ätte übrigens ruhig einen anderen Namen haben können, seine: den Parkeien dit Sache selbst eiwas zu ungewöhnlich 'borkam, so
utfahrten, die nichts zu wünschen übrig lassen, hätlten ihm doch interhandeln sie gegenwaärtig um zu anderen Bedingungen zu
jeselben Erfolge verichafft. gelaugen.
F Gegen den Genuß tuberkulosen Rindfleisches. Der deutsche F In Paris ist vor einigen Tagen ein Greis gestorben,
zeterinde hatte neulich eine Erklärung erlassen, in welcher die Ueber- vessen Tod ein bisher dunkles historisches Factum aufgeklärt hat.
ragburleit der Tuberkulose des Rinddiehes bestritten und für die Im 29. November 1832 wurde bekanntlich auf dem Quai d'Or⸗
restattung des Terkaufs tuberkulosen Fleisches plaidirt wutde. — eans ein Pistolenschuß auf Louis Philippe abgefeuert. Trotz der
sa der jungsten. Sitzung des Vereins der deutschen Gesellschaft für ifrigsten Nachforschungen konnte die Polizei den Thäter nicht ente
fentliche Gesundheiispflege entwickelte der Direktor der Berliner deden. Man verhaftete einen jungen Lehrer, dessen exaltirte An⸗
dierarzneischule Prof. Dr. Gerlach gegenüber dieser Anschauung, schauungen bekannt waren und der in der Nähe des Quai d'Or⸗
a ir nach fortgesetzten Versuchen die Uebertragb rkeit der Tubers! say wohute, allein der junge Mann konnte sein Alibi so schlagend
niose des Rindviehes in 35 don 40 Fällen constatirt habe. Das! nachweisen, daß man ihn entlassen mußte, und seit jener Zeit hat
vochen des Fleisches zerstört das Gift nicht, da das Fleisch ein nan keine Spur von dem Alttentater gefunden. Der achtzigjährige
hlechtet Warmeleiter ist, im Innern desselben also nicht die hohe HBreis nun, von dessen Tode wir oben sprachen, hat auf dem Ster⸗
demperatur erzeugt wird, welche zur Vernichtung des Giftes nöthig bebette betannt, am 19. November 1832 jenen Schuß auf Louis
J. Ecr halte dafür, daß auch Menschen durch den Bepuß solchen Bhilippe abgefeuert zu haben. Dreiundvierzig Jahre hat er also
sleisches krank werden müßten; dasselbe dürfte man auch von der war unentdeckt, aber in beständiger Furcht vor Entdeckung gelebt.
Rilch annehmen, obschon hier die Rejultate der Versuche noch nicht FLissabon, 24. Juli. Portugal ist infslge großer
csstehend seien. Es empsieblt sich somit, daß Fleisch und die Dürre mit Hungersnoth bedroht. In mehreren Bezirken der volk⸗
Filc iubertulosen Rindvirhs nicht zum Verkaufe zuzulassen. Nach reichen Provinz Minho siad nicht allein die Getreide-⸗ und Mais⸗
angerer und lebhafter Debatte vurde eine in diesem Sinne abge- elder, sondern auch die Weiden vernichtet worden und das Vieh
ahte Resolution im Gegensatz zu der erwähnten Erklärung des kirbt Hungers. Am 16. Juli fand, wie der „Dailhy New“ aus
Beterinärraths angenommen. rissabon geschrieben wird, ein Miunisterrath statt, um die aur Ab—
F Ueber d'ie Frage, was gethan werden sollte, um Ueber⸗ vehr der Hungersnoth nothwendigen Maßregeln zu erörtern, und
zwemmungen gleich denen, wilche jüngsthin das südwestliche s warde beschlossen, den nothleidenden Kreisen sofort Hilfe zu
zrankreich verheerten, nach bestent Ermessen vorzubeugen, äußert das enden.
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unu nicht Esnhalt g boten werden und an eine wirksame Ein⸗
ammung der meist von steilen Abhängen herabstürzenden Bergbäche,
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ind Ströme in den Niederungen verursachen, ist nicht zu denken;
ein erfahrungésmäßig untrügliches Mittel aber zur Beschwörunz
zeuen Unheiis wäͤre die Anpflanzung von Forsten in dea kahlen
hebirgsgegenden. Der Wald zieht die Feuchtigkeit an und behält
uuf diese Weise schon ein seinem Umfang angemessenes Quantum
Wasser zurück; zugleich stellt er sich als natürlicher Damm der
vilden Flut entgegen und verhindert das rasche Schmelzen des
3hnees. Frantreich besitzt ein sehr ausgedehutes Forstzebiet.
Früͤher wurde es auf neun Millionen Heltaren veranschlagt; neueren
ind genaueren Berechnungen zufolge wird es auf acht Millionen
eltaren angesetzt, von denen etwa eine Million dem Staate, zwei
Nillionen den Gemeinden und fünf Millionen Privaten zu eigen
eboren. Da Frankreich einen Flächeninhalt von 52 Mil⸗
sonen Hektaren hat, so wäre demnach der siebentt Theil des
dandezs mit Waldungen bedeckt. Dieses Verhältniß wäre in der
ghat ein sehr zufriedenstellendes, wenn alle sogenannten Walder
sien Namen verdienten und wenn sie gleichmäßig über das ganze
and dertheilt wären; allein stalt des angeblichen Forstes findet
nan an manchen Orten kahle Bodenstrecken, wo sogar Gestrüpp
ine Seltenheii ist, und dann liegen die meisten Wälder im Nor ˖
en und Oflen, der Süden aber weist fast gar kein und das mitt—
ere Frankteich nur wenig Geholz auf. Vergleichen wir in Bezug
nuf die Fotstcultur Frankceich mit Deutschland, so müssen wit un⸗
ern Naqhbatn eine große Ueberlegenheit zugestehen. De deutschen
ztatistiler veranschlagen den Umfang ihrer Wälder auf 12,880, 000
Xettaten, von denen 4,431,000 Eigenthum der Staaten sind.
lehetrdies wird in Frankteich det Waldbau in den Gegenden, wo
t so nothwendig wäre, um alẽ Gegengewicht gegen die Bergwasser
u dienen, in den Pyceräen, den Alpen, den Cevennen und der
ludergne, ganz vernachläßigt; wo noch Bäume standen, ist Alles
‚bgeholzt worden, und die Folgen dieses Mißbrauches treten daun
uqh von Jahr zu Jahr deutlichee zu Tage. „Das Muttel gegen
nese Besorgniß erregenden Umstände“, schließt Herr Leroy:Veauvleu
einen Mahnartikel, „ist die Wiederherstellung der Walder.“
BParis, 28. Juli. EKöln. Zig.) Wie ich vernehme,
vind dieser Tage ein Duell zwischen Rochesort (dem Laternenmann)
ind Paul de Cassagnac stattfinden. Der Sachverhalt ist folgender:
Als Rochefort sich noch in Neu-Kaledonien befand (es sind unge⸗
aht zwei Jahre), veröffentlichte Paul de Cassagnac äußerst heftige
satikel gegen den Laternenmann. Ein Blatt antwortete ihm, daß,
venn Rochefort in Paris ware, er nicht wagen würde ene solche
Zprache zu führen, worauf der Redakteur des „Pays erwidete,
iaß ihn Nichts abhalten werde, den Laternenmann auf alle möz⸗
ihe Weise zu beschimpfen. Einige Freunde Rochesorts, welche die
Artikel bewahrt, theiltea sie ihm dieser Tage mit, worauf derselbe
nie Depulirten Ordinaire und Perrier (von der äußersten Linken)
cauftragte, Paul de Cassagnac herauszufordern, und zwar zu fol⸗
enden Bedingungen: „Das Duell findet mit Pistolen auf füaf
—chritt Entfernung statt, und es wird auf Koanmando geschossea.“
daul de Cassagnac verweigert ein solches Duell unter dem Vor⸗
vand, daß der, welcher mit dem Leben davonkommen werde, als
Notder angeklagt werden könnte. und da den Sekundanden der bei
Dienstesnachrichten.
Se. Maj. der Koͤnig haben sich bewogen gefunden, den Hy⸗
vothekenbewahrer P). Syffert in Kaiferslautern auf Grund des
322 lit. D. der IX. Beilage zur Verfassungsutkunde unter An⸗
rkennung seiner langjäh igen treuen und eifrigen Diensle in
rbetenen Ruhestand zu versetzen.
5 rauenariseschule in Speyer.
Der Unterricht an der Fraucnarbeitsschule in Speier
ür das Schuljahr 1875,76 beginnt am Freitag den 1. Ok—
oberel. Is. Vormittagsneun Uhr und müssen
Anmeldungen zur Aufnahme in die Schule bis längstens Mitt⸗
voch, den 135. September l. Is. bei dem t. Bezirks—
amte Speh er schriftlich eingereicht werden.
Die Distriktsräthe des Amtsbezirks Zweichen baben für den
Besuch dieser Anstalt Seitens armer disträkhtsangehöri—⸗
zer Mädchen Stipendien bewilligt und zwar
1. Der Distriktsrath des Cantons Zweibrücken eien Stipen⸗
dium im Betrage von 100 fl.
„Hornbach ein Stipendium im
Betrage von 75 fl.
Blieskastel ein Stipendium im
Betrage von 75 fl.
St. Ingbert ein Stipendium
im Betrage von 75 fl.
Anbemittelte Mad hen, welche sich als Industrielehrerinnen auszu⸗
ildea, oder aus der Anfertigung weiblicher Handarbeit einen Er—⸗
verbszwe'g zu machen gedenken, wollen ihre Gesuche um Erlangun
ines solchen Stipendiums, belegt midemgeugenisseüber die
»rfolgte Entlassungaus der Werktagsschu⸗—
JNe, ferner mit einem bürgernieisteramtlichen Bermögens—uund
Sittenzeuguifsse bis längttens Mittwoch, den 25.
August l. J s. bei der unterfertigten Behörde einreichen.
Zweibrücken, den 29. Juli 1875.
Königl. Bayr. Bezirksamt:
Damm.
reisbaugewerschi in aise
Zum Besuche der Kreisbaugewerbschule in Kuaiserslautern, an
velcher der Unterricht für das Schaljahr 1875,/76 im Oktober
. J. bezinnen wird sind für armekantousangehörige
zchüler von den Distriktsräthen der Cantone Zweibrücken und
glieskastel Stipendien bewilligt worden und zwar von dem Di—
triktsrathe des Cantons:
1. Zweibrücken zwesi Stipendien im Betrage von je 100 fl.
2. Blieslastel e in Stipendium im Betrage vnn 100 fl.
Unbemittelte Bewerber, welche das 15. Lebensjahr zurückgelegt
ind seit ihrem Austritte aus der Volksschule entveder in der Lehre
zestanden oder weiteren Schalugterricht genossen haben, wollen ihre
Besuche um Erlangung eines solchen Stipendiums belegt mit den
zxforderlichen Schul-ß und Lehrzeugnissen, sowie mit
»inem bürgermeisteramtlichen Däürftigkeits- und Sinten⸗
Zeugnisfse bis längstens Mittwoch, den 25. Au gusst
. Js. bei der unlerfertigten Behoͤrde einreichen.
Zweibrücken, den 29. Juli. 1875
Rgl. Bayr. Beiirlsamt:
Damm.
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