Full text: St. Ingberter Anzeiger

er Anzeiger. 
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der St. Ingberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonnsags mil illuftrirter Vei 
lage), erscheint wochentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag and Sonntag“ Ver —— —— belragt vierleljahrli ch 
Matk 2d R.⸗Pfu Anzeigen werden mit 10 Pfa., von Auswärts iit 15 Pfz. für die viergespaltene Zeile Vlaltschrift oder deren Raum. Reclamen 
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M 160. eonutag- den s. Oetebetßt114816. 
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J Deutsches Reich. 
Mundcwden, 6. Ott. Die SHatsregierung hat die Frage 
ʒezuglich der· Theilnuhme ander 1878 in Paris stattfindenden 
Weltausstellung den Haudels⸗ und Gewerbkammern dets Landes nuir 
Bequtachtung vorgelegn In gleiches Weise verfährt auch“ die 
oxenßische Regierun g. 
Berlin, 5. Olt. Der Staatsgerichtshof, unter dem Vor⸗ 
ize des Vicchräsidenten des Kammergerichts p. Mühler, exäöffnete 
deute die Verhandlung des Processes gegen den ehemaligen Bot⸗ 
chafter zu Paris, Graf Araim, welcher nicht eischienen war, hatte 
in aus Ouchh datirtes Vertagungsgesuch eingereicht, da' ihm die 
ange beschwerliche Reise dei jetziger Witlerüng unmöglich sei. Der 
Berichtshof befchloßß da die Kraͤntheit des Angeklagten nicht ordnungs⸗ 
mnußig bescheinigt, die Vorladung aber richtig erfolgt war, auf Au⸗ 
rag des Oberstaatzanwalis die Eröffnung des Contumacial-Ver- 
ahtens. umd eenizog ferner bel Abwefenheit des Angeklagten, nach 
Ait. 23 des Gesetzes von 22. Ottober 1882den Vertheidigern 
Rechtzanwalten Quenstebt und· Munkel das Wort, veschloß guch 
ie Ausschließung »der Oeffeitlichteit' während der Verhandlüngen 
Diefe!ben dauerten drei Slunden; sodann wurde das ülttheil ber⸗ 
sndel da much hiethei die Deffentl ichteir ausgeschlossen war, so in 
zer Inhalt des Uriheils micht vekanntee 
Ankrüpfende an ven Besuch des Kaisers än den Reichslanden 
hreibt die Prbre Kort. AV Fiutt die Kräftiaung ächt deutfchet 
Befinnung und ernfter Hingebinige fur Kaifer und Reich gibles 
rinen besseren Sendboten ais den alfer feldst; welchet durch. die 
inmittelbare Wirkung seiner vom Zauber deretöchsten Keaft und 
ugleich der reinsten Veilde umgebenen Persoönlichteit mit unwider⸗ 
teblicher Macht die Einzelnen unbedie Voltsassen, welche in seine 
Naͤhe ·lommen vfesselt und begeistert. Diefe wunderbare Kraft hat 
ich in d eensee Weise auch an der Bevoölkerurg don 
xtfaß Lolhringen dewahrt7 die kurzel Auwesenhe tOdes staisers in 
enen ält deutschen Landschaften hato die nersten hoffn hsvoll n An⸗ 
jeichen eines pertrairensvollen d e se fuͤr die 
veder erneute nationgfe nh pu pdee Lebendigkeit 
eidbrireten laffen.“ Wohl ird fe vch Uange ver hingebenden 
renen Ardeit? von alleit Seiten, und wie der Kaiser wiederholi 
»ctonte, der Geduld bedüurfeti, um die Augaa zen gedeihen 
u iassen.“ Aber dieft jüngsten Tage von· We ßenbinß und Wörth 
jaben die Zuversicht auf das Ichließliche Gelingen der friedlichen 
— ————— um hetnein befestigi.“ 
Datmftade,“ M Olt iDik “hiesige Haudelskammer spräch 
ich e eede eee des Ausschusses im 
eutschen 80 eletages ni nd gegtn s Stimmen fur das Brincip 
— Gr. 393 
Freiburg,“3. Olt. Der hiesige Bargerausschuß hat dem 
—XE —*298 Seh Ehrenbargerrecht hiesiget Stadt vetliehen. 
ussand. 
Wien, 5. Oll. Nach einem von fürlischer Seite den hiesigen 
zeitimgen zugegangenen Commlinictie würde! die Pforte ven Slhiffen 
temdet Maͤchtẽ die Durchfahrt durch die Dardanellen verwehren; 
ls jedoch Gewalt angewendet werden fotlte, wirde der Sultau 
unmt der Rchietung nach Adrianoper üherndeln. 
Jetzt. Mit großer Beredsamkeit entrollie er ein deuiliches Bild in 
Beziehung auf die Zustände des veralteten Zunftwesenß und wußte 
n gewändter Weise das Gute und Schlimme jener Berhältnisse 
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tandes in ihrem Lichte und Schalten kreflichst klatr und deutlich 
u machen. Eine volltönige, weithin vernehmbare Stmime und ein 
angebornes Rednertalent verliehen dabei dem gediegenen Vottrage 
tine erstaunliche Lebendigkeit und Frische. Man sah es, man hörie 
s dem Maune an, daß er sprach waßs sein Herz fühlte und 
vollte; denn solche warme, väterliche Belehrungen und Ermah ⸗ 
ungen konnen nut aus einem wahrhaft guten Herzen lommen. 
Uind als das letzte Wort des weiß ergtauten, 70jahrigen Greises 
erllungen und ein lang anhaltendez , Bravoe in dem“ Saal 
diederhollte, da wünschte sich Jeder, diesen bescheidenen, geistreichen 
derrn vald wiedet zu Hören. (Die ausführliche! Rede des Herrn 
baumblant folgt in nachster Nummer wörnich. DeR.y α 
FDudweiler. Den Freunden der Kirchenmussk dimen 
vir vorläufig mittheilen, daß am 22. d. Sonntäg Nachmitiags 8 
Ahr in hiesiger kathol. Kirche ein Kirchenconcert stauufindet in 
nelchem ausgewählte Proben klassischer Gesänge aus alter und 
neuerer Zeit“ vorgetragen und verschiedene Orgelstüͤcke thzerübmtet 
Reister von bewachrien· Kraften? gespielnnwerden solleh. Außer 
unferm gut geschulten Kirchenchere wirken einige rühinlichst beklanmen 
Zanger der Nachbarschaft mir vone welchen namenttlich die Solo⸗ 
zarihieen Nr. 43046 aus dem hetrlichen Mesia a von HA inde 
efungen werden Das veichhaltigẽ Progrämm, Ddas Juro Feitder⸗ 
iffem licht wird, verheißt in allen seinen Thesten wirilichea Kunft 
zenuß. 7 — 2 —— —— 7 —— 
:Maänchen, Q. MOtt.. Es wird Der deutschen Handels⸗ und 
Perlehrzwelt nicht urangenehm ein zu erfahren . daß eine. nall⸗ 
dändige Einigung sämmtlicher deutschen Eisenbahnverwaltungen 
iber ein geinhemiches. Sarifsyftem so guk yig elchldfepr Thatsehe 
Amnd wir yfvesig deriter — aud gegledt, ein GBeund 
aran zu jwäifelu —jo, wird disser —⏑⏑ —0& fuͤr 
—6 Tatfftzita Ichen fuc den 1. Jabbot: I8 7n Witrt⸗ 
amnfe treten und jn ⸗ sern auch —X Sitri Ao0 
—V wirde, Lint —— —*— —* 
n eu —A ———,— 
.München, 4. Okt. Der Hönig hat zwet pom 
ayerischen Schwurgerichtshof eechet —— 
efällie Todesurtheile beslätigt. —A beariffr hen! ledigen 
Metzgergesellen Valentn Gläsgen! von Friedenheim, Kandgecchlg 
Nünchen 1. d. J., welchet am 28. December na 30 dei Siraße 
wischen Forstenried und Sendling den —8 iue —— 
daspar erschlagen und dessen, mit Holz deladeaed Feitrwerl Nch 
aingeeinet, sowie dem Ermordeten Vaarschaft, Uhr a. 4. w. ab⸗ 
jenommen hat. Val. Gläsgen hatte dvereits — dstiftüng 
m Zuchthauts 124 Jahr verbrachi, Daͤb' Iweile —— wurde 
zegen den bvormaligen Tagloͤhner und nunmehrigen Zuchtt aus strafling 
zoh. Ruf von dier erlassen. e hatte am 4. Febe. d. J. 
dem Gefängnißwärter Lud. Waller mit Leinet Schneibersche⸗ce der⸗ 
artige (27) Wunden beigebracht, daß derselbe nach weuigen Stunden 
tarb. Im Jahre 1870 ermordete der damals i9 Jahre alte Ruf, 
ein mit Laufzettel aus dem Leibregigient gestoßener und bereits 
wanjzigmtt gestrasfer Tambour, die Vesseherin Natierer in der 
Nariagasse dahier., Damals konnse die Todezstrafe wegen seiner 
Minderjäbrigkeit über ihn nicht verhängt werden. (A. 3) 
reFreiburg, keBe.. 8. Olt. Heute wurde in Gegenwart 
»es deutschen Kaisers, deß Kronprinzen, des Großherzogs von Baden, 
es Generals d. Werder und des preußischen Kriegöministers v. 
damele die Endhüllaͤng des Denkmals dorgenommen, welches das 
adische Land dem tapferen 145 Armee Corps und feinem Führer 
heneral v. Werder — Waffen⸗ 
haten errichtele, wodurch In den Kämpfen ves 18. 16. und 17. 
Januar 1871 bei Belfott die Schacgten Bohhrtatz'd zurlidceschlagen 
und deren beabsichtigtet Finbruch in Vaden dereleit wurde. 
Das Denlmal Ast vin-Ohelisl aus Bronze. der sich auf einem 
—— 
Vermischtes. 
D SuInabert. Herr Professor Baumblatt von Kaisers⸗ 
autern hielt am verslossenen Sonntage Nachmittage bei Gelegenheit 
es Stiftunggfestes des hiefigen Arbeiter-Bildungs ;Vereins einen 
Stunde Jangin Vortiah uber Wewerbefreiheit und die Ardeiter⸗ 
snwe de Gegenwart. Schon kurz nach 8 ur ae 
tiher ein zahlreiches Vublitum im großen Dberhauserschen Saalt, 
in 44 Ühr erschien der Etwartete. Erbegann seinen Vortrag 
nit einet kernigen Vorrede und führte allmählich zum Haupithema 
ber Die gauge Verfammtumg doigte ihm mit der gespauntesten 
iufmertfamtenne Et“ Jog eine Parallele zwischen ee 
mm Mitielalter und der jetzigen Gewerbefreiheit, zwischen Sonst und 
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