Full text: St. Ingberter Anzeiger

Schiff zwei Dampfpumpen, von denen jede 800 Tonnen Wasser 
in der Stunde ausleeren lan. 
Widerlegung. Das Jouxrral Les Droitz de 
Homme schreibt: „Das Journal L'Ordre sagte vor einigen Tagen, 
die Dreita de 'Homme sei ein Journal der Trunkenbolde. Es 
scheint aicht die Ansicht Allee zu. sein. Um diejenigen zu üher⸗ 
seugen, die an ung diese bongapartistische Schmeichelei gichtelen. 
widmen wir ihnen folgenden Auszug aus unserem Abonnenten— 
Register: 1. Mai 1875, Abonnement von 8 Monalen, Herr Mar 
schoall de Mac Mahon, Präsident der Republik, imn Elysee 
Paris).“ —DVVVVV—— 
——38 — 5. Mai. Vor dem Central⸗-Criminalgericht 
lam geftern die Untersuchung gegen die griechischen Seeleute zum 
Asschluß, welche im Octo er des vergangenen Jahree auf der Fahrt 
zon Antwenpen nach Nem⸗Orleans den Capitän und die beide⸗ 
Dffiziere des englischen Schiffes „Lennie“ ermordeten, an der fran⸗ 
zösischen Küste landeten, verhöftet und von den französischen Behörden 
nach England ausgeliefert wurden. Es standen zuerst elf Augellagte 
bor dem Richter, meist Griechen und Türken griechischer Abkunft, 
doch war auch ein Däne, ein Eugläuder und ein Oesterreicher unter 
huen. Schon bei der Voruntersuchung wurden drei der Angellagten 
frei gelassen, gegen zwei weitere konnte die Anklage nicht aufrecht 
erhalten werden, und zwei wurden dvon den Geschworenen für nicht⸗ 
schuldig befunden. Die letzten vier aber, die Griechen Kargalis, 
Zarkaris, Kaludis und Kaida erklärte die Jury für schuldig des 
borsaͤtzl'chen Mordes und das Urtheil der Richter lautete auf Tod 
durch den Strang. Der belgische Schiffskoch Heydock, den die 
Meuterer wohl nur dethalb schonten, weil keiner von ihnen des 
Steuerns kundig war, und sie ihn deshalb nicht entbehren konnten, 
und dessen Entschlossenheit und Klugheit es haupisächlich zu danken 
ist, daz die Moider der verdienten Strafe vicht entgangen sind, 
erhielt eine Belobung und eine Belohnung von 50 Pf. St. Die 
Mörder legten, wie bei ihrer Grauelthat die groͤßte Unmenschlichteit 
und Kaltblütigkeit, so während der Untersuchuag die größte Gleich⸗ 
giltigkeit an den Tag. Ja, auch das Uriheil des Richtters schien 
keinen sonderlichen Eiadruck auf sie zu machen, wenigstens verriethen 
fie nicht die geringsie Erregung, als sie qus dem Saale geführ! 
wurden. Seit Jahren ist kein argerer Fall von Meutterei auf 
Schiffen vor englischen Gerichten zur Verhandlung gekummen. Im 
Algemeinen aber nehmen die Beispiele von Widerseglichkeit und 
Inbotmäßigkeit der Matrosen gegen ihre englischen Capitäne in 
zeunruhigender Weise überhand, ein Umstand den auch Richler 
grett beim Fällen des Uctheils bekonte. . 
t Der Kapitän des am 8. d. in Quebeck angekommenen 
Postdampfers „Sardinion“ berichtet, doß der Dampfer .Phönician“ 
uind 60 Sezgelschiffe im Eise auf der Hohe drs Cap Rosier stecken. 
f Wie der stabel aus New⸗Yort unterm 7. d. gemeldet 
vird, explodirte in dem Eisenbahn⸗Tunne!', der durch Bergen-Hill 
in Jersey Cith gebohrt wird, am Sonnabend um Mitternacht das 
inweit des östlichen Endes gelegene Dynamit⸗Magazin. Die da⸗ 
)urch erzeugte Erschüt: erung wurde in einer Entfernung von 30 
Meilen verfpürt. duegn von Häusern in Jersey City nd be⸗ 
chaͤdigt und längs des Flußufers in New-York blieb keine Fenster⸗ 
cheibe ganz. Glücklicherwe se sind keine Menschen getödtet worden, 
aber mehrere Personen wurden verlezgßt. 
. f.Chinesen in Californien. Man schätzt die Zahl der 
in Californ'en weilenden Chinesen auf 100, 000 und sie wird sich 
n nächster Zeit beträchtlich derwehren, da nicht nur sämmliche 
Ddampfer für solche Einwanderer belegt find, sondern auch vier 
Segelschiffe voll Chinesen auf dem Wege nach San Francisko sein 
ollen. Man nimmt an, daß de diesjährige chinesischt Einwan⸗ 
erung wenigstens 25,000 betrauen wird, während fie sich im Jahre 
1875 auf 18 000, im Jahre 1874 auf 17.002, im Jahre 1873 
juf 17. 978 belief. In San Francisco allein befinden si h 830, 000 
Fhinesen, die sämmtlich ihre Bedürfnisse aus China deziehen und 
paͤter mit ihren Ersparnissen nach China zurückkehren werden. 
ddach Langliy's Adreßzbuch besizen die Chinesen in San Francisco 
5 Cigarren-Fabriken, 11 Hemden⸗-Fabriken, 120 Handelshäuser, 
z Fabrilen für Goldsachen, 53 Klempnereien, 35 Schuheu. Stiefel⸗ 
Fabriken, verschiedene Schlachthäuser, Gärtnereien, Fischereien und 
Vaschereien ohne Zahl. Auch sind unter ihnen 8 Aerzte. 
—“ 
Fur dite Redaction veraniworilich: F. X Demeß. J 
— —— 
.Vertrec 8wäßige 
Wiederversteigerung. 
Samstag, 202 Mai näachsih'n 
Nachmittags 3 Ubr bei Hein⸗ 
rich Schmibt dahier, wird 
auf Anstehen von Karl Hofmann, 
Weinhändler hier, als Rechtsin⸗ 
haber von Wilhelm Großard, 
Rentner hier ‚ Gläubiger des 
Kaufpreises gegen Jvhann 
Hofmann, jetzt Taglöhner 
hier, das nachbeze chnete Grund ˖ 
stück im Banne von St. Ing- 
hert wegen nicht vollstandig be⸗ 
sahlten Kaufpreises öffentlich an 
den Meistbieienden zu Eigenthun 
dersteigert, nämtich /:: 
Pl.-Nr. 1176. 13 Deiim. 
Garten in den Stauchgärten 
neben Johann Schuster und 
Johann Hager. 
St. Ingbert, 29. April 1876. 
Sauer, k. Noiar. 
. Vertragsmäßige 
Wiederversteigerung. 
Samstag, den 20. Mai nädcst⸗ 
hin, Nachmiftags 4 Uhre, vei 
beintic Shmidi dahier 
wird auf Anstehen der Actien⸗ 
brau⸗rei Tivoli in Zweibrücken 
in den Rechten don Jobann 
Joseph Fiack, jun. Sattier 
hier, Gläubicer des Kauf 
preises gegen Friedrich 
Neumann, Fuhrmann hier, 
die nͤachbezeichnete Liegenschafi 
im Banne von St. Ingbert, 
wegen nicht vollständig bezahlten 
staufpreijes oͤffentlich an den 
Meistbietenden zu Eigenthum 
oersteigert, nämlich: 
Von Pl.Nr. 2027, 2028 u. 
2029, 3,69 Tagwerk Acker 
am Adelsberg neben Johann 
Hofmann, dem Weg und 
— Ler Ahnung — die 
deeiden ersten Sechstel von 
Pofmaan aus. 
St. Jugbert. 29. April 1876, 
Sauer, t. Notar. 
Bekanntmachung. 
Am Samstag, den 20.d8. 
Mits., Nachm tiags um 8 Uhr 
nuf dem Bürgermeisteramse zu 
St. Ingbert werden die Aibei— 
en zur Herslellung einer Um⸗ 
assungsmauer am vergröͤßerten 
yrn dhofe zu St. Ingbert ver⸗ 
—XXG 
lich vergeben. —— 
Plan und Kostenanschlag lön⸗ 
nen auf dem unterfertigten Amte 
eingesehen werden. 
St. Ingbert, 6. Mai 1876. 
Das Burgerme sterant 
Custer. 2e 
Aechte italien sche 
Eier Mygcaronie per. Pfd. 
5 Pfa. 
re4 32750 BPfgq. 
empfiehlt JZepp. 
Morgen, Sonntag 14. Mai 
Hartenwirthschaft⸗Eröff- 
nung mit Salvator⸗Vier 
wozu hoflichst einladet 
2 
8849 
Mh. Emrich. 
rürgerverein Inghert. 
Sonntag, den 14. Mo von Nach⸗ 
mittags bel 
d V 0 * 
im Vereinslokale 
ausgeführt durch die 
Railerslanterer Sadtkapelle. 
Aß- — 
F Nichtmitglieder haben keinen Zutritt. A 
Dder 1. Borstand. 
vruot⸗ Brod⸗ u. Fleisch·Preise 
der Stadt Zweibrücken vom 11. 
Mai. Weizen 11 M. 13 pf. 
dorn O M, — Pjf. Gerste 2reih. 
— M. — Pf. Gerste 4reihige 
— M. — Pf. Spelz o M. — 
Pf. Hafet 9 M. 12 Pf. Kar⸗ 
offeln 2 M. 30 Pf. Heu 4M. 
33 Pf. Stnroh 4M. 18 Pf. per 
ntner. Weißbrod 11 Ko. 
54 Pf. Kornbrod 39 10o. 72 Pf. 
ditto 2 Kilo. 48 Pf. dit:o1 
dilo. 24Pf. Gemischtbrod 3 
dilo. 90 Pf. 1 Paar Weck 190 
Gramm 6 Pf. Spelzkern 0 M. 
— Pf. Dinkel o M. — P. Misch⸗ 
rucht — M. — pf. Rindfl. 1. 
Qual. 132 Pf. 2. Qual. 46 Pf. 
Zalbfl. 48 Pf. Hamfl. 82 pjf. 
Schweinefl. 536 Pf. Butter 1 
M. 20 Pf. per Pfund. 
I—— 
St. Inabert. 
Generalversammlung 
Zamssag den 13. Mai 1876 
Ubends 8 Uhr im Gasthaus 
um goldnen Stern oder Georg 
dein. 
Der *. Vorstand 
531cher. 
Eine neue leich e einspännige, 
owie eire leichte schon gebrauchte 
Iaĩise, 
und ein neuer fertige 
Ohar·à-bano 
steht zu verkausen, auch werden 
gebrauchte eingetauscht, bei 
. Reinhart 
in Zweibrücken. 
— —„8 
7“daktion Druck und Verlag von 
F. XR. Demeß in St. Ingbert. J