ordneten Elsaß⸗ Lothringens eine Glückwunschadresse zugegangen, auch schrift persönlich zu verkreten. Der Sachverhalt ist nach der offen
haben dieselben dem „Gefeierten“ durch das hiesige Geschäftshaus bar Krupp'schen Darstellung kurz folgender Auf das Ansuchen
bon Schweitzer uno Samter ein Bild überreichen lassen, auf wel des österreichischen iechnisch-administrativen Militar⸗Comites im Ja—
chem durch zwei Bäuerinnen jener Lande das trauernde Elsaß; mar 1872 um Ueberlassung eines der neuen in Rußland geprüpf⸗
dothringen dargestellt wird.“ Die Inscenirung dieser Demonstra- en Ringgußstahlgeschütze überließ Krupp von damals bis Muͤl⸗
oa ist ohne In eisel wohl von Frantfurt besorgt worden. Inte 1874 jenem Comite, resp. dem Kriegsministeriurn vier Ringguß.
ressant wäre es, zu wissen, ob die Gabe von „den Reichstagsab tahlgeschütze und eine vollständig ausgerüstete Halbbauerie zu unent;
Jeordneten von Elsaß-Lothringen oder nur von dem „protest!renden“ jeltlicher Benützung, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung un—
Theil derselbden zu Wege gebracht worden ist. »cdingter Geheimhaltung sämmtlicher —A0
Darmstadt, 23. Juni. Dem heutigen Rennen wohnten Reserbation seines unbedingten Eigenthumsrechtes. Nun sei neuer⸗
der Kaiser Alexander, der Großherzogund die Prinzen Karl, dings von einer namhaften Autori:ät erkannt und von österreichischer
Altexander und Ludwig bei. Morgen firdet die Parade zu Ehren —A seither von Uchatiug
aifers Al xander statt. ronstruirie Bronzege'chüz, sowie dus Gugstahlgeschütz der Inner—⸗
Fraukreich. zerger Gewerkschaft bis auf geringe Möd fikationen genaue Nach—
Paris, 20. Juni. Die Illustration“ veröffentlicht in ihrer ahmungen jener Krupp'schen Geschütze seien; auch seien zu den Ver—
Nummer vom 19. Juni einen Artikel über die Befestigungsarbeiten suchen damit Krupp'sche Kupfergranaten verwendet worden. Da
in den neuen Osigrenzen und zunächst in Belfort. In diesem von der Kriegsminister Koller jetzt obige Reservationen nicht als bindend
einer Abbildung begleiteten Artikel heißt es: „Der Zugang zu den merkenne und den Krupp'schen Protest unbeantwortet gelassen habe,
Arbeiten und zum Fort überhaupt wird von Posten streng bewacht, o habe dieser seine Beschwerde direlt an den Kaiser gerichtet und
ein Fremder darf sich nahen und ringsum machen Gendarmen und volle eventuell seine Ansprüche gerichtlich verfolgen.
Soldalen ununterbrochen die Kunde. Diese Vorkehrung ist keine 4 Wies (Sieyermart), 21. Juni. Gestern hielt Fürst Aloys
berflüfsige, denn in der Nahe der neuen Werte wimmelt es von —XV
Spionen. Noch kürzlich hat man zwei solche verhaftet, beides Offi⸗ Kede, worin er die Nothwendigkeit betonte, daß alle Ultramontanen
siere vom deutschen Genie, welche sich als Arbeiter berlleidet, urter sich zusammenschaaren, um das herrschende System zu Falle zu
die bei dem Fort beschäftigten Bauleute gemischt haben. Diese Frimgen. Diese Eventualität sei übrigens nicht ferne. (Ah!) „Ve—
Dffiziere wurden vor ein Kriegsgericht gestellt und zu sechs Monaten »uld und Muth werden weitet helsen.“
Defaͤngniß verurtheilt.“ An dieser ganzen Geschichte ist, wie wir Spanien.
quf Grund von Erkundigungen, an zuverlässiger Stelle versichern Don Carlos hat seinem Sohne deo Titel „Prinz von Astu—
sonnen, kein wahres Wort. Es scheint auch, daß man höheren tien“ verliehen und zum Geburtstag desselben die Genetal-Junten
Orts über diese lecke Verleun dung nachträglich einigermaßen er von Biscaya durch folgenden Erlaß einberufen:
schroden ist, wie wit wenigstens aus folgender Thatsache schließen „IIch, der König, zum Beweise der vollkommenen, zwischen der
zu dürfen glauben. In der ursprünglichen Auszabe der betreffenden egitimen Monarchie, welche ich vertiete, und den Freiheiten, guten
Nummer der Illustrat'on“ war die Anekdote von den zwei Spio- Bräuchen und Gewohnheiten meiner sehr edlen und loyalen Sen—
nen noch durch eine besondere Abb'ldung illustrert; da sah man, wie noria don Biscaya bestehenden vollkommenen Ein'gung, verfüge
wei Arbeiter mit konfisz rten Gesichtern von Gendarmen ergriffenheermit, daß die Grneral⸗Junten von Guernica für den 27. d.,
purden, während ihre Kameraden voll Entrüstung die Fäuste gegen dem Geburistag meines vielgeliebten und erlauchten Sohnes, des
ie ballien. Diese Ausgobe, welche man noch heute in einigen Kaffee⸗ Prinzen von Asturien einberufen sid.
zäusern finden kann, wurde auf Befehl der Polizeipräfektur nach⸗ Gegeben in meinem Hauptquartier zu Durango, den 5. Jum
näglich aus dem Verkehr gezogen; an ihrer Statt erhielten die 875. Ich, der König.“
Zeilunshändler eine andere, in welcher die fragliche Abbildung
durch eine Vignette, die Prüfung der Pariser Privatschulen in Lu—
—
jung der „Illustralion“ hätte der Unfug in der That zu einer Re—
tamation Seitens der deutschen Regierung Anlaß geben können.
Paris. Verschiedene Blätter treten lebhaft für eine reichliche
Eesch ckung der nächsten Weitausstekung in Pheladelphia ein. Die
französ. Rationalversammlung dat für diesen Zweck 600,000 Frcs.
bewilligt; die demokracischen Blätter eröffnen außerdem eine Sub—
jeription zur Unterstützung von Arbeitern, welche geeignet und ge
villt wären, aus der Kenntnißnahme europäischer und amerika
nischer, besonders aber auch ostasiatischer Industrieschätze, deren Zu
sammenfluß man in Philadelphia erwartet, Nutzen zu ziehen.
Paris, 23. Juni. Die „Morgenblätter“ sprechen sich über
das Verhalten des Deputirten du Temple in der gestrigen Sitzung
der TNationalversammlung durchweg in mißbilligendem Sinue
aus.
Paris, 28. Juni. Aus südlichen Deparkements Franuk
reich werden starke Regengüsse und Ueberschwemmungen gemeldet.
Bersailles, 28. Juni. Die Assemblee beschloß auf
Antrag Laboulabe's, daß die zwelte Berathung des Gesetzentwurfs,
zetceffend die öff ntlichen Gemalten, nach Erledigung der Eisenbahn-
bdotlagen begennen warden soll.
Oesterreich.
Wien, 21. Juni. Es mag vill icht die Thatsache nicht
zanz ohne Interesse sein, daß eine Vegegnung des Deutschen
dauisers mit den Kaiser Franz Joseph (in Ischl) schon
jest verabredet war, als der Kaiser Alxuder von Rußland den
Wunsch nach Wien gelangen ließ, auch seinerseits mit seinem öster⸗
reichischen Bundesgenossen zusammentreffen zu können. Der Etz⸗
herzog Albrecht war es sodann, der den Czar verständigte, daß der
Kaiser Franz Joseph mit Eifer die Gelegenheit ergreifen werde,
hu auf russischem oder österreichtjjchen Boden zu begrüßen, und
Zaiser Alexander entschied sich sofort für die Reise durch Oester
reich.
Die Arbeitseinstellungen in Brünmn erregen hier die leb
daftesten Besorgniss. Nicht weil man unm'ttelbar Exzesse besorgt:
ganz im Gegentheil. Aher es macht sich eine geheimnißvolle, strafse
Disziplin unter der Arbeiterbevölkerung geltend, welche auf eine
energische einheitliche Leitung, und zwat auf eine Leitung, de über
sehr bedeutende Geldmittel verfügt, schließen läßt.
Die „Kölnische Zeitung“ meldet; Der Chefder Fitma Krupp
j jeßzt in Wien, um eine aß den Kaiser gerichtete Beschwerde—
Bermischtes.
Zweibrücken, 25. Juni. In der gestruier Sitzung des
andw. Bezirkskomites wurde beschlossen, das diesjaͤhrige landw. Be—
erksfest, derbunden mit Thierschau und Produltenausstellung, am
2. September nächsthin in Veiestastel abzuhalten. Das bezügliche
hrogramm w'rd nähsiens veröffentlicht. (3w. Ztg.) *
4 Edenkoben, 28. Juni. Vor einigen Tagen wurde durch
derru Weincommissionär Völker von hier in der Nähe des Schön
elberges eine wohl erhaltene goldene Münze vom Jahr 1051 ge
unden. Inschrift und Wappen deuten an], deß des—
Heldstück in bischösl hen Linde gipeant wordena ist. Wr—
lauben, daß der glückliche Finder nicht abgeneigt wäre, gegen ent ·
prechende Vergütung seinen Pfund an den bistorischen Verein der
zfalz abzutreten. — Der hiesige striegerverein feiert das Fest der
fahnenweihe am 25. Juli.
'dandau, 24. Juni. Zweschen 7 und 10 Uhr gestern Abend
ozen ununterbrochen Gewittker über unsere Stadt mit solch heftigen
Regen, daß die Straßen an mehreren Siellen überschwemmt warer
Zaden haben dieselben, soweit bis jetzt bekannt, nirgends an gerichtet
In Edesheim erschien am Diensiag eine Frau am Post
chalter, um Marken zu kaufen, als sie, von Unwohl ein ergrniffen
lötztich umfiel; sie erholie sich jedoch so weit, um zum Arzt gehen
ju können, auf welchem Wecçe ste dann, vom Herzschlag getroffen
wodt zu Voden stürzte.
Aus der Südpfalz, 23. Juni. (Zu den Landtaaswahlen.
Ver auf dem Lande lebt und mit der ländlichen Bevölkerung ver
ehct, sieht und hört jetzt Erfreuliches in buntem Gemisch mit Un⸗
rfreulichem. Hier etwäs Unerfreuliches. Man hört: „Kämen sit
»och nur, die Franzosen, es wäre ja ganz recht! Wäre es doch
Hoites Wille, daß sie käuen!“ Und wer ifl's der solche Wünsche
Jjegt? Es sied solche Leute, in deren Kopf die Frömmelei um
der Fanatismus keinen Raum läßt für selbstständiges Denk⸗ und
Aiteilsvermögen, urd die polinsch nicht anders denken und fühlen.
us wie es das Vaterland“ , die und Consorten füt
zut finden, die also genau das Echo der klerikalen Parteiblähler
ind. Wie denken sich wohl solche Leute ihre Lage, falls sich ldie
derren Turcos wirklich einmal e nfänden? Zu ihrem Schutz ge
achten sie sich vielleicht gar auch außerlich zu brandmarken, d. b
ich die Signatur des Landesderraths auf die Stirn zu drücken,
»der itwa Sigl's „Vaterland“ als Loosung an den Hut zu stecen!
— Dies übrigens nur nebenbei, indem diese Zeilen lediglich be—
wecken, angesichts der Wahlen darauf hinzuweisen, mit welcher Ari