St. Ingberler Anzeiger.
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er Sa. An berter UAmzeigee (und das mit dem Hauotblatte verbundene 4 iterdaltuiqabtatt, ait der Dienstaus-. Dounerttagt⸗ and So antag
Aimmer erlcheint vbchentli s wieren al: Dinstag, Donaecr struu, 5 13t4a4 4195. 35antar. Aasane geatsareis vierteliänrig 42 Arit. ode
1 Mark 20 R.Pfa. Anzeigen werden Srit 4 Ktrir. die vreijpaltige Zeile Blattsveist ader deren Naum bere hnet.
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Donnerstaau, den *38. Nosenbr
4*1808
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Deutschesb Reich.—
— Mauch en: Die Landräthe aller Krelse sind durch tal.
xkntschllehung vom 16. ds. berujen. an 3. Dez. an den Sitzen
der Kreicregierung zusammenjutreten
München, 23. Nov, Hrerr Bischof v. Hanebe g von
Speyer wurde gestern Vormittag 11 Uhr durch einen Wagen der
ednigin Mutter in die Residenz abzeholt, wo er mehreie Stunden
hbei Ihrer Majestät verweilte. (B. s.):
Braunschweig, 23. Nov. General Vogel von Falken⸗
iein ist in höchster Instanz zur Entschäd'gung der von ihm in
Loötzen internirten Sociass Demokraten verurtheilt wordn.
Ausland.
Wien, 23. Nov. Der Gemeinderith hat beschlossen, an
ven Reichsstath die Bitte zu zichtea, mit allen Teitteln auf eine
deeresreduction hinzuwirken.
Bein, 28. Rov. Frankreich hat der Schweiz den Han—
delsvertrag vom 80. Juni 1864 für den 23. November 1876
zekundigt. 24 ——
Der din Catalonien seit ein paar Tigen auf den Beinen be⸗
iindliche Landsturm (omates) ftoßt nirgends mehr auf carlisüsche
Sosdathen.—
Petersburg, 23. Nowb. Das „Journal de St. Pelers
urg? belpricht einen Artikel des Londoner „Obserbver“ vem 21.
»., welcher aus führte, daß, im Folle des Ausbruches von Feind⸗
eligleiten zwischen der Türkei und den Nordmächten oder im Falle
der Occupat on der Herzegowina durch Oesterreich oder Oefferreich
aund Nußland zusammen England sich vorbehalten müsse, durch die
kntsendung einer Flotie rach den rürlischen Gewässern zu interve⸗
airen und bemerlt dazu: Der Artikel des Observer“ sei eine rein
tademische Speculation, da naturlich weder die Eventualität, nord⸗
machtlicher Angriffe noch eine ausiro⸗rufsiche Occupation den be⸗
lehenden Bejiehungen der Staaten uniter sich entsprechen, nur eine
Action der Gesammtmächte sei danlbbar.
New⸗Hort, 21. Nov. Hier hertscht große Erteguno,
aan vdersicher, das wash ngtoner Kabinet stehe im Begriff, Span en
den Krieg zu ertlären. Man hofft jedoch, daß die von einigen
anatischen Anhängern Granf's verbreitele Nachricht sich als unbe⸗
ründet herausstellen werde. (Nach den neuesten Nachrichten aus
Nadrid über die Befriedigung Calet Cufhing's mit der lehien
panischen Note muß allerdings obiges Gerücht eine leere Erfin—
dung sein)d.
Berm i'eschtes.
4 Zur Unterstützung der protestantischen Kirchengemeinde
dirteseNeuhäusel wurde von der k. Regierung eine Haus⸗
hollekte bei den pfälzischen Protestanten bewilligt. In den vom
Wetterschaden heimgesuchten Gemeinden aber hat die Sammlung
zu unterbleiten.
Man meldet aus⸗)Straßburg, 20. Nov. Nach
ꝛelegraphisch bei der Oberbergbehörde eingegangener Meldung sind
Jestern auf der Steinkohlengrube dei Carligen (Kreis Forbach), der
jttiengeselischaft ‚Saat und Mosel“ gehörig, 10 Bergleute mit
dem Foördecgeflell in den Schacht gestürzt. Das Unglück ist da⸗
durch veranlaßt, daß durch einen Schraubenbtuch beide Bobinen,
um welche sich das Drahtseil wickelt. zerstört wurden und in Folge
davon das eine Foͤrdergestell bei 200 Meter Tiese im Schachte
angen blieb, wahrend das andere zmit den darauf befindlichen
deulen hinabstürzie. Da die Moschine betriebsunfähig gewoiden
st, konnten die Leichen noch nicht zu Tage gefoͤrdert werden.
f Padagogisches aus Bayern. Die sechs bayerischen Real⸗
ymnasien zu Runchen, Speyer, Regensburg, Nürnberg, Wu zdurg
ind Augsburg haben ein Lehrpersonal von 483 Professoren, 9
Studientehrern und 17 Funktionären. — Die vier bayerischen
Industrieschulen zu Munchen, Augeburg, Nücnberg und Kaiserö⸗
autern haben dermalen einen Lehrbestand von 32 Peofessoren und
36 Funkitonären. — In Bayern sind dermalen 80 Studienan⸗
jzalten resp. Gymnafien: Oberbayern 1, Niederbayern 8, Pfalz 4,
Dberpfalz 2, Oberfranken 8, Mittelfranken4, Unterfrauklen 4,
Z‘chwaben 58, welche einen Lehrbestand von 151. Professoren, 193
Studienlehrern, 3123 (9) Funktionären haben; ferner 6 Lyceen
Bamderg aufgehoben) nämlich zu Freising, Passau, Speyer, Regens⸗
burg, Vamberg und Dillingen, welche einen Lehrerbestaͤnd von 47
Brofefsoren und 9 Funktionären haben.
CEin niederbayerischer Magen.) Im Wirthshausfe jum
dimbuch, Bez.⸗A. Koͤtzting, hat jungst der 68 Jahre alie Lein⸗
nüller · Hans“ in Gegenwart mehrerer Gäste ein Pfund feingesto⸗
zenen Pfeffer auf einen Teller geschüttet mit einem Eßloͤffei —
tach seiner Meinung als Bravourstück — verzehrt. Hat er auch
zrei Tage hindurch auf diese That die fürchterlichste Hitze im
dopfe ⁊c. zu erstehen gehabt und eben so lange nichts mehr ge⸗
nießen können, so ist er doch wieder dolllommen gesund, trinlt auf
einen Sitz seine 10 bi⸗ 15 Maß Bier und ißt eine entsprechende
—XXDV
Pfefferessen aber will er nichts mehr wissen.
xDie Obligation Serie 7709 Nr. 19 der Freiburger 18
Fres.⸗Loose, auf welche in der Ziehung vom 15. Nob. 1871 der
dauptgewian von 80,000 Fres. entfiel, ist bis jetzt noch Richt zur
zinlassirung prͤsentirt worden. AFrf. J.) 7—
7 Die Meininger „Dorfzeitung“ schreibt: „Unter den Frau
osen hat der liebe Gott immer noch wunderliche Kostgänger. So
chreibt J. B. ein Arzt, Dr. Sanneloxgue in Ingrandes am 28.
Ofltober ds. Is. an die Verwalung der berühmten Friedricht⸗
zoller Bitterwasser bei Hi dburghausen: Meine Herren, wir haben
alle Wasser, die wir brauchen, und ich fuͤr meine Person werde
ieber einen Kranken sterben lassen, als ihm etwas verordnen, was
n Ihrem Baterlande (Deutschland) gewachsen ist. Die Redackion
hemerlt dazu: „Der Vrief liegt uns vor.“
7Schreckensscene zur See. Wir lesen aus Philadel⸗
ahia einen von dem Captan Ch. Law, Führer des englischen
Schiffes Constance,“ von 20. Oct. datirten Bericht über eine
an Bord seines Fahrzeuges austebrochene Meuterei, deren. Einzel⸗
heiten entsetzlicher Att sind. Das genannte Schiff fuhr am 16.
Juli d. J. mit 285 Passagieren und 85 Mann Besatzung von
intwerpen nach Philadelphia. Nach einer bis dahiu glücktichen
Fahrt erlitt das Scheff in der Nacht vom 12. auf den 13. Oct in
zolge eines heftigen Sturmes bedeutende Havarie. Umer Anderem
ersprangen fast sammtliche Wasserfäffer, und der erste Koch, welcher
ugleich Proviantmeister war, sah sich genothigt, die zur Verthei⸗
lung kommenden Wasserrationen drei Tage lang auf eine Flafche
»er Mann zu beschränken; als er dann einsah, daß er für die
ausstehende Dauer der Reise noch zu kurz lommen wuͤrde, vermin⸗
derte er auch diese Ration noch auf eine halbe Flasche per Mann
and per Tag. Darüber entstand eine Meuterei unter den Passa⸗
zieren, welche in einen so blutigen Kampf ausartete, daß es so⸗
vohl auf Seiten der Passagiere wie der Mannschaft zahlreiche
Todte und Verwundete gab. Als sich ein Scheff in der Ferne
eigte, hißte der Captän, von den Meuterern ungesehen, die Roth—
lagge auf. Das sich nahende Schiff war die nordamerilanische
danzerfregatte ‚Colorado“, Capitän F. Grangguist. Dasselbe setzte
Zoote mit bewaffneter Mannschaft aus, welche die Meuterer über—⸗
»ältigten und in Eisen lezte, worauf die ‚Constance“ nach St.
ouis geschleppt wurde. Die Zahl der Todten betrug 66, die der
zerwundeten 75, darunter waren von der Schiffsmannschaft 15
Todte und 12 Verwundete, von den Passagieren 81 Todle und
33 Verwundete; 171 Possagiere wurden in Eisen gelegt.
Innonce der Herren aufmannund Simonin
damburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um
Driginal⸗Loose zu einer so reichlid mit Hauptgewinnen ausgestal⸗
eten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr leb⸗
jafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient
»as volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantien geboten
ind und auch vorbenanntes Haus durch ein siets streng reelles
dandeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits heiannt ist,