in Bremen stattfinden. Als Verhandlungs-Gezenstände sind bisher
n Aussicht genommen: die einheitliche Regelung des Wechselrechtes,
)esgleichen des Patentwesens, die Vollstrekung ausländischer Richter⸗
průche, See versicherung und große Havarie, internafionales Münz-
wesen, die Auslieferung von Verbrechrn, internationale Schiedsge⸗
richte, Prisenrechte, Prohibitiozoll und Freihandel, die Grundsaätze
fsür die Beziehungen zwischen christlichen und nichtchristlichen
völkern.
4Prinzessin Agnes Saln⸗Salm. Die Londoner
„Morning⸗Post“ ist zu der Erklärung ermächtigt daß in der eng⸗
ifchen Kirche zu Stuitgart in Kurzem die Hochzeit des Herrn
Tharles Heneage und der Prinzessin Agnes von Salm-Salm voll⸗
zogen wird. Die Prinzessin, eine geborene Amerikanerin, Tochter
des Obersten Le Clerc, (geboren 28. Dezember 1840), Wettwe des
dei Gravelotte gefallenen preußischen Majors Prinz Felix don Salm⸗
Salm, spielte bekanntlich während des mexitanischen Krieges und
namentlich nach dem Falle von Quereitaro eine bedeutende Rolle.
Nur ihrem Einflusse bei dem Präsidenten Juarez war es zu danken,
daß die Erschießung des Kaisers Maximilian um einige Tage auf—⸗
zeschoben und ihr Gemahl, der zu dieser Zeit die Stellung eines
Flügeladjutanten beim Kaiser Maximilian einnahm, aus der Gefangen⸗
schaft entlassen wurde.
Aas Linz wird über einen traurigen Unglüdfall unterm
3. September Folgendes berichtet: „Vor einigen Tagen unternahm
ein im hiesigen Hotel Post abgestiegener Fremde aus Wien, respec⸗
libe Karlsroge, der Pflanzen⸗Physiologe Dr. Wilhelm Velten, unter
Zurücklassung sämmtlichen Gepäckes, einen Ausslug in die ob ihres
eltenen Reichthumes an Alpenpflanzen berühmte Kerschdaumer⸗ Alm
in den Linzer Kalkalpen, wahrscheinlich zu botanischen Zweden. Da
er über die projectirte Zeil ausblieb, begann man zu fürchten, daß
hm ein Unglück passirt sein möge. Die in Folge dessen angestellten
Nachforschungen ergaben heute ein Resultat. Einer der Suchenden
fand den armen Mann in wilder, zerklüfteter Felsen Gegend hinab⸗
gestürzt — todt. Er war nicht nur ohre Führer von hier ab und
in die Alm gegangen, sondern soll auch dem Hirten, der ihn wohl⸗
meinend auf die Gefahr des Weges, den er zu gehen gedachte, auf⸗
merksam gemacht, kein Gehör geschenkt haben. Es trifft also Nie⸗
nand auch nur' die geringste Schuld an dem bellagenswerthen
Unglück. Die alsbald abgehende Kommission wird Näheres zu
Tage fördern, und der entseelte Körper wahrscheinlich morgen aus
der fast unzugänglichen Schlucht heraufgeholt und hierhergebracht
werden.
7 Hans v. Bülow ist von seiner amerikanischen Kunstreise,
die ihm so manche Enttäuschungen und Aufregungen bereitete,
geistesirank nach Europa zurückgekehrt. Er befindet sich seit 14
Tagen ian einer Irrenanstalt in Brüffel.
F Nach dem, wie alljährlich, von dem Getreidehause B. Estienne
in Marseille über das Ernteerträgniß ausgegebenen Bulletin war
die diesjährige Ernte in Frantreich eine sehr gute in 2 Depar-
—EX
siemlich gute in 19, eine mittelmäßige in 39 und eine jchlechte in
5 Departements.
f Franzosische Reservisten. Aus Paris, 2. Sept. wird
zeschrieben: „Alle Eisenbahnhöfe und alle Friseur-⸗Etablissements
paren gestern gedrängt voll von Reservisten. Nicht nur an den
xisenbahn⸗Guichets, sondern bei den Coiffeurs machte man „queue“.
Han calculirt an 30.000 Reservisten. die sich die Haare schneiden
ind rasiren ließen, um dem Dieuste des Baterlandes während 28
Tagen zu genügen, was den Herren Coiffeurs der guten Stadt
1 30 cs. per Reservistenhaupt, ca. 15,000 frs. eintrug. Vielleich
—A
dournale constatiren, daß die Einkleidung und Ausrüstung dieser
deute überall von Statten ging, daß die Fortschritte der Armee
inverkeunnbar seien, daß ... noch ein Geringes und sie würden
‚à Berlin“ schreien, weil zu Bordeaux 2000 Mann von Mittag
nis 4 Uhr uniformirt wurden. Nur der „Francais“ sagt warnend:
Der Optimismus, mit welchem man vor 7 oder 8 Jahren vom
5tande der Armee sprach, wurde so schwer bestraft, daß man wohl
hun wird, die Sache erst näher zu besehen ꝛc.“ Der „Francait“
»ürfte Recht haben. So konnten zu Chalons⸗sur-Saone z. B.
iber 400 Reservisten nicht eingekleidet werden, weil die Magazin⸗
verwaltung nur Monturstüche für „kleine Leute“ geschickt hatte.
zu Bordeaur dagegen haben die 2000 vielleicht zu weite Capotes
ind zu lange rothe Hosen ... als Compenfation.
F Madrid, 8. Sept. Wie dem „Reuter'schen Bureau“
elegraphirt wird, wurde hente der bekannnte amerikanische Gauner
Villiam Tweed, der ungefähr 6 Millionen Dollars unterschlagen
at, im dafen von Vigo verhaftet, als er dort mit dem span schen
dauffahrteisch ffe „Carmen“ anlangte. Tweed reiste als Herr Secar
nin seinem Vetter Willam Hunt. Beide sitzen jetzt in der Festung
Bigo.
Aus Anlaß der Thronbesteigung Murad's wurde eine Art
Inventur aufgenommen und man zäolte da in den Ställen 700
zug⸗ uund Reitpferde mit dazu gehörigen 925 Stallme siern,
dutischern und Reitknechten; in den Remisen 236 Wagen, worunter
nanche die einen Werth von 4000 Pfund repräsentixen; in der
Menaçerie 170 Löwen, Tiger, Panther, Giraffen, Zebras u. d. m.
m Harem ungefähr 1200 Schö-heiten aus allex Herren Lander.
Miß Jeanene Benett, die Schwester von James Gordon
henett, dem jetzigen Eigenthümer des „New⸗VYork Herald“, und
inzige Tochter des verstorbenen Gründers dieses Blattes, hat kürz⸗
ich in New-York den Schleier als Nonne genommen. Miß Benet
vurde in dem Testament ihres Vaters mit einem Erbtbeile von 5*
is 6 Millionen Dollars bedacht.
— ———
Dienstesnachrichten.
Der k. Polizeianwalt Ludwig Trauth in Wolsstein wurde in
leicher Eigenschaft vom 16. Sept. an nach Germersheim versetzt
in dessen Stelle wurde der Rechtskandidat Ludwig v. Löwenich in
Ujchaffeuburg zum Polizeianwalt in Wolfjftein ernannt.
Der Landgerichtsafsessor F. W. Baumann in Pirmasens ist
um Bezirksgerichtsassessor in Kaiserslautern ernaännt.
Für die Redaction veraniworilich : F. X. De metz.
Bekanntmachungen. J Sonntag den 17. und Montag den 18. Sept.
Neuweiler Kirmes m Tanzmusik,
vozu boflichst einladet .
We an den Nachlaß d
verstorbenen Peter Abe!
des Blonden, von Rohrbach eine
Forderung zu machen hat, wird
ersucht, dieselbe innerholb 14
Tagen beim Unterzeichneten ein⸗
zureichen.
St. Ingbert, 11. Sept. 1876
Sauer, kal. Notär.
Nfälzer
Blummehl
Schwingmehl
reine Kornkleien
und eine Parthie noch
wenig gebrauchteSäcke
hat zu verkaufen
M. Haas.
Mobilien⸗Versteigerung.
Dienstag, den 19. Sept. 1876
Vormittags 9 Uhr, zu Rohrbach
im Sterbhause lassen die Erben
)es doct verstorbenen Peter
Abel des Blonden, weiland
Züufer, die zu dessen Nachlaß
zehoͤrigen Mobilien, der Abthei⸗
lung wegen, auf Credit ver—
teigern, darunter namentlich:
1 Pferd sammt Geschirr,
l Kuh, 1 Wagen mit Zu⸗
zehör, 1Pflug mit Egge,
Zartoffeln im Acker, Heu,
Stroh, noch stehendes Oh⸗
metgras, Küfergeschert, Bau⸗
holz, Daub⸗ und sonstiges
RNutzholz, Ziegel- und Bad⸗
steinbreuer, ferner Betten,
Weißzeug, Möbel und son⸗
tige Haus⸗ und Küchenge⸗
räthschaften.
St. Ingbert, 11. Sept. 1876
Zauer. k. Nolär.
Ich zeige hiermit den Empfung meiner neuen
twintersachen
an, und empfehle solche unter Zusicherung der billigsten
Preisen.
Karl Schanck.
——
—
2
Zu verkaufen
iefern Bauholz, Zaun⸗
und Baumpfähle, fichten
Tund⸗, Leiter⸗ und Wies⸗
bäume bei
Louis Höh,
Freitermüble bei Riederwürzbach.
sedaknion Druck und Versag von d. x. Demeß un St. Inaben