St. Ingberler AAnzeiger.
Der St. Jugberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich) mit dem Haupiblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Bei⸗
lage), erscheint wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag uund Sonntag. Der Aboanementspreis beträgt vierteljährlich
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Mę' 192. Sonn tag, den 8. December 1876.
AHG
— —— —
Deutsches Reich.
München, 80. Nov. Der J. Vizepräsident des deutschen
Reichstaged ec., F. Frhr. v. Staufenberg, hat die ihm von der
liberalen Pariei Münchens angekragene Kandidatur für den Reichs-
asswahlkreis Münchens J durch Telegramm dankend angenommen.
Berlin, 80. Nov. Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine
caiserliche Verordnung, durch welche die Reichstagswahlen auf den
19. Januar festgefetzt werden.
Im „Reichsanzeiger“ wird vor ungültigen Banknoten gewarnt.
Dieselben sind angeblich von der luxemburgischen Nationalbank aus—
zegeben und lauten auf deutsche Reichswährung in Abschnitten von
b, 10 und 20 Mark. Rach dem Bantkgesetz dürfen ausländische
Banknoten, wenn sie (ausschließlich oder neben anderen Werth⸗—
bestimmungen) in Reichswährung ausgeftellt sind, innerhalb des
Reichsgebietes bei Strafe zu Zahlungen nicht gebraucht werden.
Die im Handelsministerium abgehaltene Konferenz der Fabrik.
inspekloren ist hinsichtlich der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter
in Glashürten zu dem Ergebniß gekommen, daß, wenn auch
die Klagen der Glasindustriellen vielfach übertrieben erscheinen, doch
in einzelnen Punkten Mod fikationen jener Bestimmungen für den
genannten Judustriezweig nothwendig seien. Es soll nun untersucht
werden, ob ähnlich wie für die Glas'ndustrie, auch für andere
Industriezweige einzelne Modifikationen der gesetzlichen Bestiimmungen
in Aussicht zu nehmen sind, und sodann sollen diejenigen Beschäf⸗
jigungen festgestellt werden. bei welchen wegen der damit verbundenen
zesonderen Gefahren die Verwendung jngendlicher Arbeiter über⸗
haupt auszuschließen sein würde.
Berlin. Der Reichskanzler hat den Bundesrath, nachdem
die Erhebuugen der verbündeten Regierungen bezüglich der Beschickung
der Pariser Ausstellung beendigt sind, aufgefordert, sich darüber
scchlüssig zu machen, wie die Einladung zur Beschickung zu beant⸗
worten sei und was eiwa für Gelder dazu zu hewelligen seien.
Ausland.
Wien, 30. Nov. Nachrichten zufolge, die aus Konstanti—
aopel hier eingetroffen sind, daben die Demarcations Comm'ssäre
aus Alexinatz nach Korstantinopel gemeld⸗et, daß keine Aussicht vor⸗
janden sei, ihre Aufgabe vor Mitte December zu lösen. (Und mit
steujahr soll der Waffenstillstand zu Ende gehen!)
Petersburg, 1. December. Nach Meldung der hiesigen
Zeituugen erfolgt die Abreise des Obercommandirenden der Südar⸗
mee, des Großfücsten Nikolaiewitsch, heute.
— TD
Stadtrathosttzung
aim 5. December 1876 Abeuds
8 Uhr.
Tagetordnung:
Die Wahl eines J. Adjunkten
betreffend.
Alignement in der Pfarrgasse
und an der Hasselerstraße betr.
Abtheilungsunterricht in der
obern kathol. Knaben⸗ und
Mädchenschule betr.
Heimaihgebühren bilr.
Erhebung von Gemeindege⸗
fälle betr.
Herstellung eines Verbindungs⸗
weges cuf die Meß betr.
Schullocalitäten zu St. Ing⸗
bertergrube betr.
St. Inubert, 2. Dec. 1876.
Das Bürgermeisteramt:
Custer.
Wasserdichte
agen— und
Pferde-Decken
zu haben bei
Jakob Behr, Satiler,
—— St. Ingbert.
Zu verkaufen:
kiefern Bauholz, Zaun⸗
uird Baumpfähle, fichten
Rund—⸗, Leiter⸗ und Wies
bäume bei 9
TIouis Höh.
Breitermühle bei Niederwürzbach
die Ronner Fahnen-
Fabrilc in Bonn a. Rh. lie⸗
ert auch Theater-Dekorat'onen,
nuf Stoff gemalt.
Vermischtes.
F St. Ingbert. Das am veiflossenen Sonntiag hier ab⸗
gehal:'ene Kirchenkonzert war stark besucht und fiel zur all⸗
zemeinen Zufriedenheit aus. Die Haltung von Seiten des Publi⸗
ums war musterhaft. Die vorgetragenen Orgelspitcen gaben Zeugniß
or der großen Feitigkeit und der Virtuosität der Spielenden und
varen allseitig ansprechend. Man konnte sich überzeugen, daß auch
die vielseitig verkannte Kirchenmusik das Herz des Menschen erheben
ind fesseln kann. Ungemein reizend und bezaubernd schön sp elte
derr Wies aus Blieskastel auf seiner Violine unter meisterhafter
Irgelbegleitäng des Herrn Präparandenlehrers Niedhammer aus
Zzlieskastel. Nicht minder hinreißend waren die beiden Gesangs⸗
piecen aus „Paulus“—, weiche die HH. Henrich und Croner, be de
ius Frankenthal, vortrugen. Einen erhebenden Abschluß des Ganzen
ildete ein Hhmnus für Männerchor von Herm. Mohr, der mit
iner Präzision und Feinheit durchgesungen wurde, die Nichts zu
vünschen übrig ließ. Abgesehen von allem Anderen, konnte man
jesonders aus diesem Stücke entnehmen, mit welchem Geschick und
nit welch' rastlosem Eifer Herr Organist Fr. Woll von hier arbeitete,
der das Arrangement zum Konzerte traf und überhaupt als die
Seele des Gonzen zu betrachten ist. (Nachr. f. St. u. L.)
Eine besondere Beachtung verdient die im heutigen Blatie
refindl'che Annonce des von hohen medicinischen Autoritäten ge—
»rüften und wegen seiner ganz vorzüglichen Wirksamkeit auf's An⸗
elegenttichste empfohlene Rbein. Walz Extract Phénol.
— Interessanu
st die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sieh befindende Glucks-
Azeige von Samuel Heckscher senr. in Hamburg. Dieses Haus hat sich
lurch seine prompte und verschwiegene Auszablung der hier und in der
Imgegend gewonnenen Betrügo einen dermassen guten Ruf erworben,
lass wir Jeden auf dessen heutiges Inserat sehon an dieser Stelle auf-
merksam machen.
„RWie in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn⸗Mittheilung det
dertn Laz. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonders ju beachten.
Dieses weltbekannte Geschäft besteht weit über 580 Jahre und hat den bei
hm Betheiligten schon die größten Hauptgewinne von Matk 360,000,
70,000, 246,000, 225,000, 183,000, 180,000, 156,000, ostmals 1852000.
50,000, 90,000, sehr häufig 78, 000, 60,000, 48,000, 40, 000, 36,006, 4,
c. ic. ausbezahlt, wodurch viele Leute zu reichen Capitalisten geworden sind.
Es sind nun wieder für einen kleinen Eindatz große Capitalien zu gewinnen
bis z4 ev. 375,000 M. Auch bezahlt dieses Haus durch seine weilverbrei—
eten Verbindungen die Gewinne in jedem Orte aus. Da durch die getroffene
großartige Einrichtung in Vermehrung und Vergrößerung der Gewinne eine
große Betheiligung zu erwarten ist, möge man dem Glüdke die Hand bieten
ind sich vertrauensvoll an die Firma Laz. Sams. Cohn in Hamburg
wvenden, bei der man gewissenhaft und prompt bedient wird.“
GEin neuer Beweis
für die wunderbare Heilkraft des Phèpnol.
Wegen seiner ausgezeichneten und be—
wöährlen H.ilkraft bei Keuch· oder blauer Husten,
chronischer Heiserkeit, Verschleimung, Katarrh,
kranken Vrustorganen, Lungen-, Hals- und
Brustentzündung ist der von hohen medicinischen
Autoritäten geprüfte und wegen seiner ganz
vorzüglichen Wirksamkeit auf's Angelegentlichste
empfohlene „Rheinische MalzExtract“
PhènoOl.,
Fabrilcmarlke das beste und ein vorzüglich linderndes Mittel.
Die enorme Nachfrage selbst aus den entferntesten Welttheilen und
die von allen Seiten eingehenden Zeugnisse und Dankschreiben sind
der beste Beweis für vessen vorzügliche Heilkraft. Der Phènol ist
n s, 4 und s Flaschen a 75 Pf., Mt. 1 und Mt. 1,50 zu
aben bei J. Friedrich in St. Ingbert.