kosten den Betrag versönlich bei Heren Baer in Empfang
Taiserzlautern, Heinrich Hammel in Berqzabern, Lippmann Hol-nehmen.
Straßenwärterstelle.
Durch den Tod des Straßenwärsers
Jakob Schäfer in Niederwürzbach ist eine
Straßenwärierstelle sim Cantone Blieskastel
mit einem monatlichen Gehaltsbezuge von
24 fl. vacant geworden.
Taugliche Bewetber wollen ihre Gesuche
aebst Zeugnissen bis zum 21. 1. Mis. bei
der unlerfertigten Behörde perfönlich ein⸗
ceichen.
Zweibrücken, den 12. Januar 1875.
Koönigl. Bezirkdamt
Damm.
Geschàfts-Emvfehlung.
Dem geehrten hiesigen und auswartigen Publikum beehre mich andurch die ergebenste
Mittheilung zu machen, daß ich das, bisher unter der Firma Karl Steinfeld bestanden⸗
Colonial⸗ und Manufaktur-Waarengeschäft
bon jetzt ab unter der Firma X
Friedrich Steinfeld
fortführen werde, und bitte das bisherige Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen
St. Ingbert, den 15. Januar 1875.
Hochachtungsvollst F
Friedrich Steinfeld.
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