Sl. Ingberker Anzeiger.
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der St. 3 * s. NUnieisg X (und das mit dem dauptol atte verbu edene Uiterhaltansblatt, ait der Dentazo⸗, Daön rertnzr⸗ and Soxntags
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MI4d Eonntag, deESeptember 1875
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Deutsches NReich. J
Mänchen, 2. Sept. Der König erhielt aus verschiedenen
Theilen des Landes und von answärts bei der Erinnerungsfeier
an den ruhmreichen Sedanstag zahlreiche Huldigungstelegramme.
München, 2. Sept. In der heutigen Sitzung des volks⸗
wirthschaftlichen Congresses wurde eine von Hirih und Rentzsch be⸗
natragte Resolution mit geringer Majorifät angenommen, wornach
die Enkommenfteuer, unter der Voraussetzung, daß sie nicht die
alleinige Steuer sei, zur Einführung dringend empfohlen wird.
kin Autrag Hirths, eine Reichseinkommensieuer zu befürwocten,
vurde abgelehnt.
München, 8. Sepf. Die F siversammlung „mwelche gestern
ju Chren des Sedantages im Colosseum stattfand, wurde von den
Ministern v. Pfretzschner und v. Pfeufer besucht. Auch andere
ohere Staatsbeaute und die Mitglieder des volkswirthschaftlichen
dongresses waren ampesend. Der Bürgermeister Eurhard begrüßte
die Versammlung und brachte folgenden Toast aus: „Heil Koönig
Ldudwig II. dem Deutschen, Heil Kaiser Wilhrim dem Siegreichen
dem nie desiegten Helden.“ Der Toast wurde mit lautem Jubel
aufrenommen. Der Abgeo duete Prof. Haushofer dielt sodann di⸗
Festrede.
Augsburg, 2. September. Heute Nachmittg gegen 8
Uhr versammelten sich am festlich geschmückten Rathhause die Ci⸗
oil⸗, Militär⸗ und städtischen Behörden zum Empfang des Kron⸗
prinzen, welcher 484 Uhr eintraf. Nach kurzer Begrüßung von
Seiten des Bürgermeistets Fischer, geleiteten ber Kronprinzer
jämmtliche versammelte Behörden unter schallenden Hochrufen der
ungeheuern Volksmenge in den zum Diner festlich detorirten golde
nen Rathhaussaal, Unter den Anwesenden befinden sich General von
der Tann und Fürst Fugger.
Stuttgars, 1. Sept. Die Inspicirung der württ
Ttuppen durch den Kronprinzen des deusschen Reichs, welche vor
gestern und gestern in der hiesigen Umzegend stattsand, ist ganz
nach Wunsche ausgefallen. Der Kronprinz hat sich wiederhol⸗
ebr arerlennend ausgesprochen über die Leistungen der Truppen
Der Kronprinz wurde überall vom Pudlikum miß enthusiast jchen
Zurufen begrüßt.
Stuttgarti, 2. Sept. Das Sedanfest nahm unter all
emeiner Betheiligung der Bevölkerung den schönsten Verlauf. Die
Stadt war reich beflaggt und die meisten Geschäfte geschlossen.
bormitiags haben Feierlichkessen in den Schulen und Festgolies
dienste in den verschiedenen Ker hen stattgefunden, Nachmittajs war
tin Jugendfest auf dem Schützenfestplaß. Die große Festdall⸗
lonnte de Volksmenge weitaus vicht jassen. Heute Abend schließ!
das Fest mit einem Banket in der Lederhalle.
Aachen, 28. Aug. Ueber die Wallfahrt nach Lourdes ist
auamehr folgendes Nähere fesigesetzt: Die Abfahrt geschieyt Diens—
iag. 7. Sept. von Mons, Mittwoch Antunft in Issoudun, Freitag
Anlunft in Lourdes, Abfahrt von da Montag, 13. Sipt, übe
Patay⸗le-Monial, Rüdkunft in Paris Mittwoch, 15. Sepi., am
Nachm tiage desselIden Tages Rückkunft in Mons.
Ausland.
Paris, 2. Sept. Der „Agence Habas“ wird aus Ragu—
ja lelegraphirt: Der Adjut ni des Fürsten von Montenegro, Gre⸗
menaz, hat dem russischen Consul in Ragusa erklärt, der Fürsi
ldane die Bewegung nicht unterdrücken, da die Nation den Krieg
wolle. Türkische Truppen sind nach Czazko abmarschitt, um die
don den Insurgenten genommenen Forts wieder zu erobern.
Paris. 3. Sept. General Frossard, Corprkommandeur im
etzlen Kriege, ist gestorben. J
Kostantinopel, 1. Sept. Große Besorgniß herrscht
un Damaskus wegen des Abgangs der nach der Hetzegowina be
timmten Truppen. Man fürchtet, die Drusen moͤhten sich die
Derminderung der Besazung zu Nutze machen, um ihren alten
Groll gegen die Maroniten Luft zu machen.
London, 2. Sept. Die „Times“ eathält einen längeren
Aeiikel über der heutigen Jahrestag der Schlaut bei Sedun. der
zinsichtlich seiner Bedeutung euf gleiche Stafe mit dem Taͤgkẽ von
Waterloo zu stellen sei. D.e Wahrhaftigkeit und Ehrenhaftigkeit
Deuischlanda erregen auch in England die Gefühle tiefen Daules
sür den Sieg, welchen Deutschland bei Sedau erkämpfle.
Bermischtes
Sit. Jagbert, 81. Aug. In seiner Generaloersamm⸗
ung vom 29. Auzg. hat auch der Kriegerrerein' St.
Jugbert seinen Auschluß an den Landesverband des unter dem
Protelterate Sr. Majestät des Königs stehenden bayerischen Veie⸗
canen⸗, Kriezer⸗ und Kampsgenossen⸗Vereins in München erklärt.
—FKaiserslautern. Dec 2. September wurde h'er ge⸗
jseiert durch Grundsteinle,ung des projeckirten Kriecerdenlmals auf
dem Friedhof und Banlet. An Kaifer Wilhelm und König Ludwig
wurden Telegramme abgeschict dieselben lauteten;
„Sr. Majestät dem deutschen Ka'ser, Berslin. Die zur Feier
des nat'onalen Gedenktazes von Sedan versammelten Bürger der
alten Barbarossafladt Kaiserztoutern bringen ihrem Kaiser, dem
Deutschland seine Wiedergebart verdankt, ein begeistertes Hoch.
Im Auftrag der Festversammlung: Gorgq Bürgermeister.“
„St. Majesiät dem Abnig, Mirchen Die zur Feier des
gationalen Gedenktages von Sedan drsammelten Bücger von
Kaiserslautern gedachten in dankbarer Erinnerung der großen Ver—
diensle Ew. Majestät um Wiederherstellung des Deutschen Reichs
und brachten ihrem geliebten Landesvater ein donnecndes Hoch.
J. A. der Festversammiung: Goͤeg, Bürgermeister.
Die Betheiligung am Fest war sehr start.
t Die bayerische Lehrervetsammlung wurde am 1. September
nach dreitägiger Dauer mit einem Hoch auf den König geschlossen.
Dieselbe hatte den schönsten würdigsten Verlauf genommen. An
dem Nachmittags nach der Maxburg staltfindenden Ausflug be⸗
heiligter sich nur 50 Lehrer.
fF Dürkheim. Kaum hat der Proceß wegen gefaoͤlschten
Pfefsers se nen Abschluß gefunden, und schon taucht ein neuer, groß⸗
artigerer auf. Vor einiger Zeit wurde hier französisches Kunst⸗
nehl zu ganz auffallend billigem Preise aus eboten“ und das Ge⸗
schaft in diesem Ärtikel ging wicklich flott. Nun hat aber die
Polizei dieses Kunstproduct untersuchen lassen und der Grund der
Billigkeit hat fich herausgestellt, da sich dasselbe mit 10 pCi.
Schwerspath vermischt zeigle, worauf 40 Ctr. mit Beschlag belegt
vurden. Wenn wir nun den Händker von dem Betrug vollkommen
reisprechen, indem derselbe in dem Glauben handelte, für sein Beld
zeines Mehl aus Frankreich zu erhilten, so müssen wir doch
wünschen, daß dieses Mehl vor seiner allenfallsigen Rückgabe detari
versetzt werd, daß es eiwa nur als Futiermebl verlauft verden
kann, Es würde auch das besser unterbleiben, aber jedenfalls nuß
der Verkauf in seiner jetzigen Beschaffenbeit unmoͤglich gemacht
we. den. Gleichzeitig hat die Polizer auch bei diesigen und aus⸗
vãrtiger Müllern Ruadichau gehalten und auf einer Mühle in
unserer Nähe etwa 20 Etr. Schwerspaih gefunden. Der Müller
will (wahrscheinlich der Reinlichteit wegen), seinen Weijen mit
Schwerspath putzen; die Polizei glaubt es aber nicht und hat das
Putzpulver weggenommen.
Speyer. Die „Sp. Zig.“ detechnet den Schaden, welchen
der neuliche Hagelschlag an den Tabatpflanzungen auf hiesiger Ge⸗
markung antichtele, auf 485,000 fl.
fLandau, 1. Sept. Für den IV. Verbandstag der
pfälz. Feuerwehren wurde solgendes Programn aufgestellt: Sams—⸗
ag den 4. Sepfemher: 8 Uhr 55 Min. Abends Empfang der
Delegirten am Hauptbahnhofe. 6 ein halb Uhr; Sitzung der De⸗
egirten im Aula-Saale. 7 Uhr: Großes Concert m Stiftsgarten
Germania⸗Saal), ausgeführt von der Kapelle des 1. badischen
de bgrenadier⸗Regimenis Rr. 109 unter persönlicher Leitung des
dapellmeisters Herrn Böttge. Sonntag den 5. September: 8123
bis 913 Uhr Morgens: Empfang der auswartigen Vereine am
hauptbahnhofe durch die hiesige Feuerwehr; Aufstellung des Zuges
und Abgabe der Standarien an die Vereine nach alphabensaer