Full text: St. Ingberter Anzeiger

Imere der Probinz an der Grenze der Pampas, wo sie die Beute 
roher, wilder Soldaten wird. Wir hören, daß auch manche Nord⸗ 
reutsche d'esem Niederträchtigen zum Opfer fiel und warnen deshalb 
das Publikum. 
F Krieg der Schiefertafel. Ueber den Gebrauch der Schie⸗ 
ertafel bemerkt der „Pädagog. Beobachter“: „Der Uebelstaud, daß 
»ie Kinder rasch nach einander und immer und immer wieder 
die Augen von der weißen Papierfläche des Buches auf de schwarze 
Tafel richten und dieselben so einem raschen Wechsel von hell und 
unlel aussetzen müssen, dat dieselbe Ueberreizung zur Folge, wie 
ie grelle Gegenfaͤtze bei künstlicher Beleuchtung. Dazu kommt, daß 
nie Schiefertafel nicht schwarz sondern grau, und die graue Griffel⸗ 
chrift von diesem Grau nur wenig abfticht. Es müssen die Schü⸗ 
er ihre Augen der Tafel nähern, um deutlich zu sehen, und durch 
dieses Sehen Uand den Blutandrang nach dem Kopfe, den die schlechte 
Lörperhaltung. zu der sie genöthigt sind, derurfacht, wird dos Seh⸗ 
jermögen abermals deeinträchtigt! Ferner ist die Tafel ein Augen⸗ 
)erdreher, denn die mit dem Graffel gekritzelten Schriftzüge sind 
zesser sichtbar, wenn man jchief auf dieselben sieht. Die Tafel ist 
lrsache, daß sich die Kinder schiefe Achselr, krumme Rücken, einge—⸗ 
)rüctte Brust und kurzsichtige Augen ausitzen, selbst bei den bestton⸗ 
truirten Schulbänken. Tafel und Grieffel verderben auch die Hind. 
Hutes Papier, gute Federn und schwarze Dinte an die Stelle von 
Tafel und Griffel und ein Grundübel der Schule ist beseitinu. 
f Die ‚Grazer Tgsp.“ vom 17. ds. berichtet: Gestern Vor⸗ 
nittag hat ein Lojähriger Schullnabe, der Sohn eines Ge⸗ 
perbsmannes, einen Selbstmord begangen. Er ging mit mehreren 
damecaden aus der Schule die Wieneistraße entlang und gab den— 
elben die Absicht kund, sich das Leken zu nehmen. Die Knaben 
zlanbten, er mache Spaß, sollten je och bald eines Andern über—⸗ 
eugt werden. In der Nähe der Papiermühle fing er zu laufen 
an, warf auf der Müblgangbrücke seine Schulhüsver von sich und 
»praug mit dem Rufe: „Behüt' Euch Gott!“ ins Wasser. Er ver⸗ 
chwand spurlos und die Leiche wurde noch nicht aufgefurden. 
f London, 18. Dez., Abends. In Folge einer bei New- 
Boct (Ponmouthshire) stattgehabten Kohleugruben⸗-Explosion sind 
niele Veenschen um's Leben gekommen; die Zahl der bisher aufge⸗ 
undenen Todten betiägt 17; noch mebr Perjonen sind erbeblich 
eschädigt. 
F Waͤhrend in Mittel und Westeuropa der Winter bisher 
nemlich mild aufgeteeten ist, herrscht er in Rußland mit erschreckender 
deftigkent. In Wologda hatte man am 13. Dez. — 308 Grad, 
n Vetersbuig 18 Grad. 
f Getreidebericht. Es bekunden die auswärtigen Bes 
richte von der letzten Woche fast sämmtlich einen schleppenden 
Heschäftsgang und es haben auch die Preise mitanter eine rück⸗ 
zngige Bewegung angenommen. —e — 
Fur Zeitungstleser. 
Als ein staunenswerthes Ppänomen in der deutschen Journa⸗ 
——ã 
— 
Lie zWei anten, 
velche die Verlagsbnehhandlung von 4A. H. Payne in Leiprig 20 
hrem jetzt begonnenen Jahrgange der illustrirten Leitschrift: .Das 
Neue Blatt“ 
M2ls Prümie 
zegen die geringe Nc ,r Bloett. ses ain grosse 
rerrliche Oeldrackbilder] liefert, 
OIIften anu fkeinenm Veihnagebtstäsehe fehlen. 
Ver daher auf diese wit so vielen Vorzugen ausgerüstet Zeitschrit 
.Das Neue Blatt noch nieht abonnirt ist, sollte Abonnement ent- 
— bei der Post oder bei der nüehsten Bnchlandlung sofort be 
cdellen. 
Das Neue Blatt erscheint in 2wei Ausgaben: 
vum mer-⸗MAusgabe. Jede Woche eine Nummer. Preis Mark 
— — ZBö2232322—————L— 1,50 vierteljahrlich. 
Jest-A usægahe Alle 14 Tage ein Heft à 40 Pfg. Diese Heft- 
lusgabe schliesst eine elegante Moden-Zeitung 
nit gana neuartiger Darstellung grosser Schnitt- 
theile, betitelt: Neueste Moden für unsere 
Damen, gratis in sich ein. 20 
Preilich ist diesce Heft- Ausgabe nur ee len und 
aicht durch die Post 1u verlangen. Die Post besorgt nur die Num- 
wer-Ausgabe. Im Unterhaltungsblatte laufen drei grosse Norellen 
reben cinander, von denen die erste phantastiseh epannnend die 
vVirkung noch unerforsehter geistiger Rräfte mit in die Erzählung 
ingreifen lässt. Die zweite Novelle ist ein Treffer für weiche em- 
»findungsvolle Gemüther, wahrend die dritte betitelt: „Dwölt Procemt, 
benteuerreiche Erzablungen vorziehende Leser 2u Dank verpflichten 
rird. 
Der Nachweis des Abonnements borechtigt ⁊u sofortigem Bezug 
ier beiden Prämien, direct von der Verlagshanälung, venngleich dieso 
lirecte Prumien-Versendung, wie aus uptenstehender Anzeige ersicht- 
ien. die dazu angestellten Arbeitskrüfto beinahe bis 2ur Grausamkeit 
inspannt. Das bewirken also 
än 7wei Vanten. 
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stik, wie solches bisher einzig dasteht, dürfte die großartige Aus⸗ 
ehnung, welche die in Berlin seit 5 Jahren bestehende Zeitung: 
Berliner Tageblatt“ gegenwärtig erreicht hat, zu bezeichnen sein. 
Die gegenwärtige Auflage des „Verliner Tageblatt“— beträgt ca. 
19, 000, eine Ziffer,, welche bisher in Teutschland keine Zeitung 
tuch nur aunädernd erreicht. — Nur in England und Amerika 
estehen noch Zeitungen, welche eine ähnliche Verbreitung besitzen. 
— Frägt man nach den Ursachen dieser enormen Erfolge, welche 
as „Berliner Tageblatt“ zu verzeichnen hat, so genügt die Kenntniß⸗ 
ahme von dem reichen und interessanten Inhalt des ‚„Berliner 
Angeblatt“ nebst dessen Beigaben „Berliner Sonntagsblatt“ und 
zein illustrirten Wetzolatt „Ulk.“ Der politische Theil des „Ber⸗ 
iner Tageblatt“ zählt die bervorragendsten Publizisten zu seinen 
Nitarbeitern und wird von Spezialkorrespondenten an allen wich⸗ 
gen Plätzen steis mit den neuesten und zuverläfsiasten Nachrichten 
ersehen. Als vbesonderer Vorzug dürfle- noch die Thatsache zu be— 
chten sein, das das „Berliner Tageblatt“ bei seiner entschieden 
beralen Tendenz nach jeder Richtung hin unabhänzig ist, und sich 
urch keine Parteirücksi sbten bei der Beurthetlung politischer uud 
ational · konommscher Fragen beeinflussen läßt, sondern dieselben le⸗ 
iglich nach seinem eigenen über den Parteien stehenden Ermessen 
eleuchtet. — Nächst deu umfaängreichen Lokalnochrichten, welche 
l s Wissenswerihe über die Ereignisse in der Reichshaupistadt in 
voalaesi yteter Form bringen, enthält das „Berliner Tageblatt“ 
ime alle Zweige des Handels umfassende „Handelszeitung“, mit 
ynpletem Kurszettel der Berliner Börse. — Eine besondere Zierde 
es Blattes bildet das „Fenilleton“, in welchem die neuesten Ro⸗ 
nane unserer ersten Schriftsteller, we Spielhagen, Gutzkow ꝛe. 
lufnahme gefunden haben. Für das kommende Quartal hat das 
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kitel „Franz Staten“ erworben, welcher sich gleich allen bisherigen 
Verken des gefeierten Erzählers durch seinen spannenden und fesseln⸗ 
en Inhalt auszeichnet und die Leserwelt in hohem Grede befrie- 
gen wird. Sodann finden in diesem Theile des Blattes Theater, 
kunst, Wssenschaft durch Originalkritiken und Berichte sorgfältige 
zeachtung. Die besondere Sonntagsbeilage „Berliner Sonntags⸗ 
latt* bringt vornehmlich kürzere Novellen, Humoresken und Skizzen, 
jberhaupt Arnkel belehrenden und unterhaltenden Inhalts. — 
-chleeßlich erhalten die Abonnenten des „Berliner Tageblatt“ jeden 
Donnerstag das meisterhaft illustrirte Wizblatt „Ulk,“ welches durch 
einen frischen Humor für die Erdeiterung der Leser sorgt. Nach 
Aufzählung dieses reichhaltigen, den Abonnenten des „Berliner 
Tageblatt“ gebotenen Lesistoffes ift die dol ssale Verbreitung dieses 
Zlattes erklärlich und zweifeln wer nicht daran, daß dei fortgesetzter 
Innehallung dieses Programms die Leserzahl sich noch weiter ver⸗ 
nehren wird. Der Abonnemientspreis ist als ein sehr mäßiger zu 
zezeichnen; derselbe beträut für alle drei Blätter zusammen nur 5 
MN. 25 Pf. pro Quarial intlusive Postprovision. 
J Für die Redaction —ER 
. KRleinere und auch 
gröoͤßere 
445 * 
Kapitalien 
sind stets durch den 
Unterzeichneten gegen gute bypo 
bekarische Sicherung auszuleihen; 
nuch gibt derselbe auf einfache 
dandschrift hin gewisse Beträge ad. 
J. Boos, Geschäftsagent 
zu St. Ingbert. 
Frische Butter 
per Pfund 1 M. 15 Pig. 
garantirt rein, fortwährend zu 
haben bei 
PVhisivv Klinck. 
8 Gotd d usgegeber »at, 
der solb uethetlten. F 
Wie nicht anders zu erwarten war, iS die Verlagshandlung, 
seitdem sie siebh erboten hat die beiden Prämien, Die gute Tanté 
and „Die strenge Tante,“ den Reflectanten auch 
enden, mit Post-Anveisungen geradezu tberschüttet worden, so 2war, 
dase die hierauf erfolgte Pxpedition nicht ohne Aufregung und Auf— 
mehen und namentlich nicht ohne wesentliehe Verstärkung der Expe- 
ditionskrüfte bewirkt werden konnte. Gleich die allerersten Versen- 
dungen wurden sofort mit Aeusserungen der Anerkennung erwiedert 
rovon täglich mehr und mebhr einlaufen. Dabei ist der Zuspruch 
den Prämien von Tag zu Tag noch im Wachsen begriffen. 
Post trifft ein, ohne dass sich die Einrichtung der Post-Anv- 
als schnellates und handliehbstes Zahlungsmittel, nam 
massenhafte Binzelversendungen, trefflieh bewährt. 
Die Verlagshandlung vo A. H. Payne 
Von Sams—⸗ 
g (Gheute) 
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Allgemeine 
Rechnungen 
(ohne Namen) 
in s, 4, u. Us Bogen sind 
vortätbig bei