St. Ingberler Anzeiger.
— ——— —
her 531. 44 berter Anteiger (und das m't vem YNaudrol ete verouidene Uiterza!lturas2.att, ait der D earta s· Donaerttrrs⸗ and So ⸗ntags
dummer erscheint wo ventli Biermal: Dinstag. Deantestaz, 54 131460 412 5211121. Laune ne ttsↄreit vierteliäadrig 42 Krit. ode
i Mirk 2) R.Pf. Anieigen verden Rit 4 Eteir. »ie drei'vo rltige Zeile Brttihriit oder deren Kaum vere vunet.
— — — — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — —
4 — —
B 155 —BB Sawustag, den? Detober 1875
De utsches Neich.
München, 28 Sept. Heute wurde der Landiag dur d den
zrinzen Luiipold eröffnet. In großer Auffahrt, oon Küra'sieren
egleiset, begab sich dir Prinz Vormittags in der St. Michsels
»ofkirche zum Gotiesdienst, dem die Minister, etwa 25 Reichs⸗
äihe und 90 Abgeorduaete deiwohnten. Na hmittags 2 Ugr fuhr der
hrinz in gleich glärzender Weise in das Landtagsgebäude. Im
Zitzungsial der 2. Kamrier, in weltdem beid⸗ Kammern bversam⸗
dell waren, angekonmen, erklärte der Prinz, daß Se. Moaj. der
zönig ihn deauftragt hade, die Kammern zu eröff :?en. Der Mini⸗
ister des Innern verlas dann die k. Vollmacht, und der Minister
x Justiz den von deu Kammermitgliedern zu leistenden Eid. Die
geeidigung erfolate durhh den Name 18aufruf und zwar zuerst de
er neuen Reichsräthe, des Erzbischofs von Bamberg und des Gra—
en von Cistll, dann die der Abgeo dneten, de bis auf Frhrn.
Stauff nberg, dier erst heate Abend heer eintrifft, alle gegen⸗
„artig waren. Daß heerbe: dei Abgeordnete, unter dirsen der
pitich · Hauspralat Lyceal ⸗ Professzx Merlle und Anwalt Horn
on Franken:he1 den Ed so leisteten, wie ihn die israel. Abgeordne
en zu leisten heben (näulich nach den Worten: „ich schwöre,“ nur
jech beisetzed: „so wahr mir Go.t helfe“), erregte nicht geringe⸗
ez Auffeben, daun aber auch Heiterkeit. EFür die christlich n Ab—
Jeo dneten lautet der Eid belanntlich: „so wahr mie Gott helf⸗
ind sein heiliges Evangelium.“
München, 28. Sept. Sicherem Verneh nen nah beabsich
t die Staatsce zierung, den hente eröff eten Landtag schon am
18. Okt. zu vertaͤgen und dis dahin nur das Badget, ein Geseh
ber provisor sche Echebung der Steuern und Taxen und der
Entwurf eines Hundestener Gej⸗tzes den Kammern vorzulegen.
(Ir. K.)
Müvchen, 29. Sept. Die Abgeordnetenkammer, welche
„ollzahlig verireten war, wähl e den Freihertn v. Ow mit 78
In 134 Stimmen zum Präsidenten, Frhr. v. Stauffenberg er ielt
76. Vicepräsident wurde Kurz, ebeufalls mit 78 Stimmen, gegen
Schlör; erster Kam:nersecretär Jorg gegen Loais, zweiter Kammer
ecretär d. Soden gegen Dürrschmidt. Die ultramontanen Cand—
zaten haben also durchweg gesie zt. — Der Abgeordnete Kurz bat
men Antrag bei der Abgeordnetenkammer eingebracht, die Kanmer
volle eine Adresse an die Krone beschleßen
München, 30. Sept. Gezen de Wahlen in Edenkosen
gergzabern, Pir.nasens und Zweibrücken ist Prolest erhoden
dorden.
Müuchen, 30. Sept. (Adgeordnetenkammer.) Anwesend.
ind sämmtliche Minister. Der Finanzminister legt das Budzet
owie den Entwurf eines Hundesteuergesetzes vor, ferner einen —9—
tzentwurf betreffs Abänderungen des Gesetzes über die Tax - und
Stempelgefälle. In der nächsten Sitzung, am Sonnabend, kommt
jer Antrag von Kurz, eine Adresse an S. M. den König zu er
assen, zur Berathung.
München., 27. Sept. Zu dem heute beginnenden philo—
ogischen Examen haben sich an hiesiger Uanwwersität 64 Cundidaten
jemeldet. Gegen die Vorjahre ist also in diesem Fache eine er ˖
secktiche Zunahme zu veczeichnen. Dem Bern⸗hmen nach wird der
zuwachs zum Examen ip kommendem Jahr'e noch bedeutend stärker
derden und dürfte fast ein Drittel gegen heuer betragen.
Aus Ludwigshafen, 830. Sept. schreibt der „Pf. K.“:
im 18. O tober soll in Le'pzig eine Versammlung d'es deurschen
zrauerbundes statifinden, um gegen die, wie es heißt, beabfichngte
lerdoppelung der Brausteuer zu protestiten. Die Brausteger wird
a allen deutschen Staaten mit Ausnahme von Bay⸗rn, Baden,
Vürttemberg und Elsaß Lothrinzen erhoben; diese 4 Länder haben
dre eigene Bierbesteuerung. Der Ertrag der Brausteuer (im Jaht
874 waren es 18 Mitl. Mark, wovon 2,700,000 Mark Erhe⸗
ungskosten abgingen) fließt in die Reichskasse, und die vorgenannten
jer Länder muͤssen zur Ausgleichung entfprehend höhere Matricu-
ubeittäge in die Reichskasse zahlen. Die Bceausteuer betrug bit her
Mark vom Ctr. Malz; in Bayern rechts des Rheins beträgzt
der Bieraufschlag 3 Mart 55 Pfennig vom CEtr., also bedeutend
nehr (die Pfalz ist vom Bieraufschlaz frei). Nan weisen die
velche die Erhoͤhung der Brausteuer befürworten, darauf hin
daß jn in Bayern jert schon eine v'el höhere Abgabe gezahlt werde
ind dart die Brauerei trotzdem florire. Wir wollen auf diese Er⸗
vägung nicht naher eingehen und bemerlen nur, doß in Bahyern
in rhaupt bei wetem mehr Bier verbraucht wird, als iu Nord⸗
—WoI
'in Bay⸗rn treffen jährlich etwa 265 Liter auf den Kopf der Ze—
jöllerung, in Norddeutschland nut 69). Was uns angeht, das ist
dver Umstand, daß, wenn die Brausteuer verdoppelt wird, Boyern
atürlich auch um so höhere Matrikalarbeiträge in die Reichskasse
zu zahlen hat. Handelt sich's aber darum, dann ist's am Plaß,
gzenau zuzusehen, ob denn eine Erhöhung der Brausteuer überbaupt
nothwendig ist. Wir meinen, man kBoante mit den gegenwärligen
Finaahmen der Reschskasse schon auskommen, wenn maa alle un⸗
nötbigen Aszaben vermeidet und namentlich nicht immer mit
euen Forderungen füt das Militär ko umt, an dem der Reichs⸗
sag bisder wahrlich nicht geknickert hit. Es muß doch Alles eine
Brenze haben.
Berlin, 28. Sept. Bis Ende Augzust 1875 sind für
Rechnung des deutschen Reiches an Landes- Silber- und Kupfer⸗
nünzen zur Einziehung gelanzt: A Landes-Silbermänzen. Thaler—
vährung: 137. 450., 771 M. 88 Pf. Süddeusche Guldenwährung:
123. 421093 N. 10 Pf. Kionenthaler: 7,973,748 M. 92 pf.
onventionsmünzen dis Zvanzigguldenfußes: 1,909, 010 M. 88
Pf. Subermünzen verschiedener klleiner Stnaten im Werthe von
ufammen 3. 185,912 M. 56 pf. Der Gesammtwerth der ein⸗
zezozenen Silbermünzen beläuft sih auf 2738, 811,337 M. 34 Pf.
Der Gesammtwerth der eingezogenen Kupfermünzen auf 853,636
M. 87 Pj. Totalsumne: 274,694.974 M. 21 Pf. — Für den
Spätherbst sind die Entschließungen üuber Veränderungen im deut⸗
shen diplomatischen Dienst zu erwarten wohin u. A. die Wieder—⸗
»esetzung des Brüsseler Gefandischaftspostens gehört. Die Zahl
der deatichen Gesandischaften wird un eine neue Sielle
n Mexiko vermehrt werden, nachdem es feststeht, daß die genannte
Republek. welche bisher nur durch einen Geschäftsträger in Berlin
bertreten war, h'er eine ständige Gesaadtschaft ertichten will.
Moͤglicherweise w'rd die neue Gesandtschaftsstelle schon auf den
Etat des auswäctigen Amtes pro 1876 gebracht, der übrigens no h
nicht vorliegt; andernfalls würde ein Nahtraz wie im vorigen
Jahre erscheinen.
Berhin. Unser General-Postdicektor Stephan ist bekannt⸗
lich unermüdlich in der Ausmerzung der Fremdwörter, und jetzt
soll auch jein Titel verdeu scht werden. Wie gemeldet w'rd, sieht
seine Eragennung zum „General ˖ Postme ster“ bevor. Die früheren
deitet der Postverwaltungen (vor Treunung der Tele—
graphie von der Post) fuhrten ebenfalls den Titel „Gene⸗
cal Post ne ster,“ mit welchem in der Regel der Rang eineß Staats-
ministers verbunden war.
W.ee die „Kreuzze tung“ berichtet, ist in der Dözese Breslau
nunmehr bere'ts von mehr als 20 katholis hen Geistuchen d'e gefor⸗
herte Gehorsamserllärung gegen das Staatsleistungsgesetz abgegeben
worden.
Das am 25. Sept. erschienene Gesetzolatt für Elsaß . Lottz⸗
ringen enthält eine vom 21. dess. M. datirte Bekanrt nahung des
Keichskanzleis, inhaltlich deren auf Grund der Art. 8, 13, 16 des
deichsmünzgesetzes der Bund srath bestimnt hat: „Von 1 Oktbhr.
875 an gelten die Silber-und Broncemuüunzen
»er Frankenvährung nicht frnet als gesrtzlues Zah⸗
ungsmittel.“
Schwerin, 28. Sevt. Der Kaiser erl'eß an den Großherzog
achsehendes Handschreiben:
Darchlauchtigster Fücst, freundlich lieber Vetter, Bruder und
Neffe! Nach den Mir zuzegangenen Meidangen haben die
Truppen des 9. Armeekotps während der so eben beendeten
Herbstübungen überall in Medlenbucg eine so vorzüuglihe