bezahlt sein wird, zurückzuh lten. Bis zum Entscheide des Bundes⸗
gerichtes hat Favre selbstverständlich dieselben nach dem vereinbarten
Bauprogramm fortzusetzen.
Die „neuesten Skandale“ iu den Vereinigten Staaten Nord⸗
Amerikas erleben wiederholte Aufführungen, wenn auch nicht unter
dem Beifall desjenizen Publikums, das sich aus den ehrlichen
Leuten zusammensetzt. Gegen den Exkriegsminister Belkaap soll die
gerichtliche Verfolgung wieder aufgenommen werden, nachdem sich
der Hauptzeuge Marsh wieder angefunden hat. Gegen den zeitigen
Marineminister erhebt sich neuerdings die Beschuldigung, er habe
mit Staatsmitteln im Jahre 1872 das Bankhaus Mac Culloch u.
Co. in Pheladelpaia vor dem Bankerutt gesichert. Und endlich ist
von dem Senatt die Ernennung des neuen amerikanischen Ge⸗
sandten Dana in London annullirt worden, weil derselbe nicht zu
der Majoritätspartei gehört und in dem schlechten Rufe sieht, ein
ehrlicher Mann zu sein. Stoff genug zu einem Cyklus von Si—
huationsbildern aus der großen Republil.
Behufs Bekampfung der chinesischen Seeräuber befindet sich
dekanntlich gegenwärtig in den chinesischen Gewässern eine vereinigte
Englisch⸗Deutsch-Russische Krieggflotte von zusammen 36 Schiffen
mit 340 Geschützen. Hierzu wird nach dem jetzt erfolgten Beitritt
der franzölischen Regierung noch die französische und ferner eine
nordamerikauische Escadre kommen, so daß dann alle maritimen
Mächte ersten Ranges sich an den Küsten des Reiches der Mitte
dersammelt haben werden. Es gilt, wie gesagt, die Vernichtung
der Seeräuberei. Die „Weser Ztg.“ knüpft jedoch an die That⸗
jache der Vereinigung einer so gioßen Seemacht den Zweifel, daß
darin allein das Ziel der Mächte bestehe. Sie grüudet diesen
Zweifel daraus, daß für den Kampf gegen die Seeräuber die Auf
bietung der Kraft einer einzigen dieser Mächte genügen würde.
Daher könne man nur annehmen, daß über den Zug gegen die
Piraten hinaus eine Akltion bevorstehe, welche die alte Forderung
gegen China, seine Seebäüfen au öffnen. wieder aufnehmen solle
Ihr verunglüdte dahier in der Sandarube des Christian Franz
stüttger der ledige Phil'pp Rösch (Sandphilipp genannt) don
Hroßbockenheim beim Sandladen seines Fuhrwerks. Ein großer Fel⸗
en mit einer bedeutenden Sandmasse hatte sich losgelöst, ihn ver⸗
ichuttet und erdrückt, so daß er todt herausgegraben wurde.
(N. W.)
München, 5. April. Der große Andrang des Grund⸗
wassers hat zu Abensberg, (Niederdayern) das W'iedererwachen der
dortigen schon zu Röomertzzeiten berühmten Schwefelquelle bewirkt.
Worms, 29. Marz. Unser denachbartes Ost hofen hat soi⸗
nen Krach, welcher in weiten Kreisen das Tagesgespräch bildet. Ueber
den Hergang der Sache meldet die „Neue Wormser Ztg.“ Fol⸗
gendes: Der Vorstand des Osthofener Spar« und Kreditvereins,
eine aus vielen Hundert Mitgliedern, die meistens dem Mittelstand
angehören, bestehende Genossenschaft, dewilligte einem in Osthofen
ansässigen Weinhändler, Emil Strauch, in Baar 8000 M. über
den ihm gebührenden Kredit und 140,000 M. gegen ungenügend
berbürgte Wechsel von einem Frankfurter Hause. Der Inhaber
der betreffenden Frankfurter Firma ist fallit und flüchtig, und Sttauch
hat sich am letzten Freitag erschossen. Dadurch ist denn natürlich
der Spar⸗ und Kreditverein nun Schuldner der verschiedenen Wechsel⸗
inhaber geworden, und die längst gefürchtete Katastrophe mußte
intreten. Daß es eine erschütternde Katastrophe war, ist natürlich,
ind nur zu gut können wir die Aufregung begreifen, die sich Derer
»emächtigte, die ihre Pfennige, welche sie sich vielleicht am Munde
abgespart haben, um im Alter nicht darben zu müssen, diesem
Bereine andertcaut hatten.
FAus Baden, 4. April. Auf der Bahnstrecke bei Ef⸗
ringen ereignete sich ein schauerliches Unglück. Das Kind eines
zortigen Bahnwaris wollte, kurz vor Ankunft des Schnellzuges von
Lasel, über das Schienengeleise gehen, wahrscheinlich um uu seinem
Vater zu gilangen, welcher auf der andern Seite der Bahn die
Barriere zumachen wollte. Da braust auf einmal der Zug um
die Biegung, die die Bahn dort hat; die Mutter ftürzi aus dem
dause heraus, um das Kind zurück zu holen, aber zu spät, sie
verden Beide von der Maschine hinweggeschleudert. so daß Mutter
ind Kind sogleich gräßlich verstümmelt den Tod fanden.
F Trier, 29. März. Das Schneiden der Reben ist fast
iberall beendigt, zunt Theil auch schon das Aufbinden. Mit dem
Stande der Weinberge ist man ganz zufrieden, indem das Holz
dark und gesund und der Boden nicht so seht von Unkraut über⸗
vuchett ist, wie man es nach der außeroidentlich feuchten Witter⸗
ang befürchtet hatte. Die Feld- und Gartenarbeit ist also, wenn
nuch verspätet, doch nicht so weit zurückgesetzt, wie es in dem
zenkwürdigen, sehr fruchtbaren Jihre 1857 der Fall gewesen.
—— 75 —
Bermischtes.
F Der „L. A.“ meldet aus Landau, 4. April: Durch das
freundliche Entgegenkorimen der eingeladenen auswärtigen Vereine
ist die Abhaltung unser⸗s Musikfestes für diesen Sommer nunmehr
gesichert. Das Comite hat mit der Gründung des Garantiefonds
degonnen, durch welchen die Deckung jener Summe bezweckt wird,
um welche im unguünstigsten Fall die Einnahme von der Ausgabe
Aberschritten werden köonnte.
7 Vom Rotthal (Bayern) wird geschrieben: Der Stand
der Felder ist ein ausgezeichneter und das Frühjahr macht sich
hierorts in seinen besten Erscheinungen bemerkbar. Alle Anzeichen
deuten datrauf hin, daß wir ein gutes Erntejahr bekommen.
F Neuleiningen, 4. Abril. Heute Nachmittag gegen 5
Ein Garten mit
Bauplatz, nebst Bau⸗
steinen und beschla⸗
genem Holz ist zu
verkaufen bei Lud.
Wo⸗krich, Wirth.
20 Pianinos
Bi Unterzeichnetem werden
sowohl neue Stroh- u.
Rohrfitze verfertigt, als auch
alte Stühle gleichgültig ob
Rohr-Weiden oder Stroh ·
IIV
fitzen versehen. Ebenso ünd
neue fertigeRohrstühle
zu verkaufen.
Iritz Ahl.
BRürgerverein
St. Inabert.
Mittwoch, den 12. April
1876 Abends 8 Uhr:
Vereinskränzchen.
Zusammenkunft bel Herrn
Kemb. (Eisenwert).
Der 1. Vorstand.
stehen fertig zum billigen Verkauf
und Versand. Reflektanten er⸗
halten sofort Verzeichniß.
Th. Woeidenalaufer,
Rerlin. Pianofortefabe
Grabmonumoente.
Die Unterzeichneten beehren sich hiermit, die er⸗
Ve Anzeige zu machen, daß dieselben eiin
BildhauerAtelier
—R errichtet haben und Grabmonu⸗
mente sowie RBaudecorationen von den
infachsten bis zu den reichsten Arbeiten im
EStande sind, unter Garantie nach Zeichnnug
auszuführen.
Fertige Grabsteine
stehen zur gefälligen Ansicht bereit, prompte und
billice Berechnung wird zugesichert.
5cken, im April 1876.
vonthan Rràäho.
Frau Offner hatin ihrem
Zause an der Kohlenstraße den
untersten Stock zu vermiethen,
bestehend in: 2 große Zimmer,
1 Kammer, 1 Küche, Waschküche
und Kellet, auf Verlangen koͤn⸗
nen auch 2 Mansardzimmer dazu
gegeden werden. Das Ganze
eignet sich zu jedem Geschaäits⸗
hetrieb.
—
Durqh aue Buch⸗ —
handlungen, oder 8
eiq v. 10 Briefmarken à 10
Pf. direct v. Richter's Verlage⸗
Anslalt in Leipzig ist beuehen;
„Dr. Alry' Laturbelimethöde“,
P. ebe⸗
rühmten ilustr. ca. 800 6. stark.
Vuche —— Seilmethode ver⸗
danten Tausende ihre Gefundheit.
Die zahlreicben darin e
ratien beweisen daß seidñ
olcht Kranke noch Hilse gesuuden.
zie, der Verzweiung nahe, rei⸗
angoltos verloren schienen; es souͤle
aher dies vorzügl. BWert in keinet
amilie seblen OAVian ver⸗
neened nehme dur das JIn⸗
Ariainaiveri von Ni
ꝛrlags⸗Anstalt in
delche auf Wunsch au
uszug desselben gra⸗
frauco ⸗
—XEX
arnung.
Ich ersuche hiermit Jedermann
meiner Frau Katharina Ott.
mann, weder auf meinen Na⸗
men etwas zu borgen oder zu
eihen, indem ich keine Zahlung
»der Garantie meht leiste.
St. Ingbert, 8. April 1876
Johann Ottmann.
Redaktion Druck und Verlag von F. X. Demes —
—— —
—
⏑——
—⸗⸗