ꝓi. Ingberter Anzeiger.
— — —— ——
J
der St. IJa derter Anzeige (und das mit dem Hauptblatie verbundene Unterhaltungsblatt, ain der DienSagt⸗, Donneretagt- und Sonntas
Tummer erscheint woöchentlid viermal: Dinstag, Donner stag, Samstag und Sonntaa. Abonnementapreis vierteljährig P srirx. ader
1 Mark 20 R.Pfg. Anzeigen werden mit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnnet.
Donnerstag. den A Februr 1875
Deutsches Reich
Köunn, 2. Febr. Nachdem die jämmtlichen acht größeren
Forts um unsere Siadt herum in Bau begriffen und die zu
Zocklemünd, Müngeradorf und Deckstin bereits so weit fortge
chtitten sind, daß dieselben noch in diesem Jahre fert'ggestellt
verden könner, hat man auch auf der anderen Rheinseite die Grund⸗
zücke angekauft, auf welchen demnächst mit der⸗ Errichtung von
dier Werken zum Schutze don Deutz hegonnen werden soll.
Berlin, 30. Jan. Nach dem Münzplan ist augenommen,
daß im Jahre 1875 zur Ausmünzung kommen werden 50 Mill
Mark Goldmöünzen worunter für“ 10 MillionenZetznmarkstücke;
36 Millionen Mark Silbermünzen, nämlich 40 Milliunen Fünf⸗
mark⸗, 22 Mill onen Einmark- und 4 Millionen Zwanzigpfennig-
tücke.“ Von einer Ausprägung von 2 Markstüchken ast ber preußi⸗
chen Münzstätten für jetzt nicht die Rede. An Nickelmünzen sollen
11625,000 Ptark 3æ Ausprägung konmen, worimter 600,000
Mark Zehnpfennigstücke;zin Kupfermimzen 1,400,000 Mark Alles in
Allem also 119,025 000 Moart. 77
Berlin, 1. Febr. Der Bundesrats genehmigte die Ge—
etzeniwürke betreffend den Landsturm, die Ausübung der Militär⸗
ontrole und das Alter der Großjährigkeit, setzte die Abstimmung,
iber das Zivielehegesetz bis zur nächsten Sitzung aus und er⸗
nächtigte den Reschskanzler zum Abschluß eines Auslieferungs⸗
PVertrages mit der vordamerikanischen Union.
Frankreich.
Paris, 31. Jan. Bei einigen Notabeln im Osften,
vahrscheinlich bei vielen, und auch in anderen Landestheilen, haben
die Unter⸗Präfecten angefragt, was die Bevöllerung zu einer Prä
sidemschaft Aumale sagen würde.
ESpanien.
Ein Telegramm der ,Times“ aus Madrid vom 29. Jan.
zesagt: Es sind lebhafte Verhandlungen im Gange über einen
Waffenstillstand zweschen Carlisten und Alfonsisten, welcher die
Brundlage eines künftigen Friedens bilden und nöthigenfalls auch
ohne Mitwirkung des Don Carlos abgeschlossen werden soll.
Letzterer soll die Stellung eines Infanten don Span'en erhalten.
Santander, 1. Febr. Gestern Abend wurde hier auf
der Straße tin ducch einen Dolchstoß verwundeter deuischer Mat—
rose gefunden ; er starb noch während des Transportes zum
Schiffe. Noqh ein zweitet Matrose ist in demselben Streit verletz!
vorden.
Tafalas,, 2. Febr. General Mor'ones ist in Monreal
qüdöstlich von Pampelona) eingezogen. Laportilla hat Lerga
gleichfalls südöstlich von Pampelona,) ohne Widerstand zu leisten,
nufgegeben. Die Entsetzung der Festung steht bevor. Der König
und das Hauptquartier sind nordwärts vorgerückt.
Englaͤud. —
London, 1. Febr. Dem Vernehmen nach sagte die Regie
rung die Einbringung eines Gesetzes zu welches strenge Prügelstrafe
ür die überhand' nehmenden brutalen Mißbhandlungen wieder ein⸗
ühren wird.
der hat der Wind, als er in seiner größten Kraft sich entfaltele,
einen ebenso bedauerlichen als seltsa men Uaglüdsfall herbeigeführt:
das in der Vittor astraße vor dem Hau ser des Herrn Regiments
sommandeurs stehende Schilderhaus warf er um, und gerade in
»em Momente, als die 141ährige Tochter der Wiltwe Ventz in
SZaarbrücken an demselben vorüberging. Tas Schilderhaus fiel
urf das Kind, und zwar mit einer solchen Wucht, duß das eirem
igenthümlichen Verhäugniß verfallere Kind noch im Laufe des
Tages gestorben ist. Die Mutter desselben ist sehr arm und em ⸗
Ffindet diesen Schicksalssa lag um so schwerer, alt die Verunglückie
ihr ältestes Kend war, von dem sie schon wir ksam unterstützt wurde.
7 In Worms haben die Firmen Cornelius Heyl und
Dörr und Reinhatt e klärt, daß sie den zur Zeit der hohen Le—
ensmittelpreise ihren Arbeitern freiwillig gewährten Lohnzuschlag
»on 10 Prozent, jetzt, da die Preise der Lebensmittel wieder ge—
sunken sind, vom 15. Februar- an einzieheß werden. 5
F. Rach dem Tode des Baron Anselm Rothschisd wat es ·eine
piel besprochene Frage, wie groß das Vermögen wohl sei, das der⸗
selbe seinem Hause hinterlassen. Scweit dieses Vermögen dem öster⸗
reichischen Gesetze zu unterziehen ist, liegt nun eine Bemessung
desselben vor. Der össerrtichische Staat sschatz soll eine Erdfleuer
von beiläufig 4,000, 000 fl. d. W. aus der Rothschild'schen Hin⸗
rerlassenschaft ziehen. Das bewegliche und unbewegliche Vermoͤgen
»eläuft sich auf 226 Millionen. Hiervon sollen die männlichen
Erben den weiblichen, welche bekan ntlich nicht den Pflichtantheil
und nur den Betrag von 700,000 fl., im Testamente zugesprochen
erhiel ten, das Plus über 200 M.lonen zugewendet haben. Die
reichen Sammlungen von Antiquitäten, Tariofitäten und Kunst⸗
'achen sollen bei der Taxirung des Vermosgens fausterst „coblant“
geschätzt worden sein.
FKölne 29. Jan. In gestriger Sitzung des Vorstandes
des Central Dombauoereins gelangte ein Schreiben des Glockengie-
zers Hamm in Frankenthal zur Verlesung, im welchem derselbe die
betreffende Commission zur Prüfung der Kaisexglocke einladet, die
etzl über der Grube im Gießhause aufgehängt ist. Zugleich hat
derr Hamm zwei photographische Ansichten der Glocke übersandt.
Die eine stellt die Seite der Gloke dat, auf welcher fich das
Brustbind des h iligen Petrus befindet, die auderre de Seite, auf
velcher das Reichswappen angebracht ist. Die Prüfung der Kai⸗
serglocke durch die Commission in Frankenthal wird selbstredend
aur eine provisorische sein; die definitide Abnahme der Glocke fin⸗
det erst statt, nachdem dieselbe hierhet gebracht ist. E*7
FStraßburg, 30. Jannar. Vor dem Schwurg tricht
stand heute die NRäherin Brigitte Burkel von Geispolsheim, Wlwe
ron Auton Kirrmann. Dieselbe hatte sich seit dein Jahr 1878 in
rin ehehbrecherisch s Verhältniß mit dem verheiraiheten Bauern
Schaal in Geispolshem, bei dem fie als Taglöhnerin diente, ein-
gelassen, und um denselben heirathen zu löonnen, vergift. te sie die
Schaal mit Phosphorteig, den ste ihr in einem Kuchen duck·Die
Seltion der Leiche ergab die Vergiftung zweifellos, die Burlel
vurde verhaftet und gestend die That. Nun tauchte auch der,
Berdacht auf, daß sie den Anton Kirrweiler, der vor —X
Jahren prötzlich gestorben war. auch vergiftelt haben könnte. Die
Leiche wurde ausgegraben und bei der Untersuchung sfanden sich im
der That Spuren vdon Arsenik, doch blieb die Moglscheeit nicht aus⸗
Jejchlossen, daß diese von den in den Sarg gelegten künftlichen
Blumen hetrühren könnten. Die Geschworenen sprachen sie de s⸗⸗
Jalb nur des Giftsmords an der Ehefrau Schaal schuldig und der
Berichtshof verurtheilte se zur Todessirafe.
Buermischres,
Medel sheim, 2. Febrnar. Gestern wurden hier
3 Wölfe angetrieben, von denen einer von Hrn. Bierbrauer J.
P. Wack und noch einer von einem andern Jäger angeschossen
vurde. Erlegt wurden zwei Wildschweine, eines vou 200 Pifd.
purch Hrn. Wack und ein weiteres von 110 Psd.
Fe Nach der „K. Zig.“ soll die direlte Linie Kaiserslautern⸗
Moinz etwa am 10. Mai eröffnet werden Man beabsichtigt da⸗
ei, einen Schnellzug zwischen Metz und Mainz einzurichten.
fManndeim. Siatt der Kreuzerwecke baden die hie
igen Bäcker jetzt Dreipfennig-Weclhe. Boilswirthschaft Handelu. Veekehe.
7 Sit. Ja hann, 25. Jan. Gestern Nadhmittag zwischen Graumjchweiger 20. Thaler⸗Looje.) Bei der om 11 Februar
Zund 4 zog aus Westen ein Wetter heranf, das einen ganz ger 1875 stattgehabten fünfundzwanzigsten Serien-Ziehung sind die
vitterartigen Charakter zeigte. Die dunkeln Wollenmassen jagten aachfolge aden . Setien gezogen worden: 1623, 3042, 3348,
ich in Hast, einen starten Regen und dichten Hagelschauen hernie; 3551, 3996, 4642, 6660, 9676, 9894. Vramien⸗ Ziehung am
xriealend; ein stütmischer Wind begleilete diese Erscheininge! Lein J. Warz.
F ——