Hl. Ingberker Anzeiger.
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Donnerstag, den 26. August
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Deutsches Reich.
Mänlten, 24. August. D'e „Corresp. Weystein“ meldet,
aß König Ludwig gest rn Abend in Vegleitung des Oberstallmeisters
dolnstein mit dem Pariser Schumellzuge zu viertägigem Aufenthalte
Jach Reims abgereist sei.
Muͤnchen, 24. Aug. Auf Einladung des Deutschen Kaisers
vird Prinz Leopold von Bayern den größeren Uebungen des Garde⸗
orps beiwohnen, welche am 1. und 2. September bei Berlin
tatlfinden.
Dresden, 23. August. Das „Dresd. Journ.“ meldet
Wie wir vernehmen, hat das Gesammt⸗-Ministerium zur Ermög⸗
ichung einer allgemeinen Betheiligung an dir festlichen Feier des
ESediembers ascht naur beschlossen, seine Kanz'ei an diesem Tage
u schließen, sondern anch sämmeliche Ministerien eingeladen, dasselbe
zu ihun und auch die Exbeditionen der ihnen untergebenen Be—
örden, in so weit dies ohne Stoͤrung von dringlichen und wich—
igen Geschäften thunlich ist, für diesen Tag schließen zu lassen.“
xz sollte dies in allen deutschen Staaten geschehen.
Berlin, 19. Aug. Es scheint, daß in der bevorstehenden
Reichstagsfession die Eisenzollfrage zu lebhaften Auseinandersez
ungen führen wird.
Berlin, 23. August.“ Einem Wiener Telegramm der „Post“
mjolge knüpfte die Pforte an die Annahme des Vermittlungsvor
schlages der dꝛei Kaisermächte die Bedingung, datz d'e Insurgenten
vahrend der Waffenruhe nichts gegen die Souverainetät des Sul -
janz unternehmen dürften und die Muächte sich dafür verbürgen
nüßten.
Berlin, 24. August. Gegenüber den Meldungen mehrerer
Blaätter von einer Erhöhung des Militäretats um 30, resp
80 000, 000 Mar', versichert die „Kreuzzeitung bestimmt, daß die
beabsichtiglen Mehrforderungen weit von dieser Höhe zurüdbleiben.
Kichtig sei die Umwandlung des Eisenbahnbataillons in ein Regi⸗
ment. Außerdem seien Mehrforderungen veranlaßt durch die Neu
bewaffnung der Cavallerie mit Mauser Carabinern aus den er
heuteien Chass pots, sowie durch die gesetzlich erhöhten Vorspann
end Traasportkosten. Die beasichtig'e Gebaltserhöhung der Rerzte
und Zahlme sier habe der Kriegsminister fosort dei Aufstellung des
Etats gestrichen. Eine abermalige Erhöhung der Gehalte der
Anteroificiere sei vorläufig gar nicht beabsichtigt worden.
Ausland.
Wien, 24. August. Die „Pol'tische Correspondenz“ be
ipricht die jungste Kundgebung der „Times“ bezüglich der Stel—
ung Englands zur Herzegowina-Frage. Dieselbe constatirt eine
Anaäherung Engiands an die in Konstantinopel vertretene Politib
der Rordmächte und bemerlt, daß dagegen von einer Absicht des
britischen auswärtigen Amtes, die Anschauungen der drei Kaiser—
mächte in der Herzegowina- und Bosnien-Frage durch Ansinnen!
ronform den neuesten Vorschlägen der „Times“ übeiflügeln zu
wollen, an unterrichteler Sielle nichts belannt und auch kaum an⸗
zunehmen sei, daß England der Pforte elwas zumuthen sollte,
roran die Nordmächte bei den bisherigen in Konstantinopel ge
nachten freundschaftlichen Anerbietuagen nicht entfernt gedacht
zatten.
Genf, 23. Aug. Der Große Rath hat die religidsen Cor—
»orationen mit 64 gegen 7 Stimmen aufgehoben.
Konstantinopel, 24. August. Amilich wird gemeldet;
zie Botschafter und Gesandten von Ocsterreich, Deutschland, Ruß⸗
and, Italien, England und Frankreich thaten bii der Psorte ge⸗
meinsame Schritte in der Absicht, die Entsendung eines m't Voll⸗
nachten versehenen Com ssärs anzurathen, der die Beschwecden der
Insargenten zu prüfen und ihnen nöthigenfalls abzuhelfen habe.
die Vertreter benachrichtigen gleitzeitig die Pforte, daß ihre re⸗
pectiven Consuln instruirt worden seien, mit allen Mitteln den
Insurgenten begreiflich zu machen, daß sie auf keinerlei Hilfe oder
Inlervention der Mächte zu hoffen hätten. Der Großvezier er⸗
widerte, er sei bereits entsvlossen gewesen, einen Comm ssär zu
entsenden und sei der Ministetr Serwer⸗Pascha dazu designirt. Der
Broßvezier dankte für die freundschaftliche Haltung der Mächte, die
nicht im geringsten den Character einer Interveniion habe. Die
Regierung wünsche zu beweisen, welchen Werth sie den Nathschlägen
zeilege, indem sie dieselben innerhalb der Grenzen ihrer eigenen
Würde befolge. Die Regierung werde alle Mittel anwenden, um
den Aufstand mit möglichst ger'ngem Blutvergießen zu be—
ywichtigen.
Bermischrue2
F Zweibrücdcken, 25. Aug. Die Direktion der pfälz.
Bahnen hat für die Perfonen-Billets zum Besuch unseres mit Pfer⸗
erennen verbundenen landwirthsch. Festes eine Giltigkeitsdauer von
»rei Tagen (25.5 26. und 27. September) und für jene zum
Trankport der Renn⸗ und Zuchtpferde eine solche von 6 Tagen
24. bis 29. Sept. einschließlichj gewährt. Dieser Alt der Zuvorkom⸗
nenheit wird jedenfalls auf den Besuch unserer Festlichkeiten von
zünstigem Einfluß sein.
— Man meldet aus Edenkoben: Einer hiesigen Wittwe, Frau
Lehn, die mit unermüdetem, allseitig anerlanntem Fleiße durch die
Bewirihschaftung eines kleinen Besitzthums ihr Dasein fristet, wurden
in einem jungen üppigen Weinberge wet über 100 Rebstöcke ab⸗
zeschnitten, die im reichlichsten Maße voll Trauben hingen. Die
allgeweine und gerechte Entrüstung über eine fo fluchwürdige Hand—
lungsweise gipfelt in dem Wunsche, es möchte der hiecsigen Polizei
gelingen, den ruchlosen Thäter zu ermitteln, damit er den Lehn
jür sein schändliches Beginnen empfange.
Auf erhobenen Recurs des Hrn. Anwalt Fr. W. Ney gegen
einen Beschluß des Stadtraths von Laadau vom 19. Märzd.
J. hat die Regierung der Pfalz nunmehr enischieden, daß die An⸗
välte da heimathsberechtigt sind, wo sie ihren Wohnsitz haben.
Damit ist diese Frage vorläusig entschieden. Im Falle der Stadt⸗
rath Recurs ecgreift, wird dieselbe durch das Ministexium in letzter
Instanz zur Entscheidung kommen.
Der „L. E.“ schreibt auss Böchingen, 24. Aug.
deute Moren fiel ein Baueismann aus dem Westrich, der auf semem
mit Holz belodenen Magen saß und schlief, herunter, kam une: die
Räder und blieb sofott todt.
7 Die Mutter des am 19. ds. in der Karlbach bei Klein⸗
darlbach aufgefundenen Kindes, Philippine Flecksner von Grethen
bei Dürkheim, wurde in Oggersheim verhaftet und vom Gericht
zuc Confrontation dir Leiche nach Kleinkarlbach gebracht. Sie er⸗
flärte das Kind als das ihrige, leugnete aber, es ermordet zu ha⸗—
ben. Darauf an das geöffnete Grab geführt, gestand sie ihre That
ein. Die Verbrecherin wurde nach Frankenthal in Haft gebeacht.
r Aus der Pfalz. Durch Ministerial Entschließ ung wurde
der Recurs des katholischen Pfarrvervesers Raufer und Consorten
gegen die Einführung confesstonell gemischter Schulen in Annw.iler
abgewiesen. — Die Präparandenschule in Ka'serslautern zählte im
abgelaufenen Schu'jahr 46 Schüler. Nach den bither eifolgten
Anmeldungen dürfie die Zahl derselben für das kommende Jahr
auf ca. 60 steigen und dem in der Pfalz heirsAenden Lehrermangel in
nicht allzulanger Zeit gesteuert werden. — Die Messeraffairen
mehren sich in der Pfalz in bedenklicher Weise. In Maudach
orderte am 23. ds. tin dortiger Einwohner seinen etwa 18 Jahre
ilten Sohn zum Nachhausegehen auf, woju Letzterer setr wenig
dust zeigte; er antwortete mit einem Miesserstich, der nicht seinen
Vater, dem er galt, sondern einen anderen jungen Mann in die
Brust traf, der sich dazwischen warf. Der Thäter wurde gestern
Abend geschlossen nach Frankenthal bgeliefert, während der Ge⸗
rvffene hoffnungslos darnicderliegt.
F Der Ludwigshafener Consumverein vergütet seinen
Milgliedern für das 1. Halbjahr 1875 auf die bezogene Waare
eine Dividende von 6 pCt. zurück.
7 Mennqdeim, 23. Aug. Das ,Tagbl.“ schreibt: „Wie wir
hören, sind gegenwärtig Unterhandlungen im Gange, welche darauf
abzielen, am hiesigen Platze eine Pferdebahn in's Leben zu rufen.
En Brüsseler Unternehmer hat die Ançelegenheit in Härden und
soll derselbe. wie bestimmt versichert wird. die Concession erhbalten.