Full text: St. Ingberter Anzeiger

er Anzeiger. 
der St. Juügberter Anzeiger und das (Z mal wochentlich) mit dem Hauptblatte verbunden⸗ Unterhaltungsblatt, Eonntagt wite illustrirter Eeil 
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— 176. Sounutag, den s5. November 32 1836. 
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Deutsches Reich. UW 
München, 31. Ott. Nachdem Se. Mal. der König qn⸗ 
zeordaet hat, daß in der Folge bei der Aulage neuer Staatsstrusßen, 
jowie bei Etweiterung oder Ümlegung bestehender Staatsstraßen fut 
die in Auspruch genommenen Ausuichtungsflächen den betreffenden 
Brun deigenthünern Entschadigung gewährt werde, hat das Minisiecium 
des Innern zum Vollzuge dieser Anordnung verfügt: 1) bei Aus— 
arbeitung der Proen für die Aulace neuet dann füͤr die Er— 
weiterung · oder Umlegung bestesender Siagsltestraßen haben die 
Straßen⸗ und Flußbauämiet die erforderliche Brejte der Auslichtung 
nnerhalb der uniiberschreitbaren Grenze von je 7 Meter auf deiden 
—A oͤrtlichen und sonst gen 
Berbättnisse unch Mußzabe des una hwe sburen Bedürfnissetz festzu⸗ 
llen. 2) Gleichzenig ist mit den deir ffenden Gruͤnd⸗ und Wald⸗ 
igenthũuiern siber die eigenthümliche Erwerbung hes erlotderlichen 
Urcals, einschließlich der in Anspruch zu nehmenden Auslchnungs · 
Aache, in Unterhandlung zu treten. Hierbe; Jollen die Bauämter 
uicht unterlafsen, die besonderen Vortheile der detieffenden Sttaßen · 
antage sge das angrenzende Srundeigenihum in Berug auf die 
Erleichtexung des Verkehrs gehörlg zu berücsichtigen und die be⸗ 
heiligten Grundeigenthümer hierauuf unter Hinlpeig Kuf die No Alchteit 
der Vereneluug des Projectes im Fahe ——6 
anspiulche geeignet gufmerkfam zu machen 8) Kommt ue ernn 
baruag auf der Grucdlage eiuer die vZuilichen WWerthaverhalttisse 
nicht übersteigenden Entjchaͤdigungsforderung ju Sltande⸗ont der 
Vertrag vorbel alttich der Genehmigung det Elgats regierang auf 
kosten des Staͤatsarars aorarieh —XX πůπ und der 
Lotschadiaunngsbettag In den Kofienboreinfchlag. aufy gehmen. 4) 
Wird dagegen eine WVereinbarung nicht etzielt,so ist eine Approri⸗ 
maide Wenhschedung det sragcen Doleee r dn e 
und gigleich eventzell diurch die von dem Retheͤligten etwa —XRX 
Eulschadiguugssungine in den Vsranschlag einzistellen. 
Berdin, 2. Rov. Reich stag.“In her heutigen Sitzung 
ergab der Nammnsauftuf 220 Aßwesende. Zum ersten Präsid men 
wurnde v. Foxtkenheck mit 216 von 218., zum ersten Vicepräsi demen 
2. Stauffenberg mit 189 von 217 Stimmen wiedergewähn Bei 
der Wahl des zweiten Vicepräsidenten krhielt yon 212 Stimtgen 
dowe 118 Hanel 89.MNachdem Lowe adgelehnt hatte und in 
Antrag auf Vertagung verworfen war, wurde die Wahl wiederholt, 
wobdei 207 Stimmjeulel abdgegeben wiuden; hiernon erhielt Hän 
1115 Schwartz 88, unbeschrieben waren'81, die udrigen zeispit⸗ 
erten sich. Nachdem Hänel ebensallz abgelehnt halte, wurde die 
Berlagung guf morgen beschlossen.. 
Ausland. 
Wien, J. Rev. Das rnerwartete Nstimaijm Rußlands 
isdet den Gegeustand allgemenner Besprechung Seitens der heutigen 
Zeitungen. In einem Leitartilzt des Tagblatt,“ Des Bqrs 
Donnerteil“ überschtieben, wird das Ultimaum als der Ausdruc 
der derzweifelten Lage, ain die sich Rußland seldst gestürzt hade, 
ozeichnet, womit indeß noch nicht aus geschlossen sei datz dennoch 
der Tag Allerheiligen die Waffenruhe bringe Aurh die“, Deussche 
Zeitung“ st zucht genejgt, das Ultimatum tragisch zu“ nehmen. 
Nan darfte“, ent das Blati, es wmit kinem didlomasschen 
knalleffect uu thun hzaben, der dazu destimmt sei, den Leuten eine 
ohe Veinung von der russischen Vochtfülle beizubringen und durch 
ine heroische That das in den Augen der Slaiwenweinn schwindende 
Ansehen zu stärten.“ Weniger darmlos beurtheilen die ijbrigen 
Zeitungen die brüale cufsische Fofdetung. Die R.ugr Pr.“ ist 
Aderzeuat, daß auch die Annahme des Ultimatumd teine Gewahr 
jüur den Frieden bleten werde. Behallen wir in Allem,“ zuft sie 
aus, „so schwer es uns auch werden mag, ruhig Blur; Fantpfen 
pit den Zorn, der uas deeser rujhischen Duppelzungigleir und Frech⸗ 
jeit gegenüber ergreift, nieder!“ Die NMaorge apost sagt Alerx⸗ 
nder Il. hat on heute ab auf den Tetel A 
vorzichtel. Wer ein Ullimatum unterzeichnet, jeßt feinen Namen 
auch unter eine Kriegserllärung.““ Die Vorstadtenunge in v. 
Jußg die eschrhte verde ig der Lag sein, binnen 24 Stunden 
den Auͤsbruch des üussischetürkifchen Krieges in verzeichnen. 
, Wign, 2. Nor Die Pforne erwiderte auf das Ultimatum: 
ie betrachti die Forderunz Ruͤßlands durch die bedingungslose An⸗ 
nahme des Woffenstilsstanges exledigt und babe Besehl au erngen 
Finstellen der Feiidseligkeiten ertheilt. Man furchtet hier; daß 
Rußland, da Kerim Pojcha, entgegen dem Pfortebeschl Vorrücdi⸗ 
und insbesoudere Deligrad besetzte, nicht zufrieden sein wirde Daß 
die Armee nicht den Befehlen don Koustautinohel gehorchtist 
aemiß. 23 —M— * 
Belara d. 2. Popembet. Die Serden orenglien ehle Morawa- 
Brijchen und zůndeten zur Erschwerung der Annäherung au die 
483 und Stodt Deligrad, Jabulowatg und Vraskoway an. 
A⸗ —58* — Burger — 20. bia Jum So. Jahr müssene hen 
nhe —A 
Petersburg 2 Rop. Em heute Abend ersch enenes Extra⸗ 
qzlatt des Regerungsanieigers beröffentlicht ein Telegranum Igna⸗ 
lieffis, daß de Pforte sich bereit eillärte, auf den Abschluß“ eines 
weimonatlichen, Von gestern an laufenden Waffenstillstandes einzu· 
jehen. und doß die Befehlshaber der türt schen Truppen angewiesen 
vorden seien, die Feindseügleiten auf dem ganzen Kriegsschaͤuplatz 
dioxt einzußellen. * 38aupi 
If Der Jabrezbetiht des S —55 r —A— 
ꝛemselben B buen zu Blleskastel Kuͤchheim⸗ 
wlanden und peyer ibber das Schuliahr 187546, erstat lel durch 
Sewingrinspecior Dr. Kitiel umd die Huptiehrer Leibig Eron⸗ 
erger und Ki us i im Druck ers ienen. Wir entae men dem⸗ 
* eee 5 die in — legten In — en 
des Seminars an Shnua und Fe ertagtaege ahrlen dreten —* 
auge, hei welchen der Besuch eines Vauhauses und das Einnehmen 
aeee —R weeder —8 werden nußten, 
veil czausstestze Haß die Vorthettr,Eelche diefe wohlgemeinte 
sePehe de n für —— hat —8* den 
Nachtheilen Uber ogen werden welche de Mißbrauch derseiben mit 
sich führt.Beigedehen ist de in Beicht ein⸗ schaßenswerihe Ab⸗ 
handtung über die Hflege der dußecen Bildungin det Voils schule 
ein Gegenstand, auf welchen swon die Aufinerlsamkeit gang besondert 
lenlen öchten, da de soelben die erlorderliche Bea htung nicht üverall 
in wünschenswerther eeeh wird. 7 
t Ein Hohfapler m bo beren Fare Am 20. 
Ock. wurde in Begleitung Bexluer riuai r ruͤheret 
dehnrer der opueg —— nach Saarbraceu gebrachte der 
tecbriefl ch * folat wak. “ Der Verhaftele hatte fich dort Dia vor 
durzem Aals Lehrer an der hoͤheren Tochterschule befunden und foll 
iqch der Falschung werschiedener Uauidersitats unde aderer Zeuchisse 
shusdig gemacht baben, auf Grund de en sesne Antellang eshine 
Auf Grund aefais hier 3 erhielt er, nachdem er ein Jahr 
ang in Saazbrücken gewirkt, auch gine Steile an dem großherzog⸗ 
Toͤchtexnstisut jn Karlsruhe. Duch eine zufallige Rücfrage 
voͤn dort. dani d ene i den Tag. Der Adeneurer verschaffte 
———————— —X s Zugang in die besten Kreseer gab 
ich für einen Kandidaten der Theologie aus und hanass solcher 
auch in der Kirce eins Nachhatortes von Saarbrücken ˖ gepred gt, 
and. nun steut sin oiles alg ð H ndel heotne H gecese sub 
Am ntich falsch gestatt sich ee bran— aß der dere 
dand dat. aingn icinli ch loderetu Lehe nomaihe deführe . und daß er 
—XV eine· Univerfitt bejucht hat. Der 
Fal errzat geoßes Auflehen nud jpild dentsähtte derigttich derhan 
delt werden e — 
.Pa ris. 29. Ott. Die Pariser Polizei digiliri eiftig auf 
zefätschien Wein. 350 Fösser soichen imit Fuchsin defaͤrblen · Welne 
ind bereits bei ihrer Antunst aus der Prodin huit Veschlag Pelegt 
porden und arzog dideie, die in den nächsten Tagen eintreffen 
sollen. sind der Behörde als berdächtig fanalifit Da an