niernationalen Konferenz eingeladen, in welcher MWer ein gemein-
chaftliches Borgehen derdandelt Derden follte⸗ Deide Regierungen
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gelasserz bielmehr nach vocheriger Vexrstaͤndigung der Schweizer
Kegierung in identhschen NRoten erktart, daß sse nach dein Wortlaute
des Vertrages die der Schweiz zuk Last fallende Veruntwortlichkeit
weder zu theilen verpflichtet noch gesonnen seien, daß ste duher vvn
der Schweizer Kegierumg anderweite Mittheilungen exwarteten Die
Schweig wird alfo ihre Verlegenheiten mit sich selbst c bzuwickeln
haben. Jedensalls wird, sich über die ganze Gotthard Bahn An⸗
jelegenheit diesmal auch im deutschen Reichdtage eine lebhofte Dis⸗
ufsion entspinnaeen. —
Spanien. Die D.R.s schreiben: Kaum auf spanschem
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dem Maunsterraihe des Könige Aifons. Die Meinungsvetschieden—
sdelt Derht sich um ein Heirathsprojret. Es steht fest, daß die Ko⸗
nigin⸗Mutter die Prinzessin von Montpensiet als Gemahlin für
hren Sohn ausersehen hatte; die Koͤnigin Isabella hat sfogar den
MNarschall Mac Mabon, als sie ihm die Abschiedsvistte machte, von
Jiesem Profecie in Kenntuißß gesetzt. Thahsache ist es ferner, daß
her Konseilsprasident Canobas de Kastillo feinen ganzen Einfluß
dufgeboten hat, um diese Heirath zu vethindern. Der Ministerrath,
welcher am 1. August in Madrid abgehatten wurde, und um def⸗
senwillen Konig Aisons und seine Schwefter so eilig nach Ma drid
jurückg ekehrt RPad, hat num in Betreff dieser Heirathsangelegenheiten
Sleltung gettommen. Wenn die ECorr. Universelle? recht unler⸗
chtel ist, hat die Mehrheit drs Konseils sich mit Bestimmitheit die
—ͤ I8 doß die Vermaͤhlung mit der Prinzeffin Luife.
Tochtet des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, brillanter ware,
As jene mit der Tochter des Herzogs von Montpeusier. Dies er
lärt mit cinem Schlage eine ganze Kethe tleiner Begebenheiten. für
velche der Zusammenhang fehlte. Man degreift nuamehr, warum
ie Königin Isabena felbsi den Papst um seine Intervention etsuchte
vnd kann die Ablehnuag und 'den Kath, jeßt wenigftens nicht mach
Spanlen zurückzutehren, nur als eine vom richtigsten natürlichen
und politijchen Takte begleitete Haudlung des Papftes bezeichnen;
Belgrad, v8. Aug. ckbbische Quelle.) Der Moskauer
Millionar Fluddff, Tschernajeff's Freund, ist im Lager von Aletis
aatz eingekroffen hatte dort mit dem Kriegsminister eine läncere
Zonfetenz und kehrte Adends wieder. zuruck. Die verbreiteten
Waffenstlftardz:Geruchte find erfunden, denn vie Armeelicseranten
sJaben heue neue Bestellungen erhalten. Seibien erhielt vorgestern
* Millidnen Rubel · Privatgeschenke. Die Minister Ristics unb
Gruies verbleiben in Deligrad. Obeist Protirs erhielt die Stelle
ines Dwisionärs, mit Oberstlieutenant Jovanovies. Genetal Zach
vurde pensionirt. Der Dampfer „Deligrad“ brachte 100 Ver⸗
wundele von Zaitschar nach Belgrad.“ Zehn rußsfische Dffiiere,
darunter Garde Kapitan Vuche, sind heute zur Sildacmee abge⸗
gangen.
Belgrad, 8. August. W'ewohl die Regierung über die
Vorgange beĩ Zajcar das niefste Geheimgiß bewahrt, so geht doch
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daß Leschjanin seine Position dei Zascar aufgegeben hat. Er foll
angs der Donau nach Milanovat hinaufmarschiren. Nur Tscher—
najeffs Armee soll intalt sein. Hlet behauptet man, Tschernajff
verde der Armee dis Mujchirz Äbdut Ketim Pascha eine Schlacht
liefern, jedoch wird in militaͤrischen Kreisen sehr daran“hezweifeit,
weil die moronische Verfassung' der Milizen“ kin folches Wagniß
nicht gestattet. Der große Beneralftab wurde total reorganifirt/
nachdem der dewesene Generalftabschef VBecker ein Divistonskom⸗
wando erhalten hat. — Bis jetzt find 42 russische Damen parumter
jeht hochgestellie Perfönlichkeiten, nach Serbien gelömmen, um sich
der Krankenpflege in den Spitälern zu widmen.
Bekgrad, 8. Aug. Mach dem Verluste hon Kniaschevaz
find auch die HPositionen, bei Zaitschar unhaitbar, geworden; su
urdeh don den Serben ithatsächlich verlassen; angeblich sei *4
Dit von Tültlen erstüemt worden. Die Stadt Knjaschevaz wurde
oon den Serben nach vollständiger Bergung alles Tranẽportablen
berbtannt und dieser Alt gerüchtweise dann den Tütken zugeschrieben.
Wie por einigen Tagen gemeldet, wurden in den e gegen
Banja schnell Befestigungen, ecbauta. um schon dort die energische
Vertdeidigung zu beginnen — Es! verlautzi, daß die Devensive
der ursprüngliche Plan General Zach's gewesen sei der eine nach⸗
balligere Opensibe nur gegen Bosnien .beabsichtigte.““ Am Timol.
Ibar und an der Morava sollten nur Beobachtungskorpt sein und
die eigentliche Landesvertheidigung in den Engpassen gführt werden.
Tschernaseff habe dagegen opponitt unde die neuesten Mißerfolge
fien nar den Zwisigkeiten der Führer juzuschreiben. Schon
früher wurden hier Stimmen laut über das Mißirauen gegen die
sremnbländ schen Tommahdanten. Nunmehr ist durch, die fuͤrstliche
Fnierdemion der Streit, wischen den Führecn, heseitigt, und ein
ener Dedensioplan, zur Vertheidigung der Enapaässe egtworfen
orden. Tschernaieff inn zum Oberbefehlshaber rnannt. Daß die
degierung Ristickß Wort: „Kcieg bin ans Messer“ einlösen wikß
eweiten angeblich die fartwährend baar bezahlten Lieferungsab⸗
hlüsse. Diese Versicherung verdient; nur dann Glauben, wenn
non luffischer Seite Gelducterftützungen zufließen, denn hier fließen
die Einzahlungen der — fehr langsam ein.
Die Fürst'n hat ein neues 3von 1000 Mann aus
rigenen · Perwatmineln ausgerüstet. Bisher. sind aber erst 400
Maun oangeworben und zumeist nur aus militärpflichtigen Reser⸗
visten, Milizen, die noch nicht einberufen, und Freiwilligen. Nach⸗
hein sich die Erkenntniß Bahn gebrochen, daß Serbien in Allem
undorbereitet den Krieg begonnen habe, werden Vorwürfe gegen
die Skuptschina laut, weil sie nicht genug Gelomittel bewilligte.
Wahrend äußerlich mit Ostenkarion“ die Fortsezunz des Krieges
zusgenirt wird, verlautet von gut informitter Seite, daß durch
Rußland Schritte wegen einer Mediation eingeleitet wurden, und
zatz mit denGroßmächten das bezügliche Einvernehmen gesucht
vird. Vorläufig werden noch die rächsten Kämpfe, die Thaten
Tschernajeffs abgewartet. — Von der Flucht v eler Familien ist
n Belgrad noch nichts zu bemerken, dagegen sollen einige pflichtige
hürgersöhne geflohen sein. Die Stadt Negotin ist von der Bevöl—
erung geräumt, es befindet sich nur noch eine kleine Besatzung
aselbst. Alles Land his zur Morava foll günzlich geräum
perden, damit die Türlen nichts Lebendes, nichts Werthbares vor⸗
inden. Wiener Preffe.)
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Dinge uber die Greuelthaken der türkischen Gurgelabschneider in
zosnien. So schreibt er: Ich habe soeben mit Hetrn Schuyler dir
Ziadt Baͤtok befichtigt. Mr. Barring was gestern dort. Hier ist,
vas ich gesehen habe. Als wir uns der Stadt näherten, sahen
vir auf einem Hügel einige Hunde. Sie liefen fort und wir fanden
in dieser Stelle eine Menge zerstreut umherliegender Schädel und
—— graßlich anzuschauender Skelette in Kleidern. Ich
ahlte dom Sattel 100 abgenagte und abgeleckte Schädel, alle von
Frauen und Kindern. Wir betralen die Stadt. An jeder Seite
varen Schädel und Skelette von Mädchen und Frauen, von deren
zchädel langes braunes Haar herabbing. Wir näherten uns der
dirche. Dorl wurden solche Ueberreste häufiger, und schließlich
tschien der Erddoden buchstäblich mit Skeletten. Schädelx und in
dleidern faulenden Leichen bedeckt. Der Gestank war fürchterlich
Wir betraten den Kirchhof. Dort war der Anblick noch grüßlicher.
der ganze Kirchhof war drei Fuß hoch mit theils verhüllten Teichen
estrent — Hände, Beine, Arme und Köpfe ragten in graͤßlicher
PVerwirrung hervor. Ich sah viele kleine Hönde, Köpfe und Füße
»on dreijährigen Kindern ind Mädchen mit prachtvollem Kopfhaar.
Die Kirche war noch schleunmer. Der Flur war mit ganz un—⸗
»edeckten faulenden Leichen gefüllt. Nie habe ich mir so etwas
Fürchterliches vorstellen klönnen. Auf dem Kirchhof und in der Kirche
agen 3000 Leichen. Wir waren gendihigt, Tabak an unsere Naje
u halten.' In der Schule, einem schönen Gebäude, waren 200
Frauen und Kinder lebendig verbrauut worden. Allenthalben in
ʒer Stadt boten sich diejelben Scenen dar. An manchen Plätzen
varen Haufen Leichen begraben und dann von den Hunden heraus⸗
zescharrt worden. Die Ufer des kleinen Stromes waren mit Leihen
edech.“ Viele Leschen waren nach Taͤtar Bazardschik auf eine Ent ⸗
ernuag von 830 Meilen fortgeschleppt. Die Stadt hatte früher
)000 Einwohner. jetzt gibt es dort nue 1200.—
Wegen der Salonichi⸗Affaire schreibt das „Berl. Tubl.“
niserm 9. August: Wicr erfahren von guter Seite hierzu, daß die
Pforte den Betrag von 900,600 Franken, (deutfcherse:ts war die
Zumme bon 300,000 Francs für die kinderlose Wittwe des Con⸗
ul Abbot, bon Frankreich sind 600, 000 Francz für Frau und
dinder des ermordeten Konsul Mouliu gefordert worden) in ihren
Ztaaiskassen nicht aufzütreihen vermochte. Und nun den derekt von
Furst Bissmarck gesetzten dreiwöcheuilichen Termin einhalten zu können.
ec. am 6. August ablief mißte ein Bankhaus in Ronstantinope!
er deutschen Votschaft gegenüber die Bürgschaft für die Jahlung
ibernehmen,“ und erst nachdem das garanlirende Haus den betref—
enden Vorschuß geleistet, war am letzten Tage der gestellten Frast
die Pforte in der Lage, ihrer Verpflichtung zu genügen. Geellet
ind wohl die unhaltbaren Zustände in der Türkei noch selten be
euchtet worden, als in dieser Geldentschadigungsfrage. Wenn ein
roßer Staat um eiñne reldtiveso descheidene Summe in Verlegenheit
st, da heißt es wohl bald: Matthäi am Letzte
Amerika.“ Mit der jüagst gemeldelen Vethaftung von 88
Peißen, welche zu Hamburg, einem kleinen Orte Süd-Carolinas,
n der Nähe der Greitze von Georgia, eine Anzahl von Negern er⸗
nocdet zu haben, hat'es solgende Bewandtniße Seit längerer Zeit
zerbreitete sich in Hamburg das Gerucht, daß die Neger für den
4.' Jull einen Aufstand vordereiten. Dee Aufstand brach nur frei⸗
ich nicht los, aber als an diesen Tage die Negermiliz wie ge⸗
obhnlich durch die Stadt marschirte, eutstand ein Streit mil einigen
ungen Leuten, welche in einem Kabriolet durh den Zug hinducch⸗
ahten wollten, Am folgenden Tage erheden diese jungen Leut⸗