ide Leichenderbrengung zu gestatter und dem Verein einen ent- von Gesicht und Oberldrper gescheuert, so daß dat vohe dleish zu
hrechenden Platz zut Aufstlung eines Siemens schen Ofens an- Tag irat. So zugerichtet dlieb ihnen nichts übrig, als die
—— —7— wunden Steltlin aut Gencht. Brust und Rügen mmit Zuͤchern zu
Bei Klosterneuburg sind vier Pioniere, welche in einer perbinden und als sie am andern Morgen die Huülfe des Arztes
Zille üder die Donau setzen wollten,'n Folge Umschlagens derselben in Anspruch nehmen wollen, wurde ihnen auch dieses verwehrt.“
ertrunken. Hoffentlich wird die Sache ugher untersucht werdn.—
J Mit dem 1. April d. Is. wird die längst projektir te Ab⸗ F In Friedrichsdorf bei Iglau hat e'n großer Militär Raufer⸗
sperrung der Perrons auf allen größeren Bahnhöfen ceß stattgefunden, bei welchem der Orts vorsteher und ein —A
deuischen Eisenbahnen zur Einfürrung kommen. Von diesem pom Rrgiement Heß geiödtet und ein Corporal lebensgefährlich
Zeiwunkte an dürfen nemlich nur diejenigen Begleiter von Passa verwundet wurden.
gieren dei den ankommenden und abgehenden Züzen den Perron In Axxsteld macht gezenwärtig eine Somnambule großes
Hlrelen, welche derch ein zu diesem Behafe gelostes Billet dazu Aufsehen. Obgleich dpieselbe cin Mudchen van 12 Jahren. nur
serrangt sind. Soiche Billette werden vorher zum Preise von geringen Schuluntecricht genossen hat, 9 fie doch alle Welt in
20 Reichs⸗Pfennigen das Stück an der Kasse ausgegeben. Erstaunen durch ihre Keuntnisse von Bibensprüchen und daran
4 Die Berl. „Bollsztg.“ schreibt: „Wahrhaft erbarmungs- geknpften Bußbermahnungen.
würdig war der Andblick, welcher sid vor drei Tagen den Besuchern 7 Ein Soldat yom 7, westphäl. Insanterie⸗Regiment Nr.
des Hamburger Bahntzofs bei der Aafunft einex Anzahl · gus Bra⸗ 56, Pole, hat sich, um sich yom Militärdienst zu befreien, beide
filͤen zurückgekehrtet Auswanderer bot, welche per Omnibus nach Augen verletzt. Nach etfolgter Heilung erhielt er 6 Mon. Fe⸗
dem Arbeitshaus geschafff wurden. Die Familien waren von stungsstrafe.
Geld und Nahrung volllommen enblößt und die Männer schlichen AIn Rappoltsweiler (Elsaß) wurde in voriger Woche ꝛinem
hohläugig und ausgemergelt dahin wie wandelnde Leichen. Auch Mann bei einem Wirthshausstreit die Rasenspitze abgebissen. *
die Kinder waren bleiche, halb verwellt. Geschöpfe, derer Mütter Wie man hoöͤrt, will eine von Rappoltsweiler Weinbergbesitzern,
war auch zerlumpt und armselig ausschauten, aber immer noch eine Gesellichaft bilden, um in Bezlin in eint „Trinkb alle Weine
ie meiste Kraft zu befitzen schienen.“ Die Unglücklichen rühmen ihres eigenen Gewächses auszuschenken. Findet die Sache Anklang,
die freundlichen Bemühungen eines Hrn. Wucherer in Bahia, der jo wäre dam't für die dortigen Weine ein neuer bedeutender Markt
hneu wit Hilfe und Unterstütung an die Hand g'ng und sich gewonnen.— J
vadurch in einen wohlthuenden Gegensatz zu jenen gewissenlosen 7 Karl Blind in London ist Nachts auf der Straße von
Menschen sehzte, die durch theils Jeichtfertige, theils döswillige dem Vorsteher einer vehranstett, Andresen, nach einen · Politischen
Anpreisungen ihre armen Lardsleute in das Unglückeland geloch Gespräche insultirt und mit einem schweren Regenschit u üter den
hatten. Kopf geschlagen worden. Die Sache ist bei Gericht anhängig⸗
rCEine unsichere Lebensversichecungsgesellschaft. Berlin, fMadeira, 3. Febr. Das Dampfschiff London“ von
Ende des vorigen Vkonats empfing die Wulwe eines hiesigen kürz. der afrikanischen Linie hat im hiesigen Hafen Schiffbruch gelitten.
—E Mannschaft und die Post sind gerettet, die
iner Londoner Lebensdercicherungsgesellschaft, in welchem der Ladung dagegen ist wahrscheinlich verloren. 38
Verstorbene gemahnt wurde, seine rüchständige eigentlich schon ver J FEchrecklich.) „Kürzlich,“ erzählt ein amerikanisches Platt
fallene Versicherungsprämie im Betrage von 6 L. unverweilt anist dem Dr. Arown die wunderbare Kur geglückt, eine verheira⸗
die Gesellschaft zu ertrichten, widrigenfalls dir batreffende, 200 L. thete Frau, welche bis dahin sumnn war, gänzlich zu heilen,
hetragende Police mis dem 1. Februar d. J. Exloschen und alsdann Daß der Gatte bei nächster Gelegenheit dem Doctor eine Kugel
nur ein Drittel der eingezahlten Prämien laut Statut durch den Kopf schoß, brauchen wir wohl nicht zu erwähnen.
urückvergütet würde. Bei der besonderen Dringlichkeit der FUeber die Trauerceremonien in China um den Tod des
ereeet habe die Gesellschaft direkt geschrieben, da sie Kaisers schreibt „Weellh Dispatch“ wie folgt: Da der Kaifer
sich sonst der Vermittiung ihrer hiesigen General⸗Agentur bedient won China todt ist, werden alle seine Unterthanen je nach ihrem
haben würde., Da die Moͤglichteit horsag, daß der Verstotbene Kangt seinen Tod zu hetratiern aufgefordert werden. Sobald die
bei seinem schnellen Tode vergessen hätte, seiner Gattin Mitiheilung Proklamation des Gouverneurs der Provinz erlassen ist, legen die
von dieser Lebensversicherung zu mochen. so ließ sich die Wiliwe, Mandarinen unter ihm nicht nur Trauer an, sondern UAbertlluchen
obgleich keinerlei Police sich nach den Ableben ihres Mannes vors nich die Verzierungen an ihren Hauswäunden und verhüslen ihre
gefunden, dennoch durch die hochtönende Fitma und das elegante, Sänften mit schwarzem Tuch. Die sgewöhnlichen „Leute müffen
Jeschäfismäßige Schreiben der Londoner Geselischaft verleiten, den hre Köpfe rasiren und auch gewifse direlt für sie vorgeschriebene
geforderten Betrag sogleich abzusenden in der frohen Hoffnung, Teremonien verrichten. Die Mandarine und der Ortsadel jedoch
nunmehr 200 8. baldigst erheben zu lönnen. Diese Hoffnung versammeln sich nach einer zweiten Proklamation des Provinzial⸗
hat sich jedoch nach den eingezogenen Recherchen als eine trügerische Gouverneurs an bestimmien Tagen in einem beso ideren Tenipel,
herausgestellt, denn jene Gesellschaft existirt zwar in London unter um ihre Klagen zu erheben für den verstorbenen Monarchen, den
der angegebenen Firma, besitzt jedoch nicht das geringste Verab- die meisten von diesen Trauernden auch nicht einmal gesehen haben.
zensobjell, und haben sich alle Pfändungen bdishet als fruchtlos Folgendes ist ihre Verfahungsweise; Rachdem die Mandarinen. der
erwiesen. Es dürfte daher für solche Fälle, in denen es um Verkehr niedere Adel und andere die berechtigt sind, an dieser Ceremonie
mit, unbekannten, auewärtigen Gesellschaften handelt und bet denen heilzunehmen, innerhalb des Tempels sich versammelt haben, nimmt
die Absicht klar liegt, durch Stellung sehr kurzer Termine etwaige eder, je nach seinem Rang, auf einer vorher direlt angefertigten
Recherchen zu vermeiden, nicht genug Vorficht empfehlen. Tribüne die ihm angewiesene Sitellung leise und langsam ein.
f Ein neues Handwerk.) Die zu Gunsten der nach Franl⸗ Nachdem dieß geschehen, erscheint der Ceremonienmeister. Wenn
reich ausgewanderten Elsaß-Lothringen veranstalteten Ver läuse und alles in Ordnung, ist, ruft dieser, inmitten tiefsten Schweigens,
Verloosungen haben eine ganz neue Specialiiat geschaffen. „Evene- in befehlendem Tone aus: Kniet nieder!“ Sofort stürzen alle, die
ment“ berichtet, vor einigen Tagen sei ein Mensch vor dem Pariser höchsten an Rang und Macht in der Provinz, zu gleicher Zeit
Zuchtpolizeigericht gestanden wegen Vagabundirens. Der Präsident nieder. Dann erfolgt der Befschl:e Schlagt Eurt Kaͤpfer gen mal
jragte: „Ihr Geschäft?“ — „Elsaß Lothringer!“ — Von was an den Boden!“ und die ganze Gesellschaft thut auch dieß. Wieder
leben Sie?? — ‚„Von meinem Geschäft!“ und wieder schlagen sie mit ihren Stirnen den Boden und wenn
F Am 10. Jebruar, feierte Fr. Bodenstedt, der Dichter der sie zum deitten Male niedergekniet sind und ihre Stirnen aß den
Lieder Mirza Schaffy's, seine silberne Hochzeit. Boden geschlagen haben, befiehlt der Ceremonienmeister, während
F Die „Landesze itung für Schleswig-Holstein“ berichtet aus alle aaf Händen und Knieen liegen; ,Beginnt Eurt Wehklagen,“
Schleswig folgenden emporenden Vorfall: „An Bord des Kaser- worauf diese erwachsenen, mit Rnuunt degabten Geschepfe in
nenschiffes „Gesion wurden am 14. v, M. zwei Matrosen weg en halberstickter Stimme zu heulen und zu mernen ansangen. Nach
vorgekommener kleiner Unreinkichkeit von einem Officier dazu etwa einer Minute wiid ihnen hefohlen „mit dem Weintn gufzu⸗
derurtheilt, so gewaschen zu werden, „daß es zu sehen sei.“ Sofort hören“, „aufzustehen“ und „ihre Plätze zu verlassen,“ was sde
wurden die nöthigen Vorkehrungen getroffen; in einen Eimer nachgerade nicht uungern zu thun schunen. So endet die Cereno⸗
beißen Wassers that man Kochsalz und Soda, und mit dieser nie der drei Verbeugungen und neun Schläge, Das schönste in der
Mischung, der noch zur Wärze ein küchtiges Quantum Scheuers jJanzen Geschichte ist, daß bis des Kaisers Tod offiziell nach
sandes beigegeben war, wurden diese beiden Menschen auf dem Peking gemeldet ist, Niemand -traurig zu sein braucht. Ein
längs des Kasernenschiffes liegenden Flosse bei einer Teuperatur Dampfer bringt gewöhnlich die Rachricht lange vor des Gouver⸗
p 40 R. und bei entbloöͤßtem Obeckörper von je zweien ihrer neurs offizieller Depesche, aber, obdmahl Jedermaun den Tod des
eigenen Kameraden, denen im Weigerungsfalle unter Androhung Kaisers weiß, versteht jeder doch ungemein seins Gefühle zu beherr⸗
dou Arrest d eses „Amt“ übertragen war, mittelst Bürsten und — schen und geht fidel umher, als wäre nichts vorgefallen. Erst
Ziegelsteinen in einer Weise frottirt, daß sie möglicherweise für lange wenn die ofsizielle Anzeige ansdmmt, wird das ganze Volk pon
Zeit perunziert einhergeben werden. Da half kein Weinen, kein olößzlicher Trauer befallen.
Schreien unter den fürchterlichsten Schmerzen; die Haut wurde