Abgeordnelenhause) und am anderen Ende der Leipziger Straße
sim Reichslage) im Ganzen 927,7145,328 Worie gesprochen, 1541
al so viel Worte, als das ganze alte Teslament (ex. apogiyphen)
nthäit, oder 422 mal so viel, als Goethe geschrieben, oder 3912
sviel als Cicero, in den bon ihm aufbewahrten Reden ge·
prochen. Wenn man Laskers sammtliche in den verschiedenen
Harlamen ien gesprochenen Worte bintereinander auf einen Streifen
schriebde, so würde dieser mehr als neun Mal um die Erde reichen,
h. neuun MHal ven Berlin aus über den Atlantischen Ocean,
Amerika, den Stillen Ocean, Japan, Asien, Jerusalem bis wieder
Zeruin reichen.“ „Spricht, Lassker nur noch zwei Dritiel einer
deg'slatur· Periode so fort wie bisher, so reicht der Streifen vom
Donhofsplatz dis au den Mond.“ „Anträge und Amendements
hat Lasker im Ganzen 7344 gestellt. wodon 7211 anzenommen
ind. An Brabe's verzeichnen die stenographischen Ber ichte nicht
ger als 11.874 in nur 11 Jahren! Darunter sturmische
—
p GEin postalisches Kuriosum). Der Redaktion des
Miluars-Wochenblattes“ in Berlin wurde von Paris aus ein
iremplar des IL'inventeur, journal hebdomadaire? unter folgen⸗
der Andresse zugeschidt: * 4 ——
Militär-Wochenblat ——
Sonnabend
J Allemagne·
Jedenfolls hat der Sekre är des Journals eine Sonnabend⸗
Zummer des Miilitär- Wochenblattes in der Hand gebabt und
Sonnabend“ für die Stadt gehalten, in welcher das Blatt er⸗
scheint. Daß trotz dieser Adresse das Journal richtig an seine
Adresse kam, zeugt jedenfalls für die Jutelligen; der deutschen
Bostbehoͤrden.
F.In einer kleinen Stadt der Umgegend Berl'ns war vor
Jahresrt der Kaufmann S. wegen verspaleter Aumeldung junger
Zutde zur Versteuerung von dem Bürzermeister in eine Geldstrafe
FJenommen worden. Vor einiger Zeit nun warf die Hünt in' des
S wieder 4 Jurge; dies wurde zuerst von der Kochin S. bemerkt,
und zwar in der Nacht um 12 Uhr. Damit nun die Anmeldung
nicht wieder vergessen werde, eilte die Köchin sofort zum Haufe
des Bürgermeisters, zog mäht'g an der Nachtglocke und bald er—⸗
schien denn auch der gestrenge Herr Bürgermeister am Fenster,
welchem die Köchin zurief: Unsere Hündin ham soeben wieder *
Junge bekommen, was ich Ihnen schieunizst melden wollte.“ Der
Burgermeister warf verdrießlich die Fenster zu, die Köchin hatte
ine Sorge vom Herzen und die Bürger der Stadt amüsiren sich
iber das prompte Meldewesen. 536
— Welche Orthographie dem alten Blücher eigen war, ist aut
dem nachstehenden Briefe des alten Haudegens an seine Frau er⸗
fichtlich. Derselbe dürfte Manchem der Leser sicherlich ein Läͤcheln
abgewinnen.
Paris, den 28. Abril 1814.
liebe Frau
Jqh din goit sei gedank her gestellt, in zeit von 8 tagen
jehe ich don hier nach london, und dente außgangs Juni oder
ünfangs Juli in Berlin uu sein. Die Stadt london dat mich
einen Ehren Degen verehrt, den ich da Empfangen werde. Der
Degen den ich vom Kaiser alexander erhallie ich vom he sigen Jus
delit uf 20,000 Tolr. Taxiet nun kommt noch so ein Sebell
aus Petersburg, was Teuffel soll ich mil alle Juvelene woffen.
Schwenke geht in zeit don 6 tagen von hir mt meine gantze
Equipage nach Berlin ab. Daß übeliste ift, daß mein Willhellm
an der Gicht liat. Dein bruder und Frang Empfehlen sich, vill
darf ich mit meine augen noch nicht schreiben. lebenslang dein dich
zErzlig liebender Bluͤcher.
fODresden, 5. Apriil. Die reichste Frau in Dresden, ja
oielleicht wohl des ganzen Sachienlandes, ist vorgestern gestorben.
Es ist dies Frau Thella Souchoy, geb. Schunck, die naggelassene
Hattin des vor einigen Jadhren hier verstorbenen, aus England
nach Sachsen übergesiedelten Rentiers Souchah. Laut Testament
dinierließ derselde seiner aus Leipzig gebürtigen Gatt'n die Summe
hon 21 Millionen Thaler nebst einer reizenden Besitzung am Elb⸗
ufer. Kinder haben die Verstorbenen nicht hinterlassen und das
lolossale Vermögen erben messt in England !ebende Verwandte.
Die deutsch- österreichische Theaterzeitung theilt Folgendes
mit: Der berü-inte Tenorist Wachtel, der gegenwärtig in Phila-
delphia gastirt, wurde ersucht, in einem Wohlthatigkeinz Concerte
mitzuwirken. Der große Künstler schug d'ese Zumuthung rundweg
ab, den Grundsatz vorschüßend, daß nur der Tod, niemals aber
nin hohes Cumsonst sei. Tags darauf ließ das Comite in allen
Zeitungen folgenden Vers veröffentlihen:
Hin ist hin und pfutsch ist pfutsch,
Ünser Comite ist pfutsche,,
Es ging nach einem Sänger aus 77757
Und fand einen groben Kutschet. ⸗
7 Wien, 9. Mai. Graf Kolowrat hatte gestern sein zwei⸗
ez Dufll mit dem Markgrafen Pallavicini. Letzterer erhielt einen
Saäbelhieb üder den Kopf. — 03. 8. T.)
C(Das Fest der Jungfrau von Orleans.)« In Orleans be⸗t
gann in diesen Tagen Paß 447. Fest der Erinnerung an Jeanne
porc. Es wird bie zum 14. Mai dauern. Das Hauptischauspiel
ist der historinde Zug, in welchem ein Mädchen die Heldin dar⸗
fitte Bischof Dupanloup hat ansdrüclich gefordert, doß nicht eine
Frau zu dieser Rolle destimmt werd.
garParis it ein Altache der türtischen Boischaft wegen
Betruges zu 13 Mon. Gefänaniß und 1000 Fre. Geldstrafe ver⸗
urtbeilt worden.“ Er hatte einen Inweliecr um 150.000 Fre. Ju⸗
welen „zur Ansicht“ abgeschwindelt und auf das Leihhaus getragen.
7 Paris, 5. Miqi. Der! Gedanke, im Jahre 1878 eine
hundertjährige Todesfeier für Voltaire ( 80. Mai 1778) und
ür Jean Jocques Rosseau (f 3. Juli 1778) zu berehen, beginnt
in Paris populäit zu werden. —
Paris, 8. Mai. Für die Ausstellung von 1878 beretet
man einen großen Luftballon vor. Zu dessen Fuͤllang sind ungefähr
is. doo Kubitanelet Gas no hwerdig.“ Im Dur umesser hat dera
elbe 23 bis 24 Meter; 6 bis 7 Meler medt, ols die groͤßten
Ballons, die man bisher hatte. *Die Gondel hat Raum für 80
Personen . 6. 83
Der famose amer lanische Forceganger Weston lkommt dem⸗
ächst noch Paris! Eine Wette, zu der er seint Cor curtenten und
Rivalen herausfordett, besteht darin, daß er 22 Wegstunden, ohue
auch nur eine Minute zu tosten in 12 Stunden zurücklegen, will.
(Die Unruhen in Salonichi.) Ueber die Genesis der Vor⸗
zänge in Salonicht theilt die Pol. Korr.“ aus dem Berichte des
Bouverneurs der Stadt an die Pforte Folgendes mit: 1
Ein junges,christlches Landmädchen, welches zum Islam
jbergetreten wir, kam auf der Eisenbahn nach Salopich', woseibst
3 auf dem Bahnhofe einige Zapties erwarteten und dem Herkommen
emäß nach der Rsfiden; des General ˖Gonverneurs führen wollten.
da sammelten fich auf Austiften des Konsuls der Vereinigten
Staaten beiläufir 150 Personen, überfielen das junge Mädchen,
atrissen ihm den Schleier und Mantel und entführten es gewalt⸗
am in das Haus eines Christen, welcher VBorgang die Muselmanen,
ne⸗gZeugen dieses gewaltthätigen Auftritts waren, in hohen Grade
rbitterte. Alsbald wälzte sich die in Auftnhr gerathene Menge
ur Residenz des Gouverneurs, iim mit Beharrlichkeit zu verlangen,
zaß die junge Mahomedauerin in die Residenz zurückgebracht werde.
Am die Ankunft derselben zu erworten, versammelte sich die Volls⸗
nenge einstweilen in riner Moschee. Alle Bemühungen, sowohl
eiteüs der Behörde wie auch der Notablen, um auf die Menge,
velche nicht anders als durch das Erscheinen des jungen Mädchenß
»der durch das Einlangen von Truppen zu zerstreuen gewesen wäre,
Finfluß zu erlangen, blieben ganz ohnmächtig. In diesem Augen⸗
id. werde der General⸗Gouverneur benachrichtigt, daß die Kon⸗
Tuin von Deuischland und Frankreich in die von der Volksmenge
oesetzte Moschee eingedrungen feien. Ee begab sich unverzüglich
versoͤnlich dahin, um die Gemüther zu becubigen. Aber alle Be⸗
nöhungen, waren vergedlich. So wie die Voltsmenoe sah, daß
zas junge Mädchen micht eintraf, xiß sie die Gitterpfloͤcke heraus,
»ewaffnete sich damit, verschuffte sich auch andere Waffen und
fürzte sich auf die Konsuln. Wiew hlder General ·Gouverneur
erzweifelte Versuche machte, die Angegriffenen mit seiner Person
u decken, so blieb er doch ohnmäͤchtig, fie zu schüßen, und erlazen
Fseseiben schließlich den Streichen der Angreifer. In Folge dieses
Heschehnisses eilten Truppen sowohl von dem türtischen Stations⸗
chiffe, als auch der Kaserne herbei und gelang es ihnen schließlich.
zie Aufrührer zu zerstreuen. Der Generoal Gouverneur traf sosort
rätere Vorsichismaßregeln, indem er die Konsulate und einige
indere Privatwohnungen mit Gendarmen und Schildwachen zjum
Schutze versah. Alsbald, rachdem die Ordaung hergestellt war,
purde die Verfolgung und Verhaftung der Schuldigen eingeleitet.“
FLondon, 27. April. Ein Sgiffsloloß. Zu Porte mouth
lief heute das Panzerschiff „Inflexible“ vom Stapel, das gewal⸗
igste Schiff der euglischen Flotie und aller anderen Flotten der
Welt. Der Koloß, dessen Bau am 24. Februat 1874 begonnen
vurde, ist 3200 lang, an der Wasserlinie 75* breit und hat einen
nittleren Tiefgang don 24“ 57. Mit voller Ausroͤstung beträgt
as Gewicht desselden 11,407 Tonnen, sein Panzer allein wiegt
2250 und das Ded eingerechnet 3155 Tonnen. Die zwei Thüeme
es „Inflexible? werden mit den neuen, 81 Tonnen schweren Ge⸗
hützen, je zwei, armirt werden; se ne Rüstung ist nicht an allen
Steilen gleich dich, sondetn wechselt über dem Wasser von 20 bie
21 und umer dem Wasser ist der Panzer, der bis zu einer Tiefe
jon 7 80 unter der Gesechtslinie teicht, 16* dich, in zwei Lagen
on beziehungsweise 127 und 4“. Zur größeren Sicherheit ist
)er Schiffsraum in nicht weniger als 135 wasserdichte Abtdeilungen
getheili, und wo Wasser eindringen sollte, wird es —XIXX
Jumven wieder binaus besördert werden: unter anderen erhält das