Full text: St. Ingberter Anzeiger

saub ere z solide Arbeit, eine große Anerlennung in Anbetracht 
der zahlreichen Bewerber um den Preis. J 
Hocherfreut über die Erfolge unjerer pfälzischen Indußrie 
wunschen wir derselben ein ferneres Wachsen und Gedeihen. 
aih e, Rermischtes. 
fAm Kaiserslauterer Polizeigerichte wird demnächst eine 
dankenswerthe Neuerung in's Leben treten. Während bisher sämmt⸗ 
liche Parteien und Zeugen auf Morgens 8 Uhr geladen wurden, 
was zur Folge hatte, daß Viele einen ganzen Tag versäumen 
mußten, sollen die Ladungen tünftighin so dusgeftellte weeden, daß 
die eing Hälfte der citirten Personen Morgens, die, andere Nach 
mittags' zur Verhandlung kommt. 
— 4 Die „Pf. Z.“ schreibt: Die Erhebuagen über die durch 
das letzte Hochwasser entstandenen Schäden im Bez'rke Germershem 
sind nunmehr beendet und beziffern einen Gesammtschaden von 
772,628 V. Hievon treffen auf Germersheim allein 245,547 
M. Im Uebrigen fsind die Gemeinden Sondernheim, Hördt, 
Leimersheim, Neupfotz, Wörth, Hagenbach, Pfotz, Neuburg und 
Betg, weiche an dem Gesammtschaden participiren, un so mehr zu 
bedauern, als bis jetzt an eine Bestellung der Felder für Herbstfutter, 
wegen der auf die Nässe folgenden Trockene, nicht zu denken war. 
7 Die „Sp. Zig.“ schreibt: Welche Wirkung d'e Hundesteuer 
im Bezirke Speyen ausgeübt hat, dürfte aus den folgenden Zahlen 
zu entnehmen sein. Im Januar 1876 wurden in den 28 Gemein⸗ 
den des Bezirks 2418 Hunde der vorgejchrieben Visitation unterstellt. 
Zur Hundesteuer wurden im Juli und August jedoch nur 1232 
Hunde angemieldet, ergibt sich sonach ein Abgaug von 1186 Stüd. 
In manchen Gemeinden gab es in den kritischen Hundztagen ein 
heißes, den Hunden verhängnißvolles Schlachten. Speyer hat 106, 
Ludwigshafen, 100, Mutterstadt 93, Friesenheim 74, Boht 74, 
Mundenheim 73, Schifferstadt 68, Rheingönnheim 55, Otterstadt 
44 Hunde durch die Hundesteuer verloren.“ Voraussichtlich wird 
nach Neujahr eine weitere Reduttion erfolgenn, wenn der gunze Steuer⸗ 
betrag pro 1877 auf einmal erlegt werden soll. 
7 Darmstadt. Hier hat man sogar im Militärstrafgeseßbuch 
eine Lücke entdeckt, die man schleunig auszufüllen gedenkt. Ein Dra⸗ 
goner nämlich, welcher s. Z. eine freiwillige 6wöchentliche Internir⸗ 
ang bei seinem Schatze, einer Koͤchin in der Neckarstraßge, dem 
Kasernemleben vorgezogen, konnte nicht wegen „Desertion“ verur—⸗ 
theilt werden, weil er die Garnison nicht verlassen hatte. Er kam 
wegen „Kasernenschwänzens“ mit einer gelinden Strafe davon. 
f4 Ein Toast *doltke's. Bei dem Festmahl, welches die 
städtischen Kollegien von Chemnitz zu Ehren ihres hohen Gastes, 
des General-Feldmarschalls Grafen 3. Moltle, veranstalteten, hat 
der „große Schweiger“ folgenden Toast ausgebracht: „Es gibt 
Zeitperioden, in denen einzelne Klassen des Volkes eine hervor⸗ 
ragende Rolle spieien. Eine solche Percode hat das deutsche Volk 
yor sechs Jahren durchlebt. In denselben Tagen vor sechs Jahren, 
in denen wir heute leben, von Vionville bis Sedan, sind eine Reihe 
zlänzender Siege von den Deutschen erfohten worden, zu denen 
zin General wosentlich be'getragen hat, der jetzt die Königskrone 
zrägt. Jetzt leben wir wieder in einer Zeit des Kampfes, aber 
eines Kampfis, der nicht auf blurigem Schlachtlelde ausgekampft 
wird. Es ist ein Geisteskompf mit demselben Nachbar auf dem 
friedlichen Boden der Völkerentwicklung. Möchte dieser Kampf mit 
Sehr wichtig für Jrauen!!! 
Frau Braun kommt blos Freitag, J. Sept. nach 
Uomiburg Hotel „zur Pfalz! und ist von Früh 8 Uhr an 
bon ollen an eeen Vorfällen, Krämpfen, und 
don allen Hämorrhoiben Leidenden zu sprechen. 
Die rottende Hand Jugendspiegel:: biotet, mogo 
Jederergreifen, der anSchwache- 
uständen leidet. Für 2 M., 
rersendet es W. Bernhar- 
idi (jetzt in Presden-Bla- 
sewitæ) discret in Couvort. 
welche den unglücklichen Op- 
fern der delbstbefleckung und 
geheimer Ausschweifungen das 
berũhmteé Original-Meisstetwerß 
tbenso glänzenden Sicgen enden! Ich bin heute Gast'einer hervor— 
ragenden Industriestadt, die diesen Geisteskampf mit durchzukämpfen 
hat, und wünsche ihr als besten Preis des zu erhoffenden Siegs 
rine fortdauernde, fröhliche und kräftige Entwicklung und bringe ihr 
meinen und meiner Oifitiere Dank dar. Chemnit hoch!“ 
7 Aus Westfalen, 21. Aug. Wie man aus Dortmund 
schreibt, ist die Zeche „Adolf von Hansemann“ bei Mengede gänzlich 
ersoffen. Man war auf derselben noch mit Schachtabteufen beschäs⸗ 
figt und bis auf ungefähr 200 Lachter gekommen, als man eine 
das Schachtgebirge wagrecht durchlaufende Kluft anfuhr, die in der 
Minute 150 Kubitfuß Wasser lieferte. Die Wasserhaltungsmaschine 
war mangelhaft und der Zufluß, daher nicht zu bewältigen; auch riß 
zun Unglück noch ein Förderjeil. (Rh. u. R.⸗3.) 
7Ratibor. (Ur-⸗Ur-Großmutter.) Dieser Tage erreichte 
eine Altersgenossia des greisen Feldmarschalls Wrangel, die Wittwe 
Auguste Krämer hierselbst, durch die Niederkunft der ältesten Tochter 
ihrer ältesten Enkeltochter mit einem Mädchen, den seltsamen Titel 
Ur⸗Ur⸗Großmutter. Die Greisin erfreut sich einer außerordentlichen 
Frische und Lebhaftigkeit des Geistes, und ihr Gesundhe'tszustand 
sst in Anbetracht des hohen Alters von fast 93 Jahren ein be— 
riedigendet. Die Dame zäühlt 102 lebende Kinder, Enkel, Ur⸗ und 
Ur⸗Ur⸗Enkel. — 
f Aus Paris, 19. August, wird gemelden: Es findet für 
die Fleischversorzung von Paris ein wichtiges Erperiment statt. 
Uebermorgen geht von Rouin nach den La Plata-Staaten ein Schifj 
ad, dessen untere Räume auch am A⸗quator nahezu die Temperatur 
einer Eiegrube bewahren. Das Schiff ist zur Beförderung frischen 
Fleisches von La Plata mach Paris bestimmt. — Da auch in 
Frankreich der Wein mehr und mehr mittelst Fuchs ins gefärbt wird 
wurden die hiesigen Mauthaächter beauftragt, aus jedem Faß Wein, 
das die Schranken passirt, eine Probe zu entnehmen. Jede Wein 
probe wird chemisch untersucht und die Fälscher werden strafrechtlich 
verfolgt. 
7 In Wool wich wurde der Bau eines nuen Tunnels unter 
der Themse begonnen. Er ist dazu bestimmt, eine unterirdische 
Berbindung zwischen den Grafschaften Essex und Kent herzustellen. 
— 
Gemeinnüttziges. 
Kift zur Befestigung des Kautschucks auf Metall 
Da man sich zur Herstellung, von Verbindungen zwischen Dampf 
znd anderen Röhren-Apparaten gegenwärtig fast ausschließlich der 
dautschukplatten u d Kaurschulringe bedient, so wird die Unmög 
iichkeit eine dichte Verbindang zu Stande bringen, öfters sehr un— 
maenehm empfunden. Durch Anwendung eiges Kittes, welcher 
ebensogut am Kautschuk als Melall oder Holz haftet, läßt sich je— 
doch der bezeichnete Uebelstand gänzlich beseitigen. Dieser Kirt 
wird bere tet, inde a man pulvetisirten Scheslack in dem lOfachen 
Bewichte stark Ammoniaks einweicht, wodurch man eine durch⸗ 
icheinende Masse erhält, welche in 3 bis 4 Wochen, ohne Anwend⸗ 
ang von heißem Wasser flüssig wird. Die Früssigkeit macht den 
Zautschuk weich. Nach Verflüchtung des Ammoniaks erhärtet er 
doch und wird für Gase und Flüssigkeiten undurchdringlich. 
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Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demetz. 
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duß ich zu jeder Zeit mit Glaser⸗ 
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älschlicher Weise ausgesprengt 
vurde, ich sei so krank, daß ich 
nicht arbeiten könnte. 
Carl Schütz, Glaͤser. 
Die 
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deuekerei 
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F. X. DEMENZ 
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neg uugortenae. Rudolf Mosse. Frankfurt a. M. 
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Redaktion Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.