St. Insberler Anzeiger.
der St. Ingberter Auzeiger und das (2 mal wöchentlichj mit dem Hauptblatte verbündene Unterhaltungsblatt. (Sonntags mit illustrirter Vei⸗
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M 199.
Donnerstag, den 14. Deeember —477876.
DDeutsches Reich.
Berhin, 12. Dez. Der Abgeordnete Wiidthorst, upterstützt
bon den Mitgliedern des Centrums hat einen Antrag eingebracht,
wonach das Gesetz wegen Aufhbung der Eisenzoölle auf zwei Jabre
fuspendiet werden soll. Der Antrag gelangt wahrscheinlich bereits⸗
heute zur Berathung. —
In ter Montags-Sitzung. des Reichsstags wurde der von
Schulze⸗Delitzsch wiederholt eingebrachte Antrag auf Gewähruncç
pon Diälen an die Reichstegs-Abgeordneten mit großer Majoritä
angenommen. Lerder steht zu erwärten, deß dieser Beschluß, wi
die früheren in der gleichen Angelegenheit, wiederum in den Pa—
perkotb des Bundesraths wandern wird.
ANANuslaud.
VLondaon, 12. Dez. Der russische Botschafter Graf Schu⸗
waloff ist heute nach dem Continent abgereist.
stonstantinopel, 12. Dez. Heuie (n'cht am 11.) fand
die erste Vorconferenz statt. Ignat'eff wurde zum Präsidenten
und Graf Mory, welcher Secrttär der französsischen Botschaft,
zum Secretär für die Conferenz erwählt. Weinere Verhandlun en
der Vorconferenz firden morgen und vahrscheinlich noch än einigen
folgenden Tagen siait. Die Dispositionen sind versöhnlich und es
ehmen die Verhandlungen eine gute Wendung. Es wird versichert,
über die haup sächlichsten Fragen herrsche „im Princip“ Emveständ-
nizß. Wenn die Geundsagen im geme'nsamen Einvernehmen fest
gestellt sein werden, wird die Conferenz unter Zuziehung der tür—
kischen Bevollmächtigten ihre Arbeit beginnen. F
New. Hork,“ II. Dez. Zehn Schwarze, welche auf Grund
der Beschuldigung, einen We'sen ermordet zu haben, in Louis⸗velle
(Südkarolmo) ergtiffen und verhäftet waren, wurden den Häuden
des Sheraffs entrssen und fämmtlich erschossen.
sussion nech Schluß des Vortrags noch einzelne Aufschlüsse ertheilte.
Zum Schluͤsse verlas Redner einige Capitel aus einem interessanteu
Werte des engli chen Schriststellers Smiht über Sparsamkeit,
sich vorbehaltend, in einem späteren Vortrage zur nähern Ausführung
vieder auf diese Materie zurückzukohmmen. —
Ju seinem zweiten Vortrage warf Herr:Ssach lick einen Blick
daf das Volksbildungswesen in Deutschland. dabeinicht die Bil⸗
dungt, wie sie in den verschiedenen niedern und höhern Schulen
Aworben wird, im Auge behaliend, sondern diejenige, welche sich
inzelne Vereine zur Hebung und Förderung als Ziel gestellt haben.
Als besonders verdent muß hier genannt werden der Verein zint
Verbreifung von Volksbildung in Deutschland, an dessen Spitze der
derühmtfe Schulze- Delitzsch neben anderen bekanmmten und verdienten
Maänner als Vorstand steht.Trefflich orgonisirt verbreitet sich der
Verein nach kaum sechsjährigem Bestand bereits als eine Macht
iber ganz Deutichland, Tausende von Mitgliedern zählend nuud in
dunderie von kleinen Vereinen sich gliedernd. Ihm hat sich auch
mil. J. der-hiesige Arbeiter Bildungs-Verein angeschlossen. Das
Bild, das Redner nun über d.s Bestreben und die Thätigkeit des
Arberter-Bisdungs Vereins entwarf, war nur geeigenschaftet,, dem⸗
elben neue Mitglieder zuzufühten und mehr Freunde und Gönner
ju gewinnen. Bedauernd wurde hervorgehoben, daß es dem Ver—⸗
ine bis jetzt leider qu e nem Haupifacror zur Fortbildung und
zeistigen Uaterhaltung seiner Mitglieder fehle: an einer Bibl'othek
interhaltender und, belehrender Schriften. Um dem Vereine eine
olche zun schaffen, wurde oder Vorschlag gemacht, bei seinen Mit⸗
zliedern, Freunden und Gönnein die denselben entbehrlichen Büchern
ju sawmmeln. Ich win die Zweckmäßigkeit des Vorschlags nicht
infechten, sondern wünsche von Herzey, daß der Arbeiler-Bildungs⸗
Lerein bald eine ansehnliche und recht fleißig, benutzte Bibliothek er—
—IXL *
7 Von der k. Regierung der Pfalz wurden für den Reichs!?ag
als Wahlkommissare ernannt: für den Reschztags-Wahlkreis Zwei—
»rücken GBezirksämter Zweibrückez und Pirmasens) der. k. Bezirlks⸗
amimaun Hr. A. Damm in Zweibrücken u. für den Fall der Verhinide⸗
ung dessebben der k. Assessor Hr. Fe. Schäfer, lür den Wahlkreis
domburg (Bezirkäämter Homburg und Kusel) der k. Bezirksamt—
nann Hr. V. Spöhrer in Homburg und füüt den Fall der Ver⸗
Inderung desselben der k. Assessor Hr. E. Dilg dasel ost. ,
. Nisedermohr, 12.. Dez. *Der Leichnam des. sest eini-
gen Wochen vermißten Wirtdes Helber von Niedermohr, wurde heute
bei der Münchweiler Mühle im Glan aufgefmppegn
Für den, bevorstehenden Weihnachtspäckere verlehr auf der
Post empfehlen sich dem Publitum folgende beide Grundsätze in
erster Linie zur Nachachtung: 1) DienVerpuckung der Packete muß
in jedem Falle fest und dauerhaft sein⸗ 2) De Päckereien müssen
mit ener dauerhafttnn, deutl chent und vallständigen Aufschrift ver—
sehen sein, so daß nöthigenfalls das Pack.t aug ohne die Begleit—
adresse bestellt werden kann..Die Packetaufschrift muß alle wesente
lichen Angaben der Beglatadresse enthalten: demgemäß auch den
ekwaigen Francovermerkeden Betrag des etwaigen Vostvporschusses ꝛc.
VBermischtes. 2**
F St. Ingbert, 12. Des. Am Sonntag Nachmittag
dielt vor einer recht zuhlreichen Versammlung im Orerhaufer'schen
lleinen Saale Herr Professor Ssch huck zwer Vorträge über die im
„Anzeiger“ schon bekannt gegebenen Themate. Der erste Vortrag
behandelte als Thema: „Die Enistehung und Vermehrung des Eigen⸗
thums.“ Nachdem Radner einleitend kurz die Gründe erwähnte, die
hn veranlaßten, öffentlich zu sprechen, erörterte er zuvorderst den
Begreff „Eigenthum? und zeigte sodann wie jeder Mensch von
seiner Geburt bis zum Tode, sowohl der wilde Neuseeläuder wie
der civilisirte Europäet „Eigenthümer“ sei, daß dies tief in der
menschlichen Natur begründet liege. Nach 'ihm ist alkes Eigenthum
der Lohn und Segen der Arbeit. Eine Vermehrung desselben ann
nur stattfinden, wenn der Verbrauch den Zugang und Eiwerb nicht
ubersteigte Heer gelte es den Zugang durch viele, gute und billige
Arbeit auf das möguichst höchste Voß zu steigern, ohne Schädigung
der körperl chen Kraft“ und Gesundheit. In Beziehung äuf den
Berbrauch gelte als hösyster und einziger Grundsatz: Sparen:
hier befürwortete ·er den fleiß gen Gebtauch dex Sparkassen⸗ (Vor⸗
schuß Vereine, worüber dann Herr Conrad in einer kuraen Dis—
Christbäumchen
mit und ohne Gestell, sind zu
haben bei Gäürtrer KIaben
Feigen ·
Citroͤien
Orangen
Emmenthaler Schwei⸗
zer⸗Keaz
—A
Sardinen à Huile
Hummer conservirt
Holl. Häringe
Sardellen“
grüne Kerneß
——
7 Boeters. Et ZJngheri
saraniiss
sind wieder angekommen bei
Tranz Foos.
Frifche —
— — 1232
7BHefe
ist fortwährend zu haben bei
Gseeorg Klein.
Perlen Gerste,
Bohnen und
Linsen
en vfichlt P. Zepp.
Citronat —*
Drangeat —8
Mandeln !
gemahl. Zucker
Hasel-Nüsse
Kern-Nüsse
HonigsLebkuchen.
große und kleine,
find zu haben bei
—BP. Bernhard,
neue Schinelz.