Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberker Anzeiger. 
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Der St. Inabarter Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Uatergaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Dounerstags⸗ aAnd Sonntab 
Nummer ericheint woͤchentli h viermwral: Dinstag, Donnerstag, Samstag uad Sountas. Adooↄnnementspreis vierteliuhris 42 Krir. oder 
1Mark 20 R.Pfg. Anzeigen werden mit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Naum derechnet. 
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—F———— 1875 
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2Deutsches Reich. 5* 3 Ssaillez zum Sihze beider Kammern bestimmt. Um Donnerstag den 
W Unch en, 25. Febr. Vorgestern versammelten sich im se der Metehant wir Ro vehenheden Senitegeeheß 
Saale den Bürgervereins die hiesigen Rechtsconcipienten, umn über u bee Epanienn D 5 
Scinte Jur Erhaliung der Freigabe der Advocatur zu bexathen. MadrideLRiFebtunes e 
eed eeie Versameang detloh sih behufs dreinn Nadtud debruat. Louid hat den Gria üübersheitten 
sade der Advociur an die Reichsregierung zu wenden,. nachden und telegraphirte gestetu daßz ẽr alle Positionen, trotz lebhaften 
die vaher'jiche Reg'erung die Hand h'erzu nicht. zu birten scheine. Widerꝰ andet der Taͤrlisten, genoinmen hahe. Er, vereinigte sich 
Für din Fall, doß die Freigabe nicht durchgeht, wollen die Ver⸗ mit der Division Blaaeo welche don Zarauzg herkam. Die Cat⸗ 
imelien wenigstens eine Vermehrung der Zahl der Advokaten er uüsten haben ch nach Audela uns Aya anrück, ezogen, nachdem fie 
wirken. sich von Oria und von Guetaria zurückgezogen. Loma jseht die 
Straßburg, 2. Febr. Von unternehmungslustiger Seite Verfolgung hästig fat. 
sst das Projelt aufgetaucht, auf den durch die Stadterweiterung Madsrid, 8. Febr. Morioues hat am Dienstag eine 
puter einmal frei werdenden Grundstücke eine große Industrieaus⸗ Proviantkolonne in Pampelond eingeführt. Die Carlisten wurden 
iellung zu veranstalten. Man denkt sogar daran, mit einer natio⸗ gestern in einer Schlacht bei Oteiza geschlagen. Die Regierungs⸗ 
zal deutschen Industrie- und Landwirthschafts-Ausslellung eine in⸗ rubpen rücken siegend vor. 
ternationale Kunst⸗ und Kunst-IndustricrAusstellung zu verbinden, Englaud. 
und zwar mit gleichzeitiger Wiedereinweihung des ausgebrannten L0o ndon, 31. Jan. Im noͤrdlichen England haben 15 
Museums am Kieberplatz, und hofft auf zaͤhlreiche Besucher aus Tausend Zimmerieute die Arbeit niedergelegt, welche sich der beabe 
der Schweiz, od Miltei⸗ und Riedeirheinland, Belgien ichtigten Herabfehung der Arbeitslöhne um 10 resp. 15 pCt. wi⸗ 
und Fngess 48— Nach dem Veschluß det Vundedrathes dersetzen. Es ist indessen bereits eine Einigung mit den Arbeitge⸗ 
plen dgt ahad ——JI —23 *8* —F — er eeer Entscheidung der Differenzen erfolgt. 
durch das Reichsgesetz zur Einziehung ihres Staatspapiergeldes ich mn Rorlhunaderland wollen 
berpflichteten Bundesstaalen überw'esen werden . 5 — 
I A. 3.) ika. 
Berlhing 8. Febr. Der Kaiser von Deutschland hat dem New-⸗— t imerik 
dnige von Spanien in einem eigenhändigen Schreiben geantwor⸗ fe Wi *97 In — Jan Der Umschwung in Spanien, 
et und dessen Anerkennung von Seiten Deutschlands mitgetheilt i e —8 — 4 R d zndand ne 
7 — t . Man tral 
Das dleiche wird von Seilen des iussischen Kaisers mitgetheilt. ih e sahleeschen Verichungen uit Spauen dadin, 5 
Frankreich. weil man der Republitk Spanicn nicht zu groß⸗ 
Schwierigkeit in den Weg legen wollte. Es wäre daher nicht zu 
derwundern, wenn in Zulunft, nachdem an Stelle der politischen 
Sympathie der Verdruß der Enttäuschung getreten ist, mit Bezug 
'auf die cubanische Revolution und die für die Virginusangelegen- 
heit immer noch nicht berichtigte Entschädigung eine schroffere Poli⸗ 
tik in Washington eingeschlagen werden sollte. Darum wird der 
Präsident doch nicht zögern, den jungen König sofort anzuerkennen 
im Gegenthal hat der amerikanische Gesandte schon den Auftrag * 
halten, sobald der König in Madrid sich niedergelassen haben werde 
diesem seine Beglaubiqungsschresben zu überreichen. 
Paris, 31. Jan. Wie die Theuerung in den letzten 
Jahren in Frankreich zugenommen, schildert die „Corresp. Havas“ 
in folgenden Angahen: 1) Gemüse, Mehl und Hülsenfrüchte haben 
ich in den letzten 25 Jahren um 20 pCt. vertheuert, 2) Fleisch. 
Wäͤlch, Eier und Fische um 40 pCt., 8) Wein, Bier, Brannkwein. 
Apfeiwein ꝛc. um 88 pCt., 4) Salz, Zucker, Thee, Koffee, Oel 
un 200 pCt. Die sämmtlichen Lebensmittel find durchschnittlich 
um 50 pCt. theurer geworden. Aus einer genauen Berechnung 
geht hervor, daß unter den Bourbonen der direlte Lebensunterhal 
ines Franzosen auf 83 —90 Frauks kam; unter der Regierung 
Napoleons iII. auf 195 Fr. und jetzt gar auf 215 Fr. 
Paris, 31. Jan. Wie die „Frarce“ erfährt, geht der 
Marschall Wac Mahon mit dem Plan um, aus dem 1. Forpe 
des französischen Heeres 4 Armeen zu bilden, welche unter dem 
Oberbefehl der Generale Lebrun, Herzog von Aumale, Bourbaki 
und Chanzy gestellt erden sollen. Die Sache kann nalürlich 
nicht ohnne ustimmung der Nat onalversammlung ausgeführt wer— 
den, aber schon das bloße Projelt hat in der Gencralität große 
Aufregung hervorgerufen, namentlich war der General Duerot sehr 
detreten darüber, daß er unter die Befehle des Herzogs von Au— 
male gestellt werden sollie. 
— Der „Moniteur“ bestätigt, daß die 19 Armeecorps in 
»ier Armeen eingetheilt werden: „Um die Wiederkehr der Zwischen⸗ 
faͤlle zu verhüten, welche 1870 bei unseren Niederlagen mitgewirkt 
jaben, hat der Generalstab des Kriegsmirist riums die Aufsiellun⸗ 
zen zur Zusammenziehung der Armeecorps im Falle der Mobilma 
hung bestimmt; aber es ist dies nur eine Arbeit auf dem Papiere, 
die sich jedes Jahr ändert, wie es in der deutschen Armee durch 
den Grafen Moltke eingeführt wurd'.“ 
Bersailles, 3. Febriar. Die Assemblee genehmigte 
n ihrer heutigen S'tzung Artilek 4 betreffend die Verantwortlichleit 
der Minister, Artikel 5 betreffend d'e Revision der kenstitutionellen 
Vesetze und beschloß mit 5321 gegen 181 Stimmen, daß die 3. 
Lesung des Entwurfes Ventabon statifind'. Ferner wurde noch 
nit 332 gegen 327 ein Amendement angenommen, welches Ver— 
Verwmischtes. 
fSaarbrücken, 4. Febr. Der Koln. Zig.“ schreibt 
man aus Berlin: „Durch die Steigerung des Verkehts auf der 
Saarbrücker Eisenbohn, so wie in Folge des Baues der Saar— 
brücken-Trierer und der Rhein Nahe-Bahn, welche beide 1860 dem 
Betriebe Üübergeben wurden, hat bereits in den Juhren 1861 bis 
1864 der in seinen Dimensicven ursprünglich bejchränkt angelegte 
Bahnhof Ste Johaun eine Erweiterung erfahren, die sich aber 
schon lange als unzurtichend erwiesen. Eite we kere Ausdehnung 
erschien um so gebotener, als der enorme Aufschwang der Indu— 
strie und des Kohlenverkehrs nach beendetem Kriege eine unvor⸗ 
hergesehene Ausdehnung gewann und das Hnzutreten neuer Bahn⸗ 
anschlüsse mit in Betracht gezogen werden mußte. Mit der Eirp, 
führung der Fischbachthal⸗ und der projektirten (29 Verbindungs- 
bahn nach St. Ingbert ist der Kreia dersenigen Schienen- 
wege geschlossen, welche überhaupf in St. Johann einmünden 
können. Der Bahnhof soll nun dergestalt umgebout und erweiilert 
werden, daß auch nach Vollendung der Fischbachthalbahn und der 
Bahn nach St. Ingbert der zu erwartende Verkehr ohne Beein⸗ 
trächtigung der Sicherheit des Betriebes regelmaßig bewältigt wer⸗ 
den kann. Die veranschlagten Kosten betragen im Ganzen 
5,950,600 M., zu deren Deckung bereits 3,880,811 M. 40 pf. 
zewilligt sind, weßhalb noh 5,069,688 M. 60 Pfgs. erforderlich 
sind. Davon werden 1ulz Mill onen Mark auf din d'e jährigen 
Elat gebracht.“