zaß einem Landwirth an 7 Fenstern 30 Sche!ben zerschlagen wur⸗
.Die meisten Fenstern (nach Westen im Baue) wurden fast
inzlich zerstört, in den Gäͤrten schlug den Hagel von den Obst—
zumen sogar kleinere Aeste ab. Der Schaden ist sehr groß und
habeu viele Landleate nicht versichert. Auch in der Umgegend
a Kre'se Saarlouis, in den Ortschaften Sprengen und Schwar⸗
enholz hatldas Hagelwetter alies zerstört.
.Im Erzgebirge hat jüngst an einem Tage der Blitz in 10
Irten eingeschlagen und gezündet. In einem Dorfe bei Lom—
jatzsch schlug der Blitz in einen Leichenzug, erschlug einen Träger
zu verletzte drei sehr schwer.
.In Aix fand am 15. Mai bei einem Kunstfeuerwerker
ue Expiosion statt, wobei sechs Personen das Leben verloren.
pJa dem Städtchen Hadhaz (Ungarn) hatten beim Ab⸗
ziede eines Hufarenregiments 14 Mädchen und Frauen aus guter
milie erklärt, den Husaren folgen zu wollen. Um dies ju ver—
sndern, sperrte der weise Rath der Stadt die Dämchen ein. Da⸗
ob war das ganze Weidervolk in Aufregung; die Damen rotteten
h vor dem Stadthause zusammen und drohten es zu stürmen,.
o daß schließlich die schönen Gefangenen wieder freigegeben werden
nußten.
5 Die Zeitungen der südlichen Departements sind unpar—⸗
ausch genug, folgenden schönen Zug eines Deutsschen zu erzähten,
assen bis jetzt noch kein Pariser Blatt Erwähnung gethan hat.
un Himmeifahrtstage fand in dem berebten Handelsstädtchen
gnesbives bei Monipell'er ein Stiergefect statt, eine Lustbarkeit,
e im südl. Frenkceihh vel versreiterer st,us zan glaubt. Mitten
dem Schauspiele brach ploötzlich ein wüthender Stier aus der
srena in den Zuschauerraum und stürzte sich auf einen Landmann,
em er mit seinen Hörnern fürchterlichzurichtete. Alles floh in wilder
)ast,nur ein Mann hatte den Muth, auf den Stier loszufspringen
war dies einBerliner Kind, Namens Kuno, Tanner, welcher Brau⸗
rbursche in der Brasserie alsacienne des Stadtchens ist. Er packte den
ztier bei einem seirer Hörner, das Thier ließ sefort sein erstes
pfer fahren und warf sich auf den Deutschen; dieser aber schwang
ich behend auf einen Pfosten, wo ihn der gehörnte Gegner nicht
treichen konnte. Inzwischen wand der verwundete Bauersmann
ücklich davongetragen und der Stier von seinen Värtern gebän—
en und aus der Arena geschafft. Der tapfere Retter ward von
iller Weli beglückwünscht und in der ersten Begeisterung hat man
zgar eine Subsfkription für ihn eröffnet.
London, 14. Mai. Capitän Bohton hat, wie der
Times“ aus Boulogne geschrieben wird, folgende Arrangements
ür seine nächste Schwimmfahrt über den Kanal getroffen: Er
pird am 24. d. per Dampfer in Boulogne ankommen, sich einige
Tage Ruhe gönnen und am Mittwoch Abend die Rhede von Bou-
oene in seincem Lebensrettungscostüm en route nach Cap Grisney
zetlassen, von wo aus er am Donnerstag, den 27. d. um 212
——
echnungen von Canal-Capitänen und Lootfsen wird er zur Zurück
egung der Fahrt 15 Stunden gebrauchen und das englische Ge—
jadt zuerst irgendwo zwischen Dover und Folkestone berühren.
Zachberstandige drücken ihren Glauben aus, doß er sein Wage—
tück diesmal ecfolgreich ausführen wird. Ein Dampfer mit Ver—
retern der Presse, Mitgliedern wissenschaftlicher Vereine u. s. w.
vied ihn begleiten. — Nach Berichten aus Dundee haben die dor—
—I—
hundel beschlossen, dom 21. d. M. ab eine Herabsetzung der Lohe
hrer Arbeiter um 10 pCi eintreten zu lassen. Wenn diese Lohn—
derabsetzung nicht accepurt wird, wollen dem Vernehmen nach
mehrere Fabriken ihren Betrieb gänzlich einstellen.
In Roß, einer Stadt in England Graffchaft Herford)
wurde am 9. d. M. eine Frau zu Grabe getragen, welche Muti—
et von 25 leiblichen Kindern war, die, alle noch am Leben, dem
Sarge folgten. Die Verslorbene war erst 48 Jahre alt.
p'Ein Telegramm von Gibraltar meldet den Zusammen—
toß des britischen Dampfers, Diad'm“ mit dem französischen Dam—
ser „Ville de Cadix“ nahe bei Ptalaga. Das franzöfische Schiff
ank 40 Minuten nach dem Zusammenstoß, das engl sche erlitt be—
rächtlichen Schaden — Der Postdampfer der „Jumannline“
Fith of Brusseis ist auf der Reise nach New-NYork gescheitert;
uutliche Passagiere und Maunschaften wurden gerettet.
Gesundheitliches.
Wichtig für Mütter. Ein vraktischer Arzt schreibt dem
Berl. Fremdenblatt“ Folgendes: „Die gegenwärtig eintretende
varme Jahreszeit wiced auch in diesem Jahre wie in allen vor—
igehenden, durch Brechruhr unter den Säuglingen in schrecener⸗
eginder Weise dufräumen. Man hat allenthalben nach Ursachen
esucht, diese Sterblichkeit zu erklären, man hat auch Vorsichts-
naßregeln vorgeschlagen, meines Wissens aber ist eins der ärgsten
lebel bißher noch gar nicht zur Sprache gekommen. — In zahl⸗
eichen Schhaufenstern der Stadt sieht man eine Sorke von Saug-
laschen ausgestellt, die von unw'ssenden Wickelfrauen ꝛc. als sehr
zraktisch empfohlen werden und sich leider auch einer großen Ver—
zreitung erfreuen. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß der Kork
derselben von einem Kautschukrohr durchbohrt ist, an dessen unte—
em Ende eine Glas-Röhre befindlich ist, die bis auf den Boden
der Flasch? reicht. An dem oberen Ende ist ein Gummimundstück
nittelst eines Porcellanzwischenstlickz befestigt. Der angebliche Vor⸗
heil dieser Flaschen soll darinn liegen, daß man dieselben nehen
»em Säugling in's Bett legen kann, während man andere Fla⸗
chen beständig halten muß. Welche gegissenhafte Mutter oder
Vflegerin wird aber ein Kind mit der Fiasche ohne Aufsicht lassen!
die Gesahr dieser Flaschen liegt nun darin, daß dieselben sich
ibsolut nicht reinigen lassen. Besonders in dem Kautschuckrohr und
in den Fugen des Korkes setzen sich bei jedem Saugen Milchtheile
in, welche gerinnen und nach kurzee Zeit sauer werden. Bringt
nan ewas von diesem Ansatz unter das Mikroskop, so bemerkt
nan zahllose Bakterien, organische Wesen, welche auf einen Zer⸗
etzungs⸗ und Faulungsproceß hindeuten. Das Kind schluckt bei
eder Mahlze't Tausende dieser Keime mit herunter, die Zersetzung
indet im Mund, in der Speiseröhre uad im Magen reiches Ma—
erial und — die Brechruhr ist da. Ich will hier ausdrücklich be—
nerken, daß das gebräuchliche Einlegen des Saugapparates in
Wasser oder das bloße Ausspülen desselben mit einem Wasserstrah!
in kener Weise genügt. Einzelne Handlungen verkaufen zwar mit
diesen Flaschen auch dazu passende Drahtbürsten, aber diese genügen
hrem Zweck nicht, da das Apparat durch ein mehrmaliges Durch-—
iehen der Bürste noch lauge nicht gereinigt ist. Wem könnte man
ruch zumuthen, btinnen 24 Stunden 8- bis 10mal den Apparat
zründlich zu reinigen! Welche Zeit würde dazu erfordert!
Ein anderer Nachtheit dieser Flasche, wenn sie neben den
Zäugling gelegt und nicht hoch gehalten wird, ist der, daß, da
eine Luft in die Flasche aa Stelle der ausgesogenen Mich dringen
ann, allmälig ein luftverdünnter Raum über der Milch enisteht,
)der mit jedem Augenblick das Saugen erschwert und bald das
dind derart ermüdet, daß es die Flasche fahren läßt, ehe sein
Zunger gestillt ist. Deßhalb ihr Eltern, die ihr eure Kinder mit
zer Flasche zu ernähren gezwungen seid, werft diese Apparate, die
iur verderbenbringend auf eure Kinder wirken können, fort und
vählt entweder Flaschen mit gläsernem Mundstück, welche von unten
zefüllt werden, oder nehmt große Kautschnkmundstücke, d'e mit einem
einen Loch durchbohrt sind und direkt über den Hals der Glos—⸗
lasche gezogen werden. Diese großen Mun dstucke kann man mit
deichtigkeit umdrehen und einer gründlichen Reinigung (am besten
st das trockne Abreiben mit Salz) unterziehen.
D
Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende
Annonce der Herren Kaufmann und Simon in Hamburg
zesonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Origina l-Loose
u einer so reichlich mit Haupt-Gewinnenausgestatteꝛen Ver loosung,
zaß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung
oraussetzen läßt. Dieses Unternehmen vecdient das volle Ver—
rauen indem die besten Staatsgarantien geboten sind.
Jilustrirte Jagdzeitung, Organ für Jagd, Fischerei und
Naturkunde. Herausgegeben von W. H. Nitzsche, Kgl. Oberför⸗
stetr. — Leipzis, Verlag von Heinrich Schmitt und Carl · Gün—⸗
qher. — Nr. 16 dieser unterhaltenden und beliebten Jagdz i⸗
ung entsält: Das Erstlings-Geweih des Edelhirsches von Ober⸗
örster Cogho mit 3 Abbildungen. —Fuchs und Habicht mit
Illustration von Deiker. — Wildiebsgeschichte. — Ein gefähr—
licher Rehhbock u. s. w. u. s. w. — Preis 8 Mart halbiährlich
in alleu Buchhandlungen und Postanstalten.
Das allbekannte Handbach der rationellen Landwirthschaft für
praktische Landwirthe und Oekenomieverwalter von Dr. W.
döbe ist in 5. Auflage mit vielen Abbildunzen der neuesten
Maschinen und Geräthe im Verlage von Schmidt und Günther
n Leipzig erschienen und empfehlen wir dieses praltische Werk
auf das Beste allen intelligenten Landwirthen. Die Anschaffung
desselden in 12 monutlichen Lieferungen ist auf solche Weise
Jedermann leicht möglich.
Füt die Redaklion verantwortlich F. XR. Dem e tz.