Full text: St. Ingberter Anzeiger

St. Ingberler Anzeiger. 
——— 
— 
HDer Su. Ann barter Anzeigteerr lund det mit der Daudt blatte vedbandene Aiterhaltungsblatt, nit der eanta 10, Donaeteiazkäjôο Suuutas 
ummer erlcheiat wo hentlinew ine e m a 1: Din4ta5. etan 5143tc à 412 34 4 ta . Lha na: ae itsↄveis viectelit vtiß 42 Æxir. ode 
— 1 Wark 20 R.Pfa. Anzeigen verden Bit 4Ktir. die dreijpaliige Seile Vlattschrift oder deren Raun bere q9net. 21 
— ——“ ——— 22 ——— — 
421800 dor 1875 
Dentsched Neich. 
Münden, 10. Nov. In das Budget ist unter Andern 
zuch folgender Poften eingesetzt: Für ein neues Landgerichtae und 
hesangnitzgebaude zu Ludwigshafen 63,000 fi. das bizherige Ge· 
sangniß soll tine Kaserne fuür eine sliadtische Garnison werden. 
Ais Gewaährsmann des Ministerb v. Lußz gegen den Bischof 
on Kegensburg war bekanntlich der Pfarrer Loichinger in Obecr⸗ 
aßhofen bezeichnet worden. Derselbe ertlart nun in der „Landeh. 
Zig.“, daß er diefer Gewaͤhrs mann nicht ist und nicht sein 
dann—⸗ 
MNuüunchen; 11. Rob. Im hente ansgegebenen Gesehe und 
gerot dnun 38blatte Nr. 54 werden die von dem Koͤnige fanktionit⸗ 
an Gehetze betreffend die Abänderungen der Tax⸗ und Stempelge⸗ 
sehe und die Bestunmung von Gelostrafen und einigen Geldfaßen 
cach der Reichswahrung publiziri. Beide Gesehe treten mit dem 
. Januat 1876 in Kraft. 
Mänchen, 11. Rov. Die fuͤr das Königreich Boyern zu 
lassende Heeres ordnung befindet sich berein im Drede und wird 
. 30 Bogen nach Format des Gefetze a nd Berotd nungsdlattes 
umfassen. 
Wie die „Aschaffenbu⸗ger Zeitung“ mildet. aist gegen einen 
Burgermeister des Anitsbezirle Aschaffenburg Unlersuchung wegen 
Dajestätsbeleidigung eingeleitet, da derselbe bei Verlesung der k. 
kntjchließung an das kol. Siaatsminisierium dieselbe mit ungebühr ⸗ 
ichen Arußerungen über Koͤnig Ludwig, als da sind „der Könie 
i ein junger Mensch, der dersteht das nicht echht“ u. a. mehr. 
hor versammelter Gemeinde begleitete. W 
Berlin, 10. Rov. Bestem Vetnehmen nach ist das Dis 
punar · Verfahren gegen den Grafen Arnim (der ols lediglich zut 
Disposilion gestellter Diplomat noch immer dx Disziplingrgewal 
es Auewärtigen Amtes unterstellt ist) wegen der heute mit Be⸗ 
chlag belegten Broschüre „Pro nihilo“ bercitb angeordnet. 
Grf. JJ. 
Sexlin, 10. Nov. Die officiöse Provinzialcorrespondenz 
xrsucht es, die Strafgesetznovelle gegen die an qhr gemachten 
Ausstellungen dur h folgende Etwägungen zu vertheidigen: „Diese 
ungelegenheit ist Gegenstand langwieriger Eroͤrterungen zwischen den 
gundestegierungen gewesen; an ihrem vollen und enischiedenen 
fenst in Bezug auf diese Aufgabe kann nicht gezweifelt werden. 
Iuch die liberale Presse hat die Gesahren anerkunnt, welche dem 
Siaat, der offentlichen Ordnung und den einzelnta Buͤrgern aus 
er Straflofigleit oder zu geringer Bestrafung gewisser Verbrechen 
und Vergehen drohen. Es fragt sich jedoch, ob das deutische Volk 
segenüber jenen tiefen socialen Schäden sich auf die Besserung nach 
herlauf von Geuerationen vertröflen lassen will, oder ob es nicht 
nit den Bundesregierungen der Ansicht ist. daß auch die gegenwär⸗ 
ige Generation ein Recht hat, geeen die Schrecken erregende Zu⸗ 
uhme der Verbrechen wider den Staat und die burgerliche Gesell⸗ 
chaft Schutßz zu verlangen. Es sragt fi d überdies, ob seldst der 
Irdßte Aufwand für das Schulwesen ktüͤnftigen Geschlechtern noch 
zie erwarteleten Früchte bringen koͤnute, wenn inzwschen die rück⸗ 
jängige Bewegung der allgemeinen Siitlichleit weiletre Foctschritte 
nachte.“ Das Gewicht aller dieser Erwägungen kann man ganz 
voti zugeben, braucht aber darum noch durchaus nicht Bestim⸗ 
nungen gutzuheißen, welche hoöchst dehnbar und daher mehr geeignet 
iind. Handhaben der Wilkür als Nichtschnur des Strafrichters zu 
merden. 
Magdeburg, 11. Rov. Die Magdeburgische Ze'tunug.“ 
zeröffenllicht ein Schreiben des Reichstagsabgeordnesen Dt. Lucius, 
velches die ihm von den Zeitungen zugeschriebenen Aeußerungen 
iber den von dem Fürsten Biemarck angeblich ausgesprochenen 
— feines Amtes entboben zu werden, füc vosilommen erfunden 
ertlört. 
Ausland. 
Baris, 10. Nod. Fürst Hohenlohe, so erzaͤhlt die France“, 
at cestern auf einem Besuche, den er einem feinet diplomatischen 
Jollegen machte, gedutzerte Ich freue mich, die dffentliche Meinnus 
in Frankteich beruhigier und gelassener wiederzusinden. Gewiß 
verde nicht ich es sein, der durch Woct oder Haltung Grund zu 
zeuen Besorgnifsen geben wird r. 
Aise'n. Kapitän und Stieuermann des Flensburger Hau- 
zelsschiffes Anna“ sollen in den chinesischen Gewässern ermordet 
vorden sein, ob von Seerdubern oder von der aus Chinesen ve⸗ 
dehenden Besatzung, steht noch nicht sest. Das in Ollasien statis⸗ 
airie deuische Tanonenboote, Cyllop“ sucht nach dem Schff. 
Dermischte s. 
St Inabert, 18. Nov. Heute ging an das 
⁊önigl. Cabinessselreiariat eine über 800 Unlerschristen zahlende 
Dankes · uad Huldigungsadi esse folgenden Inhaltes ab8 
Allerdurchlauchtigsier Groß mächtigster Könrig 
Allergnaͤdigster König und Herr! v 
Die underthänigsi treugehorsamst unterzeichneten Bewohner 
Ihrer fern im Westen Ihres Keiches gelegenen Stadt St. Ingbert 
vagen es, Eueter Koniglichen Majestät füe den Frieden verheihen⸗ 
»en wahrhaft Koniglichen Erlaß vom 19. 8. M. in allerehrfurchte 
pollstem Dank die aufrichtigste Haldigung mit innigster Freude 
uind Begeisterung allerunterthaänigst darzubringen. 
In allertiefster Ehrfurcht und Treue verharren 
W6Gwaolgen die Unterschriften) 
rFQaAnisertlautern. Eine durch den igl. Polizeiauwalt 
deranlaßte Unzersuchung von bei allen hiesigen Metzlverläufern ent⸗ 
nwmmenein Mehl hat dessen vollsiändige Reinheit ergeben. 
f Der ‚ðI. A.“ derichtet aus Landau, 11. Nov. Ver⸗ 
zangene Nacht wurde in der Dellabelle'schen Breiterbude zum sieben⸗ 
sen Male eingebrochen und aus derselben Würste, Wein und andere 
Lebensemittel entwendet. 
Da bis 1. Januar 1876 alle nicht anf Reichswehrung 
autenden Bauknoten und Staatspapiergelder eingezogen werden 
nüssen, bei der Verbreitumg der genannten Cirkulationsmittel Aber 
Janz Deutschland bis in die entlezensten Otte und in die Hände 
der kleinen Leute die Einloͤsung von lezieren nicht ohne erhebliche 
Finbuße erfolgen dürfte, so macht die Köln. Itg. dea Vocschlag, 
s möchten Seitens des Reichs Erleichterungen insofern geboten 
verden, daß die erwähnten Geldzeichen, wie Wechsel, durch Post⸗ 
auftrag an die Postanstalt der Einldsungsstelle eingenogen werden 
loönnen. 
f Ein Bu hhalter des Bankhauses M. v. C. in Berlin hat 
Anterschleife im Gesammibetrage von 81,000 M. begaagen. Die 
n't dem unterschlagenen Gelde gemachten luxuridsen Ausgaben 
jührten zur Entdedung. 
4 In Oberwesel, Coblenz, Boppard, Limburg und in Fran⸗ 
sen entluden sich am 10. d. heftige Gewitter. JIn Neustadt an der 
daardt schneite es am 9. u. am 10. entlud sih unter Donner und 
Zlitz ein starter Gewitlerre,kea. In Hadamar hat der Blißz einge⸗ 
hlagen und das vom Stuerm gefachte Feuer 6 Sch unen und 2 
Wohnbäuser zerstört. Aus Mez berichtet min gestern: Der hier 
sertschende Sturm hat heute Vormittag an Hejtigkett bed utend zu⸗ 
senommen. Auf dem Koͤnigsplatze zerdrach derfelbe einen der dort 
tehenden großen Baͤume, und zahlreiche Trümmer von Kaminen 
ind Dachjsiezeln bedechen die Straßen. Das Wasser der Mosel 
st deständ g im Steigen. — Am Bodensee hauste det Föhnwind 
nit furchtdarer Wuth, großen Schaden namentlich der Schifffahrt 
ufügend. Auch am Nitderrhein und in Westsalen hat das Un⸗ 
vetter geiobl. Die starken Regengüsse in den letzten Tazen haben 
erner am 9. d. Mis. ans der Bahnstrecle Basel Waldshut eine 
zetriebsstoͤrung veranlaßt, indem in der Nahe der Station stlein⸗ 
aufenburg das über einer fteilen Felswand lagernde Erdreich sich 
obdiostz nud / auf den Bahndamm abrutschte. In Karlsruhe hatzder 
Ziurm am 10. auch Schaden verursacht. Vor dem Ct.linger 
Thor schlug ein durch die Gewalt des Orkans umgebrochenet Baum 
as Denkmal des Staatsministers don Winter von seinem Soclel 
erunter, so daß die Figur an der Brustzegend auseinanderbrach. 
lug Paris, 10. Roy. wird berichtet: Seit gestern Nachl wäüthet