Full text: St. Ingberter Anzeiger

el erscheinende armenische Blait Abdedaper? erzahlt uns folgenden 
interessanten Gerichtefall: Ja der türtischen Probinz Didos ging 
einem armenischen Pächter eine Kuh verloren, die bald darauf von 
hrem Eigenthümer bei einem seiner mohamedanischen Nichbarn ent⸗ 
dedt wurde. Er reklamirte nun sein Eigenthum, das der Musei⸗ 
mann aber unter keiner Bedingung zurückstelien wollte. Die Sache 
lam daher vor den Kadi (Richter) des Orzes zur Enischeidung. 
Diejer derlangte vor Allem von dem Armenier, er möge Zeugen 
bringen, daß die Kuh ihm gehöre, was de selbe auch so-leich 1hat, 
jedem er drei seiner Nachbarn in den Gerichtssaal führte, die seine 
Angaben vollkommen bestätigten. Deren Worten wollte aber der 
sadi keinen Glanben beimessen, weil sie aus den Munde von Chriften 
samen. In seiner Bedräugniß bat nun der Armenier man möge 
die Kuh in den Gerichtssaal bringen, und ihm zugleich auch gestatten, 
hr Kalb hierher zu führen. Beides wurde ihm auch bewill'gt. Kaum 
zatte aber die Kuh ihr Junges erblickt, so eilte sie schon auf dasselbe 
ju und überhäufte es sozusagen mit Zärtlchkeiten. Der NKadi de— 
ahl hierauf, die Kuh ihrem früheren Eigenthümer zurückzustellen. 
Das Zeugçniß eines Kalbes hatte arso bei ihm mehr BGiltigkeit. als 
das dreier Christen. — 
fRew⸗-NYort, 28. Oct. Nach einer hier eingegangenen Mel- 
dung huben in Central⸗Amerka am 83. und 4. d. heftige Stürme 
zewutthet. Durch dreselben ist die Stadt Managua umer Waffer 
gesetzt worden. Circa 400 Häuser sind zerstört worden. Vule 
Personen sind umgekommen. Der angerichtete Schaden wird auf 2 
Millionen Tollars geschätzt. Der in Bluefields bei der Kaffee ˖ Ernt? 
angerichtete Schaden wind anf 8 Millio ien Doslars ängegebden. 
F Als einen Beweis des musikalischen Verständuisses der Ameri⸗ 
aner erzählt ein französisches Blatt solgende Gechichte: Erne fremde 
Dame wollte in einer Stadt der Union ein alles abgenutztes Piand 
derkaufen. Auf ihre deßallsige Annoace fauden sich zwei Ameri⸗ 
aner ein, un das Instrument zu sehen uad zu hören. Ein Freund 
der Dame hatte ihr hereits vorder den Rath gegeben, wenn sie idr 
Piano recht vortbeilhaft verlaujen wolle, jollie sie nur auf dem⸗ 
selben ein amerikanisches Voltslied vortragen. In der That exe⸗ 
kdutirte dieselbe, übrigens eine ausgezeichnete Klab erspielerin, als sich 
die Käufer einstellten, in brillamer Weise das .Heil Columbia?, 
das bei ihren Zuhörern rasenden Beifll fand. Nachtem fie ge⸗ 
endet, erhob sich der eine der Amerkaner qeit den Worten: „Ich 
gebe Ihnen 200 Dollars für das Instru ent; wenn Sie darauf 
ringehen wollen, kbier ist meine Adresse“ — Es war Dies gerade 
das Doppelte Dessen, was das Piano werth war, und Fraͤu xX. 
wollte schon den Handel abschließen, als der zweite Zudso er ihr 
rin Zeichen machte und zurückblieb. „Madame,“ sagte er darauf, 
als sein Konkurrent das Zimmer verlassen hatte, „spielt das Piano 
auch der „Yanlkee doodle?“ Frau X. verstand ihn und bejahte. 
„Lossen Sie ein mal hören!“ — Der Yankee doodle“ ertöne so⸗ 
jort in hinreißender Weise. — „O, Das ist dercuch!“ rief der 
bezauberte Enthusiast, „ich biete Ihnen 800 Dollars.“ — „An— 
zenommen!“ „Wissen Sie, ich würde gern das Doppelte zuhlen, 
wenn das Piano deide Lieder zugleich spielen könnte. — ve— 
dauece, aber Das geht leider nicht,“ war die mit einem Seufzer 
gehauchte Antwort der Fcau X. während sie getührt die 300 Dal. 
iars einsteckte. 
f Em aͤcht heidenmäßiges Geschenk wollte bor einiger 
Zeit der König der F dichi-Inseln durch Verm ttelung des eng⸗ 
lischen Gouverneurs an Dr. Mullen, den Vorsteher der englischen 
Mission gelangen lassen. Der König, welcher an den enalischen 
Trakiätchen und hauptsächtich an den dieselben perenden Biidern 
in ganz besonderes Wodlgefallen gefunden hatte, wußte seinem 
Dankgefühl keinen besseren Ausdruck zu geben, ais sieben junge 
Mädchen auszuwählen, um dieselhen dem Dr. Mullen als Gattinnen 
zu verehren. Die für den Kön'g unbegreiflche Weigerung dies 
Bouverneurs dieses Geschenk anzunehmen und an seine Adresse 
ve'ter zu befordern, haf den zartfühlenden Mo rchen in eine so 
urchtbare Auftegung versetzt, daß aus Angst vor dem königlichen 
drüppel es keiner seiner Unterthanen want, sich Sr. Majestät auf 
lehu Schritte zu nähern. 
— 
Dienstesnachrichten. 
Auf das erledigte Rentamt Blieskastel wurde der Rentbeamte 
von Zauterecken, Hub. Pfirrmann auf seine Vitte versetzt; zum 
stentbeamten von Lauterecken der Rechnungscommissär der Regierung 
»er Pfalz Fr. L. Arnsperger befördert, und die hierdurch erledigte 
Zielle eines Rechnungéecommissärs der Regierung der Pfalz Fr. L. 
Urnsperger defö.dert, und die hierdurch erledigte Stelle ein s Rech⸗ 
zungecommifsärs der Regierung der Pfalz dem Rathsaccefisten 
84. Fr. Specht in Speyer verliehen. 
Der Bezerksgerichts ˖ Assessor Dauenhauer in Zweibrüden wurde 
jum 2. Staatsanwalt am dortigen Bezirkegericht ernanut. 
undwirthschaftliches. 29 
Ein Fehler bei der Salzfülteruna. Fast alleuthalben Häben 
s die Landieute in der Gewohnheit, das für das Riubvieh be⸗ 
stiamte Salz auf den Boden Zes Gefäßes zu streuen, aus welchem 
das Rindvieh sein Getrünke zu sich genommen hat. Man will damit 
»ekanntlich bezwecken, daß das Veh kein ausleckt;; allein man bedenkt 
nicht, daß durch dieses Verfahren der Durst der Thiere erst. recht 
zereizt wiid, wenn man ihn befriedigt glaudt, denn. das Salz 
virtt bekanntlich austrocnend auf die Zunge, den Gaumen ꝛc. ein. 
Benn man, wie es tzäufig geschieht, den neuen Durst sofori durch 
Darreichung von Wasser zu befr edigen sucht, so nehmen die Thiere 
nehr Flüssintert in sich auf als gut ist; deun sie verlieren dann, 
was namentlich bei jungen Thieren zu beachten ist) hre schöne 
westalt, indem sie sackg oder bauchig werden, und überdies wird 
die Verd iuung dadurch sehr geschwächt. Wenn man aber den 
»urch die unpraktische Verabreichung des Salzes erzeugten Durst 
nicht befriedigt, jo ist dies eine Th'erquälerei, die sich ditter rächt. 
Die landwir hichaftliche Lehranstalt zu Worms veranlaß'e weeder⸗ 
olt die Ausführung von Versuchen, welche stets zum Reiultate 
jatten, daß Küre von einer bestimmten Futtermenge mehc Milch 
Zzuzten, wenn man das Salz mit dem Trockenfütter vor der 
Tränke verabreichte, als dieselben Milch gaben, wenn das Salz 
uls Lecke in das Tränkgefäß gegeben wurde. 
Ffür die Redaction veranworisich F 1 
Citronen per Sug us p 
Sardinen à Huile 
russ. Kron⸗Sardinen 
Holländ. Kronbrand⸗ 
Voll⸗Häringe 
ronservirte Hummer 
vei 
J. Peteis, St. Ingbert, 
Bei Gelegenhet des letzten 
Harmonie⸗Concertes wurde ein 
neuer Hut mit einem gleich 
jalls neuen Hute von beinahe 
Jleicher Form und Farbe ver⸗ 
wechselt. Das Nähere im Lokale 
der Haronie⸗-Gesellichaft zu er⸗ 
ahren. 
Die enorme Nachfrage 
uind die von allen Seiten ein⸗ 
jehenden Zeuznisfse und Dank— 
chreiben von durch den Rbei⸗ 
nischen Mal, Extract 
THhEMIGOI«« 
ollsäudig geheilten Leidenden 
st der beste Beweis für dessen 
anz vorzügliche Wirksamktit. 
derselbe dewährt sich gegen 
deuch⸗ oder blauer Hussen, 
hronische Heiserlent, Verschle?⸗ 
nung, Katarrh, kranken Brust⸗ 
rganen, Lungen⸗, Hals und 
Lrustentzündurg. Asthina, Bruft 
tumpf voriheslhaft. Der ge⸗ 
jannte Phèônol ist in Flaschen 
2 75 Pf, M. 1, M. 1,50 zu 
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Buch- und Stein- 
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Redaktion Vruck und Verlag von F. F. Demeß in Et. Zicbe 
Frank furter Rörse 
vom 80. Oct. 1876. 
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2 N 
Ein Taglöhner 
um Drehen des Schwungrades 
an einer lithograph. Schnellpresse 
vird gejucht. 2 Mart pro Tog 
verden bezahlt. 
F. X. Demetz.