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Der St. Nanderter Anzeigee (und das mit dem Daudtolatte verbuadent Usiter zaltu 198b:att, it der Dieasttau⸗, Donaerztaib4 and So entag⸗
stammer ericheint wöchentli viermal: Dinstas, Donnerstaz, 52zw8taqa 4id 5214ta1. ALoonnementspreit vierteliährig 42 Kerzr. odex
1 Mark 20 R.Pfa. Anzeigen werden mit 4 Ktrir. die dreipaltige Zeile Glaitsbriit oder deren Raum bere vnet.
Dieustag, den 5. Oetober
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Deutsches Reich.
Mäünchen, 2. Oktober. (Abgeordnetenkamer.) Anwesend
ammtliche Minister, Tribünen dicht besetzt.
Abg. NKurz begründet seinen Antrag, eine Adresse zu er⸗
assen.
Abg. Stauffenberg spricht dagegen; Wenn es sich um nichts
inderes handelte, als die Gefühle der Ehrfurcht und Liebe zuu
dnig auszudrücken, mürden sie Alle gerne zustimmen; aber es
jandle sich um noch e!was anderes, das sei allbelaant. Da keine
Thronrede gehalten wurde, sei eine Antwort, eine Adresse ohne
außerordentüche Umstände nicht angezeigt. Es sei besser, an die
Bearbeitung der umfangreichen Regierungsvorlagen zu gehen und
ie Aufregung im Land nicht noch zu vermehren. Ueberdies sei
hie dem Budget Gelegenheit zu ausgieb'ger Berüdsichtigung von
Wünschen und Beschwerden gegeben, deshalb erkläre er Namens
jeiner politijchen Freunde, daß er eine Adresse zur Zeit für unge
ignet halte.
In namentlicher Abstimmung wird hierauf der Antrag von
urz mit 79 gegen 77 Stimmen angenommen.
Es folgt d'e Berathung des Antrags von Horn wegen der
Reihenfolge der beanstandeten Wahlen. Hauctk sprach füc. Cräner
und Stauffenberg gegen denselben. Letzterer bemerklte, daß er wohl
hegreise, wie man als Parteimann diesen Antrag stellen köͤnne,
daß er aber im Interesse des Landes und der Kammer ihn auf's
tieffte bedaue.e. — Der Kuttag wurde sodann auch mit 79 gegen
77 Stimmen angenommen.
Hierauf wurde der Adreßausschuß gewählt, bestehend aus 7
diberalen (Crämer, Fischer, Louis, Schauß, Siauffenberg,: Völk,
Wülfert) und 8 Ultramontanen (Freysag, Hauck, Joͤrg. Kopp,
Molitor, Retzinger, Ant. Schmid, Schüttinger).
Mäüncschen, 2. October. Auch gegen die Wahlen in
Speyer und Kusel sind Protefte eingereicht.
München. Der Entwurf des Hundesteuecgesetzeß welches
mit dem 1. Januar 1876 in Kraft tritt lautet u. A.: Für jrden
über 3 Monate alten Hund ist jährlich für das Kalenderjahr eine
Abgabe an die Staatskasse zu entrichten, welche festgesetzt wird 1)
in Gemeinden mit mehr als 20,000 Einwohnern auf 12 M., 2)
in den übrigen Gemeinden auf 9O M. Im Monar Januar jeden
Jahres baben die Besitzer solcher Hunde dieselben bei der Ortspo
izeibe! oͤrde zur Eintragung in das hierüber anzulegende Verzeich
niß auzumelden. Zeit und Ott für diese Anmeldungen sind wenig—
ssens 14 Tage vorher öffentlich bekaunt zu geben. Hunde, welche
nach diesem Termin angeschafft werden und für welche die Abgabe
des treffenden Jahres noch nicht entrichtet wurde, sind innerhalb
——
Termin in das Alter von drei Monasen eintreten, innerhalb 14
Tagen nach diesem Zeitpunkte anzumelden. Die Staataminsterien
des Inneren und der Finanzen sind berech.igt, behufs der Controle
für die Entrichtung der Hundeabgabe Vorshhriften zu erlassen und
deren Uebertretung mit Geldstrafe bis zu 15 M. zu bedrohen.
Zur Aufbesserung der Gehalte der Staatsdiener, der Geist⸗ Vermischrtes.
ichen und Lehrer und der Pessionen von Wittwen und Waisen f Dürkheim, 2. Okt. Die Vorlese des Rothen und des
stin das Budget fur 1876777 für je ein Jahr der Betrag von Faulen ist für hier auf 7. 8. und 9. Ifd. Mts. anberaumt.
3.083,417 fl. eingeschzt. f Landau. Unsre Studienanstalt ist jetzt vollständ'g
Berlin, 30. Sept. Das gesammte Gefolge des Kaisers (0 Klassen) und zählt im neuen Schuljahr 291 Shhliter, um 68
uuf der Reise nach Italien, sowohl das militär'sche als auch die mehr als am Schlusse des Vorjahrs; von den 291 Schülern
Mitglieder des Kabinets ꝛc., ist angewiesen worden, sich am Mor- reffen 104 auf das Gymnasium, 187 auf die Laceinschule; die
gden des 10. Oktober in Baden-Baden zu melden. Es ist daher unierste Klasse der letzteren hat 44, jene des Gymnasiums 39
nicht unwahischeinlich, daß noch am Abend des 10. die Abreise Schüler.
»on Baden nach Mailand erfolgt. Geschieht diezg, so würde es in F Das „Fe. W.“ meldet aus Frankenthal, 1. Okt.
»er Absicht liegen, von Baden in einer Fahrt bis Innsbruck über Die Kartoff elausfuhr per Eisenbahn nimmt einen erfrenlichen Fort⸗
Stuttgart, Ulm, Augsburg, München, Rose: heim und Kufstein zu zang. In den Monaten August und September wurden nicht
reisen. In Innsbruck wuͤrde der Kaiser dann übernachten, am weniger als 60,000 Zentner Kartoffeln verladen. Jetzt kosten die⸗
jolgenden Morgen die Fahrt über den Brenner fortsehen und am selben per Zentner 1ufl. 30 kr. bis 1fl. 33 kr., während der
darauffolgenden Mittag in Mailand eintreffen. Ein solcher Reise⸗ hisherige Durchschnittspreis per Zentner 1fl. 24 kr. betragen
dlan foll werigstens augenblicklich in Aussicht genommen sein, wobei mag. Es ergibt sich daher ein Gesammierlos von ungefähr
nan namentlich woͤhl ein zweimaliges Nachtquartier hat vermeiden 89,800 fl. Hoffentlich wird die Ausfuhr auch in diesem Monat
wollen. Für den Fall, daß ein solches vorgezogen würde, hatte
man als Zielpunkte Augsburg und Innsbruch ins Auge gefaßt.
Die näheren Entschließungen sind vorbehalten. — Dem Bundes⸗
zarhe ist ein Gesetzentwurf betreffend die Ersetzung bezw. Kraftlos⸗
erklärung vernichteter oder anderweitig verloren gegangener auf den
Inhaber lautender Schuldverschreibungen der Landesverwaltung der
Bezirke und der Gemeinden in Elsaß deimingenatagere
K. 3.)
Baden⸗Baden. Am 1. Oktaber gegen 10 Uhr Uhr
HBormittags traf die Kaiserin von Oesterreich auf ihrer Rücdrreise
nach Wien in der Station Oos ein, woseibst ein Zusammentreffen
)erselben mit der Deutschen Kaiserin verabredet war. Mittelst
Frirazuges hatten sich um halb zehn Ußr von Boden nach Oos
begeben: der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kalserin. der Groß⸗
zerzog, die Großherzogin und der Erbgroßherzog von Baden,
der Groẽherzog von Sachsen, die Prinzessin Marie von
Baden, die Herzogin von Hamilton und Erbprinzessin von Monaco
mit zahlreichem Gefolge. Der Großherzog hatte einen Raum des
Bahnhofes in Oos zum Empfang der Majestäten herrichten und
rin Frühstück dort serviren lassen. Die Kaiserin von Oefsterreich
derwelite eine halbe Stunde im Kreise der fürstlichen Herrschaften
und setzte dann die Reise zunächst nach Münch⸗n fort. (Karlsr. 3.)
Ansland.
Wien, 2. Ock.“ Dem „Telegr. Corresp⸗Bureau“ wird aus
Constantinopel vom 1. Oct. telegraphirt: Der hiesige serbifche
Agent thelte gestern der Pforte eine Depesche der serbishhen Recie⸗
rung mit, worin sich derselbe bitter über eine neuerliche Verletzung
der secbischen Grenze durch türkische Marodeurs beklagt. Dieselben
haͤtten mehrere Personen getödtet, Vieh weggeschleppt und eine
Kirche geplündert und entweiht. Heute th⸗ilte der serbische Agent
den Vertretern der Mächte eine neue Depesche der serbischen Re⸗
gierung m't, worin erstere Depesche beslätigt und hinzugefügt wird,
die türkischen Marodeurs seien von türlischen Truppen begleitet
gewesen.
Ragusa, 1. Oet. Am 20. Sept. haben blutige Kämpfe
bei Klepavizza und am 29. und 30. Sept. außerdem bei Prapat⸗
nizza stattgefunden. 1209 Insurgenten kämpften gegen 4000
Türken. Die Insurgentken geben ihren eigenen Verlust auf 56
Mann, den der Türkin auf 500 Mann Todte an. Die Türken
erzwangen vermöge ihrer Uebermacht trotzagem den Durchzug.
New-York, 1. Olt. Präsident Grant hielt neulich eine
längere Rede über Volksschulen in Demdines (2). Nicht ein Dollar,
sazte er, dürfe für confessionelle Schulen von der Nation oder
einem Einzelstaat votirt werden. Jedes Kind müsse in der Volks⸗
schule in dea Gegenständen Unterricht ohne irgend welche Beimi—
chung confessioneller Lehren erhalten, Staat und Kirche müssen
zwig getrennt gehallen verden. (Bekanntlich agitiren die Ultramon—
anen in den Verein. Staaten schon seit längerer Zeit für Conief⸗
ionsschulen.)