Full text: St. Ingberter Anzeiger

dem am 25. Sept. Se. kais. Hoheit der Kronprinz. des Deuischen 
Reiches dem kath. Pfarrer. Schäfer, vog Schweighofen seinen Besuch 
abgestattet, wurde dem Pfarrer am Tage der Abreise des Kaisers 
don Weißenburg die Ehre, zu Theih daß der Kronprinz den Pfarrer 
Schaäfer — in dessen, Wohnung »er am Tage des Treffens bei 
Weißenburg gastl'ch bewirthet wude — einlud, mit“ ihm in der 
bereit gehaltenen Chaise zum Bahnhof zu fahren, um den Pfarrer 
persönlich dem Kaiser vorzustellen. Aus autheutischer Quelle habe 
ich erfahren, das der Kronprinz bei gegebener Gelegenheit den 
Pfarrer Stchäfer ausn dem Wartsaale geholt und, dem Kaiser mit 
den Worien vorgestellt habe: „Majestät! H'er mein l'eber Freund, 
Pfarrer von SchRigholen. ma ich am. beißen Taae des. Teeffens 
von Weißenburg so gastliche Aufnahme gefunden, und von dem ich 
schon so oft erzählt habe; bitte, denselben recht herzüch zu begrüßen!“ 
worauf der Kaiser mit demselben einige recht freundliche Worte ge⸗ 
wechselt habe. Für den Neubau einer katholischen Keirche in Schweig⸗ 
—— 
die Hoffnung, aus, hei, der Eigweihung der deuen Kirche wieder 
kommen au wellen, Für die, Bewohnet von Sshweighofen ahet 
— — 
für den Nzubau ihres jetz so arinseligen Kirchleinge überaus 
nützlich sein* 
fMüuünchen, 1. Oct, (Prüfung für den einjährig frei⸗ 
willigen Dienst.! Die Herbslprüfung ist eiwas günstiger ausgtfallen, 
als d'e Prüfung im letzten März. Nach den nuum:ht vorliegenden 
Resultaten der diesmqligen Prüfung baben sich zusammen 229 Kan⸗ 
didaten der schriftlichen und mündzichen Prüfüng uünterzogen, von 
welchen 103 oder 43 Proz, bestauden; bei 4 Frühjahrsprüfung 
hatten nur 42 Proz. bestanden, Iu. Würzhurg, hiben von 47 Ge 
prüften 32 (70 Proz.) bestanden, in Bayreuth von 18 8 (66 Proj.) 
in Landshut von 82 (66 Pyoz.), in Regengburg von 14 9 
(64 Ptoz.), in Ansbach von 66 29 (44 Proz.), in Speier von 
35 12 64 Proz., in Auggburg von 184 (22 Proʒ.) in Miluchen 
pou 35 7 (20 Prop... 
7Brückenau, 80. Sthi. Da: seit 5 Wochen mit Aus— 
nahme von 2 Tagen forttobende Unwetter scheiat in der vergan⸗ 
genen Wocht seine ganze Heqft aufgeboten zu haben um die lehten 
Hoffnungen der abgebraunten Brückeiquer zu zerstören. Der Hafer 
ist total qusgemauch en, dag Grijm uet in Folge der Regengüsse 
— en daz Obst von 
dem wüthenden Sturmpinde schon länßst in halbreifem Zuflaude 
bon den Bäumen geschüttelt kurz, es schenen, sich alle Elemente 
oerschworen zu haben, ihre Wuth an dem unglücklichen Städtchen 
zu stillen; es fehlt uns nur noch, daß sich die Erde aufthät und 
den stehen geplighenen, Rest verschlängf, dann wären, freilich alle 
Befürchsungen füt,, den Wimzer in rgutbalster Weistz beseitigt. Von 
den eing-gangenen Liebeßaäaben muß ein Toyeil für Herstellung von 
Nottwohnungen, Spitalbaracken ꝛc. verwendet werden, den Rest 
wird die Beschaffung von Viehfutter aufzehren, so daß wir im 
Frübjahre bei Beginn der Bauperiode mij der Hand in der leeren 
Tasche. daslehen werden. X 
Unier diesen, Umständen, ist eß nicht zu, vervundern, wenn 
zuch dem Hoffnungsreichsten der Muth zu finken beginnt. 
Au. unlexer traurigen Lage wird man es ung auch nicht ver— 
argen, wenn wir alle edlen Menschenfreunde bitten, bei der aller⸗ 
höchstau Oris genebmigten Landes Collecte der armen Ahgebrannten 
Brückenaus mit reichlichen Beiträgen bedenken zu wollen. 
7 Mannheim, 29. Sept. Das „Mannh. Tagbl.“ schreibtr 
leber einen Vorfall mit tragischem Ausgang, welcher sich gestern 
ziet abspielte und der beweist, wie sehr die Corruption unter einem 
Theile der hiesigen Besölaerung Platz gegriffen hat, wird, uns von 
uverlässiger Seite folgendes exzählt: Die nach jugendliche Tochter 
ines hiesigen. Arbeitsmannes war verschiedener Betrügereien und 
Diebstähle bezüchtigt. Ein Theil der entwendeten Sachen wurde in 
hrem Besitze aufgefunden. Die Haushäliecin des Vatens des jungen 
Mädchens schien an dem Treihen, desselden nicht unbetheiligt gepesen 
ju sein. Vermutthich der Absicht, diese, gla, Zeugin unschädlich zu 
nachen, locte die Haushälterinhre, Pflegetochter gesteru. Ahend auf 
die Muhlain, woselbst sie, einen mißlungegen, Morddersuch, auf die— 
elbe machte, indem sie das-Mädchen mit Gewalte in die Fluthen 
u stürzen fuchte; diese konnte aber durch Schiffsleute rechtze tig noch 
eretset und in das Krankenhang verbracht merden. Die Urheberin 
zicses Verbrechens, eintz ledige Weibsperson, aus dem Rheinbayrischen 
vurde durch die Polizei feligenommen, um vor, den Richter gestallt 
u werden; sie entzog sich aber dessen, indem sie eine große Dosis 
Arsenit verschludte, woran sie heute im alhgeineinen Kranlenhaus starh. 
F. Mannhbeim, 80.Sepl. Juwelser, Boldschmidt, Besitzen 
»es größten hiesi gen. Goudgejchäftes, vexeste vor eintgen Tagen in 
Beschaften“. Alse aber, dessen, Faumlie ebeufalls:verreiste“, de⸗ 
virlte ein Glaͤub gen gerichtlichen Beschlag, fur seine Fordexung doa 
00,000. M. Der. Beamte fand aber gestexn das Geschäfis local 
eer, die Brillanten, und die wexthvollslen, Gegenstände waren ver⸗ 
chunden. Die Passihen soslea, bs jetzt. 300. 000. M betragen 
yur die Redaction verauworllich F. & Demeß 
— BZ2Z2 
— — 7 
⸗ 
VBie Presbyterwahl 
wird am kommenden Sountage, den 8. Oktober, abgehalten 
wexden. 
Für die Stadt St. Ingbert mit dem Eisenwerke urd den 
kleineren Annexen sind. 5 Presbhter zu wählen, und ehegsoviele 
Frsatzleute; ein Preshhter und, ein Ersatzmann sou in dem Siopt. 
theile Eiseniwerk mohnen 
SFür Schnappbach sind 3 Presbyter und 8 Ersatzleute zu 
wãhlen. J 
Die Waht für die Stadt St. Ingbert mit dem Eisen⸗ 
werke u. s. w. wird in der prot. Kirche gehalten und, bde— 
ginnt um halb II Uhr. Vormittags. 
Die Wahl für Echnappbach wird im prot. Schul⸗ 
saale daselbst vorgenommen aund beginnt um 8. Uhr Nach— 
mittags. 
Die wahlberechtigten Gemeindeglieder werden zur Betheiligung 
an der Preshyiexwahl eingeladen mit dem Bemerken, daß die Wahl 
der Presbyter und Ersatzleute in einem Wahlgange vollzogen 
wird, und daß die Wahlzeltel persönlich abzuholen und abzuliefern 
sind. Nach 8 4 der revidirten Wahlordnung von 1873 find zur 
Theilnahme an der Wahl berechtigt: alle diejenigen männlichen, 
v rbeiratheten und unverheiratheten selbstständigen Gemeindeglieder, 
welche das 25. Lebensjahr vollendet haben, bayerische Staatsange— 
—— 
Rechte befinden und nichl wegen irgend eines Verbrechens oder aber 
wegen eines Vergehens, das den Verlust der bürgerlichen Ehreurechte 
nach sich ziehen muß oder kann, verurtheilt worden sind. 
Nach 8 7 derselben Wahlordnung sind zur Bekleidung des 
Amtes eines Presbyters berechtigt: alle diejenigen mehr als 30 
Jahre alten Hausväter der Kirchengemeinde, welche die oben be⸗ 
zeichneten zur Theilnahme an der Wahl nöthigen Eigenschaften 
haben und außerdem als sittlich unbescholtene und kirchlich gesinnte 
Männer bekannt sind. 
St. Im'sbert, den 3. October 1876. 
Das Presbyterium: hu vermiethen 
Krieger, Vorstand. ein Zmemner bei Ww. Schwarz. 
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Redaktion Druck und Verlag von F. X. Demeß in . iber 
2 Ich zeige hier⸗ 
mit ergebenst an, 
»aß ich wieder, 
wie früher das 
Bügeln, in und außer dem 
dquse, so wie das Hauben⸗ 
machen vetreibe. 
Catharina Roth, 
wohnhaft Blieskasteler Straße. 
Wohnungsaänderung. 
A. Holzner, Schieder 
und dessen Ehefrau Caroline 
Holzner, Hebamme, wohnen 
nicht viehr gegenüber der Post— 
expedition, fondern auf der 
Meß, gegenüber dem Brunnen. 
* n W — 
Pfälzer Kabpes 
jortwährend zu haben- bei 
Peter Lang, 
Bäͤcker. 
Mehrexe Wagen 
guter Dung 
hat zu verlaufen 
Jakob Kreischer, 
Schuhmacher. 
Eine tuchtige Magd 
wird gegen hohen Löhn 
uu baldigem Eintritt gesucht von 
Frau Bryf. Schirfd. 
Die 
Zuch- und 8Stein- 
druckerei 
ron 
F. X. DEMR7 
mpfiehlt sich zur eleganten An- 
fertigung aller in dieses Fach 
vinschlagenden Arbeiten, als: 
IVecliset, Oivculairs, Visit 
Verto bunus u. Adress- 
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nunqgen u. 8. u. 8.