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buchfeld, Pfarrei DTeining (Oberpfalz), von einer Feuersbrust ver⸗
heert. 27 Gebäude liegen in Asche; wegen des ungemein raschen
Umsichgreifens des Feuers und wegen Wassermangels wurde nur
sehr wenig gereitet; der eingeheimste Erntesegen wurde eine Beute der
Flammen. Die Kirche ist durch die Feuerwehr von Lengenfeld
gerettet worden, der Thurm jedoch dürfte als vernichtet zu betrachten
sein. 5 Arwesen sind verschont geblieben. Das Feuer wurde durch
ein Sjähriges Kind, welches in einem Schweinstalle Feuer anzündete,
veranlãßt.
fFNürnberg, 1. Ott. Die „Bayher. Notenbank“ errichtet
außer in hiesiger Stadet eine Filiale in Ludwigshafen, indem die
daselbst unter der Firma „S. Lederle, pfälz. Provinzialbank“ beste
hende Kommandite der Hypotheken⸗ und Wechselbank in e'ne Filiale
der Notenbank umgewandelt und Herr Lederle zum ersten Vorstand
derselben, Herr Manz, bisher bei der Berliner Discontogesellsqaft,
zum zweiten Vorstand ernaunt wird. Die seitherigen Filialen der
Hypotheken⸗ und Wewselbank in Augsburg und Lindau werden
ebenfalls in Filialen der Notenbank unter ihren bistzerigen Leitern
umgewandelt.
rKehs, 3. Oltover. Gestern Abend zwischen 8 und 99
Uhr entstieg Capitän Boyton — wel der vor Kurzem den Canal
zwischen Frankreich und England durchschwamm — den Fluther
des Rheins. Er versuchte bei der starkin Strömung h'er ober
halb der Brücke zweimal vergiblich das Ufer zu erreichen, wa?
ihm erst das dritte Mal gelang. Capitän Boyton ging Morgens
5 Uhr in Bafel in den Rhein, schwamm ohne Unkterbrechung, ohne
das Ufer zu betreten, dis hierher, dlos mi seinem bekannten
Schwi'mmanzug, einer Trompete und einem Ruder versehen und
wird morgen seine Schwimmpartie nach Köln fortsetzn
(Rh.⸗ u. N.3)
F Auf der internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Köln
wurde dem Weingutsbesitzer Felix Koch in Deidesheim für die von
ihm ausgestellten, meist selbst gebauten Weine die firberne Medaille
(die hoͤchsie Auszeichnung, welche überhaupt auf süddeutsze Weine
traf) von der Jury zuertannt.
FLübeck, 4. Ott. Laut Telegramm aus Kopenhagen ent
stand das Feuer aus dem Damp'er „Vayer“ durch Explosion eine?
Ballons, wodurch sofort alle übrigen Ballons in Brand geriethen,
30 Personen. Besatzung und Passagiere, ertrauklen. Das Sch efj
ist auf ungefähr 15 Faden Tiefe gesunken.
F Ein ultramontaner Zukunftsreisender. Zu
Freiburg in der Schweiz ist unter dem Titel: „Ausflug nach Geie
manien im Jahre 2875n. Chr.“ von einem ultramoatanen Ver⸗
fasser eine — Humoreske erschienen, aus welcher wir Folgende
mittheilen: „Ein Zukunftsreisender, melcher mittelst Extra⸗Luft-
Ballons die kurze Reise vom Bosporus hierher zurückgeleet hat,
berichtet über se ne Entdeckhungsreisen im Inrern Germaniens und
findet, daß die Landesbewohner auf einer äußerst niedrigen Siuie
re —
ehedem hoch gebildeten, jetzt aber verwilderten Völkerschaften schildert
der Verfasser mit einem urwüchsigen Humor. Der Reisende be—
richtet: Jedes Kind von 6 Jahren bei uns weiß d'e richtige Ant
wort auf die Frage: .Wer hat dich erschaffen?“ Von deeser se
einfachen Wahrheit wissen die armen Heiden hier nichts. Si—
glauben von einem Urwurm abzustammen, der vor unzähligen
Jahren aus dem Urschlamm entstanden sei. Dieser Urwurm habe
sich durch viele wunderbare Verwandlungen hindurch allmählich zum
Affen und endlich zum Nationalliberalen entwickelt“ ꝛc. Von der
Heiligkeit der Ehe haben sie nicht den leisesten Begriff. Si
deirathen, iadem sie mit dem Mädchen ihret Wadl vor den Häupt«
ling treten und erklären, desselbe a!'s Frau anzunehmen. Das
zeuünt. Sind sie der Frau überdrüfsig, so genügt wieder die
Anzeige an den Häuptling, daß sie sich von der bisherigen Frau
trennen wollen, und sfie körnen dann w'eder eine aedere Frau
heirathen. Diese Art successiver Polyzjam'e nennen sie in ihrer
Sprache „Civilehe“.“ (Ger. T.)
F Paris, 2. Oct, In Luche (Sarthe) hat ein junget
Mädchen von 13 Jahren, Marie Ouvrard. ein schredliches Verbrechen
verübt. Dieselbe stand bei einem Pächter Namens Lerat in D'en
sten und war mit der Aufsicht über dessen beide stinder betraut.
Am 25. August starb das Kind an Erstickung, aber Niemand
zlaubte an ein Verbrechen. Am 19 September starb das zweite
Zind des nämlichen Todes. Man schöpfte nun Verdacht und ver—
haftete die Marie Ouvpratrd. Sie leugnete zuerst, den Kindern
etwas zu Leide geihan zu haben, gestand aber dann ein, daß sie
dieselben dadurch erstickt habe, daß sie ihnen das Taschentuch auf
den Mund gehalten hatte. Die Gründe, die sie zu diesen schrec
lichen Thaten bestinmt⸗, kennt man roch nicht.
FAufbewadrnug von Aepfeln.
Um solche ein Jahr dauethaft zu erhalten, pfluͤckt man sie — die
sog. Goldre netten, die Pahias und die Paradies- oder Zwiebel
apfel eignen sich vorzugsmeise dazu — bei völlig trockenem Wetter
dringt sie in einen hellen, luftigen Raum, legt sie schichtweise, den
Stiel nach oben, auf Bretter und läßt sie einige Tage so liegen
damit sie ausdünsten. Nachdem dies geschehen, legt man das
Obst in Schichten (aber ohne daß die einzelnen Aepfil einander
berühren) den Stiel nach oben in einem mit ganz trockerem, weißen
Saude gefüllte hölzerne Kiste, fährt damit so lange sort, bis dit
kiste gefüllt ist, bedeck. die letzte Apfelschicht mit Sand nagelt die
Keste mit einem völlig dichtschließenden Deckel zu und stellt fie nun,
womöglich eiwas erhöht. in einen luftigen, trockenen, aber nicht
allzuwarmen Raum. So verpackt, halten sich die Apfel vollkom⸗
men frisch und schoͤn dis zur nächsten Reife. Will man davon
gebrauchen, so nimmt man sie vorsichtig beraus und nagelt dil
Kise w'eder sorgfältig zu. Daß man zum Aufbewahren nur vö ig
reife Aepfel wählt, die weder Flecken noch sonst schadyafte Steller
bhaben. versteht sich von selbst.
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